[User-Thread] - Fretless Bass User

Mit +15/-24 dB auf 200, 400, 800 und 4.000 Hz hat man schon mal eine solide Ausgangsbasis, mit der man ganz gut leben kann - wenn … tja wenn das Wörtchen wenn nicht wär‘ … :whistle: … wenn man nicht weiß, was durch die fehlenden Frequenzbänder noch an super coolen Nuancen rauszukitzeln ist, gerade nämlich beim Fretless. :rock:

Wie auch immer, falls Du mal Gelegenheit hast, einen feinmaschigeren und differenzierteren EQ zu probieren, dann nutze die Chance und entscheide danach selbst, ob die 4 Frequenzbänder tatsächlich als superdifferenziert zu betrachten sind. So long, viel Spass mit Deinem TC 450.

;) komm mal wieder runter auf den Boden, Kollege...sonst bekomm ich noch nen verspannten Nacken. Ich bin noch Anfänger am Bass und kenne vermutlich nicht mal ein Bruchteil der Facetten, die so Möglich sind. Mir gefällt mein Amp, ich bin aber jeder Zeit offen für Tipps und konstruktive Ratschläge. Also her damit. Wenn du schon gackerst, dann leg doch bitte auch :)

Was empfiehlst du für EQ Einstellungen?

Netten Gruß
Samuel
 
Das kann ich nicht verantworten, dass Du Dich mit steifem Genick durchs Leben quälst. Da stell ich mich besser meiner therapeutischen Verantwortung. :whistle:

Empfehlen tu ich, dass Du Dich selbst aktiv mit dem Thema beschäftigst. Unvoreingenommen. Dein Sound definiert sich durch die von Dir verwendeten Bässe, den Verstärker bzw die PA, über die Du zum Poblikum spielst, und über eventuell verwendete Effekte. Und am meisten durch Deinen Spielstil. Wenn Du ein Glied in dem komplexen Gefüge änderst, klingt's auch schon wieder etwas anders. Darum solltest Du Empfehlungen von anderen maximal als Anregung verstehen und nicht als der Weisheit letzter Schluss. Für solche verantwortungsvollen Aufgaben gibt es Religion und Politik! :mampf:

Ich spiele zwei Bässe, den Yamaha RBX-800A und den RBX-800AF [Bass Review hier] neuerdings über den Hartke A 100 Basscombo [Amp Review hier]. Damit sich der Bundierte vom Bundlosen deutlich und nach meinen persönlichen Vorlieben abhebt, tu ich folgendes:

An der Tone-Regelung mit der grafischen 7-Band EQ des Hartke habe ich die Freuquenzbänder für den Bundierten eingeregelt. Am Effekt-Loop des Hartke hängt das Boss GEB-7 Bass Equalizer Fußpedal, dass ich über Fußkick beim Basswechsel zum Bundierten einschalte. Die beiden Bässe sind über einen Fußwechselschalter beide am aktiven Eingang des Hartke A 100 angeschlossen.

Ich wechsle im Prinzip permanent zwischen Bundlosem und Bundiertem. Neben dem Basswechsel zwischen zwei Nummern sind dann jeweils zwei weitere Fusstritte notwendig. Einen für den Wechselschalter der beiden Bässe, einen für den EQ. Das Umschalten passiert parallel zum Basswechsel und ist der geringere Aufwand verglichen zum Basswechsel

Der Boss GEB-7 hat jeweils ± 15dB an den 7 Schiebereglern für die Frequenzen 50Hz, 120Hz, 400Hz, 500Hz, 800Hz, 4,5kHz und 10kHz. Die für mich besonders wichtigen und kritischen Frequenzen sind die 120 Hz und die mittleren Frequenzen bei 400Hz, 500Hz und 800Hz, die wie bei Thomann beschrieben tatsächlich den grundlegenden Charakter des Bassklanges bestimmen.

Für den Fretless "overrule" ich am jetzt Boss GEB-7 sozusagen einerseits die Frequenzbänder am grafischen 7-Band EQ des Hartke, der bei mir in stumpfer V-Form für den Bundierten eingestellt ist, bevorzugt für Soul, Funk und Rock. Und definiere andererseits damit die Frequenzbänder für den Sound des Fretless.

