Das Geheimnis geiler Solos ist...

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...ja was ist es denn?
Gitarristen sind Selbstdarsteller. Nicht jeder will es glauben, aber es ist so.
Nicht jeder spielt Soli nach (Covers) und viele erfinden sogar eigene.

Was macht deine Soli so geil? (Egal ob Cover oder Eigene)
Ich für meinen Teil sage es basiert auf Phrasierung und Gefühl.
Also das man das Solo inhaltlich melodisch trennt und Spannung aufbaut.

Anderer Meinung?

Beweis es mir.
Was macht dein Solo geil und warum spielst du es so?
(Soundbeispiele erwünscht, aber nicht zwang)

Eure Tipps für ein geilies Guitar Solo?
 
Eigenschaft
 
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So sehr ich viele Gitarristen als Solo-Spieler schätze, ich persönlich liebe die zweite Gitarre als melodisches Begleitinstrument, das sich oft mit verzierter Akkordarbeit eher subtil in das Lied integriert, wodurch man trotzdem sehr viel Spielraum für Spielereien aller Art hat - deshalb versuche ich, bei uns in der Band nach diesem Stil zu spielen. Und zumindest meiner Meinung nach ist mir das bis jetzt ausreichend gelungen :D
Also hier weniger der Selbstdarsteller ^^
 
Solieren ist sicherlich handwerklich sehr anspruchsvoll...das bedarf keiner Diskussion.. Solos werden
aber (IMO ) was ihren "künstlerischen Wert" angeht eher ziemlich überschätzt.

Solos sollten sehr sparsam eingesetzt werden,...quasi das "Sahnehäubchen" eines Songs sein.

Denn nichts ist für Zuschauer/Zuhörer nervender, als ein minutenlanges Solo. So ein
Ego-Trip eines Gitarristen auf der Bühne, der das Publikum mit einem 3Minuten-Solo traktiert....das
geht den Leuten so richtig auf den Senkel. Und man richtet mehr Schaden an, als man Bewunderung
für die Fähigkeiten eines Gitarristen erzeugt.
 
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Ohne guten Support der Band (Bass-Fundament, tighte Rhythmusgitarre und groovender Schlagzeuger) kommt kein gutes Solo zustande. Wenn die angesprochen Bedingungen stimmen, dann ist ein einfaches Solo aus der Pentatonik gespaart mit Gefühl, gutem Vibrato in den Fingern und ordentlicher Paraphrasierung meiner Meinung nach viel *geiler* also ein Saitenshredderer, der nur Vollgas geben will!

~just my 2 cents
 
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Als ich mit meiner alten Band das eine Mal aufgetreten bin hat eine russische Band vor uns gespielt. Der eine Gitarrist hat das ganze Lied durch weg soliert. Und das bei jedem Song. Und das 45 Minuten lang. Das ging mir tierisch auf die Nüsse. Immer 16tel, immer dieser nervige sägende Ton. Dann noch der russische Gesang.

Solo spielen macht spaß, klar, aber das Rhytmus-Paket muss grooven. Solos bitte nur dann, wenn sie Song dienlich sind.
Mir als Gitarrist ist ein geiles Riff wichtiger. Und den Zuhörern auch.
 
Naja Leute... in den 70ern gab es Musik, in der minutenlange Soli nicht ungewöhnlich waren. Ob das langweilt oder mitreißt hat nichts mit den Sekunden zu tun, die es dauert.
 
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Ein gutes Solo ist wie eine gute Rede.
Es hat ein Leitmotiv.
Es hat einen Spannungsbogen.
Es hat Rhythmus, kein Durchnudeln der 16tel ...
Es hat verschiedene Phrasierungen und Lautstärken
Es nimmt die Stimmung des Publikums auf, im Bandkontext: Dialog mit der Band
Es kommt irgenwann zu einem Ende.

Die guten Soli haben das alle, ob jetzt improvisiert oder nicht.
 
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damit ist eigentlich schon alles gesagt...

was häufig gut ist und häufig vernachlässigt wird: Den Bezug zu den Harmonien herstellen und dem Aufbau/Form des Stücks "Spannungsbodentechnisch" gerecht werden.

Außerdem: Sich selbst die möglichkeit zum Steigern erhalten . Wer mit seinem besten Lick einsteigt und nicht nachliefern kann , kann auch keine Spannungsbögen bauen...

grüße b.b.
 
