Ketzerische Diskussion zum Thema Sperrholz

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Soulagent79
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Ich bin in einem US-Forum auf eine Diskussion gestoßen, in der es darum ging, warum einige billige Gitarren
(in dem Fall koreanische Squier Strats aus den späten 80ern/frühen 90ern), doch ganz gut klingen, obwohl der Korpus aus Sperrholz ("laminated wood") ist.
Ich interessierte mich für das Thema, da ich letztens selber günstig eine MIK Strat aus den 80ern
erstanden habe.
Einer der User meinte schließlich, dass Sperrholz nicht zu verachten sei, da es eine in sich geschlossene
homogene Masse ist und somit besser klänge als ein mehrteiliger Body aus solidem Holz.
Sogar der Vergleich zu einem einteiligen Korpus aus dem Fender Custom Shop wurde gezogen.
So abstrus es klingen mag, ganz unerhört ist dieser Einwand nicht.
Ein Schichtholz Body IST ja genaugenommen einteilig. Es treffen auch nicht zwei oder drei (oder vier?) verschiedene Stücke Holz aufeinander,
sondern die Beschaffenheit des Materials ist durch den ganzen Korpus hindurch gleich, es gibt keine "Nahtstellen".
Auch ist der Body eher schwer und massiv.

Was haltet ihr von dieser Theorie?

Ich muss sagen, dass ich erst ein wenig enttäuscht war, als ich entdeckte, dass meine MIK aus Sperrholz ist, aber dann doch erstaunt war
wie gut und bissig sie klingt. Ich finde die Töne sehr definiert, knackig und twangig, mit viel Attack.
Die PUs habe ich schon getauscht, aber auch bei den neuen (Tonerider Surfaris) blieben diese Eigenschaft erhalten.
Meine Fender Standard Strat aus Erle (mit Tex Mex PUs) klingt dagegen 'weicher'.
 
Eigenschaft
 
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Der Gedanke hat durchaus was für sich. Durch die Fabrikation ist das Material sehr homogen im Ganzen, aber es stellt sich die Frage, wie sich der Faserverlauf der Holzschichten auf die Weiterleitung der Schwingungen auswirkt.
Es stellt sich mir aber gerade die Frage, ob nicht vielleicht Sperrholz und MFD/ähnliches durcheinander geworfen wird?
 
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was Soulagent meint, ist wirklich Sperrholz - man sieht die Schichten recht gut an den Ausfräsungen
das nicht bzw sehr wenig schwingende Material hat zu einem gewissen Grad schon technische Vorteile...
Man gibt aber auch ein Stück Charakter dafür hin - ein Spitzen-Instrument wird so eine Gitarre aber nie sein können. Dazu ist einfach die extra 'Farbe' aus dem undefinierbaren Verhalten des Holzes nötig.

Was allerdings eine ganz klar subjektive Einstufung ist:
technisch perfekte 'Sustain-Monster' sind imho lediglich langweilig, egal wie teuer... ;)

Ich habe eine Western Gitarre mit gesperrter Mahagonidecke, die akustisch ein klein wenig 'bedeckt', aber dafür fokussierter klingt. Elektrisch abgenommen zahlt sich das wirklich aus.
Mit einer A-Klasse Fichtendecke in massiv wär' das nix.

Bekannte elektrische Vertreter dieser Bauweise sind die Danelectros, teilweise erschreckend gut... :D

cheers, Tom
 
Danelectros haben einen Korpus aus Masonit, und das ist eher vergleichbar mit einer MDF-Platte- das hat mit Sperrholz keine Gemeinsamkeiten (bis auf den Ausgangsstoff "Holz").
Statt mit aufeinandergeleimten Holzfurnieren hat man es hier mit gepreßten Holzfasern zu tun.
 
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tja, so lässt sich eben Geld sparen. Was zahlt man für Mahagoni Korpus und Hals? 100 Euro mindestens. Vergleichsweiße zu Sperrholz, spart man ja wohl einiges. Nur wäre es für mich auch eine moralische frage ob diese Gitarren zum gleichen Preis verkauft werden, wie eine mit hochwertigem Material, oder ob der Kunde selbst auch Geld spart.
 
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Danelectros haben einen Korpus aus Masonit, ....
ist natürlich bekannt - das 'Bauweise' bezog sich auf schwingungsarmen (oder resonanzarmen ?) Korpus

bei den Danos hat man den Preisvorteil ja auch an den Kunden weitergegeben.
Das waren ursprünglich Kaufhaus-Gitarren.

cheers, Tom
 
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Das Material um das es geht, sieht so aus:

plyroute.jpg

Die Amis sprechen dabei von "cabinet grade", was wohl hochwertiger als die handelsübliche Spanplatte aus dem Baumarkt ist.
Ich weiß wir reden über E-Gitarren und nicht über Akustik-Gitarren, aber trotzdem beeinflusst ja der Härtegrad die Saitenschwingung. Ich finde die Ansprache sehr knackig und direkt.
 
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Meshnez,
als Kunde hat man damit ja tatsächlich Geld gespart- es waren doch so gut wie immer die billigen Gitarren, die einen Sperrholzkorpus hatten. Diese Lücke füllen nun wohl die Danelectros, und ich würde auch sagen, daß man mit denen kein schlechtes Geschäft macht.
Und je nach Musikrichtung ist es ja doch ganz angenehm, relativ wenig Sustain zu haben- weniger Sustain ist also auch nicht unbedingt ein KO-Argument, wenn man Surf oder ähnliches spielt.

SoulAgent,
"cabinet grade"-Sperrholz ist schon etwas anderes als handelsübliches Baumarkt-Sperrholz- es handelt sich dabei um ein Sperrholz aus hochwertigerem, aufwändiger verarbeitetem Holz, und das ist deutlich teurer und besser als Baumarktware.
 
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Diese Diskussion ist müßig, da gut oder weniger gut klingen schwer zu definieren ist. Wie ich schon mehrfach gepostet habe, konnte ich vor einigen Jahren verschiedene Holzsorten als Korpus meßtechnisch vergleichen. Außerdem habe ich schon einige Instrumente aus diesem Material zum Service hier gehabt. Und zwei davon, die auch nicht "schlecht" klangen mit einem Erle/Esche Korpus aufgefrischt. Der Vergleich vorher und hinterher ist ganz klar zum Vorteil der echten Hölzer ausgegangen. Und die Danelectros klingen ANDERS, interessant - aber besser? Als was?
 
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also um dich mal "abzuholen", wie man ganz modern im yuppihaften wirtschafts-Slang sagt:

Sperrholz ist ganz nett... mehr aber auch nicht!

Ganz unparteiisch und objektiv hat murle1 vollkommen ins schwarze getroffen.

Ich habe meine ersten Gitarrenbauprojekte und heute auch regelmäßige Prototypenentwürfe schon immer aus Pappelsperrholz gemacht. Es ist billig und entfaltet im Vergleich zu vielen anderen Hölzern einen halbwegs passablen Klang. Kennt man sich mit Sperrholz aus, so lässt sich auch recht gut eine prognose zur möglichen "Soundentfaltung" mit anderen Hölzern treffen.

Dass Sperrholz aber ein ernstzunehmendes "Gitarrenholz" wird, ist absolut unrealistisch!

De Vorteile vom Sperrholz sind die "Starrheit" des Holzes von Anfang an. Das bieten nicht alle Hölzer und schon garnicht die, die nur kurz oder künstlich getrocknet wurden. Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.

Je mehr ein Korpus geteilt ist, desto mehr Grenzen erreichen diese Harze und "Flüssigkeiten" im Holz und können sich nicht an die gegebenen Schwingungen anpassen. Innerhalb eines einteiligen Bodies haben sie freie Bahn... ein dreiteiliger Body bringt schon Grenzen, aber eine Sperrholzbody schafft viel, viel mehr Barrieren, wordurch sich Harze und Restfeuchte nur innerhalb der einzelnen Schichten bewegen können.

Das ist vom Prinzip her schon der grund, warum alte Hölzer besser klingen als neue und warum ein einteiliger Body besser klingt als ein mehrteiliger.

