[DIY] Mikrofonselbstbauprojekt "Von der Kapsel bis zum Übertrager"

Etna
Etna
Helpful & Friendly User
HFU
Zuletzt hier
24.11.24
Registriert
13.01.11
Beiträge
2.185
Kekse
29.135
Moin!

Nachdem ich nun alles Mögliche an Geräten und Instrumenten selbst gebaut habe, wollte ich mich mal an der anderen Seite der Kette versuchen und meine begonnene Recording-Expertise mit selbstgabauten Mics bereichern. Geplant sind mehrere Modelle und der Beginn soll - wie so oft - ein Bändchenmikro sein. Im Anschluss daran werden diverse Kondensator-Mics folgen.

Nein, es wird kein Bausatz verwendet werden, sondern alle Modelle werden aus handelsüblichen Halbzeugen hergestellt. Selbst die Übertrager möchte ich selber wickeln. Folgendes Material ist bereits vorhanden:

Bauteile.png


Man sieht ganz links die Gummibänder für die Spinnen, drunter sind die Ronden und Deckel der Edelstahlrohre, die man oben sieht. In der Mitte sind Vollrohre aus Messing aus denen die Kondensatorkapseln entstehen sollen. Da drunter sind Magnete für die Bändchen. Da drunter sind zwei Telefunken Telefon-Übertrager die ich mal testen möchte. Nebenann ein Wickelkörper für Trafos und eine Mikrofonklemme, die als Gewinde-Spender für die Halterungen ergeben werden. Unten rechts sieht man Metallgewebe und Lüftergitter, die ich als Mikrofongitter verwenden möchte. Da drüber sind EI-Trafobleche für die DIY Übertrager und Schlauchhalter, mit denen ich die Kapseln im Mic befestigen möchte. Im Beutel sind weitere Spulen und Konsorten, die als Materialspender dienen werden. Links daneben sieht man so zwei komische Zahnräder, die auf einer weißen Brettchen montiert sind. Dieses Teil wird zum rippeln des Bändchens verwendet. Links daneben ist ein Übetrager von Sennheiser. Zu guter Letzt ist ein Messingblech im Hintergrund zu sehen.

Am Montag werde ich nun anfangen das ganze Material sinnig zu verarbeiten.

So ein Thread macht viel mehr Arbeit als man oftmals denkt. Wenn genügen Leute Interesse haben, dokumentiere ich natürlich auch ganz anders und beantworte jede auftauchende Frage. Gerade bei Mikrofonen gibt es zu wenig Details und Anleitungen, die man beim Selbstversuch beherzigen kann. Vielleicht kann ja der Eine oder Andere sogar mit machen. Also, meldet euch, ob es sich lohnt hier den Werdegang zu posten. ;)

Gruß,
Etna
 
Eigenschaft
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 14 Benutzer
Hi,

abboniert,.... für Bändchen hab ich schon mal eine Anleitung und einen Funktionsaufbau gefunden, such ich raus, falls es dich interessiert.
Bin gespannt wie du den Trafo berechnest und schließlich wickelst.

LG Norbert
 
Ein interessantes Vorhaben, keine Frage. Und im Prinzip kann da auch etwas Funkionstüchtiges bei herauskommen, schließlich hatten die ersten Erfinder meist auch keine besseren Bedingungen. Aber ob das Ergebnis qualitativ lohnenswert ist gegenüber dem, was man heute bereits für sehr wenig Geld kaufen kann, darf sicherlich bezweifelt werden.
Ich frage mich gerade, was du für Folie verwenden willst für dein Bändchen? Normale Haushaltsalufolie ist um einiges zu dick. Und die Spaltmaße und Ladung einer Kondensatorkapsel sind auch noch sehr heikle Punkte...
 
Ein interessantes Vorhaben, keine Frage. Und im Prinzip kann da auch etwas Funkionstüchtiges bei herauskommen, schließlich hatten die ersten Erfinder meist auch keine besseren Bedingungen. Aber ob das Ergebnis qualitativ lohnenswert ist gegenüber dem, was man heute bereits für sehr wenig Geld kaufen kann, darf sicherlich bezweifelt werden.
Ich frage mich gerade, was du für Folie verwenden willst für dein Bändchen? Normale Haushaltsalufolie ist um einiges zu dick. Und die Spaltmaße und Ladung einer Kondensatorkapsel sind auch noch sehr heikle Punkte...

