Als mittdreißger noch Gitarre lernen

  • Ersteller urinkeller
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Ich glaube,man ist nie zu alt, um ein Instrument zu lernen!
 
Ich habe mit 50 angefangen. Bin jetzt 53. Allerdings in meiner Jugend schon als Bassist in Bands gespielt. Dieses wunderbare Hobby allerdings Jahrzehnte lang einschlafen lassen.
Habe am Anfang viel von Neil Young nachgespielt. War nicht einfach. Habe dadurch aber gelernt was man mit Akkorden so anstellen kann. Arpeggio, Doublestops, Modulationstechniken etc. . Durch Zufall die für mich richtige Wahl. Als Lehrbuch "Blues you can use". Auch rückblickend die richtige Wahl. Leicht wars oft nicht . Bendings - ogottogott.
9er Akkorde greifen, ach du Sch*****.
Heute flutscht das alles schon ganz gut. Bin durchaus zufrieden.Das spornt an. Außerdem bin ich n sturer Bock, der's immer wieder versucht. In diesem Falle durchaus hilfreich. In anderen eher nicht.
Für mich war immer wichtig die kleinen Erfolge zu sehen , anstatt sich mit den "grossen Vorbildern" zu messen. Die haben Jahrzehnte an Praxis aufm Buckel. Aber man kann prima von denen lernen.
Und was ich für das wichtigste überhaupt halte : nicht am Instrument sparen. Ich habe u.A. ne Standard Strat MiM. Das ist schon ne andere Hausnummer als die ganz günstigen Konkurrenten. Ohne vernünftiges Werkzeug taugt der beste Handwerker nix.
Man wird in vielerlei Hinsicht belohnt. Obwohl's "nur" ne Einstiegs-Fender ist.
Tja, meine 50 cent zum Thema.
Und immer feste dranbleiben, liebe Kollegen
Shadok
 
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Ich glaube,man ist nie zu alt, um ein Instrument zu lernen!
Schön dass du, als 25jähriger, es so siehst.
Aber warte mal wenn du mehr als doppelt so alt bist und merkst wie dein soziales Umfeld dein Tun etwas merkwürdig findet ...
 
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Die meisten finden es eigentlich bei mir cool. Nur meine 11jährige Tochter schämt sich für ihren Vater und wünscht, das wenn unsere Band Auftritte haben wird, dies nicht im Umkreis von 100km von zu Hause zu passieren hat :D
 
Aber warte mal wenn du mehr als doppelt so alt bist und merkst wie dein soziales Umfeld dein Tun etwas merkwürdig findet ...

Ja, so ist es leider.

Wenn Du dann auch noch Motorrad fährst (so wie ich bis vor kurzem.....jetzt leider nicht mehr), und zwar keine Harley sondern eher ein Sportmotorrad mit ausreichend PS, dann sehen Dich die Leute schon manchmal sehr merkwürdige an. So als würden sie sich fragen, ob sie jetzt nicht die netten Männer mit den weißen Westen holen sollten...... .

Mein Gott, wieso mag ich bloss keine Volksmusik..... . Da wäre ich bei mir im Dorf der Held!
 
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Mein Gott, wieso mag ich bloss keine Volksmusik..... . Da wäre ich bei mir im Dorf der Held!

Tja, wir sind halt "young at heart". Als Punk-Opa weiss ich wovon ich rede. Trotz "Blues you can use" gehören Songs der Clash, Pistols, Ramones & Buzzcocks
mittlerweile zu meinen Repertoire. Die "musikalische Sozialisation" der späten 70s wirkt bis in neue Jahrtausend. :rock:
 
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Ich glaube die Geschichte, welche ich im folgenden Text erzähle, passt gerade hierher.


Die Handlung und die handelnden Personen sind nicht frei erfunden und es sind auch keine Tiere oder Menschen dabei zu Schaden gekommen oder gequält worden. Ein wenig schon, gequält, ich.


Es hat sich aus sehr persönlichen Gründen, die ich hier bewusst nicht anführen möchte, ergeben, den Weg des Gitarrespielenlernens zu beschreiten. Das war vor ca. 2 Jahren. Ich bin nun fast 58. Da mir das Lernen über Videokurse oder nur aus Büchern ohne direkten Kontakt, nicht zusagt oder suspekt ist, (der Musikunterricht vor einem halben Jahrhundert hat nicht so tiefe Spuren hinterlassen, oder eigentlich doch, aber negative) habe ich mir einen Gitarrenlehrer gesucht. Und gefunden. Ein äußerst netter und kompetenter Bursche um die 30 herum, mit dem ich, oder er mit mir, durchaus, trotz des Altersunterschiedes, musikalisch von den Musikinteressen her und auf menschlicher Ebene eine Linie finden konnte. Ich bin weiter in Ausbildung bei ihm.

Dieses Treiben blieb eigentlich eine Zeit lang komplett verborgen und auch nachher dann, waren diese Ambitionen nur meinem engsten Freundeskreis bekannt.

