Revival des 70er Metals

  • Ersteller DerPatch
  • Erstellt am
Sehe ich teilweise wie du. Ich meine damit nicht, dass jede Produktion nach Plastik klingen soll (ist bei Cathedral ja auch nicht so), aber man hat heutzutage einfach bessere Mittel, als in den 60ern/70ern und da klingen einige Sachen so wie sie klingen, weil es die Mittel nicht gab. Finde es deshalb albern, diesem Sound nachzueifern, weil man heutzutage mit Sicherheit mehr rausholen könnte, was die Bands damals sicherlich auch gemacht hätten, wenn sie es gekonnt hätten.



Nicht auf biegen und brechen modern. Aber man kann ja auch ein Foto machen, was danach aussieht, als wäre es im Jahre 2013 gemacht worden und nicht irgendwann in den 70ern und dann bis heute in einer Kiste auf dem Dachboden "vergilbt" (oder was auch immer mit der Zeit mit Fotos passiert) :D

Verstehst du was ich meine?
Verstehe ich schon ganz gut. Aber mein Punkt ist ja, dass genau diese Sachen die Musik ja auch verbessern. (Finde ich.) Und das mein ich z.B. auch gerade bei der Produktion. Wenn ich alte mit neuen Alben vergleiche hör ich nicht wo man da mehr rausholen könnte. Im Gegenteil, ne gute moderne Produktion gefällt mir meist weniger als eine schlechte oldschool Produktion. (Ich meinte ja eben nicht nur die Extremfälle) Wenn ich mir z.B. die Unleashed In The East anhöre ist das einfach das Optimum. Wenn man ein perfektes Heavy Metal/Hard Rock Album machen will ist es sicher nicht falsch alles genauso zu machen wie zu dem zeitpunkt als diese Musikrichtung auf ihrem Höhepunkt war. Da sind schließlich die Klassiker entstanden, die haben schon alles richtig gemacht. Aber klar, nicht durch blödes kopieren (die ganzen Bands wurden ja "zu ihrer Zeit" genauso kopiert) sondern dadurch, dass sie dieser Musikrichtung eben auch einen individuellen Stempel aufgedrückt haben. Und das geht auch heute noch. Auch ohne moderne Produktion. Die technischen Möglichkeiten korrumpieren nur (quantisieren, schneideorgien, 200 Spuren, Loudness War). Klar klingt eine gute digitale Produktion gut, aber das tut eine gute Analoge ja auch.

Wenn die Soundästhetik den Siebzigern nacheifert, kann eine moderne optische Gestaltung inkonsequent und unpassend wirken. :gruebel:

Alex
Stimmt. Ich denk mir immer, wenn schon, dann richtig. Alles andere ist doch halbherzig.
 
Zuletzt bearbeitet:
quantisieren, schneideorgien, 200 Spuren, Loudness War

Ich bin auch kein Fan davon, wenn es übertrieben wird. Vielmehr sehe ich es so, dass man durch gewisse Tools vieles machen kann, was zwar damals auch schon möglich war, aber vielleicht noch viel zu aufwändig und für einige unbezahlbar. Heutzutage stehen einem aber alle Möglichkeiten offen und das zu relativ erschwinglichen Preisen. Alleine Studiozeit ist ja vielleicht der wichtigste Faktor: Was damals vielleicht tausende von Euros gekostet hat, weil man wochen- oder monatelang ein Studio mieten musste, was damals verhältnismäßig sicherlich auch deutlich teurer war als heute, kann man heutzutage teilweise sogar komplett im Homestudio vorbereiten, oder man kann halt einige Dinge (unauffällig) korrigieren, sodass man auch wieder Zeit spart, etc. Allein durch diesen Umstand kann man schon Resultate erzielen, die man sich früher vielleicht nicht leisten konnte. Hätten zum Beispiel Black Sabbath damals schon die gleichen Möglichkeiten gehabt, wie heute, hätten die alten Alben sicher auch eher so geklungen wie "13". Damit will ich nicht sagen, dass ich die alten Aufnahmen schlecht finde. Für diese Zeit finde ich die Produktionen gut, aber dennoch denke ich, dass man mit heutigen Mitteln durchaus mehr auch aus den alten Songs rausgeholt hätte (auch wenn ich sie jetzt genau mit dem Sound hören will, weil ich es so kennengelernt habe und das halt einfach das Original ist). Also von ultralauten, glattgebügelten Produktionen mit künstlich klingender, klickender Kickdrum, halte ich auch nicht viel, auch wenn es zu manchen Stilen ganz gut passen mag. Ich habe eigentlich aus allen Jahrzehnten irgendwelche "Lieblingsproduktionen", aber bei vielen Produktionen aus den 60ern und 70ern denke ich, dass da der Sound teilweise so ist, weil es nicht anders zu machen war und nicht weil es unbedingt so klingen sollte. Ob das tatsächlich so war, weiß ich natürlich nicht.

