Martin Hofmann
HCA Bass & Band
Der Schritt, eine eigene Monitoranlage anzuschaffen und in die Backline zu integrieren ist ein Schritt, den bisher nicht allzu viele Bands gemacht haben. Kleinere Bands leisten sich eine solche Anschaffung eher selten. Erfolgreiche und finanzstarke Bands mieten in der Regel auch die für den Monitor benötigten Teile samt Monitormann bei einer Verleihfirma.
Bereits seit geraumer Zeit hat meine Band Echoes mit dem Gedanken gespielt, sich durch die Anschaffung einer eigenen Monitoranlage unabhängig von den örtlichen Verleihfirmen zu machen, und neben einem konstant guten Monitorsound erhofften wir uns auch eine drastische Zeitersparnis und in Folge dessen einen weit niedrigeren Stresspegel vor den Konzerten. Alle Musiker kennen das teils nervtötende Soundcheck-Ritual bis alle einigermaßen zufrieden sind.
Bereits am Anfang unseres Bestehens war ich schon mit InEar-Hörern unterwegs. Ursache dafür war ein Tinnitus, den ich mir vor über 20 Jahren bei einer Probe in einem hellhörigen Proberaum zugezogen habe: es war ein Zildjian 18” Swish China-Type Cymbal, das mein damaliger Drummer neu angeschafft hatte - seit dem pfeift es bei mir in den Ohren, und ich habe meinen Frieden damit gemacht. Allerdings bin ich eben seither recht lärmempfindlich.
Irgendwann sind mir der Keyboarder Paul Kunkel und der Drummer Steffen Maier gefolgt und haben sich InEar-Hörer beschafft. Beide verwenden die InEar-Hörer wie normale Kopfhörer ohne Drahtlostechnik und Limiter, direkt angeschlossen an den dafür vorgesehenen Ausgängen ihrer Submischer bzw. heute Behringer P16M. Es gibt Musiker, die panische Angst davor haben, keinen Limiter bei InEar-Monitoring zur Verfügung zu haben - ich habe meinen Limiter am Wireless-Receiver ausgeschaltet weil er rauscht. Ab und an gab es grelle Feedbacks, die natürlich auch im Hörer unangenehm sind. Sie schaukeln sich aber nicht so laut auf wie zwischen Box und Mikrofon - ich hatte damit bisher nie ein wirkliches Problem!
Man kann allerdings im P16-M einen Limiter für genau diesen Zweck aktivieren und sogar stufenlos einstellen - ich muss das mal bei Gelegenheit ausprobieren - ich werde dann darüber berichten.
Seit ein paar Jahren gibt es gut funktionierende digitale Mischpulte, und die haben zwei wesentliche Vorteile, die sich positiv auf InEar-Anwendungen auswirken:
Nach einigen Diskussionen kam es zu folgender Zusammenstellung der einzelnen Komponenten:
Alle 32 Kanäle werden zunächst in die vier ART S8-3 Mic-Splitter geführt. Von dort läuft jeder Kanal in das X32 Rack mit S16-Input-Erweiterung und parallel in die FOH-Stageboxen. Alternativ kann man sich die Stageboxen sparen, wenn ein FOH-Mischpult über MADI versorgt werden kann. Die X-MADI-Karte erlaubt darüber hinaus einen 32-Kanal Live-Mitschnitt.
Jeder Musiker hat ein P16-M zu seiner Verfügung womit er selbst seinen Monitor einstellen und abspeichern kann. Wie der Name vermuten lässt, gibt es dafür maximal 16 Subgruppen zu regeln. In unserem Falle befindet sich das Schlagzeug auf den Kanälen 1 und 2, die als Stereokanal gekoppelt sind ebenso wie die Keyboards auf den Kanälen 3 und 4. Moog-Basspedal, E-Bass (Di und Mic) werden zusammengemischt auf Subgruppe 5, sodass jeder mit nur einem Regler die drei Basskanäle in mono für sich abmischen kann, E-Gitarre mono auf Kanal 6, meine 12-Sting auf Kanal 7, Olivers 12-String und die 6-String werden auf Kanal 8 zusammengemischt, dann die beiden Saxophonkanäle und jedes Gesangsmikrofon einzeln. Auch einen Klick kann ich mir auf Kanal 15 hinzumischen, so laut ich ihn haben will. Auf Kanal 16 haben wir das Talkback-Mikro vom FOH.