In der Tat! Ich würde aber nicht mit solch einem Vorhaben beginnen, wenn ich die wichtigsten Punkte nicht bereits abgehakt hätte. Ein wenig Geduld und ich zeige meine Ideen zu den Fragestellungen.

Gruß,
Etna
 
Als kleine Einstimmung ins Thema habe ich mir gedacht, dass ich mal zunächst all meine Kapsel Quellen aufzeigen kann. Leider gibt es nicht viele Details zu Maßen und Toleranzen bezüglich des Aufbaus solcher Bauteile. Am effektivsten war die Seite von Saturn Sound, ganz besonders die Quellen bezüglich der AKG Kapseln aus den einzelnen Versionen des 414 waren äußerst hilfteich. Hier ist dazu der Link der CK12 Kapsel.

Was ich bevor ich mich ins Thema begonnen habe einzulesen, wusste ich nicht, dass man auch solch hübsche Kapseln mit riesiger Membranfläche bauen kann. Das prädestinierte Beispiel ist wohl das AT 5040.

Nebenher bieten die Jungs von Recording Hacks auch noch scharfe Bilder einiger interessanter Kapseln.

Die Ehrlund Kapseln zum Beispiel sind dreieckig und hier ist auch ein Bild aus deren patent:
ehrlund-capsule.png


Sehr schön sind auch die Kapseln von JZ, ins besondere die GDC12:
GDC12.jpg

(Tut mir leid, dass das Bild so breit ist, aber ich traue mich nicht Bilder von fremden zu verfäschen und dann selber zu hosten.)
Hier sieht man, dass die Membran zwei mal mit Gold bedampft wurde. Einmal wurde die komplette Kapsel sehr dünn mit Gold beschichtet, um zu leiten und innen drin sind mehrere kleine Kreise erneut und wesentlich dicker bedampft worden. Ich weiß leider nicht, was es bringt. Wahrscheinlich ist es ein reiner Marketing-Gag oder unter hübschen Aussehen zu verbuchen. Ich vermute nicht, dass solch dünne Schichten Gold auf das Resonanzverhalten einfluss haben. Immerhin reden wir hier von Schichtdicken von ca. 50-150 Angström.

Kommen wir mal zu zwei Kleinmembranern im Vergleich:
MXL-603-capsule.jpg

Hier sieht man eindeutig, dass die von der Membran aus gesehenen Löcher absolut identisch sind. Allerdings sieht das Labyrinth beider Modelle hinter den Löchern ziemlich unterschiedlich aus. Aufgrund meiner vorhandenen Werkzeuge, würde ich mich ans Design von Neumann richten, da ich keine Drehbank zu hause habe. Ich muss mich dazu immer irgendwo mit einem Sechser Bier bemerkbar machen, um mal ein halbes Stündchen drehen zu dürfen. Da möchte ich nur die gröbsten Sachen damit fertigen, wie die Ringe und das Abstechen Dieser samt der Grundplatten.

Auf die Folien will ich doch nicht erst bei der Doku des Projekts eingehen.

Als Membran habe ich einiges an Auswahl mit eingeplant. Klassisch wird Mylar in 6 Mikrometern eingesetzt. Das ist der Produktname von Dupont. Genauere Infos dazu gibt es dazu bei Wiki, wenn ihr nach boPET sucht. Es ist letztendlich nichts anderes, als eine dünne PET Folie, die nach dem Walzen nochmal quer zur Walzrichtung gezogen wurde. Dies macht man, damit keine vom Walzvorgang bedingten Anisotropien im Material mehr hat und es sich homogen beanspruchen lässt. Nach dem Zug wird dieser Zustand noch thermisch verfestigt. Ich habe mir zumindest von Dupont eine 20m Rolle Mylar in dieser Stärke bestellt. Leider gibt es keine kleineren Bestellmengen. Wer mag, kann dann für ein paar Euro welches von mir erhalten.
Derzeit tüftel ich noch fleißig daran, wie ich eine Vakuum Kammer möglichst günstig bekomme. Leider sind solche Dinge selbst gebraucht unglaublich teuer, sodass ich mir lieber originale Kapseln von Neumann kaufen mag, als selber Membrane zu bedamofen. Allerdings habe ich eine Idee, die ich nicht in Auftrag geben kann, die ich - meines Wissens nach - nich nicht existiert und Diese möchte ich unbedingt vorher austesten, ehe ich sie mir schützen lasse.
Auf 10000Cows.com sieht man im DIY Bereich der Seite, dass es möglich sein muss mit normalem Handwerkszeug gute Kapseln bauen zu können. Sein Aufbau einer DIY Vakuumkammer ist imens interessant. Leider reichen die Infos nicht für einen direkten Selbstbau. Wahrscheinlich kostet selbst diese Kammer bereits mehr als 300,-€. Ich habe zwar schon andere Kammern beäugt, die man zweckentfremden kann. Diese kosten leider aber auch einfach zu viel Geld.

