Welche Gitarren klingen gut bei slide (bottleneck)?

  • Ersteller blechgitarre
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richtig toll klingen Roberts Lieder erst wenn Elmore James sie elektrifiziert:great:

Nu' aber mal vorsichtig mit solchen Aussagen. Hättest du geschrieben: "richtig toll finde ich es, wenn Elmore James mit der E-Gitarre seine Versionen spielt...", wäre es OK. So wie du es schreibst, sagst du aber: "Genau so isses und nicht anders". Nein, das ist keine Haarspalterei, hier geht es um vernünftige Formulierungen, um Missverständnisse zu vermeiden. Lies mein Post oben (#18) - und schau' mal, wie oft ich mich da auf "mich" beziehe. Ich schreibe da meine Meinung, die darf ich auch behalten - ich sage aber nicht: "Genau so isses und nicht anders".

Und weil Du die Flanke ja schön selbst aufgerissen hast - Welche RJ-Songs außer "Dust My Broom" findest Du in der Liste von Elmore James Songs zB hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Elmore_James#Singles ?
:D:evil::evil:
Na? OK, "Rollin And Tumblin" lass ich mal durchgehen, ebenso "Standin' At The Crossroads"... aber dann?
Will sagen: man kann sich, wenn man sich mit Leuten anlegt, die ein paar Dinge wirklich wissen und gut kennen, schnell mal um Kopf und Kragen reden (auch das mit dem Teufelspakt). Muss doch nicht sein, oder?

Und - was RJ möglicherweise geworden wäre, hätte er länger gelebt, wer weiß? Wahrscheinlich wäre er untergegangen und in Vergessenheit geraten, bis man ihn alt und versumpft in den 60ern wieder "entdeckt" hätte (analog Son House beispielsweise, der ja nur dank regelmäßigen Whiskey-Dosen überhaupt noch funktioniert hat)... aber klar, vielleicht wäre er ein früher Jimi Hendrix geworden. Who knows? Who cares?
 
Nachtrag (und Versuch eines BTT): Ich bin mir sicher, dass diese Gitarre hier TROTZ ihres Preises toll mit Slide klingt: https://www.thomann.de/de/gibson_l1_robert_johnson_vos.htm
Ich fürchte, auch die hier macht sich toll mit Slide: https://www.thomann.de/de/martin_00028ec_westerngitarre_eric_clapton_signature.htm (der Herr Clapton wird's bestätigen können)
Und ich WEISS, dass diese Gitarre, trotz ihres Preises, toll mit Slide klingt: https://www.thomann.de/de/national_resophonic_style_o.htm (die habe ich... allerdings halt das Modell von 1992, war damals auch deutlich günstiger. Meine ist die #87. Ja, da bin ich stolz drauf, war vorne dran, und nach Aussage der Kollegen damals so ziemlich das erste Lefty Model).
 
Hallo Zauberer
es ist schon lustig wie schnell man sich im Net streiten kann.
Wir sind doch alle Bluesfans. Ich liebe diese Musik mit Bauch und Herz seit 40 Jahren. Mit dem Kopf liebe ich Blues nicht. Diskograpien auswendig zu können würde mir nix bringen. Gerne würde ich besser spielen Können:great:


Nu' aber mal vorsichtig mit solchen Aussagen. Hättest du geschrieben: "richtig toll finde ich es, wenn Elmore James mit der E-Gitarre seine Versionen spielt...", wäre es OK. So wie du es schreibst, sagst du aber: "Genau so isses und nicht anders". Nein, das ist keine Haarspalterei, hier geht es um vernünftige Formulierungen, um Missverständnisse zu vermeiden. Lies mein Post oben (#18) - und schau' mal, wie oft ich mich da auf "mich" beziehe. Ich schreibe da meine Meinung, die darf ich auch behalten - ich sage aber nicht: "Genau so isses und nicht anders".

Wenn ich sage, dass meine Frau die schönste ist widerspricht du doch auch nicht:D es ist mir ganz klar, dass es unsinnig ist eine Schönste zu bestimmen. Weil das Geschmacksfrge ist. Es ist für mich ganz klar, dass es Geschmacksfrage ist welche Version eines Sogs besser gefällt.

Und weil Du die Flanke ja schön selbst aufgerissen hast - Welche RJ-Songs außer "Dust My Broom" findest Du in der Liste von Elmore James Songs zB hier: http://en.wikipedia.org/wiki/Elmore_James#Singles ?
:D:evil::evil:
Na? OK, "Rollin And Tumblin" lass ich mal durchgehen, ebenso "Standin' At The Crossroads"... aber dann?
Will sagen: man kann sich, wenn man sich mit Leuten anlegt, die ein paar Dinge wirklich wissen und gut kennen, schnell mal um Kopf und Kragen reden (auch das mit dem Teufelspakt). Muss doch nicht sein, oder?