Es ist auch möglich, ohne P16-M auszukommen und anstatt dessen ein Smartphone oder Tablet-Computer zum Einstellen des Monitormix zu verwenden. Dafür hat sich unser Keyboarder entschieden, da er ohnehin ein iPad auf der Bühne für Sample-Einspielungen betreibt. Das hat sogar den Vorteil, dass er direkte Einstellungen am X32 Rack via iPad vornehmen kann, wenn einmal z.B. durch ein verändertes Mikrofon-Setup Lautstärkeverhältnisse verschoben oder der Klang verändert worden sind. Natürlich muss in diesem Falle der Stereo-Feed für den Kopfhörer mit Kabeln aus dem X32 Rack versorgt werden anstelle der Outputs des P16-M, die bei den anderen direkt in das InEar-System geroutet werden oder bei unserem Drummer das Kopfhörerkabel direkt im P16-M steckt. Das durch die Verwendung des iPad überflüssige P16-M dient als Ersatz.
Übrigens hat unser Schlagzeug aus purer Genusssucht einen 18” Subwoofer hinter sich stehen. Der besorgt ihm den wohligen Körperschall unterhalb von 100Hz, den InEar-Hörer nicht bieten können - purer Luxus! Das Signal wird aus dem X32 Rack analog ausgegeben - für solche Anwendungen stehen 8 frei zuweisbare XLR-Ausgänge zur Verfügung.
Der Subwoofer hat auch für uns den Vorteil, dass die Bühne auch dann etwas Schub in den Bässen erfährt, wenn wir auf Betonbühnen stehen, die von den Front-Subwoofern kaum in Schwingungen versetzt werden. Bei Holzbühnen kommt meistens genug Sub-Bass über die Front.
Jetzt mussten alle einzelnen Subgruppen eingestellt werden. Alle 10 Mikrofone am Schlagzeug und das E-Drum-Pad (Roland SPD-SX) wurden einzeln eingestellt und auf eine Stereo-Subgruppe zusammengemischt. Genauso wurden alle anderen Instrumente eingestellt und wie oben beschrieben auf die 16 Subgruppen verteilt. Dieses Setup wird jedes Mal gespeichert.
Kleine Änderungen, die durch andere Mikrofone oder Instrumente oder Amps entstehen, lassen sich so schnell korrigieren, ohne dass das Setup geändert werden muss - ein riesiger Vorteil, der viel Zeit spart!
Unser Gitarrist ist es schon lange gewohnt, InEar-Hörer zu verwenden. Er schätzt das nicht besonders, hat sich aber der Entscheidung der Band untergeordnet und zum zweiten Testgig auch eine Funkstrecke zu dem Hörer im Gepäck. Beim ersten Gig hat er seine Monitorboxen mit dem P16-M eingestellt - auch das geht, wenn jemand partout nicht auf InEar umsteigen möchte.
Interessant waren die Gesichter unserer Sängerin und des Saxophonisten zu beobachten: anfangs noch kritisch Blicke und einfache Fragen. Doch bereits während des ersten Soundchecks strahlende Gesichter, die pure Begeisterung ausstrahlten. So war die Entscheidung eigentlich bereits beim ersten Test positiv ausgefallen. Sachlich kann man sagen, dass natürlich wie bei jedem Mix das Klangbild auch von den Mikrofonen, den Instrumenten und vor allem von der entsprechenden Einstellung abhängig ist! Es mag Musiker geben, die in dieser Hinsicht überfordert sind, aber der Aufwand lohnt sich, und man kann ja diese Monitoranlage auch zum Proben verwenden und sich so langsam auf den Bühneneinsatz vorbereiten.