Da nun mein geschätzter Lehrer in einer relativ neu gegründeten Band spielt bin ich natürlich eifriger Besucher dieser Events. Man kann sich ja was abgucken. Soweit so gut. Beim letzten Konzert hat es sich aber ergeben, dass sowohl die nicht allzu zahlreichen Besucher, als auch die Bandmitglieder, hernach zum gemütlichen Teil im integrierten Lokal zusammentrafen. Irgendwie hat einer meiner besten Freunde, vermutlich leicht illuminiert, irgendwem in der Runde erzählt ich nähme beim Gitarristen der Band Unterricht auf meine alten Tage und so weiter und so fort.

Das wars dann. Nacheinander kamen sie angeschlichen. Andere Mitschüler (bislang unbekannter Weise), anwesendes Volk, Bandmitglieder. Alle fanden mein Tun "Cool", "Super", "Mutig", "Toll", "Echt du nimmst auch Unterricht beim G.?", "Sowas habe ich noch nie gehört, in dem Alter!" ... die Situation war, na sagen wir, ein wenig skurril. Für mich. Auf die Altersfrage sage ich ja immer ich sei 63, denn dann kommen wenigsten Komplimente wie "Also mehr als 60 hätte ich dir nicht gegeben"... Meine Antworten beschränkten sich dann auf Stehsätze wo ebenfalls die Worte "Fetzig", "Cool" und "Groupies" vorkamen. Das halte ich aber Alles locker aus.

Das wirklich Absurde der Begebenheit ist ja, ich bin Techniker voll im Berufsleben stehend, dass uns die Obrigkeit, oder sonstige dunkle Mächte, nun seit geraumer Zeit erzählen wir sollten doch bis zum Greisenhaftigen, weil wir ja recht dynamische graue Panther sind, bis weit ins Alter wo uns die Firma "Ruhe Sanft Ges.m.b.h." Flyer zuschickt, unseren Teil beitragen. Die Kassen würde es sonst nicht aushalten. Kann sein.

Dazu sei angemerkt, dass ich im Beruf mich fast tagtäglich größeren intellektuellen Herausforderungen stellen muß, als sie das Erlernen eines Instrumentes darstellen. Na gut, die Feinmotorik zu trainieren ist dann schon eher ein etwas zäherer Vorgang, aber was solls.

Andererseits, man beachte die Threads hier zu diesem Thema, fragen sich blühende 30er ob sie nicht schon für Dieses oder Jenes zu alt seien und vorsichtshalber nur mehr das Weiche vom Brot kauen sollten. Es ist völlig abstrus. Die gesellschaftliche Situation.

Auf den, sicher berechtigten, Einwurf, man solle es sich abschminken jemals so zu spielen wie Jimmy H. oder Obershredder WildString kann ich nur antworten, man solle einmal überlegen wieviele 14jährige überhaupt dabeibleiben und von denen dann wieviele spielen werden wie Jimmy H. oder Obershredder WildString. Streitfrage, sicher.


P.S.:
Ganz froh war ich aber bei obig geschilderter Begebenheit im Lokal, dass nicht der Sänger und Bandleader bei mir vorstellig wurde und mich ob meines Treibens zu einem Privatgespräch eingeladen hat. Der ist im Zivilberuf Facharzt für Psychiatrie.



So, und jetzt geh' ich Barre üben ...
 
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Musikmachen ist wie Therapie , gut für die Seele und für das innere Gleichgewicht ...und dafür kann man nie zu alt sein! ;):D
 
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Hier liest man ja echt nur posetives im Zusammenhang mit dem im alter Gitte lernen. Im Moment Sitze ich wieder vor meinen laptop mit rocksmith und versuche mich an system of a down.
Was mich echt nur stört wenn man sagt das man wieder anfängt Gitarre zu lernen das einen alle anguckt ob man nicht mehr ganz sauber im Kopf ist. Von jeden kommt man ist zu alt und wenn man nicht mit 10jahren oder so anfängt wird es eh nichts mehr. Naja egal ich lass mich nicht unterkriegen und mach es trotzdem.
Das ich wohl nie so gut werde wie Steve vai oder satriani ist klar, will ich auch gar nicht. Mir reicht es wenn ich an Hetfield oder Hammett rankomme ;-)
 
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:D ich Versuch auch nicht mit fast 50 in die 28er Jeans mehr reinzukommen und muss beim Schlussakkord auch nicht 1Meter hoch springen, aber wenn nach Basket Case die Fingerkuppen glühen, dann ist das ein geiles Gefühl!!! :great::rock::m_git2:
Und wie bereits von jemand erwähnt: schade das man nicht eher angefangen hat...aber besser spät als nie!!!
 