Dust my Bloom ist mein Lieblingssong und der gute Elmore hat ihn nicht einmal sondern 10 mal aufgenommen. Bitte nicht nachzählen:D
Johnson war eben der Komponist von Songs die Bei anderen Hits wurden.
Und Leute, die beim Blues alles ganz genau wissen gibts in Deutschland viele. Kennst du noch den "German Blues Circle" :evil:

Und - was RJ möglicherweise geworden wäre, hätte er länger gelebt, wer weiß? Wahrscheinlich wäre er untergegangen und in Vergessenheit geraten, bis man ihn alt und versumpft in den 60ern wieder "entdeckt" hätte (analog Son House beispielsweise, der ja nur dank regelmäßigen Whiskey-Dosen überhaupt noch funktioniert hat)... aber klar, vielleicht wäre er ein früher Jimi Hendrix geworden. Who knows? Who cares?

Ja das wissen wir nicht.
Vielleicht wäre er ein verbissener Soundbastler geworden, der auf handgewickelte Kondensatoren steht:evil:
Mir persönlich gefällt die arme und wilde Seite des Blues besser

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Und "Bluespolizist". Danke, zuviel der Ehre! Aber um dem Namen gerecht zu werden: die Geschichte mit Robert Johnson und dem "Teufelspakt" solltest Du noch 'mal recherchieren...... .


Da ich ein gefürchteter Hobbytheologe bin und meine Musik "Gospeltrash" nenne bin ich in der glücklichen Lage auf diesem Gebiet absolute Wahrheiten verkünden zu können :evil::rofl::evil:

Und der Wunsch, Robert Johnson hätte lieber mit verstärkter Gitarre spielen sollen - so ist es ja wohl zu verstehen -, naja, dazu sage ich lieber nichts.

Bin ich doch rückfällig geworden! Sch....!

Ich bin fast sicher er hättes es getan, wenn er denn die Möglichkeit dazu gehabt hätte. Sehr viele Countrybluser haben es gemacht, ganz einfach um lauter zu sein:)
 
Also, das muss die Bluespolizei, glaube ich, nicht im Einzelnen kommentieren.
Vielleicht zwei Dinge: wenn Du Dich wirklich seit 40 Jahren mit dem Blues beschäftigst ....., na, ich weiss nicht so recht!
Das andere: welche der 10 Fassungen von Elmore James hieß denn "Dust my Bloom"? (Und schreibe jetzt bitte nicht, das wäre ein Tippfehler!)

Also, 'mal im Ernst. Auch wenn Du das jetzt nicht gerne lesen wirst: wenn Du ernsthaft über Blues sprechen willst, solltest Du versuchen, nicht ständig solchen hanebüchenen Unsinn -wie z.B.Deinen letzten Satz - zu schreiben!
 
Also liebe Blechgitarre,

auch wenn ich langsam das Gefühl habe, dass das nicht viel bringt... ein Mal versuch ich's noch. Drei Themen zum Lesen und vielleicht Nachdenken:

1) Mein Kommentar zum ich-Bezug von Statements galt ganz allgemein für Text im Netz und nicht auf irgendwelchen "Streit" bezogen. Ich wollte etwas zum Nachdenken anzuregen. Deine Frau geht nur Dich was an - ich kann genug abstrahieren, dass Deinem "meine ist die Schönste" eigentlich noch ein "für mich" folgt. Ein absolutes Statement über Themen, die auch Andere was angehen bzw. wo Andere eine Meinung haben, die aber - dank reiner Schriftsprache im Netz, ohne Tonfall und Betonung - nur die Worte lesen und nicht Deine gewollte Aussage, ist "gefährlich", weil man unwillkürlich interpretiert und weil es schnell zu Missverständnissen kommen kann. Wenn man will, dass man richtig verstanden wird, dann muss man eben auch ab und an ein bisschen aufpassen, was man von sich gibt. Und eben mal so recht fragwürdige oder falsche Aussagen ohne ein "ich meine" ins Netz zu blasen lädt wirklich ein, dass man mal "angeschossen" wird.