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@TE: schau dir mal Jack White an -> spielt relativ simpel, aber dafür klingt es amtlich (meiner Meinung nach)

 
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Kommt glaub ich auchn bisschen auf die Musikrichtung an :D Hab hier gar nicht "laut, kreischig, schnell und auf die 12" gelesen, wenns hoch kommt, ergeben die Töne ne Tonleiter :D
http://youtu.be/8WXNsat5LEg?t=2m44s so in der Art

Naja, aber für normalere Musik, find ich, dass hier nen bisschen viel auf das drum herum eingegangen wird, vielleicht seh ich das aber auch nur so ^^ Bei dem Solo unten ist irgendein Bassgewummer im Hintergrund und später mal nen paar einfache Klavierakkorde, da kann man gar nichts oder halt auch son Solo raus holen ^^ Gibt leider das Video, dass ich hier posten wollte nicht auf YouTube (?!), deshalb mal nen ähnliches
[video=youtube_share;0DPRpl8kx9c]http://youtu.be/0DPRpl8kx9c?t=3m5s[/video]
(Video Tag geht bei mir irgendwie nicht.. http://youtu.be/0DPRpl8kx9c?t=3m5s )
Das Geheimnis erschließt sich mir aber auch nicht :D Ausdruck haben..
 
Solieren ist sicherlich handwerklich sehr anspruchsvoll...das bedarf keiner Diskussion.. Solos werden
aber (IMO ) was ihren "künstlerischen Wert" angeht eher ziemlich überschätzt.

Solos sollten sehr sparsam eingesetzt werden,...quasi das "Sahnehäubchen" eines Songs sein.

Denn nichts ist für Zuschauer/Zuhörer nervender, als ein minutenlanges Solo. So ein
Ego-Trip eines Gitarristen auf der Bühne, der das Publikum mit einem 3Minuten-Solo traktiert....das
geht den Leuten so richtig auf den Senkel. Und man richtet mehr Schaden an, als man Bewunderung
für die Fähigkeiten eines Gitarristen erzeugt.
Ich muss dir Recht geben, man sollte es mit dem solieren nicht übertreiben, aber ein gutes solo, das sich in ein Stück einpasst, ist doch im Grunde auch nur ein Instrumentalteil und du willst mir hoffentlich nicht erzählen, das Instrumentalteile im allgemeinen überschätzt werden. Das Solo als das Sahnehäubchen zu bezeichnen halte ich für ein Überschätzen des Solos:p hängt aber sicher auch von Musiker, Stilrichtung etc ab. Zum Thema "traktieren" mit 3Minuten-Soli(ja ich weiß es ist eine Frage des Geschmacks):
http://www.youtube.com/watch?v=P3dapDTDJzk
Und "Bewunderung für die Fähigkeiten des Gitarristen erzeugen" kann nun wirklich nicht Sinn der Sache sein, dann ist das Solo häufig auch schlecht. Es geht um MUSIK!!!
Zur Frage des Threaderstellers wurde ja vieles schon gesagt, z.B. von andiu. Dabei gilt aber auch oft: Ausnahmen bestätigen die Regel, manche Soli sind genial gerade weil sie anders sind (da mir grad kein Beispiel einfällt, postuliere ich das einfach so:D)
 
einen gitarristen, der minutenlang am bühnenrand steht und sich dabei einen abdudelt finde ich sterbenslangweilig. egal wie gut er auch sein mag, kann ich das überhaupt nicht ab. ist allerdings bei konzerten auch immer wieder eine gute gelegenheit auf's klo zu gehen oder sich etwas zu trinken zu holen.

ein gutes solo bildet für mich vor allem eine einheit mit der begleitung. das muß hand in hand gehen, sich ergänzen. das "miteinander" ist dabei wichtig für mich. das beinhaltet fast schon zwangsläufig, daß man sich sehr genau damit beschäftigt, was ein song braucht. z.b. immer nur stur 1/16 bei 2xy bpm ist blödsinn, genauso wie immer nur so wenig wie möglich. hört oder spielt man einen song immer und immer wieder, bekommt man mit der zeit ein gespür, was solotechnisch funktioniert, und was nicht.

ich liebe es regelrecht, wenn man z.b. zwei gitarren in der band hat, und man bei instrumentalpassagen gar nicht mehr wirklich sagen kann, was nun die lead- und was die rhythmusgitarre ist. die band Psychotic Waltz wäre ein beispiel dafür. das ist teilweise so komplex und ineinander verschachtelt, daß man gar nicht mehr eindeutig trennen kann. finde ich persönlich genial.

den technischen aspekt sehe ich dabei als reines mittel zum zweck. ein für mich gutes, stimmiges solo kann spieltechnisch auch etwas total banales sein, solange es den song unterstützt und eine einheit mit ihm bildet.

