Humbucker Verkabelung: Kabelqualität

  • Ersteller Rauschen
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Habs wieder gefunden

Zitat von: http://www.proguitar.de/ProGuitar.de/Gitarrenelektronik.html Besucht am 11.08.2014

3. Gute Kabel sind Pflicht:
Von vielen Kunden bekommen wir skeptische Blicke, wenn es um teuere Kabel geht. Die Gedanken kann ich oft lesen "der will mir bloss mein Geld aus der Tasche ziehen, doch bringen tut´s nicht wirklich viel"! So oder ähnlich haben wir alle schon mal gedacht.
Gut, darüber könnten wir nun viel diskutieren. Ich möchte dies allerdings abkürzen und mit einer einzigen technischen Erklärung, die jeder verstehen kann, verdeutlichen.
Jeder, der sich mit Schall (Akustik) schon einmal etwas mehr auseinander gesetzt hat, weiss, dass Bässe immer langsamer sind als Höhen. D.h. tiefe Frequenzen benötigen mehr Zeit als hohe Frequenzen um ans Ziel zu kommen. Dieses Gesetz ist vor allen Dingen bei Lautsprechern sehr problematisch - aber auch bei Kabeln. (für alle E-Techniker: techn. nicht richtig, aber zum einfachen Verständnis richtig)
Wir schicken am Eingang eines jeden Kabels unser Signal rein (also alle Frequenzen zur gleichen Zeit) und diese suchen sich jetzt den kürzesten und schnellsten Weg um ans Ziel zu kommen (Elektrotechnik eben). Nehmen wir nun als Beispiel Höhen mit 6000 Hz (6kHz) welche 6000mal pro Sekunde schwingen und stellen 60Hz Bässe genüber (d.h. also 60 mal pro Sekunde). Jedes Kabel hat Verluste (jedes) und deshalb gilt nun zu bestimmen, was kommt am Ausgang wirklich noch an und zu welcher Zeit. Ganz klar, Höhen werden bedämpft (durch die kapazitive Wirkung der Kabelisolation) und Bässe werden undifferenziert (durch die Modulation der geringen Wiederholungsfrequenz).
Nun geht man her und entwickelt unterschiedliche Leitfähigkeiten einzelner Kabel für unterschiedlichen Frequenzen. Es liegt also nahe, z.B. für die Bässe, die Mitten und den Höhen einzelne Kabel (sprich Leiter) zu verwenden um die Beeinflussung (Bedämpfung) so gering wie möglich zu halten. Silber & Kupfer z.B. haben unterschiedliche Leitwiderstände (Dämpfungsfaktoren), welche sich natürlich auf die einzelnen Frequenzen unterschiedlich auswirken. Ganz klar, dass ein Kabel mit drei verschiedenen Seelen wesentlich teurer ist als ein Kabel mit einer. Auch wenn dann noch Silber zum Einsatz kommt, können wir uns alle ausmalen, was das wohl kosten wird.
Wenn wir es schaffen, dass Bässe ebenso schnell und laut am Ziel sind, wie die Höhen, kann sich jeder Vorstellen, wie anders plötzlich der Ton zu hören ist.
Bestes Beispiel FatsoFlex oder Monster Kabel. Nervt also mal eine Strat mit zu harschen Höhen, mal ein anderes Kabel probieren. FatsoFlex geht noch einen Schritt weiter: es filtert nervige Höhen (z.B. Telefonfrequenz) und beschleunigt (verstärkt) den unteren Frequenzbereich (die Kunden behaupten nun es klingt deutlich komprimierter und wärmer) - derweilen ist dieses Kabel einfach nur schneller bei tiefen Frequenzen.
Ich werde für Gitarren und Bässe nur noch das FatsoFlex Kabel zum Einsatz bringen (Achtung: die Kette darf nicht unterbrochen werden)!
 
Auweia. Ja, das ist genau das, was Dumbledore mit HighEnd Hifi meinte. Nur übertragen auf Gitarren.
Ein Haufen physikalische Halbwahrheiten in die richtige Richtung interpretiert.

Bei der Klangbeeinflussung durch die Kabel geht es wirklich nur um Kapazität/Induktivität. Und bei den langen Kabeln außerhalb der Gitarre macht sich das vielleicht bemerkbar. Aber eben nicht wegen der Geschwindigkeit des Signals.