2) Zu Deinen "Bluespolizei"... naja sagen wir mal "Aussagen" (fast hätte ich sie Vorwürfe genannt). Weder emptypockets noch ich sind hier irgendwie polizeimäßig unterwegs, wir beanspruchen nicht analog der ja immer wieder gerne gesehenen Jazz-Polizei irgendwelche absoluten Weisheiten usw. Wir wollen auch nicht, dass man Blues usw. nur "so" oder "so" sehen darf, aber eben nicht "so". Und zumindest ich fühle mich angegriffen, wenn jemand kein offensichtliches Interesse an diversen Fakten hat, andererseits mit solchen Polizeibegriffen kontert. So wenig wie wir Dich dazu bewegen werden, ein paar mehr Fakten zu "lernen", so wenig wirst Du uns den Spaß auch an den tatsächlich erforschbaren Hintergründen bzw. das erworbene Wissen nehmen bzw. uns irgendwie angreifen, weil wir es vielleicht haben.

3) Der Zugang von Menschen zu Themen ist unterschiedlich. Einige "fühlen" sich in neue Themen hinein (beispielsweise neue Sprachen), andere "lernen" das. Ich kann bis heute nicht sagen, wie Englisch funktioniert, aber ich kann's. Bei Musik funktioniert's für mich am besten, wenn ich alles mache - spielen, hören, lernen, Hintergrund erforschen. Neben Blues ist das bei mir auch Soul und Funk. Sich hineinzu"fühlen" ist keine Entschuldigung wenn man fachlich nachweisbar daneben liegt. Dann im Zweifel auch mal einfach still sein. Sonst kommt nämlich doch die "Polizei" - es schmerzt nämlich, wenn man Falsches unkommentiert stehen lässt, da will man schon was richtigstellen.

Ich hoffe, es kommt rüber - ich bin nicht böse und will nicht streiten, fordere nur gegenseitigen Respekt. Als bekennender Atheist bin ich nämlich kein Freund von grundsätzlichen postulierten Wahrheiten, sondern bin für eine vernünftige inhaltliche Auseinandersetzung. Das versuche ich hier im Thread von Anfang an, ich denke emptypockets wohl auch. Es kommen aber diverse Signale von Dir, dass Du eh weißt, was richtig ist - die billigen geilen Gitarren, der tolle Vintage-Sound der 60er, elektrischer Robert Johson von Elmore James... wer so viel offensichtliche "Kante" bietet, soll sich halt nicht wundern, wenn da auch mal einer gegenhaut.

Ich sage nicht, dass mein Zugang zur Musik und zu Slide-Gitarren hier der einzig "richtige" ist. Ich glaube nämlich, dass wir alle echten Spaß an der Musik haben. Wir müssen uns nicht gegenseitig voll und ganz verstehen, wir können auch den Kopf übereinander schütteln... aber wir sollten doch respektvoll miteinander umgehen. Dazu gehört, dass ich Dich kopschüttelnd als Blues-Fan akzeptieren muss, der kein Interesse an den Wurzeln der Musik hat - dazu gehört auch, dass Du mich vielleicht ebenso kopfschüttelnd als Freak ansiehst, der mit seinem Regalmeter an Blues-Büchern und seinen tausenden alten Aufnahmen in der Sammlung... aber wenn wir doch alle Fans derselben Musik sind, sollten wir uns doch wenigstens auf dieser Ebene vernünftig unterhalten können.

Nu' is aber auch gut. Wenn's noch Probleme gibt, gerne weitere Diskussion per PM.

Inhaltliche Zusammenfassung des Threads aus meiner Sicht: Slide ist eine Spielart mit vielen Varianten, mit vielen Blickwinkeln, mit vielen unterschiedlichen Feelings - und ohne absolute Weis- und Wahrheiten. Immerhin.
 

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Die Frage war ja letztlich, wieso billige alte Wanderklampfen mit billigem PU wenn man damit bluest, so "gut" klingen.
Ich VERMUTE, dass das teils daran liegen könnte, dass der schlechte Klang, die unsaubere Tonabnahme gewisse Ähnlichkeiten zu dem Klang hat, den wir heute hören, wenn wir uns alte Aufnahmen der Bluesklassiker anhören, die (wie bereits erwähnt) aufnahmetechnisch völlig veraltet und wirklich "schlecht" sind. So klingen Wanderklampfen dann ein bisschen wie die Blueshelden auf den alten Aufnahmen.
Ich gehe aber mal davon aus, dass sie damals live anders klangen!
Hier wurde zB ein Reissue der L-1 erwähnt (gibt es übrigens auch von "The Loar", mindestens ebenso gut aber sehr viel preisgünstiger) - und diese Gitarre klingt saugut, so ganz und gar nicht wie alten Blueboxen der "Teer"- oder Schellackplattenzeit auf den alten Tonkonserven.
 