Daher wird erst einmal anderweitiges Material als Membran verwendet. Für die Bändchen als auch die ersten Kondensator-Kapseln habe ich diverse Alu und Goldfolien gekauft. Unter den Begriff "Schlagmetall" findet man im Netz sehr viele Anbieter, die diverse Folien und äußerst dünnen Stärken feil bieten. Da bekommt man schon einen Quadratmeter Folie aus Edelmetall für wenige Euro. Da war ich fast geneigt Platin mit zu bestellen. Ich meine: Hey, wer kann schon sagen, dass sein Mic aus Platin sei? ;)

Ebenso teste ich gerade einige Rettungsdecken verschiedenster Hersteller aus. Dabei habe ich bemerkt, dass je billiger diese ist, desto besser scheint sie für eine DIY Kapsel geeignet zu sein. Der Hintergrund ist der, dass genau diese Decken ebenfalls aus boPET bestehen. Sie werden einseitig anodisiert und sind daher meist auch leitend. Auf der silbrig schimmernden Seite leitet das Alu sehr gut und nur durch die Folie wirkt die andere Seite gülden eingefärbt.

Was mich im Allgemeinen erstaunt ist, wie reissfest die ganzen Folien trotz der geringen Stärke sind. Natürlich ist es klar, dass durch den Walzforgang Diese kaltferfestigt wurden und man Glasfaser auch durch dessen Größe zu hoher Duktilität erziehen kann. Dennoch ist man beim ersten Kontakt mit den Materialien erstaunt, wie viel Diese doch vor dem Versagen ausgehalten haben.

Nebenher lese ich noch diverse Papers auf Englisch von Neumann. Es ist erstaunlich wie viele PDF sich im Netz dieser Firma gemogelt haben. Leider habe ich keine Links mehr parat, da ich alles was ich gefunden habe auch sofort aus Vergessensangst ausdruckte. Dabei waren auch andere Sachen dabei, wie zum Beispiel Auslegung und Berechnung von Übertragern, oder das entwerfen von Mikrofonschaltungen und vieles mehr. Vielleicht finde ich im Nachhinein noch das eine oder andere Paper. Ich verlinke es dann mit Sicherheit!

So das wars auch von mir als kleinen Einstieg. Allen eine gute Nacht!

Gruß,
Etna

P.S.: Falls jemand defekte Kapseln bei sich rumfliegen haben sollte, wäre ich wirklich dankbar dafür!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wow. Das liest sich ja schonmal so, als hättest du mit dem Gedanken lange genug gespielt um es nun ernsthaft anzugehen. Ich bin sehr gespannt! Was die Metallfolien angeht für Bändchen: Gold und die meisten Edelmetalle kannst du leider vergessen weil sie einfach zu schwer (zu träge) oder zu weich sind. Alu ist wunderbar ausgewogen zwischen Zähigkeit und Flexibilität und ein sehr guter Leiter, für diesen Zweck einfach optimal. Interessant wäre vielleicht der Versuch mit verschiedenen Legierungen, Reinaluminium ist doch deutlich anders als diverse Legierungen mit höherer mechanischer Festigkeit die man dafür vielleicht entsprechend dünner/schmaler und länger machen könnte um bei gleicher bewegter Masse mehr Auslenkung (=theoretisch höhere Amplitude?) zu erzeugen. Ich habe mich aber nie genug damit beschäftigt um zu wissen wo man solche unterschiedlichen Legierungen als extradünne Folien bestellen könnte.
Wenn man über Bändchen nachdenkt, dann haben die meisten von uns ja solche Bomber wie RCA, Coles oder AEA vor dem geistigen Auge. Aber es geht ja auch ganz anders, wie z.B. die Beyerdynamic Bändchen, die im Vergleich dazu wirklich winzig sind. Wichtig sind dabei natürlich extrem starke Magnete damit man auch was verwertbares herausbekommt. Ich habe ein uraltes Electro Voice V1, das hat zwar ein riesiges Bändchen, aber leider sind die Magnete so lasch dass trotzdem nur verdammt wenig Pegel herauskommt. Ich spiele auch schon lange mit dem Gedanken, das Teil zu "frisieren" - andererseits ist es in einem Top Zustand und wäre eigentlich so schön original und unverbastelt etwas für die Vitrine. Die Entscheidung fällt mir nicht leicht.
 