Hier wurden jetzt auch die Monitore des Gitarristen entsorgt, was noch einmal eine deutliche Verringerung der Bühnenlautstäke zur Folge hat, mit direkten positiven Auswirkungen auf den Gesamtsound.
Das provisorische Rack beim zweiten Test in Idstein sah so aus:
Nach der Entscheidung, das Equipment zu kaufen konnten die Cases bestellt werden. Da wir konsequent auf das Gewicht unseres gesamten Equipments achten - sonst wird der Bus überladen - haben wir uns für Kunststoff-Cases von Thon entschieden, die man dort auf Wunsch anfertigen lassen kann. Ein Case beherbergt die sechs P16-M plus Kabel und ein 7HE 19” Rack enthält den Rest der komplett verkabelten Anlage - Gesamtgewicht: ca. 25 kg. Man muss nur noch die Mikrofone verkabeln und ein CAT5-Kabel zum FOH-Pult verlegen - fertig!
Die Kosten beliefen sich auf insgesamt weniger als 6000€ inklusive Cases und Kabel, Zubehör und Mehrwertsteuer, ohne InEar-Funkstrecken und Hörer, die wir ohnehin schon zum Teil im Einsatz hatten. Vergleichbares wäre bisher zu diesem Preis undenkbar gewesen - der Dank an dieser Stelle gebührt der Firma Behringer, der es gelungen ist solches Equipment zu einem wirklich günstigen Preis herzustellen.
Da wir inzwischen mehr als die Hälfte der Auftritte mit extra gemieteten Anlagen unterwegs sind wird sich die Anlage früher oder später dadurch amortisieren, dass wir weniger Equipment anmieten müssen. Es gab Konzerte, da bestand die gemietete Monitoranlage aus einem Yamaha M7 Mischpult, 10 Monitorboxen plus den dafür benötigten Endstufen plus Monitor-Mann.
De facto macht diese Monitoranlage einen fantastischen Monitorsound möglich und erspart Zeit und Geld. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Monitoranlage ist sie günstiger, leichter (beide Cases zusammen ca. 25 kg), schneller aufzubauen und bietet einen klar besseren Sound, der auch das Gehör schützen hilft! Außerdem kann sie tatsächlich auch 1:1 als Proberaum-Anlage verwendet werden!
Da sich unsere Band immer so viel Zeit nimmt, wie vorhanden ist, merkt man den Vorteil weniger an der eingesparten Zeit als an einer weit lockereren Atmosphäre. Alles läuft entspannter ab, und der Monitorsound ist eindeutig besser für alle Musiker - viel besser geht es wohl nicht!
Einziges Manko ist das doch recht kleine Display des X32 Rack, das Gerät ist so kompakt, dass ein größeres Display eben nicht möglich ist. Ohne Brille geht da bei mir nichts mehr.
Allerdings lassen sich alle Einstellungen auch am iPad oder Handy machen. Die dafür benötigten APPs sind gratis erhältlich.
Vielen Dank an unseren Mann am Mischpult Christof Machacsek (Bild-Mitte), der die Anlage zusammengestellt, verkabelt und die wesentlichen Einstellungen vorgenommen hat und Dieter Spirk von MegaSound (rechts) sowie Kai Bender (links) für Tipps und Rat & Tat, und Mario van Helden von der belgischen Firma Face fürs Möglichmachen dieses erfolgreich durchgeführten Tests.
Bereits seit geraumer Zeit hat meine Band Echoes mit dem Gedanken gespielt, sich durch die Anschaffung einer eigenen Monitoranlage unabhängig von den örtlichen Verleihfirmen zu machen, und neben einem konstant guten Monitorsound erhofften wir uns auch eine drastische Zeitersparnis und in Folge dessen einen weit niedrigeren Stresspegel vor den Konzerten. Alle Musiker kennen das teils nervtötende Soundcheck-Ritual bis alle einigermaßen zufrieden sind.