für mich durchweg an genalität grenzende soli gibt es z.b. auf Judas Priest's "Painkiller". das hat mir als jugentlicher den ein oder anderen feuchten traum beschert und war mit der grund, warum ich selber mit dem spielen angefangen habe. beim hören des soli im song "Painkiller" geht es mir heute noch durch und durch. so richtig mit gänsehaut und diesem unbeschreiblichem kribbeln im bauch.

ebenfalls in diese richtung, fast sogar noch mehr, geht Criss Oliva. da sind es aber mehr die reinen soli, die mich total wegen ihrem feeling umhauen, weniger die songs ansich (im gegensatz zu Priest). was der mann auf Savatage's "Edge of Thornes" abgeliefert hat, ist von meinem standpunkt aus nicht mehr von dieser welt. kurz darauf ist er ja leider verstorben. als ob er es geahnt hätte....

oder auch Adrian Smith von Iron Maiden. einer der ganz wenigen, der es beim solieren schafft mir das gefühl zu vermitteln, da würde jemand mit mir reden. für mich ganz großes kino !

einige meiner eigenen ergüsse kann man unter dem link in meiner signatur anhören. ich denke, ich habe das zuvor beschrieben da ganz gut umsetzten können. aber das ist mal wieder sowas von subjektiv. ich könnte es durchaus nachvollziehen, wenn das jemand total anders sehen würde. aber egal, wie es ein ausenstehender auch sehen mag - es ist und bleibt MEINE art, und das ist gut so :).

gruß
 
Ich muss dir Recht geben, man sollte es mit dem solieren nicht übertreiben, aber ein gutes solo, das sich in ein Stück einpasst, i

Soweit stimmen wir ja überein. Nur wenn ich lese "Gitarristen sind Selbstdarsteller" habe ich nicht nur den Eindruck, dass der OP einige sehr elementare Dinge sowohl musikalisch , wie auch im Bandleben nicht ganz
verstanden hat. Dann kommt eben so die Assozation vom Egomanen auf der Bühne hoch, der das Publikum minutenlang mit kreischenden Solos nervt.
Also in etwas so etwas wie das hier:

www.youtube.com/watch?v=A2I0a7EwWa8

Das mag handwerklich noch so anspruchsvoll sein....es nervt nach einer gewissen Zeit einfach nur noch tierisch.

(ja ich weiß es ist eine Frage des Geschmacks):
http://www.youtube.com/watch?v=P3dapDTDJzk

Korrekt...es ist natürlich eine Geschmacksfrage...aber ich empfinde auch dieses Solo als zu lang.
Diese elend langen Solos waren in den 70ern/80ern weit verbreitet....und schon damals absolut nervtötend.
 
Diese elend langen Solos waren in den 70ern/80ern weit verbreitet....und schon damals absolut nervtötend.
Nur für Leute mit schlechten Nerven :) (oder wenn die Musiker nichts drauf hatten). Eigentlich hört man ja Musik zum zuhören. Wenn dann jemand was zu bieten hat, dann hört man auch begeistert zu.
 
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es muss langsam sein, so ca 2 noten pro minute, und aufjedenfall gefühlvoll mit vielen bendings und vibrato.
Es darf auch nicht länger sein als 4takte.
Aber das wichtigste: auf keinen fall darf der Gitarrist was spielen, was ich nicht selber auch könnte.
Überhaupt, wenn der Gitarrist einer band sich anmaßt schneller zuspielen als eine 660-Megawatt-Dampfturbine Umdrehungen bringt, dann ist das KEINE Musik, ich weiß das, den ich bin gott.

Lg
Max
 
Ein gutes Solo ist wie eine gute Rede.
Es hat ein Leitmotiv.
Es hat einen Spannungsbogen.
Es hat verschiedene Phrasierungen und Lautstärken
Es nimmt die Stimmung des Publikums auf, im Bandkontext: Dialog mit der Band
Es kommt irgenwann zu einem Ende.

Die guten Soli haben das alle, ob jetzt improvisiert oder nicht.

Stimmt genau! Ich persönlich halte Leitmotiv, Spannungsbogen, Phrasierung und ggf. interessante/unerwartete harmonische Bezüge zur drunterliegenden Harmonik für die wichtigsten Punkte beim solieren. Speed und technisches Können sind damit erst mal hinter harmonischem Verständnis zu stellen. Wobei das technische Können hilfreich ist, das Gewollte hernach richtig um zu setzen.

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Hier mal ein Beispiel eines langen Gitarrensolos (in einem sehr langen Musikstück), das mE furchtbar gut gelungen ist:
http://www.youtube.com/watch?v=YxRaH67Ar8M
ab ca 24:15, kann man aber auch bequem ganz hören...
 

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