Haben E-Gitarristen zuviel Geld?

  • Ersteller Nilseus
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Mit Verlaub, meine Tage als Schüler sind schon lange vorbei, auch die als Student ;-) als Schüler hatte ich im Prinzip mehr Geld zum Ausgeben als heute. Da geht man mal in den Ferien arbeiten und kann das verdiente Geld schön ausgeben. Das Auto ist hier auf dem Land nahezu notwendig, deshalb geben obengenannte Schüler ihr Geld mit 18 eher für ein Auto und dessen Unterhalt aus.

Toller Beitrag von xuske, ich habe herzlich gelacht!
 
Vielleicht klingt es arrogant - aber was sind heute noch 100€, wenn man eine größere Anschaffung machen will? Im schlimmsten Fall spart man eben noch ein/zwei Monate...

Natürlich sind 100€ viel Geld, wenn man sie nicht hat. Aber das ist leider heute nicht mehr viel Geld, wenn man etwas kaufen muss. So viel habe ich schon einmal für eine einzige Tankfüllung ausgegeben.

Vorhin im Baumarkt musste ich eine ähnliche Summe für ein paar dämliche Plastik-Profile auf den Tisch legen, weil ich sie eben brauchte und es die einzigen sind, die in meine Küche passen. Wenn ich bedenke, dass ich dafür schon einen ordentlichen Bodentreter bekommen hätte, wird mir ganz anders.
 
E Gitarristen neigen dazu ihr Instrument überzubewerten. Kein anderer Musiker hat soviele gleichartige Instrumente wie der Stromgitarrero.
Ich selbst habe etwa 30 Stück;). Es macht mir einfach Freude sie zu besitzen. Ich bezweifle nur, dass ich oder irgendjemand sonst soviele Instrumente braucht.
Wer einem Anfänger rät unbedingt mehr Geld auszugeben sollte sich kritisch fragen ob er den unterschied blind höhrt.
Gibt es jemanden der eine Squire sicher von einer teuren Fender unterscheiden kann?:evil:
Eine Epiphone von einer Gibson?
Wohlgemerkt ohne das Etikett zu sehen. nur vom Spielen mit verbundenen Augen. Oder wenn die Gitarre von einem anderen Musiker gespielt wird.
 
......
Wer einem Anfänger rät unbedingt mehr Geld auszugeben sollte sich kritisch fragen ob er den unterschied blind höhrt.
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Nun ja, auch hier sollte man schon Unterschiede machen. Sicherlich wird der Anfänger mit einer Billiggitarre, bei denen im Regelfall u.a. vor allem auch an den Tonabnehmern gespart wird erst einmal damit zufrieden sein. Nach einiger Zeit (und meistens ist das noch nicht mal so lange meiner Erfahrung nach) wird er aber vielleicht feststellen, daß die Gitarre gruselig/dünn/quietschig/etc. klingt und man will etwas anderes. Ich z.B. rate Anfängern immer zumindest in eine Gitarre um die sagen wir mal 300 - 400 Euro zu investieren, denn da macht ein Tonabnehmertausch (wenn man eben was besseres will) auch Sinn. Alles darunter wäre so als wenn man an ne 60 PS Mini-Karre Monsterbreitreifen und einen dicken Sportauspuff montieren würde.
Ich schau auch spaßhalber immer wieder mal in den Gesucht-Bereich rein und wenn ich da z.B. lese, daß ein Röhrenamp, der bandtauglich sein, gleichzeitig für alle Stilrichtungen passen soll, aber bitte nicht mehr als XY kosten soll sag ich mir für mich auch manchmal "Vergiß es!" Geiz ist dann leider nicht immer geil und wenn dann nach ein paar Wochen rumgejammert wird, daß der Sound nicht so ist wie man sich vorgestellt hat neigt man dann schon dazu für sich zu sagen: "DAS hätte ich Dir gleich sagen können".