Erste Schritte
Bereits am Anfang unseres Bestehens war ich schon mit InEar-Hörern unterwegs. Ursache dafür war ein Tinnitus, den ich mir vor über 20 Jahren bei einer Probe in einem hellhörigen Proberaum zugezogen habe: es war ein Zildjian 18” Swish China-Type Cymbal, das mein damaliger Drummer neu angeschafft hatte - seit dem pfeift es bei mir in den Ohren, und ich habe meinen Frieden damit gemacht. Allerdings bin ich eben seither recht lärmempfindlich.
Irgendwann sind mir der Keyboarder Paul Kunkel und der Drummer Steffen Maier gefolgt und haben sich InEar-Hörer beschafft. Beide verwenden die InEar-Hörer wie normale Kopfhörer ohne Drahtlostechnik und Limiter, direkt angeschlossen an den dafür vorgesehenen Ausgängen ihrer Submischer bzw. heute Behringer P16M. Es gibt Musiker, die panische Angst davor haben, keinen Limiter bei InEar-Monitoring zur Verfügung zu haben - ich habe meinen Limiter am Wireless-Receiver ausgeschaltet weil er rauscht. Ab und an gab es grelle Feedbacks, die natürlich auch im Hörer unangenehm sind. Sie schaukeln sich aber nicht so laut auf wie zwischen Box und Mikrofon - ich hatte damit bisher nie ein wirkliches Problem!
Man kann allerdings im P16-M einen Limiter für genau diesen Zweck aktivieren und sogar stufenlos einstellen - ich muss das mal bei Gelegenheit ausprobieren - ich werde dann darüber berichten.
Vorsichtige Annäherung
Seit ein paar Jahren gibt es gut funktionierende digitale Mischpulte, und die haben zwei wesentliche Vorteile, die sich positiv auf InEar-Anwendungen auswirken:
- Alle Einstellungen lassen sich abspeichern. Das macht man meist während oder nach dem Gig mit einem USB-Stick und hat somit einen fertigen Mix beim nächsten Gig
- Es gibt genug AUX-Wege, so dass wie bei meiner Band 6x Stereo-Monitor kein Problem mehr darstellen. Selbst große analoge Konsolen verfügen nur selten über mehr als 8 AUX-Wege, die jedes Mal komplett neu eingestellt werden müssen.
Setup
Nach einigen Diskussionen kam es zu folgender Zusammenstellung der einzelnen Komponenten:
- Behringer X32 Rack
- Behringer S16 Stagebox
- 6x Behringer P16-M Personal Mixer
- Behringer X-MADI-Karte für X32
- Behringer P16-D CAT5 Verteiler
- WLAN-System zum Anschließen von iPads und iPhones
- 4x ART S8-3 8-fach Mic-Splitter
Routing und Splitter
Alle 32 Kanäle werden zunächst in die vier ART S8-3 Mic-Splitter geführt. Von dort läuft jeder Kanal in das X32 Rack mit S16-Input-Erweiterung und parallel in die FOH-Stageboxen. Alternativ kann man sich die Stageboxen sparen, wenn ein FOH-Mischpult über MADI versorgt werden kann. Die X-MADI-Karte erlaubt darüber hinaus einen 32-Kanal Live-Mitschnitt.
Digitaler Mix via CAT5-Kabel
Insgesamt belegen wir live bis zu 32 Kanäle. Diese werden im X32 Rack auf 16 Subgruppen vorgemischt und verteilt, dann über ein CAT5-Kabel an das Behringer P16-D und von dort sternförmig mit CAT5 Kabeln an die P16-M weitergeleitet. Dabei muss nicht auf eine besondere Reihenfolge geachtet werden, da alle Outputs die gleichen Signale führen. Auch eine Verkabelung in Reihe ist möglich, allerdings wird dann für das zweite und folgende P16-M der Anschluss des beliegendenen Netzteils notwendig, da nicht genügend Strom für mehr als ein P16-M über nur eine CAT5-Leitung verfügbar ist.Behringer P16-M Submixer
Jeder Musiker hat ein P16-M zu seiner Verfügung womit er selbst seinen Monitor einstellen und abspeichern kann. Wie der Name vermuten lässt, gibt es dafür maximal 16 Subgruppen zu regeln. In unserem Falle befindet sich das Schlagzeug auf den Kanälen 1 und 2, die als Stereokanal gekoppelt sind ebenso wie die Keyboards auf den Kanälen 3 und 4. Moog-Basspedal, E-Bass (Di und Mic) werden zusammengemischt auf Subgruppe 5, sodass jeder mit nur einem Regler die drei Basskanäle in mono für sich abmischen kann, E-Gitarre mono auf Kanal 6, meine 12-Sting auf Kanal 7, Olivers 12-String und die 6-String werden auf Kanal 8 zusammengemischt, dann die beiden Saxophonkanäle und jedes Gesangsmikrofon einzeln. Auch einen Klick kann ich mir auf Kanal 15 hinzumischen, so laut ich ihn haben will. Auf Kanal 16 haben wir das Talkback-Mikro vom FOH.
