einen gitarristen, der minutenlang am bühnenrand steht und sich dabei einen abdudelt finde ich sterbenslangweilig. egal wie gut er auch sein mag, kann ich das überhaupt nicht ab. ist allerdings bei konzerten auch immer wieder eine gute gelegenheit auf's klo zu gehen oder sich etwas zu trinken zu holen.
ein gutes solo bildet für mich vor allem eine einheit mit der begleitung. das muß hand in hand gehen, sich ergänzen. das "miteinander" ist dabei wichtig für mich. das beinhaltet fast schon zwangsläufig, daß man sich sehr genau damit beschäftigt, was ein song braucht. z.b. immer nur stur 1/16 bei 2xy bpm ist blödsinn, genauso wie immer nur so wenig wie möglich. hört oder spielt man einen song immer und immer wieder, bekommt man mit der zeit ein gespür, was solotechnisch funktioniert, und was nicht.
ich liebe es regelrecht, wenn man z.b. zwei gitarren in der band hat, und man bei instrumentalpassagen gar nicht mehr wirklich sagen kann, was nun die lead- und was die rhythmusgitarre ist. die band Psychotic Waltz wäre ein beispiel dafür. das ist teilweise so komplex und ineinander verschachtelt, daß man gar nicht mehr eindeutig trennen kann. finde ich persönlich genial.
den technischen aspekt sehe ich dabei als reines mittel zum zweck. ein für mich gutes, stimmiges solo kann spieltechnisch auch etwas total banales sein, solange es den song unterstützt und eine einheit mit ihm bildet.
für mich durchweg an genalität grenzende soli gibt es z.b. auf Judas Priest's "Painkiller". das hat mir als jugentlicher den ein oder anderen feuchten traum beschert und war mit der grund, warum ich selber mit dem spielen angefangen habe. beim hören des soli im song "Painkiller" geht es mir heute noch durch und durch. so richtig mit gänsehaut und diesem unbeschreiblichem kribbeln im bauch.
ebenfalls in diese richtung, fast sogar noch mehr, geht Criss Oliva. da sind es aber mehr die reinen soli, die mich total wegen ihrem feeling umhauen, weniger die songs ansich (im gegensatz zu Priest). was der mann auf Savatage's "Edge of Thornes" abgeliefert hat, ist von meinem standpunkt aus nicht mehr von dieser welt. kurz darauf ist er ja leider verstorben. als ob er es geahnt hätte....
oder auch Adrian Smith von Iron Maiden. einer der ganz wenigen, der es beim solieren schafft mir das gefühl zu vermitteln, da würde jemand mit mir reden. für mich ganz großes kino !
einige meiner eigenen ergüsse kann man unter dem link in meiner signatur anhören. ich denke, ich habe das zuvor beschrieben da ganz gut umsetzten können. aber das ist mal wieder sowas von subjektiv. ich könnte es durchaus nachvollziehen, wenn das jemand total anders sehen würde. aber egal, wie es ein ausenstehender auch sehen mag - es ist und bleibt MEINE art, und das ist gut so
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gruß