Werksbesuch bei Warwick

  • Ersteller Martin Hofmann
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Ich habe Ihn kurz einmal danach gefragt am Grillabend und kam später leider nicht dazu es zu vertiefen. Aber dieser "Chromlack" ist wohl eigentlich Silber der innerhalb eines chemischen Prozesses auf das Holz gebracht wird und zuerst gar nicht nach Chrom aussieht :) .
 
Hallo Dreizehn,

der ganze prozess is sehr aufwendig, das Instrument muss erst 100% mit speziellen Lack in mehreren Arbeitsgängen versiegelt werden. Die eigentliche Verspiegelung ist wie richtig geschrieben Silber, welches in die chemischen bestandteile zerlegt ist und in einer spezielen Spritzpistolle wieder zusammen geführt und auf das Instrument appliziert wird. Die reaktion lässt Silber entstehen, was mit einem klarem Decklack wie Chrom aussieht. Ein sehr komplizierter process das ganze und man braucht
wirklich sehr sehr viel Know How um das überhaupt bewerkstelligen.. schau Ibanez an, Sie haben den Process nicht beherrscht und die Chrom Gitarre wieder eingestellt weil ein Großteil der Instrumente im Chrom gerissen sind.. und da dieses
eine reine Handarbeit ist.. irre Zeitaufwendig... last not least kann mann rechnen das Du 2 Instrumente lackiert und nur eines
is perfekt (denke an die Framus Gitarre in der Ecke die ich Euch gezeigt habe) und das andere kannst Du komplett wieder
abbauen und wieder neu machen...
Hans - Peter
 
Oh, die Antwort von Chef persönlich, danke!
Silber, welches in die chemischen bestandteile zerlegt ist und in einer spezielen Spritzpistolle wieder zusammen geführt
Das Zerlegen in die chemischen Bestandteile dürfte ja nicht so schwer sein, da Silber als chemisches Element (Ag) nur aus Silber besteht ;).
Da dürften dann also noch ein paar mehr Inhaltsstoffe beteiligt sein. Aber ist schon OK. Diese verchromten Instrumente scheinen ja quasi ein Alleinstellungsmerkmal von Warwick zu sein. Da würde ich auch nicht alle Details auf dem Präsentierteller servieren. Passt schon.
Interessant ist, dass Warwick solche Oberflächen im Sprühverfahren erzeugt, incl. anschließender Klarlackierung. Ein Hinweis darauf, dass wirkliche Experten am Werk sind und eine hochwertige Sprühnebelabsaugung vorhanden ist :great:.

... nur eines is perfekt ... und das andere kannst Du komplett wieder abbauen und wieder neu machen...
Hohe Ausschussquoten sind bei anspruchsvollen Verchromungen durchaus üblich. aber 50%? Das dürfte auch ein Indiz für eure hohen Ansprüche an die Qualität der Oberfläche sein.

Entlackt / entchromt ihr chemisch oder wird da alles geschliffen?
 
Hallo mHs,
der Prozess ist aufwendig ohne Blödsinn und nur die Auftragpistolen kosten knapp 20.000 Euro das man
das überhaupt machen kann.. Ihre teuer, dann überlege Dir mal die Sonderkabine mit Chemikalien Auffangbecken
bzw. die spezielle Lüftung und dann arbeitest Du ja noch mit Feuer in diesem Bereich.. und wie viele Instrumente
machen wir da pro Jahr .. 15 oder 20..., da muss man schon kräftig verrückt sein das überhaupt umzusetzen und
die Preise müssten normal noch um ein vielfaches höher sein.. die Investitionen rechne ich in diesem Falle gar
nicht in den Preis ein.. habe ich halt gemacht.. aber der Preis kommt nur aus den Stundensätzen und den Material
zustande.... und eben der hohen Ausschussrate.... und wenn es defekt ist.. musst Du es aufwendig abschleifen
und so, das das Instrument dabei nicht defekt geht... , die Hohe Ausschußquote hat mit der schwierigkeit
des Prozesses zu tun und das dabei eben Fehler passieren .. dito beim Austrocknen können auch noch Perlungen
auftretten.. last not least hast Du aber nie eine so perfekte Oberfläche aus der nähe wie bei unseren UV Wasserlöslichen
lacken und selbst bei absoluter vorsicht bei der Bearbeitung ist die Oberfläche nie 100% perfect.. aber das fällt nach
eine gewissen entfernung nicht auf.. und bei Chrom Oberflächen ist ja auch letztendlich der Show Effekt das wichtige..
Hans - Peter
 
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Danke für die Infos, ist super-spannend ... Und dass ihr bei Warwick ein bissl verrückt seid, hat man bei der Werksbesichtigung schon gemerkt :D Aber die Ergebisse sprechen halt auch für sich, die Bässe, die ich in der Hand hatte am Montag und Dienstag, sind so geil, das ist einfach nicht normal :great:

Ich bin grade schon am Geld zählen und Konto sichten, hat mich, obwohl ich mit meinen zwei 'vettes bestens auskomme, schon arg angefixt ;) Allerdings sollt' ich, nachdem ihr schon habt durchscheinen lassen, dass es bei den Warwick-Amps demnächst wieder was für die Röhren-Sound-Liebhaber geben könnte, vielleicht eher ein bissl Geld auf die Seite legen ... Ihr macht einem das Sparen für's Alter echt nicht leicht :p
 
Hallo Ratking,

ha ha ha.. ja das ist wohl so... hat meine Frau auch lange dazu gebraucht es zu verstehen aber es geht
halt nur so denke ich... mit dem Geld Zählen für Röhrenamps das dauert noch etwas.. nächstes Jahr bringen
wir was 1.000 Watt mässiges raus.. ganz ganz leicht.., da wird es dann verschiedene kleinere Dinge geben und
die Röhren denke ich werden sicherlich bis 2014 brauchen.. vorher sehe ich da kein Land.. aber ja es wird kommen
langfristig.. der tag hat halt nur 24 Stunden... bis dann
Hans - Peter
 
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das lustige ist, das ich eben gerade gesehen habe, das ich, ohne es zu wissen auch was von Warwick gekauft habe :) Und zwar den Ukulele Rockbag :) Aber diese Sachen werden doch auch zugekauft bzw im Auftrag gefertigt, oder?
 
Aber diese Sachen werden doch auch zugekauft bzw im Auftrag gefertigt, oder?

Diese Bags etc. werden in China gefertigt und weltweit vertrieben. Deren Erlöse und die von den Vertriebsmarken "sponsern" dann die deutsche Instrumentenherstellung. ;)

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Ein paar Fotos vom Telefon habe ich noch. Leider hatte ich vergessen, den Akku meiner Kamera zu laden. :redface:
Das berühmte Holzlager, die Vakuum-Trockenkammer und ein Blick ins Innere.

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Weitere Bilder aus der Produktion, auf einigen Fotos sieht man die zusätzlichen Halsverstärkungen:

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Noch einige Bilder aus der Produktion, rund um das Bundieren (von den Kollegen werden sicher noch wesentlich bessere Bilder nachgereicht):
 

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Lackiererei und semiakustische Instrumente:
 

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So, nun habe ich es endlich geschafft, die knapp 400 Fotos zu sichten.

Das Hotel

Der Alpenhof ist ein rustikales, gemütliches Hotel mit einem ziemlich kultigen eigenen Lieferwagen:

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In der angegliederten Gaststätte sind alle möglichen Instrumente zu finden und am Sonntag Abend war wohl auch noch eine Band dort und hat gespielt.

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Ein Gästehaus auf der anderen Straßenseite gabs dann auch noch:

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Unsere Gastgeber

Am Montag morgen kam Johannes gegen 11:00 Uhr ins Hotel und hat schonmal nette Namensschilder verteilt. Wir sind nach einem netten plausch mit Johannes und den anderen Board Membern in Richtung Warwick gefahren, wo uns Hans-Peter bereits erwartete.

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Das Foyer

Zuerst konnten wir die Instrumente im Eingangbereich (was für eine miese Beschreibung, aber mir fällt grad nix besseres ein) bestaunen.

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Dort hing auch der Prototyp des Jonas Hellborg Signature Basses. Dieser war noch massiv und einfach höllisch schwer:

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Die Büroräume

Weiter ging es durch die Büroräume im ersten Stock. Dort war auch Dakota anzutreffen, der Firmen/Büro Hund. Interessant ist die Tatsache, dass Warwick sich den Boden, sowie einige Schränke aus Holzresten selber zusammengebaut hat :eek:

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Hier konnte ich auch kurz einen Blick über die Schulter eines Mitarbeiters werfen, der gerade einen Bass in einem CAD Programm entwarf:

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Das Holzlager

Weiter ging es mit dem ersten Teil des Holzlagerbesuchs. Das Lager ist alles andere als klein und hier liegt noch nicht einmal alles Holz. Einiges wurde in einem Lager eines Nachbarunternehmens untergebracht. Eine Software zur Verwaltung der Bestände gibt es nicht. Die Mitarbeiter wissen wo was steht, was ich in anbetracht der Größe und der Lagerzeiten beachtlich finde. Einige Hölzer liegen seit 25 Jahren bei Warwick im Lager.

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Das Holz auf dem zweiten Bild übrigens Ebenholz. Der Baum wird nur im inneren so schwarz, der äußere Teil ist sehr hell. Ähnliches gilt wohl auch für Mahagoni, dass auch nur im inneren die typische rote Färbung aufweist.

Middach

Nun wurde es Zeit für ein wenig lockeres Gespräch und etwas zu Essen. In einem Monströs großen Saal, der auch über eine Bühne und Bar verfügte plauderten wir in lockerer Runde mit Hans-Peter, Johannes und Markus.

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So, jetzt muss ein neuer Beitrag her, weil ich nicht mehr als 20 Bilder darf :redface:
 
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Die Produktion

Weiter ging es mit einem Schnelldurchlauf der Produktion, die wir am zweiten Tag noch ausführlich gesehen haben. Hier lagen viele wirklich schicke Hölzer herum, die schon unbearbeitet einfach lecker aussahen. Aber seht selbst:

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Auch diverse halbfertige Bässe und Gitarren konnte man hier bestaunen:

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Natürlich kommt es in der Produktion auch zu fehlerhaften Produkten, die aber sofort aussortiert werden:

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Auch diverse Maschinen konnten hier bestaunt werden. CNC Fräsen, Vierseitenhobel (ist das der richtige Begriff?), eine Plek und eine speziell für Wawick gefertigte Maschine zur Bearbeitung der Hälse gab es zu bestaunen (später mehr dazu). Der Raum selber wird mit Hilfe einer speziellen Anlage auf einer konstanten Luftfeuchtigkeit gehalten.

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Mehr zum Thema Produktion folgt, wie angekündigt am zweiten Tag.

Die Lackiererei

In der Lackiererei, die ganz nebebei wie geleckt aussah, erklärte und Sebastian einiges zu Themen wie UV Lack und Chrom bzw. Silber Lackierung. Auf den beiden kleinen Holzstücken in Bild 2 konnte man die einzelnen Arbeitsschritte selber erfühlen.

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Das letzte Bild zeigt den Boden der Schleiferei. Schleifen ist ja eigentlich eine Arbeit, bei der jede Menge Dreck anfällt. Aber hier hätte man fast vom Boden Essen können.

Zu guter letzt gabs dann noch die hier zu bestaunen:

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Interessant ist, dass dabei gar nicht so viele LEDs zum Einsatz kommen, Warwick hat hier eine Acryldecke verwendet und nutzt die Lichtbrechungen im Acryl. Irgendwie ziemlich cool das Teil :)
 

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So, nun weiß ich gar nicht mehr, wie der letzte Teil hieß. Endkontrolle? Naja egal, schauts Euch die Fotos an:

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Hier Standen auch einige Prototypen rum. Diese wurden aus einem günstigen Holz gefertigt. Das ist wahrscheinlich nicht so verkehrt, denn manchmal passiert dann halt auch sowas:

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Was wir hier sehen ist die Auswirkung eines Fehlers in einem CNC Programm. Anscheinend ist der Fräskopf zu nahe am Body gewesen. Solche Fehler können schon bei ganz kleinen Änderungen an den Programmen entstehen und sind im vorraus nicht immer festzustellen.

Der Showroom

Nun kam der Showroom, zu dem irgendwer relativ trocken meinte "Bass Porn". Und das trifft wohl den Nagel auf den Kopf. Ich denke die Bilder sprechen da für sich.

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So, ich muss langsam ins Bettchen. Weitere Bilder folgen morgen.

Gude Nacht Mädls ;)
 
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Danke für die technischen Informationen!
der Prozess ist aufwendig ohne Blödsinn ... da muss man schon kräftig verrückt sein das überhaupt umzusetzen
Das glaube ich sofort. Verrückt dann aber im positiven Sinn.

Die Komplexität von industriell gefertigten dekorativen Oberflächen kenne ich (wenn auch aus einer ganz anderen Branche, aber die Probleme sind die gleichen). Um so bemerkenswerter finde ich, dass Warwick solche Oberflächen, wie z.B. Hochglanzchrom im Angebot hat :great:.

die Hohe Ausschußquote hat mit der schwierigkeit
des Prozesses zu tun und das dabei eben Fehler passieren .. dito beim Austrocknen können auch noch Perlungen
auftretten.. last not least hast Du aber nie eine so perfekte Oberfläche aus der nähe wie bei unseren UV Wasserlöslichen
lacken und selbst bei absoluter vorsicht bei der Bearbeitung ist die Oberfläche nie 100% perfect.
Deshalb fragte ich, weil ich diese Problematik von der galvanischen Verchromung und auch Lackierung von Kunststoffen kenne. Holz dürfte in der Hinsicht noch um einiges kritischer sein.
Deshalb: Respekt :hail:


Btw: Habt ihr schonmal über matt verchromte Instrumente nachgedacht? Matte Verchromung ist ja in anderen Branchen im moment sehr angesagt. Zusammen mit ebenfalls matter Hardware, oder noch besser, schwarzer Hardware dürfte das sicherlich super aussehen. (Kenne jetzt nicht die ganze Produktpalette von Warwick, sorry, wenn es das schon gibt)
 
Werksbesuch bei Warwick
Einleitend möchte ich sagen, dass ich versuche den Bericht als Mischung von Erlebnisbericht, Informationsvermittlung und Meinungsäußerung zu schreiben.
Vieles wurde ja schon geschrieben, deswegen werd ich jetzt nicht mehr alles schreiben, aber einige doppelte Sachen werden schon drin sein.

Die Anreise
Ich reiste zusammen mit *Jean* aus Berlin an. Nachdem wir uns gefunden hatten brauchten wir gefühlt den größten Teil der Reisezeit um überhaupt das berliner Stadtgebiet zu verlassen. Stockender Verkehr wohin das Auge reicht. Als nach etwa der Hälfte der Strecke (der ersten von gefühlt 10 Umleitungen und kilometerlangen Baustellen) klar war, dass wir wohl mindestens 15min Verspätung haben werden den ersten Kontakt mit Martin Hofmann aufgenommen.
Als wir dann endlich (schon viel zu spät), am vom Navi angezeigten, Zielort waren kam die Erkenntnis: Hier sind wir falsch. Hoteladresse aus dem Internet falsch.Na gut...tippen wir halt die Hoteladresse die hier im Forum gepostet wurde als Ziel. Die Idee war gut, dumm nur, dass das TomTom-Navi diese Adresse überhaupt nicht kannte. Einiges Herrumirren, anrufen bei Martin, durchfragen und ,wie könnte es anders sein, Umleitungen später waren wir dann auch nach einer Stunde und 70-80km mehr als gedacht endlich vor Ort. Ich hatte übrigens die Luxussuite 2 Häuser vom Hotel entfernt, bei der man erstmal immer 3 Türen auf und zusperren durfte um überhaupt ins Zimmer zu kommen. An dieser Stelle Entschuldigung an die, die auf mich warten mussten. :D