iPad als Remote Control
Es ist auch möglich, ohne P16-M auszukommen und anstatt dessen ein Smartphone oder Tablet-Computer zum Einstellen des Monitormix zu verwenden. Dafür hat sich unser Keyboarder entschieden, da er ohnehin ein iPad auf der Bühne für Sample-Einspielungen betreibt. Das hat sogar den Vorteil, dass er direkte Einstellungen am X32 Rack via iPad vornehmen kann, wenn einmal z.B. durch ein verändertes Mikrofon-Setup Lautstärkeverhältnisse verschoben oder der Klang verändert worden sind. Natürlich muss in diesem Falle der Stereo-Feed für den Kopfhörer mit Kabeln aus dem X32 Rack versorgt werden anstelle der Outputs des P16-M, die bei den anderen direkt in das InEar-System geroutet werden oder bei unserem Drummer das Kopfhörerkabel direkt im P16-M steckt. Das durch die Verwendung des iPad überflüssige P16-M dient als Ersatz.
Purer Luxus
Übrigens hat unser Schlagzeug aus purer Genusssucht einen 18” Subwoofer hinter sich stehen. Der besorgt ihm den wohligen Körperschall unterhalb von 100Hz, den InEar-Hörer nicht bieten können - purer Luxus! Das Signal wird aus dem X32 Rack analog ausgegeben - für solche Anwendungen stehen 8 frei zuweisbare XLR-Ausgänge zur Verfügung.
Der Subwoofer hat auch für uns den Vorteil, dass die Bühne auch dann etwas Schub in den Bässen erfährt, wenn wir auf Betonbühnen stehen, die von den Front-Subwoofern kaum in Schwingungen versetzt werden. Bei Holzbühnen kommt meistens genug Sub-Bass über die Front.
Erster Test
Jetzt mussten alle einzelnen Subgruppen eingestellt werden. Alle 10 Mikrofone am Schlagzeug und das E-Drum-Pad (Roland SPD-SX) wurden einzeln eingestellt und auf eine Stereo-Subgruppe zusammengemischt. Genauso wurden alle anderen Instrumente eingestellt und wie oben beschrieben auf die 16 Subgruppen verteilt. Dieses Setup wird jedes Mal gespeichert.
Kleine Änderungen, die durch andere Mikrofone oder Instrumente oder Amps entstehen, lassen sich so schnell korrigieren, ohne dass das Setup geändert werden muss - ein riesiger Vorteil, der viel Zeit spart!
Unser Gitarrist ist es schon lange gewohnt, InEar-Hörer zu verwenden. Er schätzt das nicht besonders, hat sich aber der Entscheidung der Band untergeordnet und zum zweiten Testgig auch eine Funkstrecke zu dem Hörer im Gepäck. Beim ersten Gig hat er seine Monitorboxen mit dem P16-M eingestellt - auch das geht, wenn jemand partout nicht auf InEar umsteigen möchte.
