In der Tat geht es da aber um einige wenige Toene Unterschied.
Aber eben nicht nur um die Grundfrequenz, sondern auch um den Klangcharakter, um den es hier ja vorrangig geht.
Die Lautstaerke ist im modernen Bandkontext auch relativer als frueher und der Klang nochmal wichtiger.
Meiner Erfahrung nach machen die E-Gitarren eben entsprechend komplett zu und packen noch reichlich Frequenzen oben drauf, selbst wenn sie tiefer spielen. (Mit extrem tiefergestimmten habe ich allerdings persoenlich keine Erfahrung.)
Die menschliche Stimme muss im Prinzip die Leadgitarre mimen, um sich gegen Powerchords durchzusetzen, und da ist eben eine gewissen "Schaerfe" und "Druck" gefragt der z.B. ensteht wenn hohe Maennserstimmen in bestimmten Frequenzen belten oder einen twangigen Ton verwenden. (eine scharfe, hohe Maennerstimme kann einer E-gitarre sehr aehnlich klingen.)
Soprane z.B. koennen in dem Spektrum (jetzt ueber einen Kamm geschert ) von Haus aus gar nicht so viel Druck machen, denen bleibt dann mit klassischer Technik vereinfacht nur der Weg nach noch weiter oben und das finde ich persoenlich dann auch nicht unbedingt wuenschenswert. (Das ist aber mein Problem und kein Argument, das muss ich zugeben.)
Fuer meine Ohren treten die eher weichen klassischen Toene eben schneller in den Hintergrund oder werden uninteressant. Ich wuerde auch zwischen Tragfaehigkeit/Brillianz in der Realitaet und Durchsetzungskraft innerhalb eines abgenommenen Sounds unterscheiden, so doof das auch klingt.
Ich weiss auch nicht, wie Du jetzt auf eine maedchenhafte Piepsstimme kommst, wenn es um eine gewisse Schaerfe geht, die die Klassiker eben als unschoen empfinden und deshalb vermeiden.
Aber es stimmt natuerlich, dass ich vor allem aus maennlicher Sicht schreibe und ueber das was ich mehr oder weniger nachempfinden kann. Wobei ich mir eben auch nicht anmaßen will, einen tollen klassichen Klang hinzubekommen, das kenne ich nur passiv. (Und in den Opern faellt eben auch auf, dass dem Gesang die meiste Zeit durchaus Raum gewaehrt wird.)
edit:
EDIT.: Natürlich hilft es Kinderklänge nachzuahmen (mach ich auch im GU), aber das heißt ja nicht, dass das das Gleiche ist und singen tut so auch keiner (außer Anette, wenn sie squeeling pigs...). Außerdem gings doch um Atempower??
Ich glaube es ging hier mittlerweile um so ziemlich alles.
Broeschies und mir denke ich vor allem darum zu verdeutlchen, warum ein gewisser Klang im Bandkontext naheliegt und hilfreich ist. Dass man nicht eins zu eins auf die Buehne sitzt und nach Mama plärrt, sondern sich das bewusst und gezielt als Hillfsmittel zu eigen macht, ist denke ich selbstverstaendlich.
Allerdings wuerde ich gefuehlt jetzt bis auf die Tonhoehe natuerlich keinen grossen Unterschied zwischen dem Geplaerre eines Erwachsenen und dem Geschrei eines Babys ausmachen, wenn man es denn drauf anlegt. Denke nicht, dass die Unterschiede da so gross sind, auch wenn sich der Koerper sicher veraendert. Aber meine Erinnerungen an die Zeit sind zugegebenermaßen etwas schwammig.
edit2:
Und natuerlich kann man es mit der Schaerfe auch uebertreiben. Weder soll das den kompletten Klang ausmachen, noch ist es ein Allheilmittel.