Also, das muss die Bluespolizei, glaube ich, nicht im Einzelnen kommentieren.
Vielleicht zwei Dinge: wenn Du Dich wirklich seit 40 Jahren mit dem Blues beschäftigst ....., na, ich weiss nicht so recht!
Das andere: welche der 10 Fassungen von Elmore James hieß denn "Dust my Bloom"? (Und schreibe jetzt bitte nicht, das wäre ein Tippfehler!)

Der gute Elmore hat so ziemlich alles gedustet was nicht bei 3 auf den Bäumen war. Ausserdem hatte Robert irische Wurzeln. Dublin Joyce Bloomsday... lies aufmerksam die Fachpresse demnächst werde ich bahnbrechendes Veröffentlichen:gruebel:


Vielleicht liegts aber auch einfach nur an den vielen japanischen Plessungen :nix:
Also, 'mal im Ernst. Auch wenn Du das jetzt nicht gerne lesen wirst: wenn Du ernsthaft über Blues sprechen willst, solltest Du versuchen, nicht ständig solchen hanebüchenen Unsinn -wie z.B.Deinen letzten Satz - zu schreiben!

Ok Spass beiseite welchen satz meinst Du? Etwa meine Vermutung, dass Johnon gerne elektrisch gespielt hätte, wenn er den gekonnt hätte.
 
Irgendwie finde ich den Zugang zu Deinem Humor nicht. Tut mir leid.

Was ist schwer zu begreifen, wenn ich schreibe "wie z.B. Deinen letzten Satz"?

Grundsätzlich kann ich jeden Satz vom Zauberer unterschreiben. Mit dem Unterschied, dass er wesentlich geduldiger ist als ich.

Aber natürlich werde ich die Fachpresse verfolgen. Denn was kann man denn anderes als bahnbrechendes von Dir erwarten?
 
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Ich sage nicht, dass mein Zugang zur Musik und zu Slide-Gitarren hier der einzig "richtige" ist. Ich glaube nämlich, dass wir alle echten Spaß an der Musik haben. Wir müssen uns nicht gegenseitig voll und ganz verstehen, wir können auch den Kopf übereinander schütteln... aber wir sollten doch respektvoll miteinander umgehen. Dazu gehört, dass ich Dich kopschüttelnd als Blues-Fan akzeptieren muss, der kein Interesse an den Wurzeln der Musik hat - dazu gehört auch, dass Du mich vielleicht ebenso kopfschüttelnd als Freak ansiehst, der mit seinem Regalmeter an Blues-Büchern und seinen tausenden alten Aufnahmen in der Sammlung... aber wenn wir doch alle Fans derselben Musik sind, sollten wir uns doch wenigstens auf dieser Ebene vernünftig unterhalten können.


Zustimmung
Ich will dir deinen intellektuellen Zugang zum Blues nicht vermiesen. Ich habe eben herausgefunden, dass dieser Zugang für mich nicht taugt. Deshalb habe ich vor 30 Jahren damit aufgehört Bücher über Blues zu lesen. Bei mir war das nämlich nur eine Ersatzhandlung. Ich habe aus Frustration mich in Theorien gestürzt, weil ich nur schlecht Blues spielen konnte. Bücherlesen und Schallplattensammeln hat mir aber da nicht geholfen.

Wir sind vom Countryblues der 30er Jahre durch einen tiefen Graben der Geschichte getrennt. Glücklicherweise leben wir nicht im armen rassistischen Süden damals. Selbst wenn wir die selben Worte singen, die gleichen Töne spielen, auf original nachgebauten Instrumenten, ist das heute was ganz anderes. Für mich persönlich ist eine alte Wandergitarre und ein gebrauchter Schallochpickup die passenste Umsetzung des alten Blues.

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Die Frage war ja letztlich, wieso billige alte Wanderklampfen mit billigem PU wenn man damit bluest, so "gut" klingen.
Ich VERMUTE, dass das teils daran liegen könnte, dass der schlechte Klang, die unsaubere Tonabnahme gewisse Ähnlichkeiten zu dem Klang hat, den wir heute hören, wenn wir uns alte Aufnahmen der Bluesklassiker anhören, die (wie bereits erwähnt) aufnahmetechnisch völlig veraltet und wirklich "schlecht" sind. So klingen Wanderklampfen dann ein bisschen wie die Blueshelden auf den alten Aufnahmen.