Interessant waren die Gesichter unserer Sängerin und des Saxophonisten zu beobachten: anfangs noch kritisch Blicke und einfache Fragen. Doch bereits während des ersten Soundchecks strahlende Gesichter, die pure Begeisterung ausstrahlten. So war die Entscheidung eigentlich bereits beim ersten Test positiv ausgefallen. Sachlich kann man sagen, dass natürlich wie bei jedem Mix das Klangbild auch von den Mikrofonen, den Instrumenten und vor allem von der entsprechenden Einstellung abhängig ist! Es mag Musiker geben, die in dieser Hinsicht überfordert sind, aber der Aufwand lohnt sich, und man kann ja diese Monitoranlage auch zum Proben verwenden und sich so langsam auf den Bühneneinsatz vorbereiten.
Zweiter Test
Hier wurden jetzt auch die Monitore des Gitarristen entsorgt, was noch einmal eine deutliche Verringerung der Bühnenlautstäke zur Folge hat, mit direkten positiven Auswirkungen auf den Gesamtsound.
Das provisorische Rack beim zweiten Test in Idstein sah so aus:
Cases
Nach der Entscheidung, das Equipment zu kaufen konnten die Cases bestellt werden. Da wir konsequent auf das Gewicht unseres gesamten Equipments achten - sonst wird der Bus überladen - haben wir uns für Kunststoff-Cases von Thon entschieden, die man dort auf Wunsch anfertigen lassen kann. Ein Case beherbergt die sechs P16-M plus Kabel und ein 7HE 19” Rack enthält den Rest der komplett verkabelten Anlage - Gesamtgewicht: ca. 25 kg. Man muss nur noch die Mikrofone verkabeln und ein CAT5-Kabel zum FOH-Pult verlegen - fertig!
Landau-2014 18.26.22
- Martin Hofmann
Landau-2014 18.27.31
- Martin Hofmann
Landau-2014 18.27.08
- Martin Hofmann
Kosten
Die Kosten beliefen sich auf insgesamt weniger als 6000€ inklusive Cases und Kabel, Zubehör und Mehrwertsteuer, ohne InEar-Funkstrecken und Hörer, die wir ohnehin schon zum Teil im Einsatz hatten. Vergleichbares wäre bisher zu diesem Preis undenkbar gewesen - der Dank an dieser Stelle gebührt der Firma Behringer, der es gelungen ist solches Equipment zu einem wirklich günstigen Preis herzustellen.
Da wir inzwischen mehr als die Hälfte der Auftritte mit extra gemieteten Anlagen unterwegs sind wird sich die Anlage früher oder später dadurch amortisieren, dass wir weniger Equipment anmieten müssen. Es gab Konzerte, da bestand die gemietete Monitoranlage aus einem Yamaha M7 Mischpult, 10 Monitorboxen plus den dafür benötigten Endstufen plus Monitor-Mann.
Fazit
De facto macht diese Monitoranlage einen fantastischen Monitorsound möglich und erspart Zeit und Geld. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Monitoranlage ist sie günstiger, leichter (beide Cases zusammen ca. 25 kg), schneller aufzubauen und bietet einen klar besseren Sound, der auch das Gehör schützen hilft! Außerdem kann sie tatsächlich auch 1:1 als Proberaum-Anlage verwendet werden!
Da sich unsere Band immer so viel Zeit nimmt, wie vorhanden ist, merkt man den Vorteil weniger an der eingesparten Zeit als an einer weit lockereren Atmosphäre. Alles läuft entspannter ab, und der Monitorsound ist eindeutig besser für alle Musiker - viel besser geht es wohl nicht!
Einziges Manko ist das doch recht kleine Display des X32 Rack, das Gerät ist so kompakt, dass ein größeres Display eben nicht möglich ist. Ohne Brille geht da bei mir nichts mehr.
Allerdings lassen sich alle Einstellungen auch am iPad oder Handy machen. Die dafür benötigten APPs sind gratis erhältlich.
Vielen Dank an unseren Mann am Mischpult Christof Machacsek (Bild-Mitte), der die Anlage zusammengestellt, verkabelt und die wesentlichen Einstellungen vorgenommen hat und Dieter Spirk von MegaSound (rechts) sowie Kai Bender (links) für Tipps und Rat & Tat, und Mario van Helden von der belgischen Firma Face fürs Möglichmachen dieses erfolgreich durchgeführten Tests.
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