Hi,

Respekt, bist echt tief in der Materie drin. Und du hast dir echt viele und gute Gedanken gemacht.
Bin echt gespannt wie es weitergeht.

Wegen den zusätzlich bedampften Kreisen auf der Membran:
Ist nur eine Idee aber eventuell wird da versucht die Masse der bedampften Membran auszugleichen.
Auch Schichten in diesem Bereich haben Massen. Die dickere Schicht und das symetrische Muster würden, meines Erachtens darauf schließen gleichmäßig ähnliche Massenverhältnisse zu schaffen.

Das mit der Vakuumkammer ist wirklich sehr interessant. Hab, auf das hin was zu geschrieben hast, mich mal ein bisschen eingelesen.
Hast du eine Pumpe zu Hause die ein geeignetes Vakuum erzeugen kann? Oder musst du die erst besorgen?
Je kleiner der Druck im Gefäß ist, den du erzeugst, umso besser wird das Ergebnis.
Der Rest passiert ja durch thermisches Aufheizen des Materials, durch Kondesation an der Folie wird diese bedampft (wie auch das übrige Gefäß, wegen Stößen etc.)
Wie machst du das Aufheizen, auch durch ein Stück Wolfram? (Alternativmaterialien sind ja Tantal und Molybdän)
Das Problem ist ja eher, je weniger Vakuum :)rofl:, weniger Vakuum, pfff, wenns sowas gäbe) du hast, umso höher muss die Temperatur sein zum Verdampfen. Außerdem hast du dann mehr Fremdteilchen in diesem Gefäß, die Verunreinigungen mit sich bringen.

Bei Bändchen bin ich ein wenig eingelesen, da sind mehrere Faktoren für das Ergenis entscheidend.
  • Masse des Bändchens (je weniger Masse umso mehr Amplitude)
  • Stärke der Magneten (je stärker und homogener das Magnetfeld umso mehr Amplitude)
  • Weglänge um den Motor (für obere -3dB Frequenz)
  • Trafowicklung und Impedanz dessen (für Widerstand, der geht mit N²)

Wie gesagt ich finds hochspannend, und bin echt mal gespannt war rauskommt, bin mir sicher, dass du da brauchbares Material herausbekommst.

Wegen Vakuumerzeugung nochmal:
Hast du eventuell eine Uni in der Nähe, oder gar Kontakte zu jemandem auf der Uni? Physiker haben meist einige Vakuumpumpen herumliegen.
Eventuell gibts da Hilfe, oder im besten Fall sogar eine ältere Vakuumpumpe die ausgemustert werden soll zum abstauben.

Keep on Building :great:
LG Norbert
 
Moin!

Ja das Alu-Argument zieht nur aufgrund der Leitfähigkeit des Materials. Was Dichte in Relation zur Festigkeit anbelangt, würde ich immer sofort Titanium wählen! Aber das leitet ja nicht sooooo gut. Alu ist zwar weder Kupfer noch Silber, aber dann doch ein guter Kompromiss. Eine kleine Übersicht bezüglich der Festigkeiten der Legierungen findet man hier.

Allerdings glaube ich, dass Reinalu eine sehr gute Wahl sein sollte. Ich will ja eine hohe Flexibilität bei niedrigster Materialstärke haben. Ansonsten würden mir vom Gefüge her die beiden eutektischen Legierungen AlSi11 und AlCu33 zusagen. Da Diese eutektisch sind, kühlen die automatisch so ab, dass das Gefüge feinst lamellar ist und sich so am besten kaltverformen lässt. Aber das ist reine Hypothese!

Das mit der Vakuumkammer ist so eine Sache. Ich kenne bereits die nötigen Features. Leider ist es recht teuer und selbst beim "Abstauben" solcher Teile liege ich oft über 300,-. Das Geld habe ich leider nicht über. Da ist es schneller für nen Zehner Metallfolien jeglicher Coleur zu bestellen. Zumindest sind folgende Mikrofone auch mit einer Alu-Membran versehen: Ehrlund EHR-B & EHR-M, Aseyer Electric Co D36A & D36B Pro, Milab DC-196 und Marek Designs RS-1. So falsch kann das dann nicht sein.