Wenn die Soundästhetik den Siebzigern nacheifert, kann eine moderne optische Gestaltung inkonsequent und unpassend wirken.

Alex

Das würde es mit Sicherheit, aber ich bin ja auch dagegen, den Sound "zu kopieren", weshalb das mit dem Foto dann auch klargehen würde ;)
 
Jede gute Band hat ihren eigenen Sound. Das war in den Seventies so, und so ist es noch heute. Die Frage ist doch nicht, welchen Stil eine Band spielt, sondern ob sie ihn so gut und überzeugend spielt, dass sie ein eigenes Profil gewinnt. :)

Beispiel: Als Glass Hammer auf "If" und "Cor Cordium" total nach Yes klangen, hab ich mich gefragt, ob das Songwriting und die Arrangements für sich selbst genommen so gut sind, dass es sich lohnt, diese beiden Alben zu kaufen oder nicht. Keyboardschwelger würden diese Frage wohl eher mit Ja beantworten als Gitarrenfreaks. Wenn die Mehrheit der Hörer beim Auflegen von "If" und "Cor Cordium" gedanklich nicht bei Glass Hammer ist, sondern bei Yes, erwirbt die Band kaum eigenes Profil. :gruebel:

Anderes Beispiel: Kann man Black Country Communion hören, ohne dabei an "Burn" und "Stormbringer" zu denken? Wenn ja, macht die Band alles richtig, obwohl der Stil derselbe ist. Aber auch dieses Urteil muss jeder Hörer selbst fällen. :)

Drittes Beispiel: Ist das neue Black Sabbath- Album aus sich heraus überzeugend oder bloß in seiner Remineszenz an die ersten sechs Alben? Auch hier muss jeder Hörer auf sein eigenes Herz hören. :)

Falls es irgendwen interessiert - meine Meinung zu den drei Beispielen: GH haben öfters Stile gewechselt, und ich bin froh, dass auch das Yesklonen nur so eine Phase war, als solche kann ich das akzeptieren. BCC haben großartige eigene Songs im Deep Purple- Stil, also ein eigenes Profil. Das neue BS- Album ist klasse, weil es tolle Songs enthält. :)

Fazit: Wenn eine Band aus dem Sound der Vorbilder etwas schmiedet, was diesen ebenbürtig ist oder sie gar übertrifft, ist das doch wunderbar. Gelingt dies nicht, ist sie genauso überflüssig wie die profillosen Nachäfferbands aus der Originalära, welche inzwischen vergessen sind. Aber die Entscheidung darüber fällt jeder Hörer selbst. :)

Alex
 
Jede gute Band hat ihren eigenen Sound. Das war in den Seventies so, und so ist es noch heute. Die Frage ist doch nicht, welchen Stil eine Band spielt, sondern ob sie ihn so gut und überzeugend spielt, dass sie ein eigenes Profil gewinnt.

Genau so sehe ich das auch. Diese Bands, die für mich halt zu dieser scheinbar aufkommenden Seventies-Bewegung zählen, bringen das für mein Verständnis aber nicht mit. Für mich sind das Nachahmer und ich kann dann einfach gar keinen eigenen Sound erkennen. Das mag anderen aber sicher anders gehen (und ist ja auch offensichtlich so).
 