Auf die Kommentare der Anderen würde ich auch nichts geben. Ich denke wir betreiben dieses Hobby in erster Linie für UNS. Gibt natürlich auch Leute die sich profilieren wollen. Von mir wissen es nur ganz wenige im familiären Bereich und ein befreundeter Blues-Gitarrist.
Und ja, die Musik ist ein Therapeutikum, egal ob passiv konsumiert oder aktiv gespielt.
Sie ist auch wie ne neue Sprache die wir lernen. Mit all ihren Dialekten, Rechtschreibung,Grammatik. Die Punx mit ihrem schnoddrigen Gerede, die Metal-Heads so schnell das man sie kaum versteht, die Blueser mit ihrer melancholischen Redeweise usw.usf. .
Das denke ich manchmal darüber. Ich finde es auch wichtig auch mal quasi anarchisch and die Sache heranzugehen. "Spielen" im Sinne wie es kleine Kinder tun. Alles ausprobieren. Hit & Miss.
Trial & Error. Dann aber auch wieder " die Regeln einhalten".
Gerade wenn man am Anfang steht und das Handwerkszeug eher begrenzt ist, dann ist die Phantasie umso mehr gefordert.
Und eins sollte man nie aus den Augen lassen. Gute Musik muss nicht kompliziert sein.* Je tiefer man einsteigt umso klarer wird das. Trotz der Hetfields,Satrianis,Moores, McLaughlins dieser Welt. Man kann und muss nicht immer der Beste sein.
Campino hat mal gesagt: "Die Zutaten sind die selben, ist nur die Frage wie man den Cocktail schüttelt." Mit gewissen Einschränkungen hat er da wohl durchaus recht...

*: "London Calling"/The Clash ist so ein Beispiel. Für mich einer der besten Rocksongs aller Zeiten.
 
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Von mir wissen es nur ganz wenige im familiären Bereich und ein befreundeter Blues-Gitarrist.
Interessant, bei mir war es fast genau so.
Wir verstecken uns, als ob wir völlig abartigen, verbotenen Gelüsten frönen würden .... :nix:
 
es ist hald wie es ist. als alter S.... fängt man doch nicht mehr do etwas an.

Ich erwische meine Nachbarn teilweise mit einer schrägen Bemerkung. "Nun auch noch das, du hörst schon schräge Musik, dann noch Gitarre spielen lernen. Wie ein kleiner Junge"

der bin ich aber gerne:D:great:
 
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Interessant, bei mir war es fast genau so.
Wir verstecken uns, als ob wir völlig abartigen, verbotenen Gelüsten frönen würden .... :nix:

Genau das habe ich mich bei dem lesen dieses Threads gefragt. Wieso muss sich jemand rechtfertigen, egal welchen
Alters, wenn man Lust hat etwas neues zu lernen? Allein von Leuten in diese Erklärungsnot gebracht zu werden, sagt
mir, man kennt die falschen Leute. :rolleyes:
 
Allein von Leuten in diese Erklärungsnot gebracht zu werden, sagt
mir, man kennt die falschen Leute. :rolleyes:

das sollte man aber doch ändern können.;).

aber es ist, so glaube ich, mit jedem Hobby das Gleiche. Solange das Gegenüber sich Vorteile von einer sogen. "Freundschaft" verspricht. ist alles gut.
Sorry, jetzt gehe ich zu weit ins Eingemachte.
Auf jeden Fall lass ich mir die Freude am klimpern nicht (mehr) nehmen.
 
Allein von Leuten in diese Erklärungsnot gebracht zu werden, sagt
mir, man kennt die falschen Leute. :rolleyes:
Naja, da muß man unterscheiden zwischen den engsten wirklichen Freunden, die solche Allüren von mir schon stoisch nicht nur tolerieren sondern auch akzeptieren. Die hat man gefunden diese Freunde. Das restliche Volk, welches einem so über den Lebensweg läuft und denkt seinen Senf dazu abgeben zu müssen, kann man sich oft nicht aussuchen. Daher rate ich Jedem, der sich im "hohen" Alter, also Ü17, mit dem Gedanken trägt etwas Neues anzugehen wie ein Intrument zu erlernen, einfach zu tun wonach einem ist.
 
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es hat bei uns älteren Frischlingen aber wohl auch noch einen therapeutischen Effekt. Man hält seine von Arthrose geplagten Finger in Bewegung.:cool::tongue:
 
Zudem sollte man im fortschrittlichem Alter das entsprechende Selbstbewusstsein haben um auf die ungefragte
Meinung ein Scheixx zu geben.
@ peajope. Meine Rede. Mehr Rock N' Roll in die Altenheime und sollte ich da landen nehme ich Klampfe und Amp mit
Sicherheit mit. :D
 
Na ja, bei manchen unserer Mitmenschen hängt der begrenzte Horizont doch ziemlich tief.
Hab mal 'n Bericht über 'ne Rentnerin gelesen die sich in 'ner Uni eingeschrieben hat und in fortgeschrittenem Alter noch 'n Abschluss gemacht hat. Respekt.
Wir sollten die teils dümmlichen Kommentare unserer Umwelt mit Milde betrachten.
Schließlich hat sich die Rockmusik schon immer mit gesellschaftlichen Konventionen gebissen.
:m_git1::m_git2::m_elvis:
 
Mehr Rock N' Roll in die Altenheime und sollte ich da landen nehme ich Klampfe und Amp mit
Sicherheit mit. :D
HiHi .. das eröffnet dann ganz neue Möglichkeiten an Kaufberatungsthreads wie: "Rollatortaugliches Fullstack für Schwerhörige bis 2000.-?":ugly:
 
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