Bei mir sieht das so aus: 50Hz sind ziemlich weit aufgeregelt in der Gegend von +10 bis +15dB. 120Hz sind beinahe voll draußen, irgendwo zwischen -10 bis -15dB, das macht einen wunderbar trockenen, beinahe nach Akustik-Bass klingenden Klangcharakter. 400Hz sind voll aufgeregelt exakt bei +15dB. 500Hz zwischen +5 und +10dB. 800Hz bei ca. + 10dB. 4,5kHz sind etwas unter 0dB. 10kHz neutral bei 0dB. 4,5kHz und 10kHz reagieren sehr extrem auf feine Nuancen bei Regelung am Primär-EQ am Hartke für den Bundierten, und sind für 5-Saiterspieler in jedem Fall gesondert zu betrachten. Die Freuquenzbänder bei 400Hz, 500Hz und 800Hz sind stark abhängig vom Eigenklang des Bassmodells, von Fretless zu Fretless also bisweilen sehr unterschiedlich zu regeln.

Und jetzt hast Du eine Bringschuld :D Deiner bevorzugten Einstellungen einzulösen, falls Du jetzt Lust bekommen hast mal zu experimentieren, um Dein Publikum zu beglücken! :romeo:

Gibt es hier noch andere Erfahrungen und bevorzugte Settings? Insbesondere beim permanenten Wechsel zwischen Bundiertem und Bundlosem?
 
Gibt es hier noch andere Erfahrungen und bevorzugte Settings? Insbesondere beim permanenten Wechsel zwischen Bundiertem und Bundlosem?
Aus purer Faulheit hab ich mich lange nicht mehr näher mit dem EQ befaßt :whistle: - am 1986er Gallien Krueger 200MB mache ich allenfalls minimale Veränderungen. Nur an dem mir heute etwas zu sauber und kühl klingenden Trace Elliott AH100 mit 2x12-Box gebe ich bei 125 und 250 Hz jeweils +4-6 dB zu, damit's wärmer wird :great:. Außerdem noch mal +6 dB bei 6 kHz, aber das auch, weil ich steinalte Roundwound-Saiten so lange spiele, bis sie hochgehen ;) (die neuen klingen mir zu drahtig, und so bekommen die alten noch einen dezenten Schmatzer). Am Baß selber (Squier JV Jazz Fretless 1984, nur Steg-TA) ist die Höhenblende meistens halb zugedreht.

Beim Bundierten (ansonsten dasselbe Modell) tendiere ich dann eher zum linearen EQ, Höhenblende auf, vor allem aber Anschlag noch näher an der Brücke als beim Fretless.

Michael
 
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Aus purer Faulheit hab ich mich lange nicht mehr näher mit dem EQ befaßt :whistle: - am 1986er Gallien Krueger 200MB mache ich allenfalls minimale Veränderungen.

Hy Michael, ja das versteh ich gut, da liegen wir auf der gleichen Wellenlänge. "Convenience" groß geschrieben! :D Ich steh zwar sehr auf guten Sound, aber den stell ich mir am Amp und EQ einmal für meinen Geschmack ein und passe nur für besondere Gegebenheiten unterschiedlicher Lokationen beim Soundcheck an. Beim Spielen regle ich ausschließlich am PU- und den Tone-Reglern der Bässe. Ich finde das nicht gut, wenn Musiker zu viel am Boden hocken und ihre Effekte justieren. Das kommt beim Publikum nicht gut rüber. Das Basswechseln muss schnell und flüssig ablaufen. Pausen zwischen den unterschiedlichen Nummern müssen ultra kurz sein und dürfen nicht zum Soundcheck vor Publikum ausarten.
 
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Ich finde das nicht gut, wenn Musiker zu viel am Boden hocken und ihre Effekte justieren.

Stimmt :great: das ist der absolute Klassiker, kommt gleich nach langem Herumblättern in dicken Mappen auf brusthoch eingestellten Notenständern. :rofl:

Michael
 
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;) komm mal wieder runter auf den Boden, Kollege...sonst bekomm ich noch nen verspannten Nacken. Ich bin noch Anfänger am Bass und kenne vermutlich nicht mal ein Bruchteil der Facetten, die so Möglich sind. Mir gefällt mein Amp, ich bin aber jeder Zeit offen für Tipps und konstruktive Ratschläge. Also her damit. Wenn du schon gackerst, dann leg doch bitte auch :)

Was empfiehlst du für EQ Einstellungen?

Netten Gruß
Samuel

Zunächst mal vermute ich, dass du gut damit fährst, dich auf dein Gehör zu verlassen. Wenn dir der Sound gut gefällt den du hörst, gibt's denke ich wenig Grund zusätzlich zur recht mächtigen parametrischen Klangregelung des TC's noch einen weiteren EQ zu benutzen. Mir gefällt der Sound meines 750ers für den Frettless ausgezeichnet. Wenn man oft zwischen Bundlos / Bundbass wechselt sind die speicherbaren Einstellungen des Amps eh genial. Statt noch an einem zusätzlichen EQ rumzuschrauben beschäftige ich mich lieber mit der Spieltechnik. Muss mich da wohl auch als jemand outen, der glaubt, dass die Spieltechnik einen verdammt großen Einfluss auf den Sound hat.
 
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Liebe Leute, ich gehöre nun auch zu den Fretless-Spielern. Hab mir da was gebastelt.
IMG_0873.jpg

Saiten sind momentan La Bella Flats. Flats sollen es auch bleiben, da ich das Griffbrett nicht beschichtet habe und mir der erste Rounds-Test schon Rillen ins Griffbrett gemacht hat.

Ich habe noch ein paar Probleme mit der Einstellung. Ab dem 9. Bund fängt es an zu singen, ich glaube mit Frets wäre das ein klassisches Schnarren. Grade die G-Saite klingt in den oberen Lagen fast wie ne Sitar.
Gibts da gute Anleitungen speziell für den Fretless?
 
Nun, das ist sicherlich Geschmackssache, aber ich habe meinen Fretless extra so tief eingestellt, dass er so sehr "singt", wie nur möglich;) Für mich war das DER Grund, mir einen Fretless zu bauen...
 
Hab ich mir schon gedacht, dass der ein oder andere drauf steht :D
Aber mir geht dabei zu sehr das schön fette Brummen und die Bassigkeit flöten.
 
Ich habe noch ein paar Probleme mit der Einstellung. Ab dem 9. Bund fängt es an zu singen, ich glaube mit Frets wäre das ein klassisches Schnarren. Grade die G-Saite klingt in den oberen Lagen fast wie ne Sitar.
Gibts da gute Anleitungen speziell für den Fretless?

Die lieben Begrifflichkeiten ... Schnarren und Singen sind für mich zwei Paar Schuhe. Was ist es denn nun? Sitar würde ich auch nicht als singend, sondern eher eierschneidend und höhenlastig benennen. :gruebel:

Was hast Du denn für Möglichkeiten, Deinen Sound einzustellen?
 
Ist halt schwer zu beschreiben ;) Es ist halt das Ausschlagen der Saite gegen das Griffbrett. Bei nem Fretted würde das zum Schnarren führen, beim Fretless hört es sich für mich wie nen Singen an.
Die Saite schwingt dadurch bedeutend schneller aus und ist leiser.

Mit einstellen meinst du Amp etc? Dann primär erstmal garkeine. Bass -> Interface -> Stereoanlage
Mir ging es mehr um die Einstellung der Halskrümmung, Saitenlage, Shimmen und all sowas.
 
Das habe ich bei Deiner Beschreibung des Schnarrens gedacht. Wie hoch ist Deine Saitenlage? Ist der Hals gerade? Du solltest über den Trossrod den Hals sauber einstellen und an der Brücke die Saitenhöhe. Falls Du Dich selbst nicht drüber traust, Deinen Bass von einem Fachmann einstellen lassen.
 
Wie man nen Bass einstellt weiß ich sehr wohl und kann es auch, mach ich bei allen Bässen selber :)

Aber bisher nur bei fretted Bässen. Da hab ich Erfahrungswerte. Nur beim fretless leider nicht. Daher frag ich halt nach spezifischen Anleitungen und Erfahrungswerten.
Der Hals hat eine leichte Wölbung, genau wie ich sie bei meinen fretted einstelle.
Saitenlage hab ich ebenfalls an meinen anderen Bässen orientiert eingestellt. Gemessen hab ich das nicht.
 
Einen Bundlosen stellt man nicht anders ein als einen Bundierten. Orientieren tut man sich dann nicht an der Obergrenze der Bundstäbchen, sondern am Griffbrett. Wenn also die Saite am Griffbrett anschlägt, dadurch abgedämpft wird und außerdem unschöne Oberwellen erzeugt, ist Dein Bundloser ganz offensichtlich »suboptimal« eingestellt.

An anderen Bässen oder Gitarren orientieren sollte man sich nur zur Grobeinstellung, die Feineinstellung ist von Bass zu Bass und von Gitarre zu Gitarre unterschiedlich. Manchmal kriegt man nicht mal zwei Bässe des selben Modells exakt gleich eingestellt, weil es geringe Fertigungsabweichungen gibt, die eine exakte Übernahme der Einstellungen nicht zulassen.

Als Erfahrungswert würde ich daher keine Massangabe hernehmen. Sondern der Bass ist dann optimal eingestellt, wenn er bei der eigenen Anschlagstärke (die von Spieler zu Spieler unterschiedlich sein kann) nicht mehr schnarrt. Das ist ein No Go. So kann man ihn nicht vernünftig spielen, wie Du selbst schreibst. Außerdem sollte der Saitenabstand nur so gering sein, dass man mit möglichst wenig Kraftaufwand spielen kann.

Es gibt eine sehr gute Anleitung, die StrangeDinner im Gitarrenforum als Workshop gepostet hat und mit Fotos sehr anschaulich beschrieben hat. Das Prinzip gilt genauso für Bässe. Die Anleitung findest Du hier:

Gitarre einstellen, aber richtig

Nachdem der Bass kein Tremolo-System hat, ist der untere Teil, bzw. der ergänzende 2. Beitrag im Workshop relevant und für meinen Geschmack sehr gut erklärt und auch für bundlose Bässe sehr gut anwendbar.

Toi, toi, toi beim Einstellen!
 
Danke für den Link! Kenn ich zwar schon alles, aber es sich nochmal durchzulesen schadet ja nicht.

Das heißt für mich also nichts anders als weiterzuschrauben und zu gucken, dass es irgendwann passt :)
 
Nach ca. 15 Jahren (letztes Griffbrettabziehen) hab ich gestern endlich den Hintern hochgekriegt :rolleyes: und bin meinem Palisandergriffbrett mit Mittelchen meines Kontrabaßbauers zuleibegerückt: etwas Alkoholähnliches zum Saubermachen - und dann was nettes Öliges. Der Effekt ist frappierend: das Sustain ist spürbar länger geworden :eek:. Ich weiß auch, warum - war das ein Schmodder auf dem Griffbrett... :rofl:

Michael
 
Hallo zusammen,
ich möchte mir gerne zum Herumspielen wieder einen Fretless zulegen:
* um die 600 € Gebrauchtmarktwert
* singender, warmer Ton
* viel "mwah"
* kein bauchiger Sound

Würde ihn gerne in tragenden, singenden Passagen verwenden, aber jetzt nicht bei rhythmischen Sachen.
Hatte mal den JB der Marke Vintage her, aber der mir viel zu bauchig und indirekt im "mwah" bzw. direkt im Ton und zu wenig singend. Glaube ich.. ;)

Gibt es da eine Standard-Empfehlung in dem Preissegment?
Einen Musicman fretless finde ich sehr gut im Klang. Gibts da vielleicht eine kleine Marke mit sowas als Kopie?

Gruß,
Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
R
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: dann setz deinen flohmarkt-link doch in die sig und schreib was konstruktives für alle ...
Moin,
ich laufe jetzt zwar Gefahr die Gebrauchtmarktpreise weiter in die Höhe zu treiben, aber ich hatte mal einen Hohner Fl den fand ich total klasse. hab ich damals für 125DM gebraucht gekauft. Mittlerweile muss man wohl dafür grobe 150-200 Euronen berappen. Das meiste was aus den 80ern bis heute überlebt hat kann nicht soo schlecht sein - nur von Marlin würde ich die Hände lassen!
Ansonsten die üblichen Sachen : dicker Hals oder Soundgear bevorzugt? usw. usf. bla bla also hinfahren und Hals halten dann geht das schon. :D achso "professionelle" Umbauten von autorisierten Schwagerbekannten die einen kennen der weiß wie man Holzpaste schreibt sollten auch mindestens geprüft werden, aber auch eher Finger weg.
Alsdenne
 
Ein Ibanez GWB35 ist es spontan geworden :D
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Erst heute Mittag gekriegt und die ersten Minuten bisher komme ich klar ;-) Kann gerne weiter berichten, wenn ich mich weiter damit auseinandergesetzt habe!
(...und danke Gernot für den fixen Deal, falls du auch hier im Forum unterwegs bist!)
 
Eric.jpg
so lang ich ihn noch habe mal schnell ein Foto
 
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