Für mich sind Verra Cruz eine tolle Band mit Seventies- Sound. Die sollten mal wieder ein Album machen, "Innocence" ist schon fünf Jahre alt. :great:

Die Diskussion gibt's schon lange. Die ersten zwei Kingdom Come- Alben (mit James Kottak) wurden seinerzeit ebenso wie Whitesnakes "1987" (mit John Sykes) als Zeppelinklone abgetan. Ich hingegen finde alle drei genannten Alben durchaus eigenständig und songwriterisch erstklassig, auch wenn sie gewisse Stilelemente der großen Vorbilder zitieren. :)

Peace and Love :)

Alex
 
Schöner Thread.

Für mein Gefühl eins der schlimmsten Alben, die je die Auslagen der Plattenläden verunziert haben...:D
Zur Strafe jetzt fünf mal "Live In The Heart Of The City" hören und eine Kerze in den Moody/Marsden Schrein stellen.

;)

Was mich abseits von allen "die dürfen das und die dürfen das nicht" Diskussionen an dieser Retrorock-Welle wirklich begeistert ist, dass es ENDLICH mal wieder Drumsets gibt, die nach Drumsets klingen.
Ist das nicht schön? Bonzo hätte seinen Spaß.
 
Also für meinen Teil klingt das neue Sabbath Album original wie früher. Ich bin mit denen
aufgewachsen. also von mir aus kann das mit dem Retrometal aus den siebzigern gerne so weitergehen.
einfach nur geil und geradeaus.

Man verzeihe mir meine Wortwahl, aber diese Musik? wo nur ins Mikro unverständliches Zeugs
gerülpst und gekotzt wird hat doch nichts in meinen Augen.
Bevor man über mich und meine Meinung herzieht, dieses ist nur meine Meinung.

Grave Digger gibt es seit den siebzigern und die rocken immer noch in Wacken auf der großen Bühne ab.

Judas Priest ist auch so eine geile Band.......oder Kiss?.....für mich eher etwas zu kommerziell,
aber spielen doch ganz gut.

Hoffentlich erinnern sich viele Bands an solche wurzeln :)

In diesem Sinne Cheers

Ein alter Heavy Metal Freak ;)
 
Ich bin auch kein Fan davon, wenn es übertrieben wird. Vielmehr sehe ich es so, dass man durch gewisse Tools vieles machen kann, was zwar damals auch schon möglich war, aber vielleicht noch viel zu aufwändig und für einige unbezahlbar. Heutzutage stehen einem aber alle Möglichkeiten offen und das zu relativ erschwinglichen Preisen. Alleine Studiozeit ist ja vielleicht der wichtigste Faktor: Was damals vielleicht tausende von Euros gekostet hat, weil man wochen- oder monatelang ein Studio mieten musste, was damals verhältnismäßig sicherlich auch deutlich teurer war als heute, kann man heutzutage teilweise sogar komplett im Homestudio vorbereiten, oder man kann halt einige Dinge (unauffällig) korrigieren, sodass man auch wieder Zeit spart, etc. Allein durch diesen Umstand kann man schon Resultate erzielen, die man sich früher vielleicht nicht leisten konnte.
Genau deswegen klingen neue Alben ja oft auch zu perfekt
Hätten zum Beispiel Black Sabbath damals schon die gleichen Möglichkeiten gehabt, wie heute, hätten die alten Alben sicher auch eher so geklungen wie "13". Damit will ich nicht sagen, dass ich die alten Aufnahmen schlecht finde. Für diese Zeit finde ich die Produktionen gut, aber dennoch denke ich, dass man mit heutigen Mitteln durchaus mehr auch aus den alten Songs rausgeholt hätte (auch wenn ich sie jetzt genau mit dem Sound hören will, weil ich es so kennengelernt habe und das halt einfach das Original ist).
Das hat damit nicht unbedingt was zu tun. Es klingt imo einfach GENERELL besser.
...bei vielen Produktionen aus den 60ern und 70ern denke ich, dass da der Sound teilweise so ist, weil es nicht anders zu machen war und nicht weil es unbedingt so klingen sollte.
Klar. Heute hat man viel mehr Möglichkeiten. Das meine ich auch gerade wenn ich sage, dass die korrumpieren. Aber ich hab noch nie erlebt, dass jemand damit auch bessere Ergebnisse erzielt hat. Zumindest für mich sind die Sachen aus den 60ern-80ern soundtechnisch unerreicht. Gutes Beispiel - die Band Sacred Blade bzw Othyrworld. Die haben zweimal quasi das selbe Album aufgenommen. In den 80ern und in den 2000ern. Die neue Version klingt wirklich sehr gut, da merkt man dass jemand geschmackvoll mit Digitaltechnik gearbeitet hat. Das alte Album klingt aber einfach nochmal ein Stück besser. Mehr Attitude wie Ted Nugent sagen würde. Es ist einfach noch so eine Stufe dazwischen die man nicht wegdiskutieren kann. Das alte Album klingt einfach cooler. Und dadurch geht auch alles nochmal ein Stückchen mehr ins Blut. Einfach ein bisschen mehr Magie. Dabei waren das damals eigentlich die Demos die das Label veröffentlicht hat. Du wirst es wahrscheinlich genau andersrum sehen, ist halt Geschmacksache.
alte Version:

neue Version:

Jede gute Band hat ihren eigenen Sound. Das war in den Seventies so, und so ist es noch heute. Die Frage ist doch nicht, welchen Stil eine Band spielt, sondern ob sie ihn so gut und überzeugend spielt, dass sie ein eigenes Profil gewinnt. :)
Richtig
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Für mein Gefühl eins der schlimmsten Alben, die je die Auslagen der Plattenläden verunziert haben...:D
Zur Strafe jetzt fünf mal "Live In The Heart Of The City" hören und eine Kerze in den Moody/Marsden Schrein stellen.

Nix gegen Moody / Marsden, aber deren Whitesnake- Version war mir über weite Strecken zu langweilig. Sykes hingegen hatte schon Thin Lizzy gehörig angeschoben, obwohl die es nicht so nötig gehabt hatten. Für mich war erst der Nachfolger "Slip of the Tongue" ein Missgriff, insbesondere was die Wahl des Leadgitarristen angeht. Auch die Page- Kollaboration finde ich leblos und überproduziert. Gelungen finde ich erst wieder "Restless Heart", obwohl es völlig anders klingt - eher ein gereiftes Alterswerk oder sowas. ;)

Marsden zieht übrigens seit einigen Jahren ein Rory Gallagher- Tributeding durch. Ich persönlich finde es geil, aber wirklich eigenständig ist was anderes... ;)

Peace and Love :)

Alex
 
Zuletzt bearbeitet:
Also für meinen Teil klingt das neue Sabbath Album original wie früher.
Das find ich nicht. Soundmäßig sowieso gar nicht und vom Songwriting noch weniger. Die kopieren sich doch nurnoch selbst. Und zwar eine ihrer Facetten. Wie schon im anderen Thread, das geile an den ersten 6 Black Sabbath Scheiben ist doch gerade der Variantenreichtum. Dass sie eben nicht wie auf dem neuen Album einfach x Doom Metal Songs aufgenommen haben die klingen als seien sie auf einem Reissbrett in einem Konferenzraum voll Anzugträger entstanden, in etwa so:

(Und nein, ich bin nicht bei der Sparkasse :D)
Der beste Song den ich von der Scheibe gehört hab ist übrigens ein Bonustrack (!) der in der regulären Version fehlt.
Man verzeihe mir meine Wortwahl, aber diese Musik? wo nur ins Mikro unverständliches Zeugs
gerülpst und gekotzt wird hat doch nichts in meinen Augen.
Ja, mein Ding ists auch nicht. Bis auf ein paar Ausnahmen (Burzum mag ich z.B. sehr gern. Aber natürlich nicht wegen dem Geschrei sondern wegen den ambientartigen Konstrukten). Aber generell ists für auch immer ein...sagen wir abschreckender Faktor.
 
Die kopieren sich doch nurnoch selbst. Und zwar eine ihrer Facetten.

Das bestreitet ja keiner. Aber wenn ihnen beim Selbstkopieren genauso geile Gitarrenriffs einfallen wie damals, wird auch die Platte genauso gut. Da können sie am Reißbrett rumkonstruieren soviel sie wollen - wenn Iommi eine inspirierte Phase hat, werden die Songs und das Album gut, da können auch hundert Marketingfuzzis nichts dran ändern. ;)

Alex
 
Ich verstehe gar nicht, wieso Musikern, die schon lange dabei sind gebetsmühlenartig vorgeworfen wird, sich selbst zu kopieren.
Besteht nicht einfach die Möglichkeit, dass sie mögen was sie machen und das dass, was sie veröffentlichen, haargenau das ist, was sie wollen?

Die neue Sabbath hat natürlich nicht mehr den Esprit und Ozzy natürlich nicht mehr die leichte Hysterie der frühen Jahre. DAS wäre eine Kopie ihrer selbst.
In meinen Ohren ist das altersgerechte Originalmusik und ich höre da Tonnen von Spielfreude heraus.

Abgesehen davon fährt Geezer geschmackvollerweise original meinen Basssound...DAS ist eine Kopie, wenn man so will...;)
 
Ich verstehe gar nicht, wieso Musikern, die schon lange dabei sind gebetsmühlenartig vorgeworfen wird, sich selbst zu kopieren.
Besteht nicht einfach die Möglichkeit, dass sie mögen was sie machen und das dass, was sie veröffentlichen, haargenau das ist, was sie wollen?

Es wäre ganz furchtbar, wenn "Forbidden" haargenau das Produkt gewesen wäre, welches Mr. Iommi veröffentlichen wollte. Es wäre noch furchtbarer, wenn er es tatsächlich mag. Aber wenn ihm ein paar inspirierte Songs und Riffs eingefallen wären, hätten wir ein hörbares Album vorliegen, wenn auch angesichts des schwachen Sounds keinen Klassiker. Auf "13" hingegen sitzen die Songs und Riffs, und auch der Sound ist besser. Ersteres ist eine Frage der Inspiration, zweiteres eine des technischen Knowhow. :)

Von mir aus kann Iommi auch ein Folk-, Jazz- oder Industrial- Album machen. Es wäre bloß schön, wenn es dann auch ein gutes wäre. Ausflüge in den Rap (mit Ice-T und Wu-Tang Clan) und den Pop (ESC 2013) hat er ja schon gewagt, einige davon gelungener als andere. Insofern glaube ich, dass es kein Zufall ist, dass Iommi mit gerade diesem Stil berühmt wurde - er kann ihn einfach sehr, sehr gut. ;)

Alex
 
Es wäre ganz furchtbar, wenn "Forbidden" haargenau das Produkt gewesen wäre, welches Mr. Iommi veröffentlichen wollte. Es wäre noch furchtbarer, wenn er es tatsächlich mag. Aber wenn ihm ein paar inspirierte Songs und Riffs eingefallen wären, hätten wir ein hörbares Album vorliegen, wenn auch angesichts des schwachen Sounds keinen Klassiker.

Jeder darf ins Klo greifen...von mir aus bis zu den Ellenbogen und keine Veröffentlichung ist gut, nur, weil ihre Väter alt sind.
Genausowenig kopiert jeder sich selbst, der nach vierzig Jahren noch Songs schreibt.
Möglicherweise IST er einfach er selbst...kann man auch mal unterstellen.
 
Jeder darf ins Klo greifen...von mir aus bis zu den Ellenbogen und keine Veröffentlichung ist gut, nur, weil ihre Väter alt sind.
Genausowenig kopiert jeder sich selbst, der nach vierzig Jahren noch Songs schreibt.
Möglicherweise IST er einfach er selbst...kann man auch mal unterstellen.

Das seh ich genauso wie du. Praktisch jeder macht nunmal die Musik, die ihm nach eigener Vorstellung liegt. Da darf sich im Grundsatz kein anderer drüber beschweren. Motzen darf man nur, wenn es profillos oder schlecht gemacht ist. :great:

Auch beim "Ichselbersein" hat man bessere und schlechtere Phasen. Und das "Ich" verändert sich ja auch über die Jahre. Es wäre schrecklich, wenn man sein Leben lang gleich bliebe. Selbstverständlich sind, fühlen, denken und reden Iommi, Geezer und Ozzy heute anders als damals. Bei Mark Farner von Grand Funk beispielsweise haben der Reifeprozess und der damit einher gehende innere Frieden dazu geführt, dass seine Musik immer öder und langweiliger wurde. Einerseits sei ihm das natürlich gegönnt, andererseits würde ich mir wünschen, er ließe sich gelegentlich mal von seinen Jugendwerken inspirieren. :gruebel:

Manchmal fallen einem haufenweise gute Songs ein, manchmal bloß miese und manchmal gar keine. Bloß haben wir Hobbymucker die Option, während Schreib- oder Inspirationsblockaden einfach mal auf Veröffentlichungen zu verzichten. Bei "Forbidden" fehlte anscheinend in den IRS- Büros ein Paar guter Ohren mit kritischer Stimme. Oder es fehlte jemand wie Rick Rubin, der seine Künstler (außer U2) anscheinend zu neuer natürlicher Frische inspirieren kann. :)

Zur Erinnerung: Thin Lizzy sind für "Fighting" zum Nachsitzen ins Studio zurück geschickt worden. Hat sich gelohnt. :)

Alex
 
Genau deswegen klingen neue Alben ja oft auch zu perfekt

Ja, oft ist das so, aber eben nicht immer. Wie gesagt: Viele übertreiben das.

Das hat damit nicht unbedingt was zu tun. Es klingt imo einfach GENERELL besser.

Deiner Meinung nach mag das so sein und das ist ja ok. Ich selbst finde wie gesagt viele Produktionen aus der Zeit nicht so toll und bin der Meinung, dass man heutzutage mehr aus den Songs hätte rausholen können, ohne dabei aber zu übertreiben. Ich persönlich finde übrigens besonders einige Produktionen Anfang-bis Mitte der 90er besonders gut. Da wurde halt einfach noch nicht so übertrieben, wie es heute leider oft der Fall ist.



Gutes Beispiel - die Band Sacred Blade bzw Othyrworld. Die haben zweimal quasi das selbe Album aufgenommen. In den 80ern und in den 2000ern. Die neue Version klingt wirklich sehr gut, da merkt man dass jemand geschmackvoll mit Digitaltechnik gearbeitet hat. Das alte Album klingt aber einfach nochmal ein Stück besser. Mehr Attitude wie Ted Nugent sagen würde. Es ist einfach noch so eine Stufe dazwischen die man nicht wegdiskutieren kann. Das alte Album klingt einfach cooler. Und dadurch geht auch alles nochmal ein Stückchen mehr ins Blut. Einfach ein bisschen mehr Magie. Dabei waren das damals eigentlich die Demos die das Label veröffentlicht hat. Du wirst es wahrscheinlich genau andersrum sehen, ist halt Geschmacksache.
alte Version:

neue Version:


Nein, ich sehe das eigentlich genau wie du (ich kenne den Song nicht und hab gerade auch nicht die Möglichkeit zu hören). Ich kenne einige Bands, die ältere Alben oder Songs nach längerer Zeit neu aufgenommen haben und fand das Original immer besser. Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass ich die Songs so kennengelernt habe und ich keinen Sinn darin finde, später etwas schon längst abgeschlossenes nochmal neu aufzunehmen. Die Songs sind zu einer gewissen Zeit entstanden und unter bestimmten Umständen produztiert worden und das gehört auch dazu. Was ich halt nicht verstehe, ist wenn solche "Retro-Bands" eben das versuchen nachzuahmen. Wieso nicht die eigenen Songs, den eigenen Stil so produzieren, wie man für sich das Maximum rausholen kann? Stattdessen wird ein Gesamtkonzept von vorne bis hinten nahezu übernommen. DAS ist das, was mich so stört. Ich will nicht darauf hinaus, dass die Produktionen aus den 70ern mir nicht gefallen. Für die Zeit und die Veröffentlichungen war das super und gehört auch dazu. Für mich macht es nur keinen Sinn, heute genau dem nachzueifern.
 
Zur Erinnerung: Thin Lizzy sind für "Fighting" zum Nachsitzen ins Studio zurück geschickt worden. Hat sich gelohnt.
Hab' ich gar nicht gewusst...ist ihnen mit den Spuren zu "Live And Dangerous" aber auch passiert...:D

Oder es fehlte jemand wie Rick Rubin
Hab' das Album gerade mal gegoogelt: Produzent Ernie C. (Gitarrero bei "Body Count")
Da hat wahrscheinlich irgendeiner gefehlt, der diesen Job versteht. Soweit ich das sehe, war das seine erste und letzte Produktion.

Die Rubin-Sachen der letzten Jahre mag ich...er hält den Leuten schön einen Spiegel vor.

Edit:
Was ich halt nicht verstehe, ist wenn solche "Retro-Bands" eben das versuchen nachzuahmen. Wieso nicht die eigenen Songs, den eigenen Stil so produzieren, wie man für sich das Maximum rausholen kann? Stattdessen wird ein Gesamtkonzept von vorne bis hinten nahezu übernommen. DAS ist das, was mich so stört. Ich will nicht darauf hinaus, dass die Produktionen aus den 70ern mir nicht gefallen. Für die Zeit und die Veröffentlichungen war das super und gehört auch dazu. Für mich macht es nur keinen Sinn, heute genau dem nachzueifern.

Studiotechnisch bedeutet "nacheifern" schlicht, ein Drumset in einem guten Raum mal mit vier Mikros abzubehmen, die Gitarren nicht zig mal zu doppeln und per Sidechain zu komprimieren, den Bass mal knarzen zu lassen und nicht alles auf ein Raster zu klicken:

Voila...70er Sound.
Ist das jetzt nachgemacht, oder ist das evt. eine Rückbesinnung auf's Wesentliche?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Es kann beides sein. Es geht mir ja nicht darum, dass eine Sache gemacht wird, wie es (ggf. sogar zufällig) auch in den 70ern gemacht wird, sondern darum, dass das GESAMTKONZEPT einer Band daraus besteht ALLES so zu machen, wie ihre (offensichtlichen) Vorbilder aus den 70ern. Wie schon gesagt: Für mich gibt es einen Unterschied zwischen Rückbesinnung, Zitaten, Anspielungen, oder wie auch immer man das nennen mag und reiner "Kopie". Je mehr des Gesamtkonzept eindeutig auf Einflüsse bestimmter Bands oder Bewegungen zurückzuführen ist, desto näher nehme ich diese als "Kopien" wahr.
 
Ja, oft ist das so, aber eben nicht immer. Wie gesagt: Viele übertreiben das.



Deiner Meinung nach mag das so sein und das ist ja ok. Ich selbst finde wie gesagt viele Produktionen aus der Zeit nicht so toll und bin der Meinung, dass man heutzutage mehr aus den Songs hätte rausholen können, ohne dabei aber zu übertreiben. Ich persönlich finde übrigens besonders einige Produktionen Anfang-bis Mitte der 90er besonders gut. Da wurde halt einfach noch nicht so übertrieben, wie es heute leider oft der Fall ist.





Nein, ich sehe das eigentlich genau wie du (ich kenne den Song nicht und hab gerade auch nicht die Möglichkeit zu hören). Ich kenne einige Bands, die ältere Alben oder Songs nach längerer Zeit neu aufgenommen haben und fand das Original immer besser. Das liegt aber nicht zuletzt daran, dass ich die Songs so kennengelernt habe und ich keinen Sinn darin finde, später etwas schon längst abgeschlossenes nochmal neu aufzunehmen. Die Songs sind zu einer gewissen Zeit entstanden und unter bestimmten Umständen produztiert worden und das gehört auch dazu. Was ich halt nicht verstehe, ist wenn solche "Retro-Bands" eben das versuchen nachzuahmen. Wieso nicht die eigenen Songs, den eigenen Stil so produzieren, wie man für sich das Maximum rausholen kann? Stattdessen wird ein Gesamtkonzept von vorne bis hinten nahezu übernommen. DAS ist das, was mich so stört. Ich will nicht darauf hinaus, dass die Produktionen aus den 70ern mir nicht gefallen. Für die Zeit und die Veröffentlichungen war das super und gehört auch dazu. Für mich macht es nur keinen Sinn, heute genau dem nachzueifern.
Also im Prinzip sind wir uns einig - mal davon abgesehen, dass wir verschiedene Geschäcker haben. Rerecordings sind Unsinn. ABER NICHT BEI OTHYRWORLD. Und ja, Anfang der 90er ist viel tolles rausgekommen was auch gut klingt. Wenn du Prog Metal magst, tu mir nur einen gefallen - hör dir "To Dimension Logic" von Vauxdvihl an! Eines der besten Alben aller Zeiten. Müsste komplett auf Youtube sein.
Beim letzten Punkt muss ich aber widersprechen. Ich finde eben nicht (und offenbar (gottseidank) nicht nur ich), dass man da mehr rausholen kann. Die Produktionen aus den 60ern bis 80ern haben einfach einen ganz eigenen Charme. Gefällt mir besser. Ich bin da einfach Idealist. Seit ich mich mit Sound und Produktion beschäftige versuche ich genau diesen Sound hinzukriegen. Alles andere klingt für mich, zumindest bei gewissen Musikrichtungen, einfach falsch. Und das geht einigen anderen wohl nicht anders. Du musst das einfach mal aus dem göttlichen, allumfassenden Blickwinkel betrachten: Dadurch, dass es Leute wie mich gibt die den alten Sound geil finden hat er seine Berechtigung. Auch heute noch. Dadurch, dass es überhaupt stattfindet ist es zeitgemäß. Vielleicht nicht heute aber vielleicht in 20 bis 30 Jahren wenn der Retrotrend ein ganz normales Merkmal der 2000er sein wird.
Studiotechnisch bedeutet "nacheifern" schlicht, ein Drumset in einem guten Raum mal mit vier Mikros abzubehmen, die Gitarren nicht zig mal zu doppeln und per Sidechain zu komprimieren, den Bass mal knarzen zu lassen und nicht alles auf ein Raster zu klicken:

Voila...70er Sound.
Ist das jetzt nachgemacht, oder ist das evt. eine Rückbesinnung auf's Wesentliche?
:great:
 
Ich kenne einige Bands, die ältere Alben oder Songs nach längerer Zeit neu aufgenommen haben und fand das Original immer besser.

Kerry Livgrens "Prime Mover"- Album war in der Originalfassung für mich unhörbar: Käsiger Drumcomputer, sterile Gitarren. Inzwischen hat er das Album zweimal komplett überarbeitet; die neueste Version ist definitiv die beste. Auch seine Rerecordings von "Collector's Sedition" und "Decade 1" sind sehr gelungen. Im Prinzip war auch die erste Protokaw- Studio- CD "Before came after" eine Neuaufnahme uralter Songs. :)

Molly Hatchet, Saxon und Rick Derringer hätten sich die Rerecordings ihrer jeweiligen "Greatest Hits" eigentlich sparen können. :gruebel:

Whitesnake hatten mit einem Rerecording ihren größten Hit. :eek:

Alex
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben