Hey Delain,
ist es wirklich der Druck der das Problem ist?
Im klassischen Gesang findet in der Höhe im Kehlkopf der so genannte Thyroid-Tilt stat. Dies ist eine normale Stimmfunktion.
Man kann es sich so vorstellen dass der Cartilago thyroidea (Schildknorpel), welcher der obere teil des Kehlkopfes ist, ein stück nach vorne kippt um die Stimmbänder zu entlasten.
Das klangergebnis ist eine helle und "erst einmal" kraftlose stimmfärbung. Das nennt mann dann Falcett-funktion.
Dieser natürliche übergang entsteht UNGEFÄHR im Tonraum zwischen h und f#' bei dem einen früher bei dem anderen später da kommt es auch auf Stimmbandlänge an.
Wenn du im Brustklang singst (Reine Bruststimme wie beim Sprechen) ist das nicht der fall. Dann bleibt der Thyroidea meist grade (Auch beim Belten oder in ähnlichen pop gesangsformen).
Das Klangergebniss ist ein Kräfitger Brustklang der aber nicht besonders Tragfähig ist und oft auch recht Obertonarm.
Der Kehlkopf sollte beim singen übrigens ruhig in entspannter Lage (wie beim Gähnen) hängen ausser beim Belten was dieses aber auch allgemein recht ungesund macht.
Jetzt kannst du dir vielleicht vorstellen was passiert wenn der Kehlkopf grade ist, du die stimmbänder spannst um in die höhe zu kommen und der Kehlkopf versucht die stimmbänder zu entspannen.
Er Kippt nach vorne! Wenn du das nicht zulässt sondern festhälst und noch Druck ausübst dann passiert logischer weise das was passieren muss. Der Körper zieht seine Schutzmechnissmen durch.
Der Kehlkopf kippt definitiv und es kommt zu dem "brechen" der stimme. Der Brustklang schlägt in den Kopfklang oder das Falcett um.
Ausserdem kann es sein dass hier der Kehlkopf nach oben rutscht. Das kann sein dass die Unteren senker die den Kehlkopf halten nicht trainiert genug sind um ihn zu halten.
Das kann auch sein dass sie aufgrund des drucks nachlassen um schäden zu vermeiden. Ausserden ist es denkbar das obere muskelgruppen Krampfen und den Kehlkopf ziehen was recht kontraproduktiv ist.
Man kann das ganze bis zu einem gewissen grad Trainieren. Also die Brustfunktion auch recht weit nach oben ziehen.
Das ist aber für den Klassischen gesang ungeeignet weil der Klang wie gesagt recht oberton arm ist und wir die Obertöne dringend brauchen um gehört zu werden.
Also ist der bessere Weg zu lernen den Thyroid-tilt auch in der tiefe schon parat zu haben und im hohen Ton Bereich, grade für frauen, zu lernen die Falcettfunktion zur Kopfstimme werden zu lassen.
Also die Brust daran anzuschließen.
Das Tiefe kommt zum hohen dazu und nicht umgekehrt. Es klingt ein wenig so als würdest du versuchen die Höhe zu deinem brustigen klang, dehn du wahrscheinlich auch als angenehm empfindest, dazu packen zu wollen.
Das ist wie vorhin beschrieben einfach nicht möglich der Körper muss hier reagieren.
Schade das wir da einfach heut zutage nur sehr sehr wenige gute Vorbilder haben. Im Radio wird nur noch gebrüllt und wir nehmen an dass eine Stimme so klingen muss.
Dass es aber auf dauer ungesund und nicht sehr Physiologisch ist, das sagt einem kein Mensch.
Ich weiß es ist ein hartes stück Arbeit seine hör und klanggewohnheiten umzustellen.
Aber ich verspreche dir wenn du damit anfängst deine, von dir vielleicht als Kraftlos und Piepsig wahrgenommene, hohe stimme zu erlauben,
dann wirst du in die Lage kommen in diesen Klang auch genug Brustanteil zu legen dass der Ton sich hinterher wieder gut für dich anfühlt.
Nur mit gewallt kommst du da nicht weiter. Eine Frau hat eine höhere stimme als ein Mann das ist Fakt und in deinem Kopf klingt die Höhe dann nochmal etwas mehr zu hoch wenn du im Falcett oder Kopfregister singst.
Versuch das aber bitte erst mal zu akzeptieren.
Zu der Sopran Kiste: weil Frauen sehr früh in die Falcettfunktion wechseln und meist auch viel luft nach oben haben (anatmisch hängt beides mit stimmbandlänge, kehlkopfgröße etc. zusammen) meint fast jeder Gesangslehrer sie müssen alle Sopran sein.
Das halte ich für unsinn. Klar kann man die meisten Frauen wahnsinnig gut in der höhe trainieren aber ein guter Mezzo oder Alt klang hat auch echt etwas für sich.
Ich finde dass man, im ramen seiner Möglichkeiten natürlich, singen sollte was man möchte. Immerhin soll singen vor allem spaß machen.
Und Kehlkopfentzündung wegen Überlasstung....Naja...also, dann würden auch keine Antibiotiker oder so mehr helfen
Krank wird man weil man Krank ist.
Also mach bitte nicht deine Gesangstechnik oder deine Gesangslehrer dafür verantwortlich. Wir Sänger sind eh zu feige und Abergläubisch das muss man nicht manifestieren finde ich.
Bis die Stimmbänder ernsthaft schaden nehmen vergeht meist eine lange Zeit. Oder unter !andauernder! falschbelastung. Aber ich gehe davon aus dass du keine Welttourne machst oder jeden abend auf der Bühne stehst.
Für jeden normalen Sänger oder Hobby sänger gibt es da eher wenig gefahr. Ich behandel oft Stimmprobleme und es sind meist die Sänger die häufig auftreten die wirklich probleme haben. Oft sind sie aber zu beheben.
Ich habe noch nie erlebt dass jemand sich so Tod gesungen hat das da nichts mehr geht. Es dauert halt nur entsprechend lange alte muster zu verlassen und neue gute sachen zu lernen.
Dazu haben so Sängerinnnen wie Adele (Tolle vorbilder übrigens *ironie*) keine Zeit und lassen sich operieren was ich sehr gefährlich finde.
Ich hoffe das konnte dir ein wenig helfen.
Abschließend möchte ich nur sagen dass ich natürlich nicht die gesammte Komplexität des Stimmaperates hier berücksichtigt habe sondern einfach nur passend und verkürzt auf die Frage geantwortet habe.