In den 60er Jahren haben doch viele Countrybluser mit Schallochtonabnehmern gespielt Und diese Aufnahmen klingen in meinen Ohren recht gut.


Ich gehe aber mal davon aus, dass sie damals live anders klangen!
für die Musiker der 30er Jahre gilt das sicher.

Hier wurde zB ein Reissue der L-1 erwähnt (gibt es übrigens auch von "The Loar", mindestens ebenso gut aber sehr viel preisgünstiger) - und diese Gitarre klingt saugut, so ganz und gar nicht wie alten Blueboxen der "Teer"- oder Schellackplattenzeit auf den alten Tonkonserven.

Danke für den Tip die kleinen Gitarren von Loar sehen toll aus, wie auf dem berühmten Bild von Robert Johnson. Auf youtube hab ich mir einige angehört, sie klingen auch sehr schön. (unverstärkt sicher viel besser als eine alte Wanderklampfe) Und 300 Euro sind ja auch nicht soo teuer. Ich hab durchaus Lust bekommen mir eine zu bestellen, nur leider hab ich schon sooooo viele Gitarren.
Meine verstärkte alte Framus klingt in meinen Ohren toll, und selbst wenn das in euren Ohren nicht so sein sollte....
Für mein schlechtes Spiel reicht es.
Vielleicht entsteht eine neue Mode . LOw Fi soll es ja schon geben,
 
...In den 60er Jahren haben doch viele Countrybluser mit Schallochtonabnehmern gespielt Und diese Aufnahmen klingen in meinen Ohren recht gut....
Oh, pardon, ich hatte mich unklar ausgedrückt.
Ich meinte die alten Aufnahmen aus den 20er Jahren, als mit den damaligen Aufnahmesystemen die Musik aufgenommen wurde. Also mit noch sehr schlechten Mikros und dergleichen.
 
Nachtrag (und Versuch eines BTT): Ich bin mir sicher, dass diese Gitarre hier TROTZ ihres Preises toll mit Slide klingt: https://www.thomann.de/de/gibson_l1_robert_johnson_vos.htm.

Gibson baut ja gute und teure Gitarren. Dieses Modell soll ja an Johnson Fans verkauft werden, die wohl auch spielen und sliden wollen.

Was macht eine A Gitarre zur guten Slidegitarre? Was würde ein Gitarrenbauer (ausser Saitenlage und Eignung für harte Saiten) bei einer Slidegitarre besonders beachten. Was was macht den guten Sound einer solchen Gitarre aus?

Meine Beobachtung, dass auch gute Gitarren beim Sliden schlecht klingen mag ja falsch sein. Vielleicht hab ich einfach nicht genug mit Saiten und Saitenlage experimentiert. Vielleicht liegt es nur an meinen schlechten Fähigkeiten als Gitarrist.



Jeztz noch eine Polemik zum Schluß:evil:
Ich hatte schon immmer den Verdacht, dass Anzug und Gitarre auf dem berühmten Johnson Foto nur geliehen sind. Eine teure Gibson passt nicht zu meiner Sicht von einem alten Bluesman.
http://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Johnson_(guitars)
 
... Eine teure Gibson passt nicht zu meiner Sicht von einem alten Bluesman. ...

In dem Punkt unterscheiden wir uns nicht arg, aber es geht dabei vor allem um die finanziellen Möglichkeiten historischer Bluesmusiker. ;)
Dein Ansatz im Allgemeinen geht zwar in eine andere Richtung, aber was - auch hier im Forum - speziell bei den elektrisierten Gitarren, in Form des institutionalisierten Rock'n Roll (hier Blues), zu beobachten ist, lässt einen doch manchmal schaudern! Zukünftige Musikliebhaber (Historiker?) werden sich vielleicht noch lange wundern. Ähnliches ist mir nicht einmal aus dem klassischen Bereich bekannt, aber vielleicht fehlt mir nur das Wissen?
Voraus: Ich halte es auch für angemessen, Kompositionen nicht mutwillig zu entstellen. Was heute aber oft an Perfektionismus betrieben wird, wenn es darum geht, die "richtige" Gitarre für die jeweilige Komposition zu benützen, würde zur Einführung einer neuen psychologischen Teildisziplin reichen. Historisch korrekte Instrumente bis zum letzten Holzspan, passend mit dem richtigen Leim und Lack und dazu noch die exakte Wicklungszahl des geschichtlichen Drahtes. - Hätten unsere Vorbilder mit derartigen Einstellungenen musiziert, gäbe es mit Sicherheit keinen Blues/Rock'n Roll mehr!
Zu Deinem Beispiel: Falls es überhaupt bekannt ist, wer damals diese Gibson gekauft hat, mir fällt auf die Schnelle niemand ein! Ich unterstelle einfach mal, dass einige davon nicht einmal richtig spielen konnten. Was die anderen damit für Musik machten, liegt im Dunkel der Geschichte - vielleicht sogar ein Glück für unsere Ohren. ;)
Hätten unsere Bluesväter die Chance gehabt, damit zu spielen, hätte es ihrer Musik auch nicht geschadet. Die Tatsache, dass es immer noch eine Menge Leute gibt, die ihre Musik mögen, bedeutet doch, dass es einen anderen Grund dafür gibt.
Wem würdest Du lieber zuhören: Einem, der auf einem Kamm ein nettes Lied bläst oder lieber dem, der aus seinem teuren Saxophon keinen Ton herausbringt? Mach es doch einfach so wie es die Musiker schon immer gemacht haben: Nimm das, was Du kriegen kannst! ;) In der demokratisierten Musikwelt ist es uns heute möglich, für relativ wenig Geld schon ein relativ gutes Instrument zu bekommen und damit kann man - das entsprechende Können vorausgesetzt - passable Musik erzeugen! Wir können uns sogar den Luxus leisten, auch noch das Aussehen in die Wahl miteinzubeziehen. Was willst Du mehr? Denk doch einfach mal kurz nach, was Robert Johnson heute machen würde: Er ginge in den Laden und nähme ein paar Gitarren in die Hand, die ihm gefielen und suchte sich eine aus. Fertig! Warum meinst Du, es anders machen zu müssen? :)
 
Ich stelle mir da öfter ähnliche fragen. Ich denke, die musiker nahmen damals einfach das, was sie kriegen und bezahlen konnten; im notfall, was gerade zur hand war oder was ein freund einem lieh. Viele davon hätten wohl mit handkuss die damals "modernste technik" genommen.

Daraus folgend würde sich für uns die frage stellen, ob wir beim "nachempfinden" den alten musikalischen pioniergeist oder die nutzung der alten technik in den vordergrund stellen; erzielen würde man dabei völlig unterschiedliche resultate :)

Gruss, Ben
 
Also, tut mir ja leid, dass ich mich hier nochmal einmischen muss, aber da muss ich doch einiges kommentieren:

Zunächst ist der Ansatz (vielleicht etwas übertrieben formutliert) "zum "dreckigen" Blues passt keine teure Gitarre oder ein Anzug", natürlich schon einmal grundsätzlicher Blödsinn! Es gibt unzählige Berichte darüber, dass z.B. auch Robert Johnson grundsätzlich im eigenen Auto mit Chauffeur und "Impressario" reiste. Da gilt auch für andere erfolgreiche Blueser! B.B. King hat öfter erklärt, dass die Tatsache, dass er nur wie aus dem Ei gepellt auftritt, schlicht seinen Respekt vor dem Publikum und dem Blues zeigt! Nun ist das natürlich B.B. King, kann man sagen, aber gleiches gilt auch für die überwiegende Mehrzahl der - bekannten - Blueser der 20er 30er. Das tragen eines piekfeinen Anzuges galt nämlich in dieser Zeit als Maßstab für den sozialen Aufstieg, um es 'mal verkürzt auszudrücken! Und ebenso ist es einfach Tatsache, dass die meisten Blues - Musiker eben keine Hippies oder Sozialisten waren, sondern ziemlich in bürgerlichen Denkstrukturen verhaftet waren, auch wenn das in Sinne der "Blues - Romantik" immer wieder gerne verdrängt wird!

Ähnliches gilt für die Musikinstrumente. Es mag ja sein, dass es auch Leute gab, die auf billigen Gitarren 'ruzmschrammeln mussten, weil sie sich nichts besseres leisten konnten. Diejenigen aber, deren Tondokumente wir heute hören können, die es also im landläufigen Sinne "geschafft" hatten, spielten die auch damals teuren guten Instrumente (Gibson, National,Stella). Wenn sie ohne sowas zu ihren Aufnahmesessions kamen, wurden ihnen bessere Gitarren gestellt. Denn die Aufnahmen, die gemacht wurden, hatten wahrscheinlich noch mehr als heute rein kommerzielle Gründe! Und da versuchte man eben auch schon damals, ein gutes Produkt auf den Markt zu werfen!

