Percussionsforum - Diskussion zum Selbstverständnis

@sonoero, Deine Kritik ist eine Bauchlandung...

Zumal Du im Kern genau das gleiche schreibst wie ich!
Es bringt niemanden weiter, wenn Ahnungslose andere Ahnungslose beraten - wenn keine "höherwertigen" Diskussionsteilnehmern (was ich sehr wohl in Anführungszeichen gesetzt hatte!!) vorhanden sind, dann ergibt sich eine Spirale nach unten. Das Halbwissen und Nichtwissen potenziert sich relativ schnell.

Egal ob unter Optikern oder Percussionisten...
 
Zumal Du im Kern genau das gleiche schreibst wie ich!
Nein, denn sonero schreibt vom kleinen aber feinen Unterschied, der es schlussendlich ausmacht: Er spricht (im Falle der Optiker) von Profis, die ihr Wissen trotz allem an Anfänger weitergeben, die mit weitaus günstigerem Material arbeiten (müssen) als sie selbst.
Dann gibt es aber die Profis, die voraussetzen, dass man sich für einen konstruktiven Dialog equipmentmässig erst einmal auf gleicher Augenhöhe begegnen muss, um überhaupt miteinander in's Gespräch zu kommen. Und das ist nicht nur anmassend, sondern für eine Community mit Teilnehmern aus den unterschiedlichsten Milieus schlicht das Ende.


Alles Liebe,

Lim
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
...und so kams vom Haar- zum Schädelspalten... (Erich Kästner)
 
...und so kams vom Haar- zum Schädelspalten... (Erich Kästner)

Sehe ich keineswegs als Haarspalterei. Ich kann Lim nur beistimmen: den Beitrag fand ich super! :great:
Man kann natürlich alles über einen Kamm scheren, dann sind wir genau da, wo du meinst: nämlich da, wo wir vorher waren und dann kommt es (wie so oft) zur Schädelspalterei. Wenn wir das aber eben so differenzieren, wie es sonoero in seinem Beitrag gemacht hat, dann kommen wir schon ein großes (!) Stück weiter!
 
...und so kams vom Haar- zum Schädelspalten... (Erich Kästner)
Das ist keineswegs Haarspalterei. Aber wenn Du diesen präzisierten Unterschied nicht erkennen willst/kannst, wird mir klar, dass wir (zumindest Du und ich) auch künftig aneinander vorbei diskutieren werden. ;)


Alles Liebe,

Lim
 
Es bringt niemanden weiter, wenn Ahnungslose andere Ahnungslose beraten - ...

Irgendwer hat das hier im MB mal so formuliert: Das Ohm'sche Gesetz ist ein Naturgesetz und lässt sich nicht durch einen demokratischen Mehrheitsbeschluss vereinbaren.

mMn liegt der Benefit einer P2P-Community darin, dass versucht wird, im Wust der Argumente eine Wahrhaftigkeit zu entdecken. Menschen, die stark argumentieren, können kompetent und wahrhaftig sein, aber sie können eben auch lediglich ihren eigenen schnöden Interessen verpflichtet sein.

Und da ist das Problem... Wer sagt, dass ein Einsteiger ein Cajon für 600€ kaufen soll, ist mir über alle Maßen suspekt, wenngleich ich gestehe, dass es Menschen mit mehr Ahnung von Cajons gibt, als ich.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Jedoch brauchen sie sich nicht an Diskussionen beteiligen, die nicht ihrem Duktus oder Gusto entsprechen, weil es vermeintlich oder tatsächlich unter Niveau ist. Hier ist vielleicht auch etwas diplomatisches Ausdruckvermögen und Höflichkeit gefragt. Bei allem und höchstem Respekt vor Kompetenz, Karma… und Lebensalter :redface: ist vielleicht gelegentlich unaufgeregtere Sachlichkeit für die Kommunikation hilfreich.
Bei meinen Recherchen finde ich gar nicht so viel "aufgeregte" Sachlichkeit. Ein wenig Aufregung zu verschiedenen Aspekten von Sachen schadet doch nicht. Schließlich sind viele Fragestellungen verursacht von angepeppten Pseudo-Informationen, die über Werbung in die Köpfe geraten. Und den meisten Tests in Magazinen (oder auf Internet-Portalen) merkt der Fachmann an, dass die Schreiber von dieser Werbung leben. Deshalb finde ich, ein P2P-Forum sollte hierzu ein Regulativ sein. Es gibt eben einen Unterschied zwischen dem, was marketingmäßig allgemein als legitime Strategien empfunden wird, und dem, was genannter Helmut Schmidt als "anständig" bezeichnen würde.

Dieses Unverständnis ist eine Folgereaktion und zeigt, dass „Spitzen“ und Rechthabereien kaum gebraucht werden.
Ich weiß nicht, ob ich als jemand, der sich für Qualitäten von Produkten interessiert, nicht doch einiges daraus ziehe, dass einige Diskutanten (penetrant) auf ihren Sichtweisen beharren. Sonst hats am Ende nur noch nette Abwägungsroutiniers, die ihren Karmawert hochpäppeln.

ohne dem Fragenden gleich das Gefühl zu geben, dass Sie sich nicht in der richtigen Kaste befänden.
Ein konkretes Beispiel wäre für mich hilfreich.

Meine erste Conga war auch keine Raul und auch kein Patato Modell.
Erstere würde es vielleicht noch geben, wenns damals in Foren (gabs da wohl noch nicht) was drüber zu lesen gegeben hätte. ;) Letztlich geht es doch darum, den Verfall von Kultur auf dem Instrumentensektor zu verhindern oder zu verlangsamen. Wie viele Sachen sind verschwunden? Wo sind die Orte, wo Klagen darüber gehört und aufgegriffen werden? Die Produktmanager lesen hier durchaus interessiert mit.

rhytHART
 
Erstere würde es vielleicht noch geben, wenns damals in Foren (gabs da wohl noch nicht) was drüber zu lesen gegeben hätte. ;)


Na und???

Wo ist da das Problem.

Als ich 1966 E-Gitarre spielen wollte, kostete so ein Ding einen kompletten Brutto-Monatslohn und eine gescheite Orgel ein Jahresgehalt. Natürlich ist es eine Option, dass ein Anfänger sich eine 3k€ Gibson aus dem Customshop oder ein Meisterklasse Drumset kauft, darauf lernt und es ein Leben lang behält. Aber diese Fälle machen etwa 2% aus.