Außerdem hatten wohl zumindest GeiGit und ich erstmal den Eindruck, dass du von der Verkabelung innerhalb der Gitarre sprichst. War das so?
Die angesprochenen FatsoFlex sind aber für außerhalb.
Und auf der Webseite des Kabelherstellers geht es eher um mechanische Qualität und Abschirmung als um unterschiedliche Materialien für die einzelnen Frequenzen.

Ein Kondensator für 10ct am Volumepoti wirkt manchmal übrigens auch positiv auf den Klang.
 
In dem Proguitar-Geschwurbel steht aber ein richtiger Satz:

für alle E-Techniker: techn. nicht richtig

Und sonst auch nicht.
 
Du hattest schon recht, ich meinte die Innere Verkabelung. Jetzt wo ich mir die FatsoFlex Kabel anschaue, sehe ichs auch daß das Instrumentenkabel sind

Ich fands schon komisch, den in meinem Eingangspost fragte ich, ob dies in der auf der kurzen Strecke (in der Gitarre) zu vernachlässigen ist.

Danke fürs aufklären rbur
 
Da steht auch "Achtung die Kette darf nicht unterbrochen werden".

wortwörtlich ausgelegt müsste am Tonabnehmer der Gitarren begonnen werden, bis zum Lautsprecher durch alle Bodentreter und Effektschleifen.

Also ist schonmal der Haken in der Kette und zwar am Anfang.

Anyway, danke für die gegebenen Tips.
 
Da steht auch "Achtung die Kette darf nicht unterbrochen werden".

wortwörtlich ausgelegt müsste am Tonabnehmer der Gitarren begonnen werden, bis zum Lautsprecher durch alle Bodentreter und Effektschleifen.

Also ist schonmal der Haken in der Kette und zwar am Anfang.

Denk nochmal über die "Kette" nach. Audiosignal durch ein Kabel. Wenn es auch nur ANSATZWEISE stimmen würde, dass Bässe da langsamer unterwegs sind als Höhen, was würde zu Zeiten der alten, analogen Signalübertragung beispielsweise mit einem Telefongespräch oder einer sonstigen Übertragung über lange Wege passieren (kapazitive und induktive Effekte mal außen vor gelassen). Mehrere -zig Meter Multicore von der Bühne zum Mischpult und dann wieder zurück zu den PA-Boxen? Tiefe Töne kommen ein oder zwei Sekunden später an als die gleichzeitig auftretenden hohen Töne? Ergibt das in deinem Kopf wirklich plausiblen Sinn?
 
Physikalisch schon. Die Geschwindigkeit des Signal durch das Kabel ist so schnell das sicherlich einiges an Kilometer (so 300000 - 600000km) Kabel benötigt wird um ein bis zwei Sekunden Versatz zu hören ist.

Anyway, ich wollt wissen was dran ist und meine Bedenken haben sich bestätigt.
 
Physikalisch schon. Die Geschwindigkeit des Signal durch das Kabel ist so schnell das sicherlich einiges an Kilometer (so 300000 - 600000km) Kabel benötigt wird um ein bis zwei Sekunden Versatz zu hören ist.

Für das Gesamtsignal, ja. Aber nicht für Höhen und Tiefen getrennt bzw. unterschiedlich. Das würden komische Telefongespräche gewesen sein, damals, in der analogen Kupferdrahtzeit… ;)
 
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Oh yeah Ron Mehl und sein Proguitar das ist wohl nen Thema für sich ....... :cool:

Ich kenne weder den Laden noch den Inhaber, hab aber darüber schon soviel
Abstruses gehört und gelesen, das ich nichts ernst nehme was an Technik
etc auf der Proguitarseite steht.

"Cool" übrigens auch die Bilder "my wife in a rock dress" Gitarre + Lederblondie :eek:


wen es interessiert in einem Nachbarforum ist er nicht unbekannt
http://www.guitarworld.de/forum/proguitar-ron-mehl-wird-nicht-gebraucht-t44791.html
 
D
  • Gelöscht von TheMystery
  • Grund: OT
Liebe Leute, vielen vielen Dank für die schönen Links, meine Arbeitsleistung wird heute auf Null zurückgehen!
 
*uiuiuiui* da hat aber einer in Physik ganz schwer nicht aufgepasst und bringt jetzt ein paar Sachen durcheinander.

