Demnach ist Pigini das Maß der Dinge was Konvertermechanik anbelangt?
Also, bei der Pigini-Mechanik ist es so, dass die ganze Mechanik so weit entkoppelt wird, dass Du mit einer Basstaste wirklich nur einen Hebel bewegst, ohne noch irgendwelche Akkordwellen mit zu betätigen. Dadurch ist die Mechanik sehr leichtgängig, was z.B. beim Trillern in der linken Hand sehr angenehm ist. Bei der Pigini-Mechanik ist es auch so, dass alle nicht benutzten Bassknöpfe beim Umschalten auf MIII in das Gehäuse hineinfallen (natürlich kommen sie beim Umschalten auf MII auch wieder raus).
Bei der Gama-Mechanik sieht das anders aus. Dort werden trotz Entkopplung der Bässe immer noch Akkordwellen mit betätigt, was den Widerstand beim Spielen etwas erhöht. Außerdem haben einige Bassknöpfe einen höheren Widerstand als andere, was von einigen Profispielern als störend empfunden wird. Allerdings gibt es auch bei Gama unterschiedliche Qualitäten der Konvertermechanik und es liegt immer am Hersteller, welche Mechanik er verbaut.
Und dann gibt es eben noch Hersteller, die ihre Konvertermechaniken teilweise selbst herstellen. Allerdings muss man dann scheinbar wirklich darauf drängen, so eine selbstgefertigte Mechanik zu bekommen, bei der breiten Masse wird in der Regel die Gama-Mechanik verbaut.
Manchmal scheint es aber auch Zufall zu sein, welche Mechanik eingebaut wird. So habe ich beispielsweise schon Bugari 289 ARS C4 gesehen, die ganz offensichtlich eine vom Hersteller gefertigte Mechanik hatten (nicht genutzte Bassknöpfe verschwanden beim Umschalten im Gehäuse) und das gleiche Modell nur ein paar Jahre jünger mit einer Gama-Mechanik.
Aber ich würde mir um die Konvertermechanik nicht allzuviele Gedanken machen. Die Unterschiede sind wirklich nur im High-End-Bereich wirklich spürbar. Als Normalspieler kommt man auch wunderbar mit einer Gama-Mechanik zurecht. Außerdem kann man aufgrund der Tatsache, dass Pigini die beste Konvertermechanik baut, nicht auch darauf schließen, dass Pigini-Akkordeons deshalb automatisch auch die besten sind. Das ist dann wie so vieles Geschmacksache. Der eine findet Pigini im Cassotto zu "fiepsig", für den anderen ist das genau der Klang, den er sucht.
Mengascini hat übrigens eine Konvertermechanik, die der Pigini-Mechanik verdammt nahe kommt.
Gruß, Senseo