Die anderen 98% kaufen sich ein Einsteigerinstrument und wenn ihre Fähigkeiten und ihr Gehör entsprechend fortgeschritten ist, dann spüren sie, dass die Zeit für ein besseres Instrument gekommen ist. Das Anfängerteil wandert dann zu eBay oder wird in der Familie weiter gereicht... Bei E-Gitarren ist der so in den ersten beiden Anfängerjahren aufgelaufene "Schaden" durch den Instrumentwechsel etwa 50€ (so man gut im Forum beraten wurde).

Ein wirklich gutes Cajon kostet 600+€ und liegt dann auf dem Anspruchslevel einer Custom-Shop E-Gitarre. Ein Einsteiger-Cajon rangiert von <50-~120€. Und das reicht völlig hin, um die Bewegungsabläufe zu trainieren und seinem Anfängerspaß zu frönen.

Wer einem Anfänger einzureden versucht, er brauche ein Instrument eines Cajonbauers, ist unredlich oder Mitglied der Cajonbauer-Mafia.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 12 Benutzer
Wer einem Anfänger einzureden versucht, er brauche ein Instrument eines Cajonbauers,
Ich bin immer wieder verwundert, warum man zum Musik machen überhaupt zwingend ein teures Instrument brauchen sollte. Nicht nur was Cajons angeht, sondern ganz allgemein. Ja, auf einem geilen Custom Shop teil oder einem hochwertigen Serienmodell eines guten Herstellers macht das mehr Spaß. Ich spiele nicht umsonst einen Sandberg Bass. Aber mein Bass Lehrer spielt im Unterricht auf einer vollkommen ab-ge-rockten Akustik Gitarre: es klingt einfach geil und es macht uns beiden einen heiden Spaß. Und zwar, weil er darauf Musik macht (!). Das ist es doch, worum es gehen sollte, oder? Um das Musik machen. Und das geht aus meiner Sicht immer auch mit günstigen Instrumenten oder im zweifel sogar ganz ohne Instrumente. Insbesondere bei den Cajons (spanisch für Schublade!) wundert es mich, dass ein Instrumente unbedingt so teuer sein muss. Im latainamerikanischen Raum benutzt man zum Musik machen auch schon mal einen Löffel und einen Teller oder eben eine Schublade. Und wenn jemand damit Musik macht, dabei Spaß hat und in der ganzen Band kein hochpreisiges Instrument vertreten ist? So what?

Grüße
Nerezza
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Moinmoin,

liebe FreundInnen der Handarbeit...

vielleicht beginnen wir jetzt, uns im Kreis zu drehen, denn irgendwie sind viele Beiträge nicht wirklich widersprüchlich sondern dem Ziel der guten Sache, also dem richtigen Instrument, der Musik und dem Umgang miteinander, verpflichtet. Die jeweilige fachspezifische oder persönliche Sichtweise muss ja nicht jeder teilen.

@rhytHART
In der Sache stimme ich Dir voll und ganz zu. Je klarer und sachlicher jemand seine Position formuliert umso besser. Jetzt das Forum hinsichtlich irgendwelcher Streitkulturnuancen zu sezieren ist m. E. jedoch verzichtbar. Schade um die Zeit, denn darüber wurde jetzt ausreichend gesprochen und wer sehen will, der kann auch sehen.

@Johannes Hofmann
@Nerezza
Das Video ist sehr beeindruckend. Klasse! Danke dafür! Vor 22 Jahren habe ich einmal das kubanische Conjunto Folklorico und auch Trommler in Havannas Altstadt besucht. Die meisten Instrumente waren sehr grenzwertig verarbeitet und die Felle in der Regel gaaaanz schlapp gespannt. Nunja, das hat Vor- und Nachteile. Wenn man auf diesen Instrumenten akzeptablen schlagtechnischen Sound erzielt, geht's auf unseren Luxuswaren meist umso leichter. In der konkreten Situation ist es allerdings für verwöhnte Europäer auch bedrückend und spieltechnisch schwierig in "Musik" umzusetzen ;) , während die Kubaner damit ein wunderbares Feeling verbreiten konnten. Sehr konzentriert und dennoch relaxed. Eine Beobachtung, die in anderen weniger verwöhnten Erdteilen mehr oder minder ausgeprägt und üblich ist.

Wir diskutieren gelegentlich auf hohem technischen Niveau -was ich auch schätze- und sollten nicht vergessen, dass der Kern der Musik oft nicht die Frage der technischen Finesse ist, sondern ganz wesentlich ein Ausdruck und Geschenk von Emotionen bei Sender und Empfänger.

So long
Schöne Weihnachten

Sonoero
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 10 Benutzer
Moinmoin,

liebe FreundInnen der Handarbeit...

vielleicht beginnen wir jetzt, uns im Kreis zu drehen, denn irgendwie sind viele Beiträge nicht wirklich widersprüchlich sondern dem Ziel der guten Sache, also dem richtigen Instrument, der Musik und dem Umgang miteinander, verpflichtet. Die jeweilige fachspezifische oder persönliche Sichtweise muss ja nicht jeder teilen.

@rhytHART
In der Sache stimme ich Dir voll und ganz zu. Je klarer und sachlicher jemand seine Position formuliert umso besser. Jetzt das Forum hinsichtlich irgendwelcher Streitkulturnuancen zu sezieren ist m. E. jedoch verzichtbar. Schade um die Zeit, denn darüber wurde jetzt ausreichend gesprochen und wer sehen will, der kann auch sehen.

@Johannes Hofmann
@Nerezza
Das Video ist sehr beeindruckend.

Schade, das Video wurde gesperrt bzw. der Youtube-User,
so dass man das nicht mehr sehen kann.

Wie auch immer, manchmal redet man hier nicht nur aneinander vorbei,
sondern verliert schlicht und einfach zuviele Worte.

Leute, spielen wir erst einmal einfach auf den Instrumenten, die wir haben.

Letztlich wird hier zuviel virtuell kommuniziert...
Eentweder müsste es mal wieder den Versuch eines Forumstreffens geben und/oder wir konzentrieren uns vielleicht
sinnvollerweise auf das Musikalische (Spieltechnik, Ideen zur Rhythmen etc.), und die baulichen Fragen
können und sollen auch diskutiert werden, aber hat am Rande.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich hatte mal eine Gitarre...aus ebay,30€, schlecht, abgerockt,miese Qualität.
bei einer Probe spielte ich sie und sie klang schlecht,abgerockt und nach einer miesen Qualität.
tja, und dann kam James (Amerikaner, Gitarrist, der auf kleinen,mittleren und großen Bühnen gespielt hat) und auf einmal klang diese - qualitativ wirklich schlechte Gitarre - so wunderbar traumhaft.