Jedenfall habe ich trotz Studentendasein in Hamburg nicht wirklich Zugang zu solch einer Kammer. Aber wer verübelt mir das? Wenn ich nicht alles sorgsam ausgekleidet habe, vergolde ich ihm die Anlage. Derzeit halte ich Ausschau nach einer dentalen Gußanlage. Die haben Vakuum und Heizung bis 1400°C inklusive und kosten das gleiche was ich mit einer billigen Pumpe, samt Ölkondensators mit der Kammer selbst und zweier alten Zündkerzen als Kabeldurchführung für das Wolframboot im Selbstbau zahlen müsste. Eine Pumpe gäbe es für 60,-. Ein Exsikkator liegt meist über 120,-. Vakuumglocken mit Boden oder Deckel kosten meist mehr. Zündkerzen kosten zwar nichts, aber der Ölkondensator der verhindert, dass mir der Raum beim hinein lassen der Atmosphäre nicht mit Öl volläuft kosten auch gebraucht sowas um die 120,-. Dann habe ich Ventile und Barometer noch nicht... Ein Rattenschwanz an Kosten kommt da auf mich zu...

Als Magnete für Bändchen habe ich Neodym-Barrenmagnete in netter Größe aus der Bucht geangelt. Wenn ich meine Hand zwischen Zweien davon lege, bleiben beide Magnete haften. Und ich habe große Pranken. Mich hat das auch leicht beeindruckt. Leider sollte man die bei solch einem Test nicht fallen lassen. Die entstehenden Splitter sind nervig. Ich hoffe nur, dass meine geplante Acryl-Konstruktion die Magnete davon abhalten wird sich zueinander zu bewegen.
Was ich noch aus dem Gitarrenbereich als Idee zu den Bändchen hätte: Wie wäre es wenn ich einfach zwei Bändchen nebeneinander in ein Mikrofon integriere und dann diese mit einem schalter in Phase schaltbar mache, sowie in serieller und paralleler Verschaltung?

Ein Glück habe ich an Tests gedacht und mir eine Sängerin bereits eingeladen, die dann meine Mics testweise besingen soll. Ich kann leider nicht singen. :rolleyes: Aber dafür zupfe ich ein bisschen Gitarre hinein.
 
Hallo, Etna,

...Respekt, Respekt, Du gehst das aber schon sehr, sehr genau an. Ich bin sehr gespannt, wie's weitergeht!

Viele Grüße
Klaus
 
Hi,

Ich habe gerade ein wenig hypotetisch bezüglich des Membran Abstands zur Anode herum gerechnet. Da ich Großmembraner bauen wollte, nahm ich einfach 26mm als Durchmesser meiner Kreismembran an. Damit hätte ich eine Fläche von 530,9 Quadratmillimeter. Dachte ich... Da meine erste Kapsel dem AKG 414 gewidtmet sein sollte, habe ich mir mal Bilder angesehen. Da sind ja tatsächlich 88 Löcher in der Anode, die ich heraus rechnen musste. Ich habe spaßeshalber einen Durchmesser von 2mm angenommen, sodass ganze 276,5 Quadratmillimeter abgezogen werden müssen. Die Differenz beträgt dann 254,4 Auadratmillimeter. Ich habe für weitere Rechnungen einfach 250 angenommen.

Hier habe ich gelesen, dass normale Kapseln wohl 50pF als Kapazität aufweisen. Ich habe in einer Schaltung im Netz mal 22pF gesehen. Ich habe für beide mal den nötigen Abstand mit der normalen Kondensatorformel berechnet. Bei 50pF müsste die Folie zwischen Membran und Anode 0,045mm stark sein und bei 22pF wären es 0,1mm. Das sind recht gängige Stärken. Dabei habe ich das halbe Picofarad unterschlagen, dass eventuell die Löcher hätten. Ich habe dafür einfach einen Plattenabstand mit 5mm mit deren Fläche angenommen.

Mit einem Messschieber bin ich dann auch gleich mal durch meine ganzen Folien und Hüllen aus dem Büro durchgegangen und habe welche gefunden, die dann auch eine Materialstärke von knapp unter 0,1mm hätten. Das sollte also funktionieren. Ich hoffe nicht nur für einen ersten Test.

Hallo, Etna,

...Respekt, Respekt, Du gehst das aber schon sehr, sehr genau an. Ich bin sehr gespannt, wie's weitergeht!

Viele Grüße
Klaus

Danke!

Gruß,
Etna
 
Auch von meiner Seite großer Respekt!
Drücke alle Daumen, dass das Vorhaben gelingt.

Ich gehe an Mikrofone nicht technisch heran, sondern klanglich und ergebnisorientiert, sprich was kommt hinten heraus.
Gut ist, eine klangliche Vorstellung zu haben.
Das GMK wirst Du dem C414 widmen (interessant wäre, welches, da gibt es ja Unterschiede), das ist schon mal eine Vorstellung.
Beim Bändchen muss ich mittlerweile sagen, das es so viel Einsteiger und Fortgeschrittenebändchen gibt (ab 79€), in diesem Gefilde würde ich mich an Deienr Stelle nicht bewegen, das lohnt nicht.
Eine gute klangliche Zieladresse meiner Meinung wäre ein AT4081 oder AEA R84.
Das AEA ist für vieles zu klobig, das AT4081 macht vieles richtig, vor allem im wichtigen Hochtonbereich bleibt es weit linear, und es ist sehr gut positionierbar!

PS: Dein gleicher Thread im Recording Forum ist der gelöscht?
Meine persönliche Meinung:
Im Recording Forum treiben sich ein HAufen Nörgler, Besserwisser etc. herum, das muss man ignorieren oder meiden.
Es gibt aber auch sehr feine User mit hohem Wissen, die kommen aber selten aus der Deckung, sie wissen warum...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich kann das mit dem Recordingforum nur betsätigen. Das war am Anfang nicht so. Im Vergleich dazu geht es hier geradzu feinsinnig zu. Man akzeptiert hier auch mal korrigiert zu werden. Ansonsten finde ich Deinen Pioniergeist gut. Warum nicht, wenn das Dir Freude macht. Ich würde jetzt nicht direkt mit einem durchschlagenden Ergebnis rechnen. Georg Neumann musste auch viel probieren. Vergeblich!
 
Moin!

Ja Danke für die Worte. Ich bin ja noch nicht so lange im Recording Forum unterwegs, wie man sieht. Ich habe mich wegen nur einer Frage bezüglich eines EQs angemeldet und da es im Forum einen separaten DIY Bereich gibt, dachte ich es wäre der richtige Ort dafür. Aber solch eine Reaktion zu erhalten habe ich nicht erwartet. Zumal in einem anderen Thread seit Wochen Frequenzen für einen EQ berechnet werden... Naja... Ich persönlich halte mich aus einem Thread, für den ich nur schlechte Worte habe oder keine Hilfe sein kann. Der Thread ist aber nicht gelöscht. Ich werde den aber nicht pflegen. Wenn dann kommt eine kurze Kopie von hier hinein. Aber vielleicht wäre eine Löschung wohl das Beste.

Aber das ist ja OT...

Zu der Kapsel: Ich meine die CK12 Modell Bronze. Ich glaube das wäre Diese hier. Aber ich bin da nicht so Begriffsfest und werde wahrscheinlich viele Fehler machen. Mikros sind absolut nicht mein Metier und ich kann die Modelle kaum auseinander halten. Ich recorde halt nie wirklich und wenn, dann heißt es: "Das Mic in Take 3 gefällt mir am besten."
Die Wahl zu dieser Kapsel liegt auf dessen Aufbau mit Löchern in einer Linie und ohne kompliziertem Pattern. Ich möchte einfach nicht über das Ziel hinaus schießen und steigern kann man sich immer. Wenn man sich zu viele Hürden auf einmal aufbaut, fängt man nicht einmal an mit einem DIY Projekt.

Die beiden von dir vorgeschlagenen Bändchen kannte ich nicht einmal. Mal sehen was ich im Netz dazu finde und wie man dann mit den Infos herum spielen kann. Bändchen sind auch nur auf der Agenda, damit ich einen leichten Einstieg ins Thema habe. Die grundsätzliche Konstruktion ist recht primitiv und mit einfachen Mitteln rekonstruierbar. Ich habe halt ein paar Experimente damit vor und bin selber gespannt was gelingt.