Sperrholz hat den Vorteil, dass es sich nicht innerhalb einer bestimmten Eigenresonanzfrequenz aufschwingt und über viele Jahre und unabhängig vom Klima absolut klangstabil bleibt (daher bei mir beliebt für Rohlinge und Schablonen), es altert im klanglichen Sinne jedoch nicht und entwickelt nur wenig bis keinen Eigencharakter.

Insgesamt also ein sehr klangtotes, steriles, aber auch sehr praktisches Holz!
 
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... Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.

Je mehr ein Korpus geteilt ist, desto mehr Grenzen erreichen diese Harze und "Flüssigkeiten" im Holz und können sich nicht an die gegebenen Schwingungen anpassen. Innerhalb eines einteiligen Bodies haben sie freie Bahn... ein dreiteiliger Body bringt schon Grenzen, aber eine Sperrholzbody schafft viel, viel mehr Barrieren, wordurch sich Harze und Restfeuchte nur innerhalb der einzelnen Schichten bewegen können. ...

Mal eine neugierige Frage, da ich das schon öfter so gelesen habe... Wenn diese Leimschichten bei mehrteiligen Bodies also eine Grenze darstellen... sacken dann Harze und "Flüssigkeiten" bei langer Lagerung der Schwerkraft folgend nach "unten"? Und wie gelangen sie dann wieder gegen die Schwerkraft nach oben? (Beim häufigen Spielen hält man die Gitarre ja auch immer so ziemlich in derselben Position.)

Also direkt gefragt... Handelt es sich überhaupt um "Wanderungsbewegungen" im Korpus oder geht es eher um eine "Ausrichtung an Ort und Stelle"? Und wenn Letzteres, wie wichtig ist dann das Thema ein- oder mehrteilig bzw. Sperrholz? Kannst du diesen Punkt noch mal ein wenig präzisieren?
 
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Einer der User meinte schließlich, dass Sperrholz nicht zu verachten sei, da es eine in sich geschlossene
homogene Masse ist und somit besser klänge als ein mehrteiliger Body aus solidem Holz.
[....]
So abstrus es klingen mag, ganz unerhört ist dieser Einwand nicht. ...

Doch, das ist alles sehr abstrus.

Denn bei einer E-Gitarre in Solidbody-Bauweise klingt er Body erst mal gar nicht.
Es klingen die Saiten. Und nur die. Dann kommt die Elektrik inklusive PUs, die eine Resonanzfrequenz hat und eine typische Resonanzüberhöhung hat.
Dann sind Steg und Brücke beteiligt, weil hier die Saiten direkt aufliegen und wenn da irgendwas nicht passt, beeinflusst das die Saitenschwingung und damit den Klang.
Ferner spielt hierbei auch der Knickwinkel am Steg und an der Brücke eine Rolle, denn die bestimmen u.a., wie fest die Saite auf Steg und Sattel aufliegt.
Dann kommt der Hals, der aufgrund der Länge und relativen Dünnheit verglichen mit dem Korpus) durch die Saiten zum Schwingen angeregt wird und dabei den Saiten Schwingungsenergie entzieht und manchmal auch im Bereich der Hals-Resonanzfrequenz zurückgibt.

Als unbedeutendster Einfluss kommt dann der Gitarrenkorpus, der (da kürzer und dicker) weit weniger als der Hals schwingt und somit die Schwingungen der Saiten (die ja den Ton ausmachen) eher wenig beeinflusst. Wenig heisst nicht gar nicht, aber halt weniger als z.B. der Hals oder ein schlechter/guter Sattel oder eben die gesamte Elektrik.

Und weil der Korpus so ne geringe Rolle spielt, kann ne Gitarre mit Sperrholzkorpus ganz gut klingen, sofern der Rest eben qualitativ ok ist.
Einen schlechten Ruf haben Sperrholzgitarren vermutlich deshalb, weil das meistens Low-End-Gitarren sind, mit entsprechend billiger Elektrik, Brücke, zu weichem Halsholz usw. usw..

Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.
Je mehr ein Korpus geteilt ist, desto mehr Grenzen erreichen diese Harze und "Flüssigkeiten" im Holz und können sich nicht an die gegebenen Schwingungen anpassen. Innerhalb eines einteiligen Bodies haben sie freie Bahn... ein dreiteiliger Body bringt schon Grenzen, aber eine Sperrholzbody schafft viel, viel mehr Barrieren, wordurch sich Harze und Restfeuchte nur innerhalb der einzelnen Schichten bewegen können.

Pruuuuuuuuuuuuuust :D
:)
Das, mit Verlaub, ist hochgradigster Unsinn.
Das ist genaugenommen sogar das Unsinnigste, was ich je hier gelesen habe im MB, und im MB wird sehr regelmäßig sehr hanebüchener Unsinn verbreitet.

Manno, wann kommt endlich die große Bildungsreform, die dafür sorgen würde, dass die Leute nicht ständig auf dümmste Voodoo-Märchen reinfallen (mangels naturwissenschaftlicher Basiskenntnisse)?
 
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Seit ich ne Acrylgitarre habe, ist mir egal, welches Material am Ende Verwendung findet, wenns den Anforderungen gerecht wird und klingt? Wieso nicht?

Ich frage mich auch schon seit Jahren, muss eine E-Gitarre schwingen um gut zu klingen? Und die Antwort weiß ich bis heute nicht.

Viele denken auch schwerer Body, muss besser klingen. Aber nun ja, sag das mal einem Nik Huber, dass seine Krautstar scheiße klingt...

Für mich hat mittlerweile eine Gitarre mit Geschmack zu tun. Man kann viele Dinge daran optimieren. Am Ende ist es sowieso nur die Summe aller Teile+Verstärkung+Spieler.
 
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Das Schwingungsverhalten des Korpus (und insbesondere der Saitenbefestigung, sprich Steg) beeinflusst schon die Klangfärbung und das Sustain der Gitarre. Das Ganze ist zwar kein analytisch lösbares Problem, aber gewisse Abschätzungen kann man machen.
Letztlich wird aber bloß das Obertonspektrum der Gitarre beeinflusst. Solange die Gitarre solide konstruiert ist (wenig Schwingungsenergie geht im Korpus verloren, z.B. bei lockeren Halskonstruktionen oder schlechten Stegen) ist Korpusform und -material zweitranging, wichtiger sind da Tonabnehmer und interne Schaltung.
Eine E-Gitarre schwingt ohnehin immer, da eine perfek starre Aufhängung nicht möglich ist (außer, man schafft es einen unendlich schweren Steg zu bauen...).
 
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Ich geh schon mal Popcorn holen;-)
 
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Achtung, es folgen ein paar Gedanken die mir garde in den Kopf schossen:
Wenn wir eine Saite anschlagen geben wir ja Energie in das System "Gitarre". Der Tonabnehmer funktioniert mit Magneten, dem ist es völlig egal welches Holz da außenrum gebaut ist, ihn interessiert nur das Schwingen der Saite. Was beeinflusst also das Schwingen? Die Saite schwingt. Das überträgt sich auf alle Bauteile die daran hängen. Nimmt jetzt z.B. der Korpus durch z.B. weiches Holz viele Schwingungen auf, verschluckt sie also, haben wir weniger Sustain oder einen matten Klang. Haben wir dagegen eine gute Kombination kommt es nicht zur Auslöschung sondern in geringem Maße zu einer Verstärkung, Stichwort Eigenresonanz und Aufschwingen. Dieses "Rückschwingen" beeinflusst wieder die Saiten und somit das, was der Abnehmer dann überträgt.

Keine AHnung ob das jetzt physikalisch oder vodooistisch korrekt ist, aber wenn ich davon ausgehe kommt es eher darauf an, dass alle Bauteile zusammen passen um einen guten Ton zu erreichen. Hat man z.B. ein Holz, was viele Schwingungen verschluckt und dafür eine Brücke, die diese Schwingungen gar nicht zum Korpus überträgt, kann das trotzdem gut klingen.

Wie gesagt, keine Ahnung in wie weit das korrekt sein könnte, aber so kann ich es mir vorstellen.

Mfg Sadic
 
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Diese Aussage von Smartinist absolut RICHTIG!!
De Vorteile vom Sperrholz sind die "Starrheit" des Holzes von Anfang an. Das bieten nicht alle Hölzer und schon garnicht die, die nur kurz oder künstlich getrocknet wurden. Das Geheimnis eines gut klingenden Gitarrenholze/Gitarrenkorpus ist allerdings die Möglichkeit, dass sich die Harze und Restflüssigkeiten innerhalb des Koprus bewegen und an die gegebene Schwingungssituation anpassen können.

Das ist vom Prinzip her schon der grund, warum alte Hölzer besser klingen als neue und warum ein einteiliger Body besser klingt als ein mehrteiliger.
Ergänzung:
Es wurden sogar Versuche gemacht, neue Gitarren monatelang mit Musik zu " beschallen", also in Schwingung zu bringen. Danach waren diese um einiges besser im Klangverhalten. In Richtung alter Gitarren. Wenn dann noch das Nachlassen vom Magnetismus der PU's dazu kommt, haben wir das Geheimnis warum alte Gitarren oft besser klingen.

- - - Aktualisiert - - -

Doch, das ist alles sehr abstrus.

Denn bei einer E-Gitarre in Solidbody-Bauweise klingt er Body erst mal gar nicht.
Es klingen die Saiten. Und nur die. Dann kommt die Elektrik inklusive PUs, die eine Resonanzfrequenz hat und eine typische Resonanzüberhöhung hat.
Dann sind Steg und Brücke beteiligt, weil hier die Saiten direkt aufliegen und wenn da irgendwas nicht passt, beeinflusst das die Saitenschwingung und damit den Klang.
Ferner spielt hierbei auch der Knickwinkel am Steg und an der Brücke eine Rolle, denn die bestimmen u.a., wie fest die Saite auf Steg und Sattel aufliegt.
Dann kommt der Hals, der aufgrund der Länge und relativen Dünnheit verglichen mit dem Korpus) durch die Saiten zum Schwingen angeregt wird und dabei den Saiten Schwingungsenergie entzieht und manchmal auch im Bereich der Hals-Resonanzfrequenz zurückgibt.

Als unbedeutendster Einfluss kommt dann der Gitarrenkorpus, der (da kürzer und dicker) weit weniger als der Hals schwingt und somit die Schwingungen der Saiten (die ja den Ton ausmachen) eher wenig beeinflusst. Wenig heisst nicht gar nicht, aber halt weniger als z.B. der Hals oder ein schlechter/guter Sattel oder eben die gesamte Elektrik.

Und weil der Korpus so ne geringe Rolle spielt, kann ne Gitarre mit Sperrholzkorpus ganz gut klingen, sofern der Rest eben qualitativ ok ist.
Einen schlechten Ruf haben Sperrholzgitarren vermutlich deshalb, weil das meistens Low-End-Gitarren sind, mit entsprechend billiger Elektrik, Brücke, zu weichem Halsholz usw. usw..



Pruuuuuuuuuuuuuust :D
:)
Das, mit Verlaub, ist hochgradigster Unsinn.
Das ist genaugenommen sogar das Unsinnigste, was ich je hier gelesen habe im MB, und im MB wird sehr regelmäßig sehr hanebüchener Unsinn verbreitet.

Manno, wann kommt endlich die große Bildungsreform, die dafür sorgen würde, dass die Leute nicht ständig auf dümmste Voodoo-Märchen reinfallen (mangels naturwissenschaftlicher Basiskenntnisse)?

Der Einzige, der eine Bildungsreform benötigt, bist Du! Eindeutig! Dein beschränktes Wissen über die Zusammenhänge spricht gegen jahrelange Erfahrung aller Gitarrenbauer. Und gegen Untersuchungen, Tests und Messungen. Dein Beitrag ist nicht nur dreist - sondern offenbart absolutes Unwissen. Ich könnte Dir nun einen langen, erklärenden Beitrag schreiben, in der Art wie schon andere User es in den Beiträgen vor mir geschrieben haben, die zeigen, das deren Verständnis und Fachwissen wesentlich besser ausgeprägt ist. Wenn ich so denken würde wie Du, hätte ich ca. 80.000€ sparen können, in dem ich meine Instrumente aus Sperrholz oder MDF gebaut hätte. Ich kann nur mit dem Kopf schütteln über so viel Blödsinn.
 
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Pruuuuuuuuuuuuuust

Das, mit Verlaub, ist hochgradigster Unsinn.
Das ist genaugenommen sogar das Unsinnigste, was ich je hier gelesen habe im MB, und im MB wird sehr regelmäßig sehr hanebüchener Unsinn verbreitet.

Manno, wann kommt endlich die große Bildungsreform, die dafür sorgen würde, dass die Leute nicht ständig auf dümmste Voodoo-Märchen reinfallen (mangels naturwissenschaftlicher Basiskenntnisse)?

Wann kommt endlich der Tag, an dem sich Klugscheißer und ewige Besserwisser endlich in einer riesigen Explosion aus Selbstgefälligkeit einfach selbst vernichten?!

Mich nervt es hier immerwieder einen Bildungsnachweis erbringen zu müssen, weil irgendwer um die Ecke stolpert und alles für Schwachsinn erklärt ohne "seine Wahrheit" auf den Tisch zu packen.

Also mit Verlaub mein Freund: Zunächst wäre eine Unterrichtsstunde in Online-Ethik und respektvollem Umgang für Dich empfehlenswert!

Des weiteren: Meine Erklärung von oben ist eine bildlich gesprochene Erklärung mit der ein Laie einfach etwas anfangen - daher die zahlreiche Verwendung von "". Selbstverständlich ist es NICHT so, dass sich Flüssigkeiten im Korpus wie eine Horde Rinder auf die Reise durch den Korpus begeben.

Und "sie bewegen sich DOCH" (wie ein berühmter Mensch mal sagte)... in meinem Werkstofftechnik-Studium untersuchten wir aus persönlichem Interesse in einem Dauertest ein Stück einfaches Fichtenholz (besonders harzreich) und dagegen ein gewässertes Stück Fichte (harzarm), welche wir mit einem Frequenzmix (also ein Klang) anregten.

Die Restharze innerhalb des Holzes richten sich nach den Schwingungen aus und sammeln sich auch so an, dass sie möglichst wenig Schwingungen ausgesetzt sind. Das ist physikalische Tatsache!

Also einfach mal zurück halten, wenn man keine Ahnung hat, statt einfach alles für "Unsinn" zu erklären!

Und sollten Deine Ohren nicht in der Lage sein um klangliche Unterschiede zwischen Hölzern und deren Alters sowie Feuchtegrad zu erkennen, dann hilft entweder Köperhygiene, Training oder eine moderne Akustik-Protese.

Diese ganzen "alles Voooodoooo"-Diskussionen hab ich sowas von satt... "Vooodooo" ist nichts anderes als eine akustische Behinderung von Leuten wie Dir! Was denkst Du, wozu es Breitbandequalizer gibt?! Weil es Leute gibt, die die Dinger benutzen und nen Unterschied hören!

PS:
Mal eine neugierige Frage, da ich das schon öfter so gelesen habe...
- komsich...scheint eine geläufige Ansicht zu sein!

Ich bin auf Deine großartige physikalische Wahrheit zum Klang von Hölzern in Bezug auf Zellulosestruktur (also Holzart), Alter, Restfeuchte und Verspannung/Entspannung gespannt... oder hörst Du den Unterschied nicht?! :D
Dann spiel lieber Triangel...

Denn normalerweise halte ich es auf diese Art, wenn ich "Schwachsinn" lese oder einer anderen Meinung bin: Ich stelle sie richtig!


Zurück zum Thema:


Mal eine neugierige Frage, da ich das schon öfter so gelesen habe... Wenn diese Leimschichten bei mehrteiligen Bodies also eine Grenze darstellen... sacken dann Harze und "Flüssigkeiten" bei langer Lagerung der Schwerkraft folgend nach "unten"? Und wie gelangen sie dann wieder gegen die Schwerkraft nach oben? (Beim häufigen Spielen hält man die Gitarre ja auch immer so ziemlich in derselben Position.)

Also direkt gefragt... Handelt es sich überhaupt um "Wanderungsbewegungen" im Korpus oder geht es eher um eine "Ausrichtung an Ort und Stelle"? Und wenn Letzteres, wie wichtig ist dann das Thema ein- oder mehrteilig bzw. Sperrholz? Kannst du diesen Punkt noch mal ein wenig präzisieren?

Ja! Eine ungespielte Gitarre wird "matt" im Klang! Die Flüssigkeiten und Harze versuchen der Schwingung aus dem Weg zu gehen. Man kann ein Experiment dazu machen um sich das besser Vorzustellen... Man stellt mal eine Schüssel Wasser auf einen Lautsprecher oder überzieht den mit Frischhaltefolie und gibt einen flüssigen Mix aus Stärke und Wasser dort hinein - das ist sogar ein ganz witziges Experiemt, weil sich eine richtiger Körper ausformt und "zu leben" beginnt.

Genau das passiert im Holz mit all der Restfeuchte.

Bei besonders alten Hölzern ist das Material natürlich schon deutlich trockener und die Harze sind an ihrer "Lieblingsposition" bereits deutlich mehr auskristalisiert.


Ob eine Gitarre nun steht oder liegt spielt dabei keine Rolle... Aber lange Lagerung (Jahre) führt dazu, dass sich die Harze wie der kleine Stärkeball im Lautsprecherexperiment verhalten....sie fließen wieder auseinander (über Jahre). Mit häufigem Spiel kann man dagegen dafür sorgen, dass diese Harze ihre Position behalten und auf Dauer dort auskristallisieren.



Wie erwähnt ist das eine bildliche Beschreibung der Prozesse - wir haben keine Harzbälle im Korpus und die "Bewegungen" geschehen im mikroskopischen Bereich über Zellwanddiffusion - aber sie ist fakt und darüber diskutier ich auch nicht.
 
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Hallo,

Kartoffelchips sind auch nicht schlecht. Beim Sperrholz ist wohl das Problem mehr auf die verwendeten Hölzer zurückzuführen, es sei denn jemand macht sich die Mühe und den Aufwand dafür "edlere" Holzarten zu verwenden. Aber was ist dann noch vorteilhaft gegenüber echtem, naturbelassenen Holz? Die Kombination aus verschiedenen Holzarten vielleicht.
Geht es um einen leichteren Korpus, der kann auch aus ein- u. derselben Holzart bestehen und verschieden schwer ausfallen. Hab zwei Strats aus Esche und der eine ist schwer wie Blei/ der andere Federleicht! Das was Smartin schreibt ist wohl ein Hinweis auf was zu achten ist bei der Auswahl vom verwendeten Material.
Bei Tanne und Fichte (beides Weichholz) und Nadelholz, welches je nach Dicke auch Harz bergen kann, dass nicht von aussen zu sehen ist:D also nicht so abwegig.
Das Sperrholz nicht = Sperrmüll ist zeigt die Verwendung in vielen Bereichen, aber im Gitarrenbau? - nichts gegen eine Ahorndecke, geflammt, geriegelt oder Birds eye.
Oder ein Boden. 3 schichtiges Sperrholz, nichts zu verwechseln mit einem Mahagoni Body oder vielleicht der günstigere Nato-Ersatz aus dem Maulbeerenbaum.
Da es auch Bodys aus Pappel (Poplar) gibt die Massiv sind, seh ich eigentlich keinen driftigen Grund, es Schichtweise zu verwenden. Ist doch die Qualität der dazwischen liegenden Schichten nicht zwangsweise so gut wie die Deckschichten. Normalerweise ist man gewöhnt das das was unter der Definition "Sperrholz" läuft Schichten besitzt die allenfalls einige Milimeter stark sind, was darüber liegt gilt als geschichtet, beschichtet oder vielleicht auch furniert.


gruss, bubili
 
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Ich stimme smartin völlig zu. Ich halte den Einfluss des Korpus zwar gegenüber der Spielweise, dem Verstärker und der Elektrik (in der Reihenfolge) für in erster Ordnung vernachlässigbar, aber der Effekt ist physikalisch und hörbar. Auch wenn es sich wirklich nur um Nuancen handelt, die von den anderen Einflüssen schnel überdeckt werden.
 
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