Damals wurde mir klar, dass Musik vom Menschen gemacht wird und das Musik auch durch einfachste Instrumente gut klingen kann.
Sicherlich haben hochwertige Instrumente verschiedene Vorteile, diese beziehen sich aber in den allermeisten Fällen auf Verarbeitung, Haltbarkeit ect.
Wichtige Argumente, keine Frage, für den musikalischen Einstieg aber eher zweitrangig...dies soll im Umkehrschluss aber nicht bedeuten, dass dafür "Schrott" für den Einstieg empfohlen werden soll.
Nein, sondern Instrumente, die ein solides Preis/Leistungsverhältnis haben und für den geforderten Zweck gut bis optimal sind.

Zumindest hier bei den Drums funktioniert das ziemlich gut...denke ich.


beste Grüße bece
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich verstehe nicht, wieso das hier nicht auch geht... im Drummersub wird einem Anfänger auch nicht gleich zu einem Gretsch Custom oder Sonor SQ2 im Wert von mehreren 1000€ (allein für den Kesselsatz) geraten. Natürlich könnte man da auch sagen, diese Sets sind mit Sicherheit meisterhaft verarbeitet, schauen unendlich edel aus und vielleicht verhilft einem sogar der gute Name zu einem besseres Spiel (wer weiß?). Dennoch ist doch allgemein bekannt, dass man bspw. zu seiner Zeit mit einem Basix Custom/Roadworx (die weit unter 1000€ gekostet haben), guten Fellen und einigermaßen vorhandenen Stimmkenntnissen sehr gute Ergebnisse erzielen konnte/immer noch kann.

Genauso im Beckenbereich: wieso wird denn so oft Zultans Rockbeat-Serie empfohlen? Sicher nicht, weil sie nur vom Boardbetreiber vertrieben wird und man sich da einschleimen will/Prozente fürs Weiterempfehlen bekommt, sondern weil sie ein absolut faires P-L-Verhältnis hat. Man könnte natürlich auch sagen "hol dir die teures Serien von Zildjian oder Sabian, die sind in jedem Fall gut". Natürlich sind die in jedem Fall gut, aber für einen Anfänger reicht vielleicht sogar erstmal ein billiger Stagg-Beckensatz. Ich bspw. habe mit billgen Stagg-Becken angefangen und für den Anfang war das wunderbar (da geht es doch eh erstmal nur ums Üben). Jetzt, wo ich schon länger spiele, habe ich mir vorgenommen, dass nach dem Studium, wenn ich mal Geld verdiene, ein ordentliches Set angeschafft wird. Diese Überlegung ist allerdings über Jahre hinweg gereift, weil ich sicher bin, dass ich zumindest die nächsten Jahre Schlagzeug spielen werde und Spaß daran habe und mittlerweile auch einen gewissen Level habe, wo es sich lohnt, mal zu investieren.

Wieso soll das nicht auch im Percussionbereich möglich sein, frage ich! Wieso muss da immer gleich zum teuersten und besten empfohlen werden? Wenn die Leute, die sich jetzt nach dem Lesen dieser ganzen Posts angesprochen fühlen, mal über den Tellerrand hinausschauen würden (nicht nur ins Drummersub, sondern vll auch mal zu den Gitarristen oder gar PA-Leuten), dann bin ich mir sicher, dass sie kein (!) Sub finden werden, in denen Einsteigern so exzessiv wie hier teure Ware angedreht wird. In den anderen Subs waren die User selber auch mal Anfänger und wissen, dass es sich nicht lohnt, gleich mit dem teueresten Equipment einzusteigen und lassen dies in Ihre Überlegungen und Empfehlungen mit einfließen ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich habe, als Reaktion auf eine sinnvolle Anregung per Pm hin, den Threadtitel mal umbenannt. :)

Alles Liebe,

Lim
 
Meine Frage nach konkkreten Beispielen blieb bis jetzt unbeantwortet. Ich habe Cajonthreads chronologisch rückwärts recherchiert, um diverse hier gemachte Statements auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ich muss sagen, mir ist nicht nachvollziehbar, woher verschiedene Argumente ihre Berechtigung beziehen. Außerdem hat mich das Gefühl beschlichen, als käme der entschiedenste Widerstand von Leuten, die vom Instrument als solchem eher nicht sooo viel Ahnung haben. Ich weiß nicht, ob ichs hier schon angemerkt habe, aber es gibt Unterschiede zwischen dem Instrument mit seinem faszinierenden Potenzial und den Produkten, die oft von asiatischen Handwerkern hergestellt werden, die gar nix damit am Hut haben.

Vielleicht ist gegenüber allen anderen Instrumentengattungen eine Besonderheit von Perkussion, dass Instrumente oft sehr einfach, sehr billig, sehr individuell, sehr modifizierbar, sehr originell, aber auch so sein können, dass man den traumhaften Sound nur dann bekommt, wenn man jahrelang auf eine (kostbare und kostende) Sonderanfertigung irgendeines Meisters (der noch seine Geheimnisse hat) wartet. Und vielleicht liegt es in der Natur der Sache, dass über die Klangeigenschaften einfacher Dinge viel intensiver diskutiert, gestritten und entschieden eingetreten werden kann als es bei multi-kausalen Ergebnissen (z. B. Schlagzeug) lohnt. Als Perkussionist freust Du Dich über den einzigartigen Sound deiner Claves und du bist dir bewusst, dass es nur an genau diesen beiden Einzelhölzern liegt. Daraufhin eindeutige Empfehlungen für Fabrikate abzugeben, wäre bereits unseriös. M. E. ist es in einem Forum wie diesem nur seriös, den Blick zu weiten. Ist das nicht auch ein Wesen von Musik und Musikkultur?


Beispiel: 29.06.2012 LP Aspire Cajon – Erfahrungen?
Gefragt sind Informationen über ein nachweislich als Einsteigerinstrument einzustufendes Cajon für 100 €. Eine positiv ausfallende Antwort, kein Widerspruch.