1) Ausbreitungsgeschwindigkeit (also wie lange braucht man um von A nach B zu kommen)
- Die SCHALLausbreitung Beträgt in Luft ca 343 m/s (abhängig von Temperatur, Luftfeuchte, Luftgemisch)
- Die ELEKTRISCHE Ausbreitungsgeschwindigkeit Beträgt ca 300 000 000 m/s (abhängig vom Medium - also Gold, Silber, Kupfer)

2) Dispersion (also wie sehr ist die Ausbreitung frequenzabhängig)
- Luft gilt im Bereich der Akustik als nicht Dispersitiv (also ist frequenzunabhängig) -> anders sieht es hier in der Optik aus. Aber da sprechen wir aber über Frequenzen von 4*10^14 Herz!!
- Elektrische Leitungen sind bei Gleichstrom (also bei Frequenzen bis ca 1Mhz) frequenzunabhängig -> anders sieht es in der Hochfrequenztechnik aus (also ab ca 100 000 000 Hz)

3) Dämpfung
- diese ist in LUFT Frequenzabhängig (u.a. desswegen hört man von einem Open Air in großer Entfernung auch immer nur den Bass) und hängt von der Temperatur, Luftfeuchte und Luftgemisch ab
- diese ist ELEKTRISCH abhängig vom Material (Kupfer, Silber,..) , vom Kabelaufbau (Zwillingslitze, Koax,...), vom Dielektrikum, von der Anpassung und noch ein paar anderen Sachen. (auch hier wirds erst in der Hochfrequenztechnik interessant)

Fazit bis hier her:
Solange wir Musik im Bereich bis 20 kHz machen, brauchen wir uns keine Sorgen darum machen ob wir ein Silberkabel oder ein verdrilltes oder ein Koaxkabel nehmen (Störungen lass ich jetzt mal aussen vor).
Wir sehen auch: Wir dürfen Akustik nicht mit Elektrik vermischen.

4) Störungen
Störungen treten meist durch Kopplung (z.B. Brummen der Singel Coils) oder Einstrahlung (z.B. Radio Nowisibirsk im Röhrenverstärker) auf.
Ursache: Eine fehlende, fehlerhafte oder ungeeignete Schirmung oder Verlegung der Kabel

-> Daher achte ganz genau auf deine Schirmung der Gitarre! Verlege alle Kabel in der Gitarre ordentlich! Führe alle Lötpunkte ordentlich aus!
 
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Kannst du Kabel empfehlen?
Ich habe damals bei der Verkabelung meiner Eigenbau-E-Gitarre (Details in meinem Profil) für die Schalterverdrahtung ganz normale Kupferlitzen genommen.
Alles was außerhalb des sauber geschirmten Elektronikfaches geht ist natürlich geschirmt. Also die Originalleitungen zu den Schaller Golden50-Humbuckern sind 4-adrig geschirmt. Dieser Schirm ist in den Humbuckern an deren Grundplatte angeschlossen.
Das zweite geschirmte Kabel geht zur geschirmten Klinkenbuchse. Dazu habe ich ein kurzes dünnes flexibles Mikrofonkabel verwendet, da ich eine Stereo-Klinkenbuchse für die zwei Pickup-Systeme verwende.
Mein komplettes Schlagbrett ist eine "goldene" Schichtstoffplatte. Die oberste Schicht ist metallisch und ebenfalls am Schirm angeschlossen.

Die Gitarre ist sehr rausch- und einstreuungsarm :)

Hier noch etwas zur "Entmystifizierung" dieser ganzen Kabelthematik

Also nicht verrückt machen lassen von Halbwahrheiten, die nix bringen, aber teuer sind :)
 
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Interessanter Thread hier :rolleyes:

Und da ja heute "Fun-Freitag" ist, möchte ich euch folgende Begebenheit natürlich nicht vorenthalten:

Der Inhaber von ACY´s Guitar Lounge (ein Laden für Pickups und Gitarren- Tuning in Franken) sagte mir mal, er habe herausgefunden, dass man auch durch die Verwendung von bestimmten Lötzinn Einfluss auf den Klang nehmen könne.

So gebe es einen bestimmten Lötzinn, der den Sound "dunkler" mache und natürlich auch einen anderen Lötzinn, der das Gegenteil bewirke...

Außerdem, so ACY, mache es einen Unterschied, wie herum man einen Kondensator anlöte..... und beim Instrumentenkabel könne es manchmal auch einen Unterschied machen, welchen der beiden Klinkenstecker man in den Amp und welchen man in die Gitarre stecke.... man müsse testen, was jeweils besser klinge....

In diesem Sinne ein schönes Wochenende !
 

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