Das ist natürlich jetzt alles sehr verkürzt dargestellt wofür ich mich schon 'mal prophylaktisch entschuldige -, ist aber insgesamt ein sehr interessantes Thema, das schon fast einen eigenen Thread lohnen würde, und fast bin ich "Blechgitarre" ja dankbar für seine - Entschuldigung - "romantische" Einstellung. Allerdings, wenn jemand aus falscher Sicht auf die Vergangenheit und Verklärung der Meinung ist, dass man mit guten Instrumenten, die ja nicht zwangsläufig auch immer besonders teuer sein müssen, keinen authentischen Blues spielen kann, dann ist da etwas falsch!
 
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Um mal Bilder und Töne sprechen zu lassen:
http://www.youtube.com/watch?v=QwjGytOVVQA (Son House - Death Letter)
http://www.youtube.com/watch?v=d49m6G9vOrI&feature=fvwrel (Lighnin' Hopkins - Baby Please Don't Go)
http://www.youtube.com/watch?v=4Ou-6A3MKow&feature=related (Howlin' Wolf - How Many More Years)
http://www.youtube.com/watch?v=ODPitSoB6JU&feature=related (Muddy Waters et al - Bye Bye Blues)
http://www.youtube.com/watch?v=X_hrzHe7Cyk (Fred McDowell - Shake 'Em On Down)
http://www.youtube.com/watch?v=Pkhj9z14TBo (Bukka White - Aberdeen Miss. / Poor Boy)

Klar, das sind jetzt keine Filme aus den 30ern. Gibt's halt weniger. Aber es sind z.T. Leute, die da schon aufgenommen haben... und alle sind doch adrett gekleidet. Will sagen: Die, die wir so kennen, waren größtenteils Profis, die für ein Publikum aufgenommen und live gespielt haben - und eben auch dafür gesorgt haben, dass die Optik stimmt. Im Zuge des Revivals in den 1960ern sind halt auch ein paar "bekannt" geworden, die wirklich irgendwo in Mississippi auf der Veranda saßen und an sich Bauern waren... und zum Teil wurde dieser Look dann auch romantisch verklärt.

So zB hier:
http://www.youtube.com/watch?v=lWW3Cnvx9TU (das ist SHOW... gestellt und so).

Will sagen - in Summe waren die Jungs recht auf Zack und mussten das auch sein, um im Teich der damals hungrigen Musiker und Bands ein Publikum zu ziehen und davon leben zu können. Wie heute also. Und NATÜRLICH haben sich die Profis damals wie heute vernünftige Outfits und Instrumente gekauft, wenn sie konnten (und nicht z.B. durch Drogen und Alkohol auf die schiefe Bahn gekommen sind).

Es gilt aber auch: Ein wirklicher Könner klingt auf einer Drecksgitarre deutlich besser als ein totaler Stümper auf einem teuren Instrument. Das ist schmerzhaft, aber es ist so. Und das ist für mich das Kenthema...

Hier sind beispielsweise zwei absolute Profis am Werk - mal anhören und vor Ehrfurcht im Boden versinken: http://www.youtube.com/watch?v=GcnU3PhwyOA
 
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Das sehe ich ebenso wie emptypockets.
Zudem: es gibt ja seit einigen Jahren Nachbauten diverser Vorkriegsgitarren, die sehr exakt den originalen Konstruktionen entsprechen. Auf alten Tondokumenten der 20er oder 30er Jahre klingen diese Martins oder Gibsons dumpf oder blechern - aber nimmt man dann die heutigen Nachbauten in die Hand und spielt darauf, dann klingen die ganz wunderbar. Ich selber habe einen L1-Nachbau, die Gitarre hat einen sehr schönen Klang, der sehr viel "differenzierter" ist als man von alten Bluesaufnahmen aus den 20er Jahren kennt. Deswegen erwähnte ich weiter oben, dass dieser "dreckige Klang" wohl eher Resultat der damaligen Aufnahmetechnik sein dürfte.
 
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Also, tut mir ja leid, dass ich mich hier nochmal einmischen muss, aber da muss ich doch einiges kommentieren:

Zunächst ist der Ansatz (vielleicht etwas übertrieben formutliert) "zum "dreckigen" Blues passt keine teure Gitarre oder ein Anzug", natürlich schon einmal grundsätzlicher Blödsinn! Es gibt unzählige Berichte darüber, dass z.B. auch Robert Johnson grundsätzlich im eigenen Auto mit Chauffeur und "Impressario" reiste. Da gilt auch für andere erfolgreiche Blueser! B.B. King hat öfter erklärt, dass die Tatsache, dass er nur wie aus dem Ei gepellt auftritt, schlicht seinen Respekt vor dem Publikum und dem Blues zeigt! Nun ist das natürlich B.B. King, kann man sagen, aber gleiches gilt auch für die überwiegende Mehrzahl der - bekannten - Blueser der 20er 30er. Das tragen eines piekfeinen Anzuges galt nämlich in dieser Zeit als Maßstab für den sozialen Aufstieg, um es 'mal verkürzt auszudrücken! Und ebenso ist es einfach Tatsache, dass die meisten Blues - Musiker eben keine Hippies oder Sozialisten waren, sondern ziemlich in bürgerlichen Denkstrukturen verhaftet waren, auch wenn das in Sinne der "Blues - Romantik" immer wieder gerne verdrängt wird!

Ähnliches gilt für die Musikinstrumente. Es mag ja sein, dass es auch Leute gab, die auf billigen Gitarren 'ruzmschrammeln mussten, weil sie sich nichts besseres leisten konnten. Diejenigen aber, deren Tondokumente wir heute hören können, die es also im landläufigen Sinne "geschafft" hatten, spielten die auch damals teuren guten Instrumente (Gibson, National,Stella). Wenn sie ohne sowas zu ihren Aufnahmesessions kamen, wurden ihnen bessere Gitarren gestellt. Denn die Aufnahmen, die gemacht wurden, hatten wahrscheinlich noch mehr als heute rein kommerzielle Gründe! Und da versuchte man eben auch schon damals, ein gutes Produkt auf den Markt zu werfen!

Das ist natürlich jetzt alles sehr verkürzt dargestellt wofür ich mich schon 'mal prophylaktisch entschuldige -, ist aber insgesamt ein sehr interessantes Thema, das schon fast einen eigenen Thread lohnen würde, und fast bin ich "Blechgitarre" ja dankbar für seine - Entschuldigung - "romantische" Einstellung. Allerdings, wenn jemand aus falscher Sicht auf die Vergangenheit und Verklärung der Meinung ist, dass man mit guten Instrumenten, die ja nicht zwangsläufig auch immer besonders teuer sein müssen, keinen authentischen Blues spielen kann, dann ist da etwas falsch!

Hallo Emty, ist dir klar, dass du mit diesem Text endgültig bewiesen hast, dass Charley gerne elektrisch gespielt hätte. Er hätte unbedingt einen soeinen teuren neumodisch schicken Verstärker haben müssen:rofl:

Aber ganz im Ernst. Meine Aussage, dass billige Ausrüstung besser zum Blues passt ist ein Geschmacks und Werturteil meinerseits. Und durch somit Fakten nicht kritisierbar.
Genauso wie der die Meinung "Ein richtiger Punkrocker braucht eine billige Gitarre und darf nicht allzu virtuos spielen können"
Einen Romantiker darfst du mich dafür gerne schelten.

Dass Johnson ein Auto hatte war mir neu, da er aber für ein armes Publikum spielte und wohl nur recht wenige Platten verkaufte ist mir allerdings schleierhaft woher das Geld gekommen ist.
Dass die Countryblueser der 20er und 30er Jahre durch ihre Musik ihren Lebensstandart verbessern wollten wird von mir keineswegs bestritten. Sie wollten mehr Geld, Whiskey und Frauen als ihre baumwollpflückenden Nachbarn.
Was passiert wenn junge Männer aus einfachen Verhältnissen plötzlich zu etwas Geld kommen kann man noch heute gut bei Rap und Sportstars sehen.

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Es gilt aber auch: Ein wirklicher Könner klingt auf einer Drecksgitarre deutlich besser als ein totaler Stümper auf einem teuren Instrument. Das ist schmerzhaft, aber es ist so. Und das ist für mich das Kenthema...


Zustimmung. Unter Gitarristen ist eben der Aberglaube weit verbreitet mit dem Richtigen Instrument würden sie viel besser (Blues) spielen können. Ich selber war und bin ja anfällig für diese Irrlehre :bad:

Ausserdem ist die Aussage, dass die Zigarrenkistngitarre näher an den Wurzeln des Countryblues oder dessen Vorläufer liegt als die Gibson imho auch historisch haltbar.

Hier sind beispielsweise zwei absolute Profis am Werk - mal anhören und vor Ehrfurcht im Boden versinken: http://www.youtube.com/watch?v=GcnU3PhwyOA

Tolle Aufnahme. Schade, dass Weaver vor seiner Wiederentdeckung starb.

kennt ihr eigentlich Sammy Vomacka?
http://www.youtube.com/watch?v=dxj9-kbAM3w
 

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