Bezüglich Auto: Schön wenn man keins braucht. Ich muß eins haben, da ich in der Pampa wohne und ohne Auto wäre man hier total aufgeschmissen. Allerdings muß ich da nicht den dicken Audi in der Garage stehen haben sondern mir reicht auch ein sparsamer Kleinwagen. Während andere dann über ihre hohen Versicherungs- und Spritkosten jammern lege ich das Ersparte dann immer schön brav auf ein Extrakonto, das ich eigens für GAS-Zwecke eingerichtet hab und irgendwann wird das schöne Konto auch mal wieder geplündert werden. Das ist meine Art mein Leben so schön wie möglich zu machen. Wie schnell kanns vorbei sein und man muß sich auch mal was gönnen können wenn man ansonsten tagaus tagein in die Arbeit rennt und als Lebensziel vor Augen hat womöglich mal bis 80 arbeiten zu müssen nur um dann wahrscheinlich als Dankeschön einen kostenlosen Pappsarg zu bekommen und sonst weiter nichts. Da leb ich doch lieber jetzt und gönn mir was Schönes.
 
E Gitarristen neigen dazu ihr Instrument überzubewerten. Kein anderer Musiker hat soviele gleichartige Instrumente wie der Stromgitarrero.
Ich selbst habe etwa 30 Stück;). Es macht mir einfach Freude sie zu besitzen. Ich bezweifle nur, dass ich oder irgendjemand sonst soviele Instrumente braucht.
Wer einem Anfänger rät unbedingt mehr Geld auszugeben sollte sich kritisch fragen ob er den unterschied blind höhrt.
Gibt es jemanden der eine Squire sicher von einer teuren Fender unterscheiden kann?:evil:
Eine Epiphone von einer Gibson?
Wohlgemerkt ohne das Etikett zu sehen. nur vom Spielen mit verbundenen Augen. Oder wenn die Gitarre von einem anderen Musiker gespielt wird.

Ja, das ist so ein Punkt den ich nie verstehen werde. Ich sammle ja selbst gerne Comics und cds und kann das schon verstehen. Aber mir reichen seit Jahren jeweils 2-3 Gitarren und Verstärker. Wie machen das dann Menschen wie du? Das geht dann ja nur mit Eigenheim und Hobbykeller, oder?

vielleicht falle ich einfach aus der Reihe, weil ich nach zehn Jahren und verschiedenen Bands und Bühnen mich immer noch mit nem günstigen Verstärker und zwei Gitarren zufrieden gebe. gibt es hier denn noch Leute, die es auch so sehen? Getreu dem Motto "Ich kann ja nur auf Einer spielen"
 
gibt es hier denn noch Leute, die es auch so sehen? Getreu dem Motto "Ich kann ja nur auf Einer spielen"


Ne, da biste hier definitiv falsch.... :D

Du hast doch auch mehr als ein Comic? Kannst ja auch nur in einem lesen oder? ;)
 
Gitarristen haben nicht zu viel Geld, aber eben einen hohen Anspruch an ihren Ton. Leider gilt meißt auch hier, dass eine billige Lösung eine teure Lösung ist.

Je besser man wird, desto besser wird auch das Gehör und man weiß leider erst dann, wo es eher hin gehen soll. Deswegen verkaufen viele ihr Equipment und finanzieren dann neues davon.

Ich finde so eine Diskussion mühselig. Wenn jemand 30 Gitarren braucht soll er doch, solange er damit glücklich ist. Wenn nicht verkauft er vielleicht eine seiner Gitarren und ein anderer kann sich günstig eine bei ihm kaufen. Auf jeden Fall freue ich mich für die Leute. Denn egal ob man es sich gleich leisten kann oder lange dafür spart, hat man hart dafür gearbeitet. Bevor man sich die Frage stellt ob Gitarristen zu viel Geld haben sollte man auch erst einmal die restlichen Faktoren betrachten (Auto, Haus, Wohnung, Urlaub ...).

Die Wirtschaft will von was leben. So lange es genug Nutzer gibt die Customshop Gitarren kaufen, bleiben die Preise auch relativ erschwinglich auch wenn man dafür lange sparen muss.

Ich will jetzt nicht sagen, dass ich eine CS Gitarre habe.. im Gegenteil. Ich finde, das auch günstige Gitarren gut klingen, denn der Ton kommt aus den Fingern.
 
Ich persönlich bin der Meinung, dass man auch mit einer Gitarre mit einem Wert von 100-150 Euro spass haben kann, ohne grosse Kompromisse im Sound erdulden zu müssen. (Bei sorgfältiger Selektion oder bei Gebrauchtgitarren auch unter 100 Euro)
Es gibt durchaus auch Modelle in dieser Preisregion die überzeugen. Klar, anspielen sollte man wie auch in den höherpreisigen Regionen auch die billigen Gitarren um etwaige Gurken ausschliessen zu können.

Wie schon von Blechgitarre erwähnt:
"Wer einem Anfänger rät unbedingt mehr Geld auszugeben sollte sich kritisch fragen ob er den unterschied blind höhrt.
Gibt es jemanden der eine Squire sicher von einer teuren Fender unterscheiden kann?"

Die Squier Bullets z.B. haben hier doch einige Fans, die von den Instrumenten überzeugt sind.

Und wegen der Anzahl: Habe auch mehrere Gitarren, doch effektiv gebraucht werden nur 2 davon. Legt man Wert auf Vielseitigkeit, funktionierts live bestimmt auch mit nur einer.

Ich verstehe den Thread-Ersteller. Liest man sich einige Threads mal durch, in denen der jeweilige TE nach günstigen Gitarren fragt, wird fast ausschliesslich direkt empfohlen zu sparen (Oft auf Squier CV, Yamaha) anstatt auf das festgelegte Budget einzugehen oder günstige Gebrauchte auf eBay zu verlinken/vorzuschlagen.

Edit: Und auch Röhrenverstärker gibt's mitterweile genug günstige, gut klingende Alternativen im 10-15 Watt Sektor. Transistorverstärker sowieso.

Jeder muss für sich selber wissen, wieviel Geld er ausgeben und mit was er sich zufrieden geben will. Man sollte seine eigenen Ansprüche (Marke, Herkunftsland, pingelig saubere Verarbeitung, Soundnuancen, die man meint herauszuhören.) nicht immer auf andere ummünzen.
 
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Also, ich bin jetzt wirklich lange genug ruhig geblieben! Das rechne ich mir selbst hoch an! Aber irgendwann ist es 'mal gut!
Worum geht es hier eigentlich?

Da ist einer, der nach eigenem bekunden 2 oder 3 Gitarren und einen Verstärker hat und findet, dass das reicht. Und andere, die 30 Gitarren und was weiss ich wie viele Verstärker haben und der Meinung sind, sie bräuchten das.
Ja und?

Kann nicht jeder sich das kaufen oder sich mit dem beschäftigen, was er gerne möchte? Solange er niemand anderem Schaden zufügt, ist doch alles in Ordnung.
Ganz schlimm finde ich z.B. immer, wenn geschrieben wird, dass man erst ab einem gewissen "spielerischen Niveau" bestimmte qualitativ hochwertige Instrumente kaufen sollte! Hallo, wieso das denn? Wer entscheidet, ob man "instrumentenwürdig" ist? Thomann? Ebay? Was sind denn das für Gedankengänge? Wenn ich mir nach 3 Monaten eine PRS Dragon für 12.000 € kaufen will, oder nach 50 Jahren mit einer Harley Benton für 49,90 zufrieden bin, wen interessiert das? Neid der Besitzlosen? Solche Gedankengänge übertragen auf andere Lebensbereich und - es wurde schon gesagt - 90 % aller Motorradfahrer würden nur noch Fahrrad fahren! Inklusive mir selbst!

Wie kommt man darauf, dass E - Gitarristen besonders "soundkritisch" sind und deshalb so viele Instrumente brauchen, weil sie "ewig suchende" sind? Akustik - Gitarristen sind also per se mit einer Sperrholzklampfe von Rudis Resterampe zufrieden? Frage mich nur, warum es dann so viel mehr wirklich teure Akustik - Gitarren gibt
als E - Gitarren!

Ihr könnte noch Tage weiter diskutieren und werdet zu keinem Ergebnis kommen. Muss ja auch keiner, denn solche Diskussionen sind ja immer wieder lustig.
Was ich finde, wie viele Gitarren man braucht? Eigentlich gar keine! Aber wenn man Gitarre spielen will, wird man nicht umhin kommen, sich wenigstens eine anzuschaffen.
Ich selbst meine, dass eine Gitarre aus dem Les - Paul - Bereich und eine aus dem Strat- oder Telebereich und ein vernünftiger flexibler Verstärker eigentlich ausreichen. Das sollte alles abdecken, was einem so an Sound über den Weg laufen kann. Wer es spezieller braucht, muss eben mehr investieren. Aber das hatten wir ja schon.... .

Das nur ein paar Gedanken zum Thema.
 
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Wenn man in einem Forum wie diesem hier nach einer Kaufberatung fragt dann geht es doch auch um einen Erfahrungsaustausch.
Wenn ich nach einer Gitarre frage die z.B. 400€ kosten soll und von 10 Antworten erhalte ich 8 die mir zu teureren Modellen raten, dann zeigt mir das doch auch, das 80% derjenigen die mir Antworten, die Erfahrung gemacht haben, das es sich lohnen könnte noch ein wenig mehr Geld auszugeben.
Also man erhält neben der eigentlichen Information eines speziellen Modells, die z.B. die 2 anderen vorgeschlagen haben, zusätzlich die Information das 8 von 10 Leuten eben die Erfahrung gemacht haben noch ein wenig zu sparen um sich dann was höher preisiges zu holen.
Wie ich jetzt, als Fragesteller damit umgehe bleibt doch mir überlassen. Vertraue ich jetzt auf die Erfahrungen der Mehrheit oder gehöre ich auch zu der Minderheit die durchaus mit den billigeren Gitarren zurecht kommt und damit meine Freude haben werde.

Ich könnte ja jetzt in ein Musikgeschäft gehen und mir einmal Gitarren in meinem Preissegment zeigen lassen und zusätzlich noch welche die darüber liegen und dann selbst entscheiden ob ich da einen Unterschied höre/fühle oder eben nicht.
Von daher ist es doch vollkommen legitim jmd. der eine Gitarre sucht auch noch die Möglichkeiten aufzählt, in Summe der Antworten natürlich, was noch so alles geht.

Und wie gesagt wenn ich nach einem Instrument in einem gewissen Preisbereich frage und mir die Mehrzahl zu höherpreisigen Instrumenten rät dann habe ich dadurch eine wichtige Information gewonnen. Nämlich die Erfahrungen der vielen Musiker. Dann zu sagen die haben doch alle zuviel Geld finde ich persönlich nicht in Ordnung. Diejenigen wollen ihren Erfahrungsschatz mit Dir teilen und Du sagst einfach: Hey habt ihr meine frage nicht verstanden, oder was?
Wie gesagt bei solch einer Frage gibt es immer welche die Dir etwas vorschlagen in genau deinem Budget und dann liegt es an Dir was Du aus den Antworten machst oder eben nicht machst.

Gruß wannenkind....:hat:
 
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Wie kommt man darauf, dass E - Gitarristen besonders "soundkritisch" sind und deshalb so viele Instrumente brauchen, weil sie "ewig suchende" sind? Akustik - Gitarristen sind also per se mit einer Sperrholzklampfe von Rudis Resterampe zufrieden? Frage mich nur, warum es dann so viel mehr wirklich teure Akustik - Gitarren gibt
als E - Gitarren!

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Nun ja, der Threadtitel lautet ja "Haben E-Gitarristen zuviel Geld?" ;). Von daher wurden die Akustiker hier wohl eher vernachlässigt wobei die sich natürlich sicherlich auch gerne an teuren Instrumenten erfreuen und da mit Sicherheit auch nicht nur eine davon zuhause stehen haben.
Ansonsten gebe ich Dir allerdings in vielen Punkten recht und sicherlich kann man hier noch endlos diskutieren, weil nunmal jeder eine andere Meinung zu einem Thema haben wird. Und das ist doch auch gut so. Jeder wie er mag und in punkto Geld soll doch jeder selber entscheiden was er damit macht. Die meisten werden auch hart dafür arbeiten müssen, manchen fällts vielleicht von selbst in den Schoß, was weiß ich.....na und? Soll mir auch egal sein. Der eine verrauchts und versäufts, der andere kauft sich ein dickes Auto, der andere spart sein Leben lang und gönnt sich nichts und dann freu'n sich halt die Erben drüber und verprassen es und wieder ein anderer kauft sich ne sündhaft teure Gitarre obwohl er schon 100 hat.
 
Und wie gesagt wenn ich nach einem Instrument in einem gewissen Preisbereich frage und mir die Mehrzahl zu höherpreisigen Instrumenten rät dann habe ich dadurch eine wichtige Information gewonnen. Nämlich die Erfahrungen der vielen Musiker. Dann zu sagen die haben doch alle zuviel Geld finde ich persönlich nicht in Ordnung. Diejenigen wollen ihren Erfahrungsschatz mit Dir teilen und Du sagst einfach: Hey habt ihr meine frage nicht verstanden, oder was?
Wie gesagt bei solch einer Frage gibt es immer welche die Dir etwas vorschlagen in genau deinem Budget und dann liegt es an Dir was Du aus den Antworten machst oder eben nicht machst.

Gruß wannenkind....:hat:

Klar, völlig legitim und verständlich. Nichtsdestotrotz sollte der entsprechende Threadersteller nach solchen Antworten mit einer kurzen & knappen Aussage, dass er nicht sparen möchte (wer spart schon gerne weitere 6 Monate wenn er jetzt E-Gitarre spielen möchte?) und das Geld aktuell wirklich nur für eine günstige Gitarre ausreicht, fortan auch nur Vorschläge in diese Richtung erhalten. Man kann ja nicht von jedem erwarten, dass er hier gleich seine persönliche und finanzielle Situation offenlegt?

Wie gesagt, es gibt auch gute, wirklich günstige Gitarren.


Edit:
Auch ein Prolem ist wohl die Eigendynamik, die sich da entwickelt. (Auch aufgrund der hohen Nutzerdichte)

1. Person erstellt Thread, sucht nach einer günstigen Gitarre
2. Person schlagt sparen vor.
3. Person ist ebenfalls der Ansicht, dass unter so und soviel Euro NICHTS gescheites vorhanden ist.
4. Person bestätigt diese Meinung und meckert, dass es immer billig und super sein muss.
...
1. Person kehrt in den Thread zurück, muss sich erstmals durch dutzende Antworten durchkämpfen und fühlt sich missverstanden, vielleicht auch angegriffen.
 
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Frage: Haben E-Gitarristen zuviel Geld?
Antwort: Nein!
 
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Wie gesagt, es gibt auch gute, wirklich günstige Gitarren.

Richtig. Genauso gibt es teure Gitarren die Murks sind.

Wenn ich im Musikladen eine Gitarre in die Hand nehme und anspiele, dann weil ich sie optisch schön finde. Wenn sie mir dann das Gewisse etwas gibt, ist es mir egal, ob sie "nur" 100 € kostet. Allerdings warte ich bevor ich mir eine Gitarre kaufe eine gefühlte Ewigkeit um zu sehen, ob ich sie wirklich will.

Jeder soll das spielen, was ihm gefällt und ihn glücklich macht. Und wenn jemand dafür tiefere in die Tasche greifen muss bzw. möchte ist das letztlich seine Sache.
 
Mal meine - ultrakonservative - Meinung zum Thema Billige Gitarre - Teure Gitarre, die wohl den meisten jüngeren Mitgliedern überhaupt nicht gefallen wird:

ich denke, dass diese ganzen unrealisierbaren Forderungen (Amp für 200 Euro der klingt wie ein Dumble, etc.) mit etwas zusammenhängen, was heute leider in allen Lebensbereichen immer mehr zu finden ist: ich nenne dies nur die Tischlein-Deck-Dich-Mentalität. Heute haben sich die Leute dank Internet und Wohlfahrtsstaat daran gewöhnt, alles zu bekommen, was sie sich nur wünschen, und das ohne viel Arbeit und möglichst sofort: schnell Gitarre spielen lernen, schnell so klingen wie Zakk Wylde, schnell diesen und jenen Song lernen, schnell eine Gitarre bekommen. Hierzu kommt noch die Wegwerf-Mentalität: wenn Dir die Gitarre nicht gefällt, dann gibt's doch Ebay oder was auch immer im Internet...

Ich selbst bin in Osteuropa groß geworden, und in meiner Familie waren keine Parteibonzen, mithilfe der ich alles sofort bekommen konnte. Die ersten Jahre verbrachte ich damit, zu versuchen, auf einer A-Gitarre zu lernen, die noch in der Tschechoslowakei hergestellt wurde. Kein Internet, kein Lehrer, nur der eine oder andere Lokalhero, dem ich auf die Finger schauen konnte und der mir nach den Konzerten einige Tipps gab. Das Ergebnis: eine bis heute währende enge Freundschaft mit vielen dieser Mentoren (ihr wisst: Man to Man, Soul to Soul, wie es sich gehört), und kein Message-Austausch mit Youtube-Leuten, die ich noch nie persönlich getroffen habe.

Als ich 16 wurde, hat meine Familie erkannt, dass ich es mit der Musik ernst meine und dass ich dem Blues verfallen bin. Und es gab nicht den Scheiss, den es heute bei den meisten Familien geben würde, also schnell in den Laden und eine Gurke kaufen. Nein, meine Mutter hat Entbehrungen auf sich genommen, um es mir zu ermöglichen. Und dann kam es: eine American Standard Strat und - glaubt es oder nicht - ein alter Marshall Bluesbreaker. Meine Mutter sagte nur: das ist DEINE Gitarre. Und das ist sie bis heute geblieben: MEINE Gitarre. Keine Gurke aus Fernost, keine Epiphone, keine Squier, sondern MEINE Gitarre und MEIN Amp. Ich glaube, dass ich eher ein Auge hergeben würde, als sie bei Ebay einzustellen. Wenn ich sie mir heute anschaue, denke ich mit Freude an all die Jahre zurück, und ich werde nie vergessen, mit wie viel Liebe man sie mir geschenkt hatte. Sicher, sie ist kein herausragendes Instrument, sie ist mittlerweile fast zur Heavy Relic geworden, aber sie gehört mir. Glaubt ihr im Ernst, dass einer der Youngster von heute in 15 oder 20 Jahren so viel Liebe für irgendsoeine Gitarre verspüren wird, die er sich für 400 Euro bei Ebay geschossen hat, nachdem er sich hier im Forum Rat eingeholt hatte? Ich glaube nicht. Hier gilt auch: kaufe billig, kaufe zweimal - und wirf am besten beide bald weg!

Auch werde ich mich immer daran erinnern, wie ich mein erstes Spitzeninstrument erwarb: ich war schon 30, und es war eine echte Heavy Relic aus dem Fender Custom Shop. Als ich sie in die Hand genommen hatte, war mir sofort klar, was der Slogan von Custom Shop "When you're ready" bedeutet. Ja: ich war bereit. Ich wusste: jetzt bin ich ein erwachsener Mann! Was ich von ihr habe? Freude! Jeden Tag und immer mehr, mit jedem Ton, den ich auf ihr spiele. Werde ich sie jemals hergeben? Wohl kaum freiwillig!

Wie ihr sehr, denke ich etwas anders über "teuer" und "billig": ein Instrument ist für mich ein höchstpersönlicher Gegenstand und eine Entscheidung für das ganze Leben. Und wenn jemand über 200 oder 400 Euro entscheiden muss und dabei noch den Gedanken im Hinterkopf hat, das Ding jederzeit "vertickern" zu können, wird er sich seine Entscheidung nicht so sorgfältig überlegen müssen, wie jemand, der gezwungen ist - wie wir damals - zu sparen und damit sorgfältig abzuwägen. Eine Patek Philippe kauft man halt immer auch für die nächste Generation...
 
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Schon witzig, in welche Richtung der eigentliche Thread so abgedriftet ist.
 
Die Frage war doch "haben Gitarristen zu viel Geld?" - ich denke, dass ich zumindest versucht habe, eine Antwort zu geben.
 
Langsam wird es philosophisch! ;) Ich habe ja auch bei Autos die Einstellung: Wenn es Liebe wird, wird es teuer und das ist es mir nicht wert! Überhaupt: Muss ich etwas Teureres dann mehr lieben?
Liebe sollte man sich besser für (einige) Menschen und vielleicht noch für Dinge wie die schönen Künste (also auch die Musik) aufsparen.
Apropos Autos - um das auch einmal zu sagen: In Deutschland gibt es Vorschriften und den TÜV u.ä. Firmen, die dafür sorgen, dass ein Mindestmass an Qualität und Funktionalität gewährleistet ist. Im Instrumentenbereich fehlt das (zum Glück?), aber dafür gibt es ja das Musiker-Board! :)
Um einmal ein positives Beispiel zu nennen: Man kann es öfters erleben, dass bei bestimmten Gitarren eine halb so teure Alternative genannt wird. Ein Vorschlag, auf den auch nicht alle Fragesteller eingehen (wollen). Andererseits haben heutige Gitarrenkäufer oft soviel Geld, dass sie gerne noch etwas draufzahlen, um eine künstlich ramponierte Gitarre zu erwerben. :weird: Dabei ist meiner bescheidenen Meinung nach, die beste Musik auf gerade nicht so teuren Instrumenten gemacht worden! ;)
 
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Da magst Du Recht haben. Ry Cooder hat einmal gesagt, dass er gerne A-Gitarren in die Hand nimmt, die damals - also in den Vorkriegsjahren - als preiswerte Instrumente galten, da er der Meinung ist, dass diese oft sehr viel "Blues" haben. Es ist in der Tat wahrscheinlich, dass sich Blind Willie Johnson oder Blind Blake wohl keine super-edlen Instrumente leisten konnten. Aber daraus Schlüsse auf die heutige Situation zu ziehen, macht m. E. wenig Sinn.

Ich habe auch nicht schreiben wollen, dass man nur auf teuren Gitarren spielen kann. Das einzige, was ich sagen wollte, ist die Tatsache, dass ich die Wegwerf-Mentalität verabscheue. Auch die "McGuitar"-Geschäftspolitik der "Großen" halte ich für gefährlich, ebenso die Tatsache, dass Gitarren heute noft nicht mehr als Instrumente gelten, sondern als Spielzeug verschenkt werden, nur um bald das Schicksal der anderen Spielsachen zu teilen.
 
GeorgeBush
  • Gelöscht von Azriel
  • Grund: Solche Sprüche kannst du dir wirklich schenken.
ich weiss nicht worauf du eigentlich raus willst...

es gibt leute, die (unverhältnismäßig) viel geld für ihre hobbies ausgeben.....big news...

es gibt leute, die beiträge von überschaubarer qualität in online-foren schreiben.....big news....

es gibt leute, die setzen ihre prioritäten bzg. ihres konsumverhaltens anders als ich.....wow....

und in deiner anfrage steht ganz oben, dass du dir für aufnahmen ein iPhone und ein iPad gekauft hast + evt. ein mac(book/pc)...DAS ist meiner meinung nach unfassbare geldverschwendung, für das geld hättest du dir auch einen gescheiten amp, einen mittelklasse pc und ein interface + aufnahmeprogramm kaufen können (oder ein paar tage urlaub für dich und deine angebetete) ;)

du siehst: jeder wie er es für richtig hält.
und wenn jemand meinung ist, dass du mit 150 euro mehr ein deutlich besseres gerät bekommen kannst, mit dem du langfristig länger spass hast, dann ist das nunmal seine/ihre meinung, mit der du machen kannst, was du willst:
sie beherzigen, sie ignorieren, sie von deiner frau auf dein kopfkissen sticken lassen oder dem verfasser die pest an den hals wünschen.
 
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