Nachdem ihr ja auf der ersten Seite des Threads schon die Geschichte zu meiner SG lesen könnt, möchte ich euch nun meine Erste, eine Epiphone aus dem Jahre 2007 vorstellen. In meinem anderen Beitrag in diesem Thread habe ich sie ja schon kurz erwähnt, aber da sich bald der Tag, an dem mich das Gitarrenfieber gepackt hat zum 6. mal jährt, möchte ich nun genauer darauf eingehen.
Hier ist sie also.
Genau gesagt handelt es sich um eine Epiphone Les Paul Special II, made in Indonesia, laut Seriennummer 2007 gebaut. Als Hölzer kamen damals Linde (Korpus), Mahagonie (Hals) und Palisander (Griffbrett) zum Einsatz. Die Halsverbindung ist geschraubt und neben jeweils einem Regler für Volume und Tone und einem Toggle Switch zur Auswahl der Pick Ups ist sie mit keinerlei Schnick Schnack ausgestattet, was sie eigentlich optimal für Anfänger macht.
Es mag sich dabei nicht um ein High-End Instrument aus selektierten Hölzern und Elektronikkomponenten handeln, jedoch habe ich über die Jahre einfach eine enorme Bindung zu dieser Gitarre aufgebaut. Sie erinnert mich einfach immer wieder an die vielen schönen Stunden, die ich im stillen Kämmerlein mit ihr verbracht habe. Darauf habe ich meine ersten Greif- und Anschlagsübungen gemacht und auch meine ersten Stücke gelernt.
Es ist mit dieser Gitarre einfach wie mit einem alten Freund. Ich kann zu jedem Kratzer eine Geschichte erzählen. Wenn ich mir die Kopfplatte ansehe fällt mir wieder ein, wie tollpatschig ich Anfangs war und ständig irgendwo hängen geblieben bin.
Das Komische an dieser Gitarre ist aber, dass ich heute nach wie vor von der Qualität und vom Klang dieser Gitarre überzeugt bin. Ich hatte Instrumente in der Hand, die 30 mal so viel kosten, wie die Special II, besitze eine weitaus teurere Gitarre aus US-amerikanischer Produktion, aber nach wie vor spiele ich fast täglich auf ihr und erfreue mich immer wieder an dem tollen Klang. Die einzigen beiden Dinge, die mir auffallen sind die ausgelutschten Mechaniken, die einfach dem exzessiven Gebrauch ihren Tribut zollen und der Wackelkontakt am Stegtonabnehmer.
Wenn ich wochenlang fast nur auf meiner SG gespielt habe oder eher an akustischen Stücken gearbeitet habe und dann die Strat in die Hand nehme, dann brauche ich eine Weile zum eingewöhnen. Auf der Special II fühle ich mich sofort zuhause.
Mir fallen also viele Gründe ein, warum ich diese Gitarre für alle Ewigkeit behalten werde. Da wären die vielen Erinnerungen, die ich damit verbinde, die ersten Erfolge, der erste Saitenwechsel, das erste mal mit Anderen zusammenspielen, die ersten Gehversuche mit eigenen Stücken, die ersten Versuche beim Setup einer Gitarre, das erste Effektpedal... all diese Dinge, und noch viel mehr, habe ich mit dieser Gitarre erlebt. Da ich mich als einen Menschen bezeichnen würde, in dessen Leben die Musik, und insbesondere die Gitarre, eine sehr große Rolle spielen, werde ich diese Momente mit Sicherheit nie vergessen und der Anblick dieses Instrumentes bringt mich in dem Zusammenhang einfach immer wieder zum Schmunzeln.
Andererseits ist da auch noch der Ton, der einfach toll ist. Es ist nicht nur ein Dekostück, wie bei vielen die erste Gitarre, sie wird auch gespielt.