Beispiel: 14.02.2008 Cajon Selbstbauset von Schlagwerk
Gefragt sind Informationen und Tipps zum Schlagwerkbausatz. Mehrere Interessierte, die sich Erfahrungswerte wünschen. Einige spezielle Tipps von einem inzwischen gesperrten Benutzer bzgl. Verfahrensweise, ein Hinweis eines Cajonbauers, sich ein paar Tage später beim Horner Cajon-Festival treffen zu können, ein inzwischen gesperrter Benutzer gibt Verbesserungshinweise und erläutert, wie ein differenziertes Motiv auf die Schlagplatte zu bringen geht, einzelne Nutzer äußern Begeisterung über den Bausatz,
Tipp eines inzwischen gesperrten Benutzers, auch mal in Handwerkerforen zu stöbern, immer mehr Benutzer entscheiden sich, den Bausatz auch zu erwerben, Hinweis auf ein
Schlagzeugbauer-Forum, ein schon erwähnter inzwischen gesperrter Benutzer gibt weitere Hinweise auf handwerkliche Verfahrensweisen und verweist auf den inzwischen am Markt befindlichen zweiten Schlagwerkbausatz, ein inzwischen gesperrter Benutzer wünscht viel Freude am Bausatz (erwähnt aber, dass ihm der Sound nicht zusagt).

Es handelt sich im Grunde um den ersten Bausatz-Zusammenbau-Thread in diesem Forum. Das von Schlagwerk kürzlich initiierte Promo-Bauprojekt richtet sich eindeutig gegen den Mitbewerber Sela, der nachweislich einen besseren Sound hervorbringt und z. B. an Schulen zunehmend bevorzugt wird. Die Motivation von Schlagwerk ist klar: 250 € Kosten und dafür jede Menge Verlinkung auf forumsnahe Seiten. Effektiver gehts nicht.


Beispiel: 11.07.2012 Das alte Preisproblem
Jemand fragt nach einem empfehlungswürdigen Cajon bis 50 €. Ein inzwischen gesperrter Benutzer rät ab und rät stattdessen zum Selabausatz (meines Wissens für knapp 70 € im Handel).

Der Unterschied zwischen Preiswunsch und Empfehlung beträgt hier 20 €.


Beispiel: 07.05.2012 Percussion Einstieg: Instrumentenauswahl
Zu dem Thema rückt ein inzwischen gesperrter Benutzer das Cajon in den Blick.

Keine Hinweise auf bestimmte Fabrikate, Modelle oder ähnliches.


Beispiel: 11.05.2012 Suche ein Cajon
Die Frage geht in Richtung empfehlenswerter Marken, gerne mit Tasche. Ein inzwischen gesperrter Benutzer rät, einen Laden mit großer Auswahl zu suchen und dem eigenen
Empfinden zu trauen.


Beispiel: 15.12.2012 Cajon: Auswahlhilfe und Beratung | Final
Ein inzwischen gesperrter Benutzer (augenscheinlich kein Cajonbauer) äußert seine Begeisterung für ein PRK-Cajon, ein anderer inzwischen gesperrter Benutzer gratuliert ihm zu dem Entschluss sich ein solches zuzulegen, es kommt zum euphorischen Rat des Themenerstellers, sich als Anfänger beim Kauf eines Cajons finanziell nicht einzuschränken, ein Moderator gibt ironisch zu verstehen, dass eine solche Aussagen in diesem Forum niemanden interessiert und wirft all jene in einen Topf (namens „Ihr Cajonis“), die sich in besonderer Weise für Cajons engagieren.

@ Limerick: Hier tritt also zum ersten Mal jemand in Erscheinung, der Anfängern rät, sich bei der Cajonwahl finanziell nicht einzuschränken. Seine Empfehlung ist ein bekanntes
Fabrikat aus Spanien, dessen Hochwertigkeit bei Cajonspielern bekannt ist.

@ Johannes Hofmann: PRK-Cajons sind in Spanien wahrscheinlich tatsächlich das Nonplusultra. Viele der Top-Cajonspieler im Flamenco spielen eines. Im Gegensatz zu den allermeisten Instrumenten sind die PRKs handwerklich rundum (innen wie außen) akkuratest gearbeitet. Die Preise variieren um 300 € herum. Warum polemisierst Du zu diesem Thema also mit der Preisangabe 600+ €?


Beispiel: 04.07.2012 Cajon möglichst billig :)
Ein Schlagzeuger will ein möglichst billiges Cajon. 139 € kämen durchaus in Frage, wäre da nicht die Information, dass ein Bausatz nur 39 € kostet. Ein inzwischen gesperrter
Benutzer (Cajonbauer) rät aus klanglichen Gründen zum Selabausatz (Kostenpunkt 70 €), ein Moderator beendet die Diskussion.


Beispiel: 23.04.2012 Cajon – gespielt mit (beiden) Füßen
Ein Gitarrist spielt bereits mit beiden Füßen (Bassdrum und Schellenring), könnte sich aber vorstellen, ein Cajon für Bass und Snare zu benutzen. Ein inzwischen gesperrter
Benutzer (Cajonbauer) hält eine Cajonlösung grundsätzlich für machbar, rät konkret aber ab.

M.M.n. wäre hier die Gelegenheit gewesen, ein Spezialinstrument als Sonderanfertigung an den Mann zu bringen. Ist nicht geschehen.


Beispiel: 26.03.2012 Einsteiger Cajon
Auf die direkte Frage nach einem Einsteigercajon, mit dem jemand anderer überzeugt werden soll, erhält der Fragende das Feedback eines Musiklehrers (der „Cajon“ in seinem
Nutzernamen trägt), mit dem neuen Selabausatz (Kostenpunkt 120 €) besser dran zu sein als mit den Schlagwerkbausätzen, deren Maßhaltigkeit er mit Hinblick aufSchultauglichkeit kritisiert.

Wie schon erwähnt, ist Schlagwerk mit seinen Bausätzen inzwischen gegenüber Sela ins Hintertreffen geraten. Der hier empfohlene Bausatz ist allerdings nur bedingt
empfehlenswert, weil kaum noch irgendwelche Schüler-Skills hinsichtlich Millimetergenauigkeit und Ähnlichem für das Gelingen erforderlich sind. Aber es geht hier ja nicht um den Bausatz per se, sondern darum, wie jemand zu einem reduzierten Zweck ein passables Instrument erwerben kann. Abgesehen davon, dass natürlich auch der
ursprüngliche Selabausatz hätte empfohlen werden können, beträgt der Unterschied zum angegebenen Preislimit 40 €.

@ Johannes Hofmann: erneut stößt mir auf, dass Du behauptest, es würden Empfehlungen völlig jenseits der gewünschten Preisbudgets ausgesprochen.

@ metaljuenger, @ bece, @ sonoero: Eure Statements finden grundsätzlich meine Zustimmung. Aber ich finde, Ihr macht Euch mit Euren eher als Allgemeinplätze
anzusehenden Beiträgen zu Erfüllungsgehilfen von Argumentationen, die mir aufgrund der betroffenen Threads nicht nachvollziehbar sind. Wer in sich den starken Wunsch verspürt, Korrektheiten abzusondern, sollte immer sehr auf den thematischen Zusammenhang achten. Sonst wird sowas schnell zu Blabla. Sowas ging mir schon in der Schule immer auf den Keks (und es waren immer die Gleichen bei den gleichen Lehrern).


Beispiel: 16.02.2012 Cajon-Empfehlung gesucht (max. 150,-)
Ein Gitarrist sucht ein Cajon bis 150 €, ist sich bewusst, dass Anspielen unumgänglich ist. Ein Benutzer empfiehlt ein Modell für geringfügig mehr Geld (178 €), ein weiterer Benutzer weist auf die Häufigkeit genau dieser Anfrage hin, der im anderen Thread in Erscheinung getretene Lehrer empfiehlt den Kölner Cajonshop, nennt diverse Marken, die in dessen Sortiment in dieser Preisklasse was zu bieten haben, und empfiehlt erneut die Selabausätze (Kostenpunkt 70 € oder 120 €), verweist auf andere im Internet zugängliche Testbeiträge, der Boardbetreiber empfiehlt ein Exemplar der Neuauflage des ursprünglichen 2in1 von Schlagwerk (Kostenpunkt 155 €) insbesondere, weil bei diesem Modell auch „Blindbestellung“ stets zu Zufriedenheit führe.

Hier wird’s m. E. zum ersten Mal tatsächlich unseriös. Es handelt sich um ein Modell, das seit 2005 am Markt ist, lange Zeit das preisliche Einstiegssegment im Sortiment von
Schlagwerk darstellte (das lag vor der China-Schwemme auf diesem Level) und jetzt mit dunkler Schlagplatte als Neuaufguss an den Start gebracht wird. Die Kiste ist
grundsätzlich okay, aber „Blindbestellung“ als Empfehlung von jemandem, der als kompetent angesehen werden muss, ignoriert mal eben das Standardgebet von Generationen
fleißiger Forumsmitglieder bzgl. akustischer Instrumentenwahl. Es gibt bei diesem Modell erhebliche Unterschiede beim Ansprechverhalten des Snareeffekts, die bei vergleichbaren Modellen manch anderer Firmen (sogar im 100 €-Bereich) deutlich weniger ausgeprägt sind.


Beispiel: 11.12.2011 Cajon: Auswahlhilfe und Beratung
Jemand (ein inzwischen gesperrter Benutzer) hat zwei Cajonvergleichsvideo bei Youtube gefunden und wünscht sich dazu Meinungen. Es kommt danach zu einem Statement,
welches sich an einen Moderator wendet und auf irgendeinen Zusammenhang zurückzuführen ist, der nicht ganz klar wird. Ein anderer inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) tut seine Meinung und Erfahrungen zu den aufgezählten Clipbeispielen kund, nennt keine Preise, bringt ein weiteres Fabrikat ins Spiel, die eigenen Produkte
erwähnt er nicht.


Beispiel: 02.12.2011 Lohnt ein Cajonbausatz?
Allgemeine Frage obigen Inhalts, Antwort eines Moderators, der ein paar Punkte anführt, die der Frager bedenken sollte, ein weiterer Benutzer weist auf die Einfachheit von
Cajones im allgemeinen hin. Inzwischen gesperrte Benutzer treten nicht in Erscheinung.


Beispiel: 20.11.2011 was könntet ihr mir für ein CAJON empfehlen
Gesucht wird ein möglichst günstiges Instrument. Ein inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) rät zunächst zum Besuch eines Ladens, verweist in einem zweiten Beitrag
aber auch auf den Selabausatz und hebt das „unschlagbare“ Preisleistungsverhältnis und die individuelle Gestaltbarkeit hervor.

Wie man sieht, ist das Thema Bausatz schon seit einiger Zeit aktuell. Der Feldversuch mit Schlagwerkbausätzen hier im Forum ist wahrscheinlich als Rettungsversuch zu sehen (die CBA-Bausätze finde ich übrigens vollkommen okay, da sie Fantasie bzgl. Verbesserungen provozieren). Die Frage ist, ob der Selabausatz tatsächlich verdient, so eindeutig
empfohlen zu werden. Meine Antwort wäre, dass der erste (Kostenpunkt 70 €) keine Wünsche offen lässt, der zweite (Kostenpunkt 120 €) eigentlich keine höheren
Anforderungen als ein Teil aus einem Überraschungsei stellt, und ein nun dritter mit „Bausatz“ wahrscheinlich gar nichts mehr zu tun hat. Da heizt einer, der bis dato Hersteller
kleiner Stückzahlen an Edelcajons war, den Großen mit einem Schlag gehörig ein und fegt die Mitbewerber im Zuge des anhaltenden Cajonbooms in Sachen Bausatz ratzfatz mal eben vom Markt. Ich glaube tatsächlich, dass man es so sehen kann und dass Leute, die mit der Thematik dringlicher vertraut sind (Lehrer, Cajonbauer, Workshopgeber), das sehr viel früher begriffen und schnell für sich nutzbar gemacht haben. Warum Cajonbauer den Erwerb solcher Bausätze derart penetrant empfehlen, kann nur an der eindeutig vorhandenen Qualität liegen. Alles andere erschlösse sich mir nicht.

Man kann jetzt nurmehr spekulieren, ob es überhaupt noch (Diskussions)Bedarf für massenproduzierte Chinaware oberhalb von Bausatzpreisen und unterhalb eindeutig als
Edelprodukte ausgewiesenen Segmenten gibt bzw. inwiefern zwischen den konkurrierenden Herstellern, die in Fernost für so ein mittleres Segment produzieren lassen, noch Unterschiede jenseits von Markenklischees argumentierbar sind. Ich rede hier von überregional bekannten Marken wie LP, Meinl, Pearl, (in Teilen) Pepote, Schalloch, (in Teilen) Schlagwerk, Tycoon und diverse andere, die ihre Sachen in einer Handvoll in China, Thailand oder Taiwan ansässigen Fertigungsbetrieben herstellen lassen. Remo, DG und die ganzen spanischen Modelle untereinander gucken sich die Details eindeutig regelmäßig voneinander ab. Die so entstehende Problematik für die Absätze haben einige Firmen inzwischen selber begriffen und sich inzwischen die Dienste ehemaliger kleiner Handwerksbetriebe gesichert. Mario Cortez hat sich an LP verkauft, Pepote an Meinl, tres lados an Sonor. Die Exklusivität dieser Cajonbauer wird sich einverleibt, weil in den Unternehmen klar ist, dass nur so Markenspezifik noch wirksam gemacht werden kann. Es wiederholt sich hier auf dem Cajonsektor vielleicht das, was sich bei den Congas ab den Achtzigerjahren des letzten Jh. ergeben hat. Die berühmten Protagonisten in Californien Tom Flores (Valje) und Mariano Bobadilla (Gon Bops) haben ihre Marken an große Firmen veräußert (z. T. wahrscheinlich aus finanzieller Not). Diese Brands tauchten danach in diversen Neuauflagen als massenproduzierte Ware mit vergleichsweise minderwertigen Wasserbüffelfellen immer mal wieder am Markt auf.
Europäische Hersteller, wenn sie nicht gestorben sind (M. Delaporte) bzw. Reiche oder Simonsen heißen, (z. B. Schalloch) haben sich auch einverleiben lassen bzw. produzieren
selbständig und mit reduzierten Qualitätsansprüchen in Fernost (PJ).

@ Johannes Hofmann: Klar kann man „Na und?“ fragen. Aber dass es angesichts der absehbaren Entwicklungen für Cajonspezialisten ein Anliegen ist, einzelne individuelle
Ansätze, Philosophien und Kenntnisse zu kultivieren, ist doch letztlich das, was auch einem Forum auf Jahre hinaus mehr Substanz verleiht als vergängliche Modellberatungen mit Bezeichnungen aus der Lageristensystematik. Und Dein Forum lag bei Themen zu Cajons mal ganz vorne. Auf der ganzen Welt gibts eigentlich nach wie vor keine fundierteren Veröffentlichungen zu diesem boomenden Thema, sowohl was die Beratung von Anfängern als auch alle anderen Aspekte betrifft.

Zusammengefasst: ich habe in den Beiträgen des vergangenen Jahres keine Empfehlungen gefunden, die für einen Anfänger unzumutbare Mehrkosten bedeuten würden. Die Zahlenbeispiele (600+ € statt 50-120 €) kann ich nicht finden und dienen somit einer Stimmungsmache, in die sich leider daraufhin diverse Benutzer mit sehr allgemeinen Statements einreihen. Diese Statements wären inhaltlich durchaus okay, wenn sie nicht mit schädlicher Wirkung unkorrekte Vorwürfe verstärken würden (deshalb ThumpDown).

Dass ein als Boardbetreiber gekennzeichneter Benutzer die Beratungsbemühungen von vielen Leuten (von oben herab) diskreditiert und ein Alt-Gerät (ehemals Referenz für ein
Preissegment, inzwischen vielleicht eher Ladenhüter?) als bedenkenlos blindbestellbar einbringt, war eigentlich das ärgerlichste, auf das ich gestoßen bin.


Ich habe noch ein paar weitere Threads rückverfolgt:

Beispiel: 11.04.2010 Cajon selber bauen
Ein Benutzer wünscht Informationen zu Bausätzen oder Bauanleitungen. Nachträglich (Jahre später) wurde ein Hinweis auf den Feldversuch in den Anfangsbeitrag eingefügt.
Ein inzwischen gesperrter Benutzer (Betreiber einer eigenen Webseite zum Thema Cajon) verweist auf die von ihm frei zugänglich veröffentlichten Baupläne, in einem weiteren
Beitrag erzählt er, dass er selber gerade einen Schlagwerkbausatz in Arbeit hat, sechzehn Monate später holt jemand diesen Thread wieder hervor, woraufhin ihm ein inzwischen gesperrter Benutzer mit seiner Meinung antwortet, dass der Selabausatz besser sei als der von Schlagwerk.


Beispiel: 08.09.2005 Cajon – selbstgemacht
Der Thread startet bevor irgendwelche Bausätze am Markt sind, hat bis Oktober 2011 283 Beiträge angesammelt, deren vorletzter von einem inzwischen gesperrten Benutzer
(Cajonbauer) stammt. Er verweist auf eine Cajon-Seite, die viele Informationen rund um dieses Instrument versammelt.


Beispiel: 12.10.2011 [Test] Schlagwerk Cajon CP404BLK Black Edition
Johannes Hofmann stellt die Leistungen der deutschen Firma Schlagwerk auf dem Cajonsektor heraus, ein Link führt auf die bonedo.de-Seite, wo man auf einen Test des
bekannten Multiperkussionisten David Kuckhermann stößt. Ein inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) erweitert die Informationen zur Firma um verschiedene Details, gibt
außerdem Hinweise darauf, dass die Black Edition als Ur-2in1 schon seit einigen Jahren erhältlich ist und als solches das vielleicht meistbesprochene Cajon in Internetforen
darstellt, Empfehlungen zu alternativen oder gar teureren Modellen gibt er nicht.


Beispiel: 28.09.2011 Cajon Duende Swing and Brushes
Jemand will etwas zu einem Duende-Modell wissen, ein inzwischen gesperrter Benutzer (Cajonbauer) bestätigt grundsätzlich die Qualität deren Produkte und macht außerdem auf ein billigeres Modell für 100 € aufmerksam.

Der Hersteller Duende (aus Sevilla), seit mehreren Jahren im Vertrieb von Musik Wein (wenn ichs richtig erinnere) ist inzwischen auf dem deutschen Markt sehr verbreitet und
hat Cajones ab 100 € bis 350 € im Sortiment.


Beispiel: 22.09.2010 SELA Cajon Bausatz
Jemand interessiert sich für den Selabausatz und will wissen, welche Qualität er im Vergleich mit anderen preiswerten Modellen erwarten kann. Ein inzwischen gesperrter
Benutzer (Cajonbauer) gibt eine positve Rückmeldung über den Klang (auch im Vergleich zu den Schlagwerk-CBAs), weist aber auch darauf hin, dass vieles von der Schlagtechnik abhängt und dass eine gute Technik aus einer bloßen Sperrholzplatte mehr herausholen kann als eine schlechte Technik aus einem Cajon. Im weiteren Threadverlauf geht es auf Initiative anderer Benutzer um PRKs und es wird allgemein über verschiedene seltene Modelle gefachsimpelt. Auch werden die DVDs von David Kuckhermann empfohlen, der Monate später mehrfach bei bonedo.de als Tester und Workshopgeber auftaucht. Ein weiterer Benutzer schaltet sich ein, um seine Sorge darüber loszuwerden, dass er seinen bestellten Bausatz von Sela noch nicht bekommen habe. Der inzwischen gesperrte Benutzer (Cajonbauer) kommt in die Situation, zwischen dem Hersteller und dem besorgten Kunden zu vermitteln, am Ende meldet sich der Hersteller persönlich zu Wort und das Problem wird zur Zufriedenheit aller aus der Welt geschafft.

Abgesehen von der ärgerlichen Problematik finde ich es eine tolle Sache, wenn die Spezialisten in einem Fachforum so tief in der Materie verwurzelt sind, dass sie die Protagonisten (notfalls) selber zur Wortmeldung veranlassen können.


Beispiel: 22.09.2011 Mein erstes Cajon – einige Fragen
Hier entwickelt sich eine kontrovers geführte Diskussion zwischen zwei inzwischen gesperrten Benutzern (beide Cajonbauer), die das Thema der Beratungspraxis (!) behandelt. Hier wird durchaus grenzwertig agiert, aber nicht, was Preise für Einsteigerinstrumente betrifft oder Grundsatzstatements ala sonoero, bece und metaljuenger nötig machen würde.

https://www.musiker-board.de/percussion-drums/451413-mein-erstes-cajon-einige-fragen.html

rhytHART
 
ein Lob für die Fleißarbeit!!

ich habs Ergebnis gekannt, war aber ehrlicherweise zu faul das zu recherchieren + nachzuweisen.
 
Hallo rhytHART :)

Danke für die sehr zeitintensive Recherche. Ich hätte, da Du Dich jetzt sehr auf die Preisniveaus der empfohlenen Produkte in den Diskussionen festgelegt hast, gerne noch einen Aspekt wiederholt, den ich hier eingebracht habe. Konkret geht es um den letzten Absatz, den ich geschrieben habe:
Limerick schrieb:
Noch abschliessend kurz:
Vieles von dem, was Du schreibst, hat Hand und Fuss. Ich sehe vieles auch so. Daher noch einmal: Stein des Anstossens war, dass wir hier User hatten, die aus Eigeninteresse gehandelt haben. Bedingt durch die Kompetenz dieser Leute sind selbstverständlich auch viele hilfreiche Posts drunter. Aber das war nur die eine Seite der Medaille.

Händler, die eigene Produkte herstellen und/oder Vertreter gewisser Firmen, die hier nicht im Sinne eines neutralen Users, sondern im geschäftlichen Sinne auftreten, müssen sich zu erkennen geben. Dementsprechend werden ihnen besondere Rechte und Pflichten eingeräumt, die sie einzuhalten haben. Ansonsten funktioniert das in einem Forum mit diesen Ausmassen nicht. Denn wenn hier jeder kommen und die Usermassen für sich nutzen würde, um Neukäufer für eigene Produkte zu gewinnen und/oder auf andere (eigene?) Foren zu umzulenken, ... Du verstehst, was ich meine.
Ich habe Dir meine Zustimmung schon damals bekundet. Insbesondere in dem Punkt, dass über Cajons sehr viele wertvolle Diskussionen geführt wurden. Wie wertvoll diese waren, zeigt ja Deine obige Aufstellung einrücklich und darüber hat ja auch nie jemand ein Wort verloren.
Von daher zitiere ich gerne den Kollegen sonoero vom 21.12.12:
sonoero schrieb:
@rhytHART
In der Sache stimme ich Dir voll und ganz zu. Je klarer und sachlicher jemand seine Position formuliert umso besser. Jetzt das Forum hinsichtlich irgendwelcher Streitkulturnuancen zu sezieren ist m. E. jedoch verzichtbar. Schade um die Zeit, denn darüber wurde jetzt ausreichend gesprochen und wer sehen will, der kann auch sehen.
:nix:

Der Knackpunkt liegt aber, wie ich andernorts schon angedeutet habe, in einem weiteren Detail, das aus meinem Zitat heraus geht. Dieses Detail hat Johannes nachfolgend vertieft. Stichwörter hierbei könnten sein "kommerzielle Absichten", "Eigenintresse", "Absatzmarkt", "Kundenfang", "zweifelhafte Objektivität bei Kaufberatungen", ...
Dabei spielt es keine Rolle, ob schlussendlich zu einem Cajon geraten wird, das 100€ oder 280€ kostet. Der exakte Preis des u.U. empfohlenen Produktes spielt dabei nur zweitranging eine Rolle. Aber es spielt definitiv eine Rolle, wenn diese Cajons, die empfohlen werden, von selbigen Usern hergestellt und hauptberuflich vertrieben werden. Denn damit rutscht das gesamte Paket auf eine andere Ebene, auf welcher die Interessenvertreter (Johannes als Betreiber des Boardes und die Produktspezialisten) zu einer Einigung gelangen sollten. Solche Dialoge sind definitiv nicht einfach, aber es ist durchaus möglich, zu einer zufriedenstellenden Lösung zu kommen. Unzählige User und Produkspezialisten dieses Boardes bezeugen das.
Mit besagten Benutzern, die wir danach aus der Community ausgeschlossen haben, ist ein solcher Dialog leider nicht zustande gekommen. Wir haben uns daran in seitenlangen Pms die Zähne ausgebissen, leider ohne Ergebnis. Und da dies nunmal kein Forum ist, in welchem "Freigewerbler" Geschäfte betreiben dürfen, haben wir als Moderatoren damals im Sinne des Hausrechts die Handbremse gezogen.
In öffentlichen Diskussionen ist das selbstverständlich nicht nachzulesen oder wenn, dann nur sehr begrenzt. Ich mag' mich an ein, zwei Ausrutscher erinnern, die wir in einem öffentlichen Thread geführt haben. Aber da gehören solche Dinge eigentlich nicht hin.

Es geht also nicht (nur) um die Kaufberatungen per se, sondern um die Hintergründe der agierenden Personen. Diese müssen sich zu erkennen geben und bereit sein, ihre Interessen u.U. anzupassen, wenn sie sich als Benutzer in diesem Board aufhalten. Schon alleine aus Fairness der Community gegenüber, die hier eine objektive Beratung erwartet. Schliesslich ist das das A und O eines solchen Forums.

Klingt jetzt vielleicht einfach, ist in Wahrheit aber verzwickter, als man denken könnte. ;)


Alles Liebe,

Lim
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
@ rythHART: Du scheinst etwas entscheidendes nicht zu verstehen: Die grundsätzliche Konzeption dieses Forums, die ich hier grob umrissen habe (https://www.musiker-board.de/regeln-news-tipps-bt/241642-praeambel-ziele-dieses-forums.html), ist nicht verhandelbar.

Wir verstehen dieses Musiker-Board als ein Angebot unter vielen. Es muss - auch wenn es groß ist - keineswegs allen Meinungen und Vorstellungen entsprechen. Insbesondere muss argumentationsstarken Verfechtern einzelner Überzeugungen nicht per se gestattet werden, ihre Message hier zu verbreiten. Das WWW ist groß genug. Eine kleine Gruppe mit bestimmten kommerziellen Interessen hat den Cajon-Bereich hier systematisch ruiniert, und wir bitten sie eben, ihre Message anderswo zu verbreiten. Hier nicht mehr.

Hier mag es einfach ein bisschen mehr um Spieltechnik gehen, statt um die so nicht nachprüfbare Behauptung, dass eine Marke, die sich dem Wettbewerb im Einzelhandel geschickt entzieht, nun für Einsteiger derart exorbitant besser geeignet ist, als eine Einsteigerkiste von Meinl oder Schlagwerk, die es in jeder Stadt gibt und an denen wegen des daraus resultierenden Preisdrucks bestimmte Leute vielleicht nicht genug verdienen.
 
Schön gesagt Johannes! :)

Hier mag es einfach ein bisschen mehr um Spieltechnik gehen, statt um die so nicht nachprüfbare Behauptung, dass eine Marke, die sich dem Wettbewerb im Einzelhandel geschickt entzieht, nun für Einsteiger derart exorbitant besser geeignet ist, als eine Einsteigerkiste von Meinl oder Schlagwerk, die es in jeder Stadt gibt und an denen wegen des daraus resultierenden Preisdrucks bestimmte Leute vielleicht nicht genug verdienen.

Und wie es auch sonoero bereits sehr schön in Worte gefasst hat: Ich wünschte mir, wir könnten uns als Gleichgesinnte und Musiker, die wir ja schliesslich alle sind, wieder auf den lockeren Austausch über das wohl schönste Medium auf Erden konzentrieren. Nicht nur im Rahmen eines heranschreitenden 2013 halte ich es für den idealen Zeitpunkt, den Blick (wieder) nach vorne zu richten! :great:


Alles Liebe,

Lim
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Möge 2013 für alle ein frohes Jahr sein! Und mögen auch alle einig darüber sein, wo vorne ist. Ich habe wieder lange nachgedacht, ob sichs lohnt, nochmals nachzuhaken. Mir stößt z. B. unangenehm auf, dass einer der Forumsbetreiber (Johannes Hofmann) mir die allgemeinen Forumsregeln vorhält, obwohl meine Kritik diese gar nicht in Frage stellt. Mir ging es darum, dass hier kompetenten und auch engagierten Leuten von Forumsfunktionären öffentlich(!) Dinge unterstellt werden, die sich aufgrund einer Beitragsrecherche als nicht haltbar erweisen, und zwar(!) nachdem man sie hier ausgeschlossen hat. Das ist zumindest kein guter Stil und schon gar keine fruchtbare Basis für neuen Geist.

Laut Umformulierung des Themas gehts hier und jetzt um ein künftiges Selbstverständnis. Mir gegenüber hat letzt jemand behauptet, Foren seien nicht mehr zeitgemäß. Das könnte stimmen. Aber(!) das versammelte Wissen und Wissenspotenzial dieses Forums ist enorm. Und weil von vielen dafür schon viel Zeit und Arbeit investiert wurde, besteht auch die Chance, dass es die kommenden Zeiten als attraktives Angebot überdauert. Die Loyalität derer, die dazu beigetragen haben und weiter beitragen möchten, ist dafür natürlich wichtig.

Die entscheidende Bindekraft besteht m. E. in dem, was schon vorhanden ist, was also kompetente Leute über die Jahre beigetragen haben. Allerdings muss man das vor Verschüttung bewahren. Ein Forum sollte sich deshalb nicht als Begleitschutz(!) von Marktentwicklungen begreifen, sondern als kritisches Regulativ. Selbstverständlich soll Anfängern adäquate Tipps für den Einstieg in einen instrumentalen Kosmos gegeben werden. Genauso wichtig ist aber auch die Vermittlung von Maßstäben für die Wahrnehmung aller möglichen Qualitäten. Erst die bewusste Abwägung vieler Kriterien zueinander macht die Entscheidung für ein billiges Instrument auch zu einer musikalischen.

Bezüglich Cajons ist hier über Jahre so viel Spannendes zusammen getragen worden. Eine gesponsorte Cajonbau-Aktion, bei der verfahren wird, als sei das (insbesondere hier) nicht alles schon mal eigeninitiativ Gegenstand intensivster Diskussionen gewesen, wirkt deshalb fast wie eine Okkupation ala "Jetzt unterhalten sich hier mal die richtigen Leute über Cajons!".

Ich unterstelle den großen Herstellern übrigens ein langfristiges Interesse daran, dass in Foren wie diesem ein hoher Qualitätsanspruch lebendig gehalten und diskutiert wird. Werbung in hergebrachter Weise wird künftig nur noch wirksam sein, wenn die behaupteten Eigenschaften eines Produkts überprüfbar sind. Eine Forenkultur könnte eine solche Funktion sehr gut übernehmen, aber nur (!), wenn die Glaubwürdigkeit der Schreibenden und Meinenden außer Frage steht und auch überprüft werden kann. Beides scheint mir im Nachhinein diverser Ausschlüsse und beim Lesen von nachtretender Häme nicht mehr vollends herstellbar.

Im Zusammenhang mit dem pauschalen Verweis auf ein Regelwerk (statt Entschuldigung für eine Übertreibung) und mit einer Empfehlung eines (anderen) Forumsbetreibers in Schluss-Aus-Basta-Form piekst einen doch unmittelbar ins Bewusstsein, dass das Musiker Board inzwischen eine Funktion innerhalb eines Information-Werbung-Shop-Gebildes darstellt, bei dem die Konturen der einzelnen Bestandteile verwischt sind (vielleicht auch werden oder sein sollen).

Mir stellt sich also die Frage, ob das nicht zu einem Überdenken einiger Regeln Anlass geben sollte (und zwar gerade wegen der kommerziell wirksamen Perspektiven). Beim Stöbern im Drummerforum habe ich den Eindruck gewonnen, dass dort der gemeinschaftliche Wunsch nach Forumshygiene zu vergleichsweise freiheitlichen, aber dennoch klaren Regelungen geführt hat, und zwar nicht mit Rücksicht auf kommerzielle Interessen eines Betreibers, sondern weil es als Voraussetzung für sachgemäßen Austausch von Meinungen und ein lebendiges Miteinander erkannt wurde.

rhytHART
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben