Was mich immer noch total verwirrt: S.75
Exporting a Two-Channel Mix in WAV Format
You can export a two-channel (stereo) mix in WAV format.
* The pad track is not exported.
Was soll das denn bedeuten? Die werben damit, dass man den Song exportieren kann und dann wird noch nicht mal der ganze Song exportiert? Das heißt, um den ganzen Song zu exportieren, müsste ich mit dem Audioausgang des Keyboards nochmal in ein Audiointerface gehen oder den ganzen Song samplen? Das kann doch nicht deren Ernst sein.
Eine Workstation, bei der die Audioaufnahmespur im Mixdown nicht dabei ist
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Vielleicht solltest du dir noch mal klar machen, das es im FA KEINE spezielle "Audiospur" gibt. Der FA hat keine "Audiotracks" wie die Fantom-Workstation. Der "Sampler" im FA entspricht dem Roland SP-404SX. Dieser ist eher auf das "Abfeuern" fertiger Wave-Files ausgelegt, also tatsächlich mehr ein DJ-Tool. Zur kompletten Song-Produktion ist das System IMHO weniger geeignet, dafür ist es ein Tool um einfach und schnell Audiofiles in Live-Setups einbauen zu können.
Die PADSPUR im FA ist nichts anderes, als dass auf einer MIDI-Spur aufgezeichnet wird, welche Pads wann gedrückt werden und damit die den Pads zugewiesenen Samples. Im Grunde ist das auch schon seit dem Fantom so, denn auch hier sind die Pads nichts anderes als eine spezielle Tastatur, die auf einem MIDI-Kanal sendet. Bei den Fantom-Workstation kann dieser MIDI-Kanal noch eingestellt werden, als Standard ist hier der Kanal 10 gewählt, da beim Fantom die Pads eher zum triggern von Drum-Sounds gedacht waren und nicht in erster Linie für das Triggern von Samples. Das geht natürlich auch, wenn man seine One-Shot-Samples als Rhythm-Set ablegt.
Zurück zum FA: Wird hier der Sampler aktiviert, dann wird im Sequenzer der Kanal 16 und somit auch die 16. Sequenzerspur exklusiv den Pads und damit dem Sampler zugewiesen. Wenn das System im FA dem der Fantome entspricht, dann erzeugt jedes Pad auch eine MIDI-Note: Also Pad 1 z.B. C0, Pad 2: C#0 usw. DAS wird auf der Padspur aufgezeichnet und KEINE Audio-Daten. Diese Tatsache nährt ja auch die Hoffnung, dass man so Samples via "normaler" Tastatur, auf diesem "PAD"-MIDI-Kanal, triggern kann. Dies bleibt aber erstmal abzuwarten.
Es macht also überhaupt keinen Sinn, die Padspur als Wave-File zu exportieren. Die Export-Funktion ist gerade dafür da, dass fertige MIDI-Sequenzen in Audio-Daten umgewandelt werden, um sie entweder mit dem Sampler zu triggern oder weiter zu verfremden, oder um sie auf einen Rechner zu exportieren. Man wird aber mit Sicherheit den Audio-Ausgang des FA samplen können. Das wird dann nicht so schön einfach gehen, wie mit der speziellen Export-Funktion, hat aber den Vorteil, dass ALLES was aus dem Mainout des FA kommt, als Audio-Daten aufgezeichnet wird. Der Sampler hat eine Polyphonie von acht Stimmen, ob Mono oder Stereo ist nicht ganz klar. Somit können acht Samples gleichzeitig abgespielt werden, bzw. vier Samples in Stereo, sollte die Polyphonie sich auf acht Monostimmen beziehen.
Es wird hier auch immer wieder von einer "einfachen" Effekt-Struktur gesprochen, was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann. Der FA hat 16! Insert-Effekte (MFX), die fest jedem Layer/Part-Sound zugewiesen sind. Somit wird sichergestellt, das jeder Part-Sound "seinen" klangbildenen Insert-Effekt behält. Zusätzlich hat mein einen frei zuweisbaren Effekt IFX, und einen speziellen Effekt (TFX), den auch der Sampler nutzen kann. Dazu kommen Part-EQs, Master-EQ und Kompressoren. Für den Drum-Channel lassen sich noch weitere Routing-Möglichkeiten nutzen, damit die Drumsounds einzeln bearbeitet werden können. Dazu kommt das ganz normale globale Effektpaar, von Reverb und Chorus/Delay - ja der Chorus lässt sich als Delay konfigurieren - deren Effekt-Anteil auf die Parts via Send-Level eingestellt werden kann.
So weit ich das bisher überblicken kann, ist der FA KEINE Top-Workstation und auch KEIN Kronos-Killer. Ich verstehe ihn vielmehr als eine Art "Schweizer Taschenmesser". Im Studio: Für "Skizzen" und erste Ideen, oder als "Kreativ-Spielzeug" - das ist nicht negativ gemeint - um ohne Rechner arbeiten zu können. Für die Bühne: Als (leichtes) Ergänzungskeyboard für Leute, die vielleicht auf einem PC3x, Nord Stage, Roland RD als Hauptboard spielen und die nach weiteren Sounds suchen und zum schnellen Zugriff auf fertige Audio-Files.
Des Weiteren sollte man Rolands Aira-Serie nicht vergessen, denn der FA stellt IMHO für mich so etwas wie ein Bindeglied zwischen den eher DJ orientierten Airas und den "klassischen" Tasteninstrumenten dar. Nicht umsonst legt Roland gerade den Schwerpunkt seiner Präsentationen eher auf die moderneren elektronischen Klänge und nicht umsonst fehlt in der Aira-Serie ein Gerät das Samples abfeuern kann. Okay, man hätte den SP-404SX, aber ein Setup aus FA und TR-8 reicht schon aus, um damit angesagte "Dance-Tracks" zu produzieren. Das ganze zu einem relativ moderaten Preis. In dieses Setup passt dann auch als Ergänzung eine TB-3 und/oder ein System-1, als "Soundspezialist". Roland zielt ganz klar auf diesen Markt.