Die GMK Mics sollten allerdings besser klingen als ein typisches 100,- Mic. Sonst wäre ich enttäuscht. Ich denke schon, dass es machbar ist. Alles was gefertigt wird, kann man reproduzieren. Insbesondere gilt das, wenn man eine genaue Grundvorstellung vom Ziel hat. Auf elektronischer Seite werde ich zumindest alles andere als Sparen. Ich brauche ja kein Regenwald-Mic. Das darf schon rauschfrei bleiben.
Das merkwürdige ist bei allerdings, dass ich meist eine genaue Vorstellung vom technischen bekomme und mir das klangliche Timbre eher zweitrangig. ist. Zumindest ist es bei all meinen Gitarren so gewesen. Ich hatte ein Bild im Kopf von der Optik und Bespielbarkeit samt technischer Details. Aber der Sound war halt der, der am Ende da war. Enttäuscht wurde ich allerdings nie, sondern eher begeistert über die unbekannten Klangfarben, die raus kamen.

Heute war übrigens mein Briefkasten voll. Alle Folien sind angekommen, als auch die Kunststofffräser für die Bändchen und ganze viele M2 Messingschrauben samt Gewindeschneider und Bohrer.

Mein Plan sieht daher wie folgt aus: Am Montag beginne ich mit den Kunststoffarbeiten für die Bändchen. Diese wollte ich am Montag oder Dienstag auch schon ohne Gehäuse funktionsfertig bekommen. Ob ich es dann schon schaffe mich hier zu melden, weiß ich allerdings nicht. Im laufe nächster Woche schaffe ich es mein Stück Messung zum Drehen abzugeben. Irgendwie bekomme ich jetzt schon graue Haare, wenn ich bedenke, dass so eine Kapsel mit einer Membran auf beiden Seiten (Japp, zum Schalten der Charakteristika.) über 200 Löcher beinhaltet. Aber das wird schon. AC/DC auflegen und dann wird abgespant. Aber ich habe zum Glück 4 Wochen frei. Da sollte sich etwas realisieren lassen.

So viel dazu...

Gruß,
Etna
 
Interessant...

Das AT4081 scheint aber sowas von kein normales Bädnchen zu sein. Hier sieht man, dass das Bändchen in zwei Richtungen gezackt wurde:
ribbon-patent.png


Ich denke nicht, dass ich das so leicht nachgestellt bekommen könnte. Ich habe heute ein wenig mit den Schlagmetallen herum gespielt. Aufgrund der geringen Dicke, lassen sich die Folien wunderbar mit Lineal und Skalpell zurecht schneiden. Zum Erzeugen der Riffelung habe ich folgendes aus den USA bestellt:
3181.jpg

Das nennt sich "Paplin Quilling Crimper Tool" und kostet inklusive Versand um die 20 Euro.

Allerdings ist das weitere Hantieren echt nicht ohne. Wenn jemand einem die Tür im Raum öffnet, liegt alles zerissen auf dem Boden. Und wenn man die Folien nicht zwischen zwei dünnen Papierstreifen bei der Verformung schützt, reisst es ebenfalls.

Gruß,
Etna
 
Moin!

Ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich mir den Arm gebrochen habe. Deswegen geht es nicht voran mit dem Projekt. Es werkelt sich nämlich schlecht nur mit der Linken.

Sry!
 
Gute Besserung!
 
das ist bedauerlich - dann erstmal gute Besserung... :great:

cheers, Tom
 
Hoffentlich gehts bald wieder besser!
Der Thread hier muß unbedingt weitergehen!
:great:

Moin!

Ich habe mich lange nicht gemeldet, weil ich mir den Arm gebrochen habe. Deswegen geht es nicht voran mit dem Projekt. Es werkelt sich nämlich schlecht nur mit der Linken.

Sry!
 
Moin!

Kleines Update. Bald soll es weiter gehen. Ich habe vor Kurzem meine Messing Rolinge erhalten. So sehen die aus:
Messing_Rolinge.JPG


Die geplante Konstruktion zeige ich ein ander mal.

Nur noch eine kurze Frage: Kennt jemand von euch einen leicht zu bearbeiteten Kunststoff, in den man auch einfach Gewinde schneiden kann?

Gruß,
Etna
 
Suchst Du so fertige Teile (Rohre z.B.) oder willst Du selbst gießen?


Moin!



Nur noch eine kurze Frage: Kennt jemand von euch einen leicht zu bearbeiteten Kunststoff, in den man auch einfach Gewinde schneiden kann?

Gruß,
Etna
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben