Also erst mal muss ich sagen, dass ich toll finde, wie du dich immer wieder zurück ins Spiel kämpfst.
Da gibt es viele Leute die die beleidigte Leberwurst geben und dann weg sind. Schön, dass du da anders bist. Und das mein ich völlig ernst!
Es wird sich nun aber nichts ändern, dass ein Teil der Leser und Schreiber hier eine etwas andere Meinung bezüglich des optimalen Klangs hat, auch wenn dir vermutlich die schweigende Mehrheit eher zustimmt... Ich selbst spiele seit ca. 13 Jahren Gitarre und anfangs war es für mich das Größte endlich wieder Saiten wechseln zu können. Das hab ich die ersten ein zwei Jahre wohl mindestens einmal im Monat getan und war vom Ergebnis hinterher jedes Mal wieder begeistert. Nur hat sich das in meinem Empfinden in den letzten Jahren völlig geändert. Inzwischen mag ich es einfach, wenn die Saiten weniger schrill und metallisch und dafür eher etwas (!) dumpfer und dafür (für mich) organischer und erdiger klingen. Ich weiß, das ist blöd mit diesen blumigen Umschreibungen, aber anders bekomme ich das nicht hin.
Ich glaube also, dass bei mir der optimale Punkt zwischen Saite und Gitarre einfach etwas später eintritt, als bei dir. Und selbst wenn dieser Punkt überschritten ist (was ich nicht absteite, dass dies passiert - wenn auch viel weniger schnell als nach deinem Empfinden) so finde ich den Klang hinterher immer noch eine ganze Weile lang besser als den Klang den neue Saiten in den ersten paar Wochen haben.
Ich kann mir vorstellen, dass dir solche Aussagen jetzt förmlich Schmerzen bereiten, aber ich kann nun mal nicht aus meiner Haut
Eine Erklärung für die so abweichenden Meinungen zwischen uns beiden könnte sein: Ich mache mir über den Klang meiner Saiten bzw. der Gitarre grundsätzlich eher weniger Gedanken. Eigentlich nur immer wieder dann, wenn ich andere Gitarren spiele die mir in den meisten Fällen weit weniger gut gefallen als die meine. Das passiert auch öfter auf Partys wo man dann irgendeine Gitarre in die Hand gedrückt bekommen mit der ich dann gezwungenermaßen spiel, auf der ich mich aber in den allerwenigsten Fällen wirklich wohl fühle. Allerdings gar nicht mal so unbedingt wegen dem Klang sondern einfach wegen dem anderen Spielgefühl und dem 'nicht zuhause' zu sein.
Bei Aufnahmen ist es dann auch eher der mangelnde Groove oder die Spieltechnik die mir nicht gefällt, als die Unzufriedenheit mit dem Sound. Ganz im Gegenteil, ich vermeide es vor Aufnahmen neue Saiten aufzuziehen. Vielleicht ja auch nur um meine spieltechnischen Unzulänglichkeiten mit einem etwas weniger durchsetzungsfähigem Gitarrensound zu kaschieren.
Etwas anders sehe ich das übrigens bei E-Gitarren bei denen ich (warum auch immer) öfter mal den Eindruck hab, neue Saiten brauchen zu können. Das ist mir, wenn ich so drüber nachdenke echt ein Rätsel...
Beste Grüße!