1.Tag im Werk
Als Schlagzeuger maße ich mir jetzt mal an zu sagen, dass ich in der (wirklich sehr schönen) Eingangshalle, da wo die meisten anderen schon hin und weg und etwas geblendet von den prächtigen Instrumenten waren, noch überzeugt werden wollte. War aber ein cleverer Schachzug die Werksführung so zu beginnen und auch (im Showroom) so enden zu lassen. Letztendlich ist es uns Musikern doch mehr oder weniger scheiß egal wie irgendwelche Instrumente hergestellt werden...was wir wollen is ein riesiges Spielzeugparadies, randvoll mit schweineteurem Zeug, das wir ausgiebig befingern dürfen. Meistens gilt ja die Devise "NUR GUCKEN - NICHT ANFASSEN". Das gerade das Anfassen bei Warwick erlaubt und erwünscht war hat sicherlich zu Beginn und zum Ende der Führung viele positive Emotionen erzeugt. Sehr clever Herr Wilfer, sehr clever ;).

Jedenfalls wurden wir dann von Hans-Peter Wilfer begrüßt und dann begann die 2 Tage andauernde Informationsflut. Als erstes ein wenig zu seiner Person und zur Firma, dann gings in der Eingangshalle umher mit vielen Anekdoten zu bestimmten Stücken(die immer wieder sehr schön, interessant und lustig zu hören waren).
Über der Eingangshalle liegen per Wendeltreppe (oder Fahrstuhl) verbunden die Büroräume. Diese sind sehr weitläufig, hell, angenehm temperiert und durch hochwertige Hölzer (die, die nicht den Qualitätsansprüchen für die Instrumente entsprechen) schön anzusehen. Besonders cool fand ich das Rohrpostsystem :D.
Nachdem uns die Büros gezeigt und Mitarbeiter vorgestellt wurden sahen wir den Pausenraum, in dem mehrere Fitnessgeräte ein riesen Fernseher und eine Sauna standen. Dort verweilten wir ein bisschen und es wurde über die Firmenhistorie, die Person Hans-Peter Wilfer und über die Firma und Produktion allgemein erzählt.

Dann gabs noch Essen im großen Veranstaltungsraum mit eigener Bühne (da gabs sogar ein Schlagzeug, Jippieeee) und eine "oberflächliche" Führung durch das Holzlager und die Produktion. Leider haben wir den meiner Meinung nach interessantesten Teil des gesammten Werkes, die Lakiererei, mehr oder weniger schnell abgehandelt und im Gegensatz zum Rest der Fabrik am 2ten Tag nicht nocheinmal besichtigt. Schade, ich hätte Sebastian (dem Lackiermeister) noch lange zuhören können.
Zum Abschluss der Führung des ersten Tages gings dann noch in den Showroom wo jede Menge Bässe und Gitarren in allen erdenklichen Ausführungen hingen, da gabs dann kein Halten mehr von überall her dudelte es Bass- und Gitarren-Lines.

Vorm Abendessen schnell nochmal das Framus-Museum in Markneukirchen mitgenommen. Es folgte die Rückfahrt zum Hotel (wo es als Geschenk zwei wunderschöne, dicke Bücher zum Thema Framus gab) und dann klang der Abend in geselliger Runde langsam aus. Ich hatte das Glück neben Markus (dem Produktionsleiter und Holzexperten) und Sebastian (dem Lackexperten) zu sitzen und hatte noch einige sehr interessante Gespräche mit den beiden, die wahnsinnig interessante Sachen zu erzählen hatten. Sind einfach (wie alle die ich bei Warwick "kennen gelernt" habe) zwei sehr sympathische und freundliche Menschen.
Als die ersten dann langsam ins Bett gingen setzte ich mich dann auch nochmal in die Nähe von Hans-Peter Wilfer und Martin Hofmann und habe den vielen Anekdoten, die die beiden zu erzählen hatten gelauscht und so viel über das Musiker-Board und das Musikbusiness gelernt.

Am zweiten Tag gabs dann die "gründliche" Werksführung. Viele haben hier ja schon extrem viel geschrieben und einige Berichte von denen die Mitgeschrieben haben (und somit bessere Fakten liefern können als ich) kommen noch, deswegen nur eine kurze Zusammenfassung.
Die Produktion ist schon beeindruckend. Man merkt zwar, dass es keine Massenproduktion ist, aber das mindert ja die Leistung der Produktion an sich nicht.
Der Automatisierungsgrad ist sehr hoch, dennoch ist es keine Fließbandarbeit. Es ist viel Platz, niemand hetzt, sondern arbeitet ruhig und gründlich. Viele Arbeiter hat man aber nicht gesehen (viele Menschen arbeiten da ja auch nicht :)). Kam einem Teilweise schon ein bisschen verlassen vor die Werkshallen. Alles so sauber und ordentlich.
Die Qualität der Instrumente ist aber wirklich überragend. Ich verstehe ja nun nicht viel von Bässen, aber auf mich haben die Instrumente vom Holzscheit über Rohinstrumente und -hälse bis hin zum fertigen Instrument sowohl optisch als auch haptisch einen erstklassigen Eindruck gemacht.

Fazit, Lob&Kritik
Eine tolle Erfahrung. Ich kann den Verantwortlichen nicht genug danken mir diese Möglichkeit eröffnet zu haben. Es waren zwei sehr interessante Tage, die mir noch lange im Gedächtnis werden bleiben. Leider hab ich kein fotografisches Gedächtnis.
Besonders beeindruckt haben mich allerdings nicht das Werk oder die Maschinen darin.
Diese sind zwar oft extra für Warwick angefertigt worden und weltweit einzigartig udn zweifelsohne tolle Maschinen, aber mit genug Geld könnte sich sowas jeder hinstellen. Was mich wirklich beeindruckt hat ist die Expertise und das Herzblut mit der die Mitarbeiter bei der Sache sind. Die fachliche Kompetenz, die Detailverliebtheit und die Freude an der Arbeit die bei Warwick an den Tag gelegt wurde. Es war für mich einfach schön zu sehen und zu hören wie Markus und Sebastian von ihrer Arbeit schwärmen und mir als Laien einen verständlichen Überblick über ihre Arbeit geben konnten. Ein besonderes Danke nochmal an die Beiden.

Man muss natürlich immer im Hinterkopf behalten, dass das ganze eine Werbeveranstaltung war und man nicht alles was dort gesagt wurde auf die Goldwaage gelegt werden sollte.
Zum Beispiel die klimaneutrale Erzeugung der Produktion oder die FSC-Zertifizierung. Natürlich ist das löblich, aber das es rein aus Menschenfreude passiert denke ich dann doch nicht. Ich habe Hans-Peter Wilfer zwar als offenen und ehrlichen Menschen kennengelernt, aber ich schätze ihn auch als knallharten Geschäftsmann ein (immerhin hat er ein Unternehmen aus dem nichts an die Weltspitze gebracht).
Und man darf auch nicht vergessen, dass wir die absolute Luxus-Manufaktur gesehen haben in der Produkte der absoluten Oberklasse gefertigt werden.Im wahrsten Sinne des Wortes eine Vorzeigefabrik.
Doch auch Warwick haben "Billig"-Produktionen in China und Korea, die die Masse bringen. Und wie es da aussieht kann ich nicht sagen. Es wird wahrscheinlich kein Kellerloch sein, in dem Kinder rund um die Uhr in 15h Schichten mit krebserregenden Stoffen hantieren, aber es wird auch nicht diese High-End-Produktion in Familienatmosphäre sein wie ich sie gesehen habe.

Mein Fazit ist aber durchweg positiv. Es war ein tolles Erlebnis für das ich allen Beteiligten nochmals danken möchte. Es hat mir einen tiefen Einblick in den Instrumentenbau und das Musikgeschäft an sich gegeben, der in dieser Art sicherlich sehr selten ist.
Ich wurde von der Qualität der Warwick- und Framus-Instrumente überzeugt. In dieser Preisklasse sind die meisten Hersteller hochwertig und es wäre sicher gelogen zu behaupten Warwick wären die einzigen, die in dieser Qualität herstellen können. Es sind halt die kleinen Unterschiede, die dort entscheidend sind. Und mit ihren Innovationen und ihrem Auge für Details sind Warwick in den nächsten Jahren sicherlich mit großen Schritten dabei ihrem selbst gestecktem Ziel, die qualitativ besten Bässe der Welt zu bauen, näher zu kommen bzw. es zu erreichen.
Viel Erfolg!


Frage an die Warwick-Offiziellen:

Wir haben ja schon Informationen zu Mitarbeiterzahl und Produktionsmenge des Markneukirchener Werkes erfahren.
Dürfte man als Gegenüberstellung die Zahlen der chinesischen und koreanischen Produktion erfahren?
 
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Hallo Fantus01,
ich habe verschiedene Firmen in China mit denen ich teilweise schon seit 1995 zusammenarbeite und im Bag / Case Bereich
sind es 2 Firmen seit 1995... die fertigen nach unseren Vorgaben Taschen und Koffer.. fertigen fast ausschließlich nur
für uns und ja die Taschen gehen Weltweit raus in alle Länder der Welt... alle Geschäfte laufen ausschließlich über den
Standort Markneukirchen und wir versteuern alle Umsätze ausschließlich in Deutschland.. ohne unsere Zubehör Line könnten
wir das hier alles nicht machen.. die ist die Grundvorraussetzung für alles.. dem ist schon so... ich bin aber überzeugt das
unserer Taschen und Koffer auch einen relative hohen oder guten Standard haben und auch das einer der Gründe ist
warum wir damit Weltweit erfolgreich sind.
Hans - Peter

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Hallo Toth,

danke für Deinen Bericht und zu 2 Dingen will ich kurz Stellung nehmen die Du ja angesprochen hast ..

- Knallhart
natürlich ist gerade der Bereich der Fertigung in Deutschland ein sehr sehr schwieriges Geschäft und bestimmt
nicht einfach.. aber es gibt ja nicht nur uns die das Erfolgreich zeigen und viele andere Manufakturen auch die
das machen..
- Vorzeige Manufaktur
nun, das möchte ich so nicht sagen den ich hoffe schon langfristig mit der Manufaktur / Herstellung auch
Geld verdienen zu können aber wie Du die Manufaktur gesehen hast.. so stelle ich mir eine Gitarren Firma
vor wie Sie sein sollte, eben nicht verdreckt und Staubig, schlampig ect. ect. den so wie Dein Arbeitsplatz
aussieht so ist dann auch die Einstellung zum Produkt.. es fängt letztendlich damit an, das Du Dein Werkzeug
mit dem Du arbeitest und auch Deine Umgebung in der Du arbeitest auf den höchsten Niveau steht.. das
ist schon ein Anspruch... und ja, das es meinen Mitarbeitern Spass und Freude macht in so einer Umgebung
zu Arbeiten.. ist wohl auch keine Frage.. nur durch das ganze wie es ist.. motivierst Du Deine Mitarbeiter
zu Höchstleistungen .. wenn dem nicht so wäre.. könnten wir das garnicht machen was wir machen.. aber
ich denke das hast Du schon so gesehen...

- Nicht Viel Los
nun, 20 Mitarbeiter plus 2 Lehrlinge (die im September bei uns wieder anfangen) verlaufen sich natürlich
im gesamten Bereich aber auch das ist besser als wenn alles überlaufen wäre .. den zum Leben und
Wohfühlen sind größere Räume immer Hilfreich, Viel Licht, gute Luft, die Luftbefeuchtungsanlage fördert
natürlich auch das Wohlbefinden aller... lieber so als anders herum... und mein / unser Ziel ist nicht
Menge..

- China
ich werde in 14 Tagen Photos von unserer Herstellung in China (die uns nicht gehört) mal ins Netz Stellen,
mein Mitarbeiter fliegt ja heute wieder für 10 Tage nach Shenzhen in die Fertigung wie jeden Monat
und übernimmt wieder eine Monatsproduktion an Bässen und kontrolliert jedes Stück was wir dort
fertigen...
Aber auch dort gelten feste Arbeitszeiten.. von 07:00 Uhr für bis 16:00 Uhr, 1 Stunde Mittagspause
und es wird nur in der Hochsaison Samstags gearbeitet... nein, die Firma mit der wir dort arbeiten
(das hat mich einige Jahre gekostet den Hersteller zu finden) ist für China Verhältnisse recht cool und
hält sich an allgemeine Vorgaben.. die Arbeiter verdienen alle über Mindestlohn und es gibt relative
wenig Wechsel des Personals auch das ist ganz ganz wichtig und nicht all zuoft...

- Zahlen in MKN 2012
ca. 1.600 Instrumente (E-Gitarren / Bässe), 20 Mitarbeiter plus 2 Lehrlinge ab September 2012
- Zahlen in China
ca. 12.000 RockBässe in 2012
ca. 1.500 Alien Acoustic Bässe
- Zahlen in Korea
ca. 4.000 Pro Serie / Artist Bässe
Die Mitarbeiter Zahlen in China und Korea kenne ich nicht

Mein Ziel ist es aber in 5 bis 7 Jahren, einen Zwilling unserer Produktion auch auf ähnlichen Niveau in China
aufzubauen.. und zwar selber, das hatten wir schon vor aber im Zuge der aktuellen Wirtschaftlichen Situation
habe ich das wieder abgebrochen das Vorhaben.. aber ja das Ziel ist es, auch in China das in Eigenregie
langfristig zu machen... den Mitarbeiter für die Produktion (gelernter Gitarrenbauer aus Taiwan, hat in USA
das gelernt und war schon einmal 6 Monate bei uns in MKN) haben wir bereits seit 2 Jahren in unserer
Niederlassung in China.. aktuell ist er auch mit der Qualitätssicherung unserer Produkte in China mit
einen Team von 3 weiteren Mitarbeiter beschäftigt..) ... Qualität ist das was unser gesamte Denke ist und
eine gute Firmen Atmospähre.. egal wo ..

und solltest DU mal wieder in der Region sein, besuche uns einfach.. und Du wirst sehen das jeder Kunde
und Besucher (zwar nicht so intensive wie bei Euch, das war schon eine besondere Führung und verantstaltung)
mit Herzen will kommen ist und eine persönliche Führung bekommt.. das macht dann aber immer Katia Semmler
wenn täglich Kunden kommen.. das bekomme ich meistens gar nicht mit... also, jeder ist jeden Tag bei uns
von Montag bis Freitag will kommen.

Bis dann Dein

Hans - Peter
 
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Hallo Toth,

noch etwas..

- Holz / FSC
das war mir bis vor 4 oder 5 Jahren nicht so wichtig.. zwischenzeitlich machen wir das intern aus überzeugung
und 100% ehrlich.. wir vermarkten auch hier erst Dinge wenn wir diese Intern umgesetzt haben.. und nicht
vorher und ja das Ziel ist in 5 Jahren nur noch FSC Hölzer in 80% der Dinge zu verwenden.. 100% wird auf
50 Jahre nicht gehen weil wir ja Holzbestände haben aber wenn mein Sohn / Tochter in 10 Jahren das
Unternehmen mit meinen Mitarbeiter "hoffentlich" übernehmen können, dann haben Sie ein 100% neu
ausgerichtetes Unternehmen in diesen Bereich ... und ja ich bin davon Persönlich heutzutage absolut überzeugt
das ist der richtige weg.. auch wenn das sonst noch kein Mensch / Unternehmen sich richtig in der Branche
macht.. ausser Lippenbekenntnisse.. aber intern scheißen sich alle anderen Firmen darum.. muss ich einfach
mal so sagen..
- Energie Management / Heizmanagement / Wärmerückgewinnung / Erdwärme
nein, daran glaube ich bereits seit 2000... nein ich bin kein Grüner .. war ich nie .. und werde ich auch
nie sein.. aber ich glaube an Nachhaltigkeit und ich glaube zutiefst daran das wir uns ändern müssen
um Nachhaltig herzustellen... ich habe über 2 Mio. Euro in den letzten 7 Jahren in Erdwärme, Wärme Rückgewinnung
in neue stromsparende Anlagen, in Dach Sannierung ect. ect.. ect. bis ins letzte Detail investiert.. wir bauen
gerade eine Art Kalthalle auch dort kommen schon 3fach Isolierte Fenster rein und Du hast alles Fenster bei
uns gesehen.. werden wir in den nächsten 5 bis 7 Jahren in 3 Fach Isolierung mit elektronisher Färbung für
Sonne mit investierieren, haben gerade für ca. 150.000 Euro alle Lampen bei uns auf Energiesparende Lampen
mit Bewebungs oder Lichtsensoren umgestellt.. , in diese Bereiche investiere ich alle Kohle die ich habe.. den nur
wenn Du das Konsequent machst.. erzielst Du erfolge aber das kostet ein Vielfaches was es bringt.. ja in 10 Jahren
wird es uns vorteile bringen.. jetzt kostet es nur Geld und ist absolut Unwirtschaftlich .. aber bevor ich
das Geld sonst wo anlege.. gebe ich das Geld was wir verdienen lieber in solche Maßnahmen aus.. auch haben
wir bereits alle Parkplätze so vorbereitet das wir in 2 bis 3 Jahren überall E-Säulen aufstellen können für die
Mitarbeiter damit Sie langfristig Ihre E-Autos aufladen können oder ich habe gerade 7 kleine Windturbinen gekauft
von der Firma Alphacon http://www.alphacon-energie.de/ kostet uns ca. 70.000 Euro (fast kein Strom Ertrag und
den können wir auch nicht verkaufen sondern nur eigen nutzen.. aber das sind alles kleine steps um Energie Neutral
zu werden.. und jeder kleinste Baustein bringt uns voran... jeder.. und doch ich glaube daran und überzeuge
täglich meine Mitarbeiter davon (viele halten mich dafür für absolut verrückt) das jedes Unternehmen so weit
es die Möglichkeiten hat, diese Dinge (auch ohne den Staat) umzusetzen..... also, da muss ich Dir wiedersprechen
und ja ich glaube daran... ach nebenbei wird das Museum auch nur Durch Erdwärme beheitzt .. wo wir das machen
können tun wir das...
Hoffe Du bist mir das nicht böse das ich Dir da wiedersprochen habe und das musste ich eben noch loswerden....

Dein

Hans - Peter
 
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Interessant ist die trotz allem weiterentwickelte Produktion in Markneukirchen in sofern, als dass es sicher auch in näherer Zukunft nicht plötzlich massenweise Basskäufer geben wird, die mal eben mehrere tausend Euro auf den Tisch legen, um sich einen teuren, wenn auch hochqualitativenm Bass zu kaufen. In sofern wird die Asienproduktion bestimmt immer für eine Quersubvention sorgen.

Unter den Umständen ist es schon erstaunlich, dass nicht komplett auf Asien umgeschwenkt wird, wie man es aus anderen Produktbereichen der Unterhaltungsindustrie kennt. Es wäre sicherlich von der Kohle her "sinnvoller", Markneukirchen als gefakten Warwick-Vorzeigebetrieb zu halten, das Holzlager bis auf ein paar schöne Stücke zu verkaufen, und so ohne besondere Arbeit mit hochprofitablen Asiaprodukten das Unternehmerkonto zu füllen.

Hans-Peter sagte aber auch während der Führung, dass es nicht nur reines Gutmenschentum sei, seinen Strom selber zu produzieren, oder für perfekten Arbeitsschutz zu sorgen. Die Abgeschiedenheit in einem solch strukturschwachen Gebiet birgt nach seiner Überlegung durchaus das Problem, dass dort zuerst der Strom abgestellt wird, wenn es erwartbarerweise in Zunkunft von der Stromkapazität nicht mehr für alle hungrigen Verbraucher in Deutschland reichen wird. Da ist es durchaus sinnvoll, für den eigenen Strom sorgen zu können, anstatt auf die Gnade der Stromerzeuger angewiesen zu sein.

Nach den diversen medialen Problemen mit Warwick in der Vergangenheit, ist die Firma anscheinend deutlichst von den Berufsgenossenschaften überprüft worden, die durch diverse Gerüchte auf Warwick aufmerksam wurden. Man kann sich vorstellen, dass Dinge, die woanders nicht weiter bemängelt werden, hier dann auf die Goldwaage gelegt wurden. Da ist es schlichtweg einfacher, sich den Nimbus des umweltschonenden Unternehmens mit top Arbeitsschutz anzuschaffen, anstatt dauernd die Vertreter der Berufsgenossenschaften durch die Hallen laufen zu haben. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen ...

Allerdings sieht man auch an vielen Stellen, dass viel Geld ausgegeben wird, wo es nicht besonders für die Qualität oder Werbung nötig wäre. Es gibt wahrscheinlich Schlimmeres, als seine in Asien verdiente Kohle in die eigene deutsche Produktion zu stecken.


Noch eine persönliche Anmerkung: deutsche Hersteller sind in der Vergangenheit eben wegen der aisatischen Verlockungen, auf vielen Bereichen des täglichen Lebens zur Seltenheit geworden. Gleichzeitig haben wir Konsumenten angefangen, doppelt und dreifach auf den ersten Blick günstige Produkte zu kaufen.

Früher kaufte man sich ein Teil und nutzte das lange Zeit. Heute ist die Wegwerf-Gesellschaft darauf ausgelegt, massenweise Produkte nur eine relativ kurze Zeitspanne zu nutzen. Schaut man in die Threads und Profile, stehen bei den Leuten meist diverse Bässe und Gitarren rum, was sicher oft ohne Probleme auf den gleichen Preis wie ein top Warwick aus deutscher Produktion kommt.

Wir sind dermaßen von Asien abhängig, dass uns unser Luxus anscheinend gar nicht mehr auffällt. Wenn allein China aus irgendwelchen Gründen die Produktion nicht mehr Myriaden an Produkten ausspucken kann oder will, steht bei uns das gesamte Leben still. Dann können wir unsere Wäsche wieder per Hand waschen, zu Fuß gehen, und Musik machen dürfte ebenfalls nahezu zum Erliegen kommen.

Dass dann überhaupt noch Instrumente zu bekommen sind, dürfte dann in den Händen von Firmen wie Warwick liegen, die nicht alles stehen und liegen gelassen haben, um die Produktion komplett nach Asien zu verlegen. Nicht gerade zukunftsgläubig, meine Einstellung, ich weiß. Aber ich für meinen Teil bin froh, überhaupt noch was komplett "Made in Germany" kaufen zu können.

Und dazu gehört natürlich auch, dass diese Produkte kräftig beworben werden, dass die typisch deutschen Eigenschaften eines Produktes in den Vordergrund gehoben werden. Alles ok - dass der Besuch bei Warwick eine Werbeveranstaltung war und sein sollte, dürfte jedem klar sein. Allerdings hat bisher noch kein anderer Hersteller egal welchen Produktbreichs bei mir angeklopft, um mir als unbekannten Forenuser seine Produktion zu zeigen. Von kostenlosen Hotels und freier top-Verpflegung ganz zu schweigen ...

Außerdem hatte Hans-Peter mal wieder willige Zuhörer, bei denen er sich über die Probleme deutscher Produktion, deutscher Behörden/Verbände, und unmusikalische 80jährige Richter beim Patentgericht auskotzen konnte :D
 
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Was ich noch nicht so ganz verstanden habe, ist die Sache mit dem Lack.

Ich sag's mal banal: Für mich ist maßgeblich, wie eine Gitarre, ein Bass sich anfühlt. Ich habe gelernt, dass ich es mag, Gitarren mit Nitrolack anzufassen. Lutschbonbon-Lackierungen mag ich weniger. Jetzt ist es aber definitiv so, dass fast alle Warwick-Instrumente, die ich angefasst habe (das waren eine Menge) sehr angenehm anzufassen waren.

Was ist das? Wie macht ihr das?
 
Hallo Martin,

nun, über den Lack haben wir ja schon gesprochen während Eures besuches aber was unseren Lack auszeichnet
ist eine absolut hohe Dichte dadurch hat die Oberfläche einen art "Lotus" effekt wodurch sich überhaupt keine
Schmutz Partikel absetzen können, dadurch das ganze nicht schmierig wird wie bei anderen Lacken.. die ganzen
Parameter wie "extrem Dünne Oberfläche mit 0,06 mm bis max. 0,10 mm, eine extrem Dichte Oberfläche von
der Strutur des Lackies, des feinsten Lackschliffes (Matt wie Hochglanz) feinste Oberflächen Politur ect. ect. macht
die ander "Haptik" aus (Haptick heist wie sich die Oberfläche anfühlt..) dieses verfahren wird in der Art eben
bei anderen Herstellern nicht so durch geführt.. und Nitro kommt an die Oberflächen Struktur unseres Wasserlöslichen
UF Lackes nicht ran.. und ist im Unterschied zu Nitro Lacken auch in keinster Weise Gesundheitsschädlich oder
belastet eben auch nicht die Umwelt..
Hoffe die Erklärung hilft etwas weiter... Dein

Hans - Peter
 
So, endlich Zeit für die zweite Ladung Bilder.

Tja, Jonas Hellborg hat uns im Proberaum des Showrooms einen kleinen Besuch abgestattet und uns sehr nett "seinen" Amp und den zweiten WW Amp im Raum erklärt. Erstaunlich war eigentlich, was aus dem kleinsten Brüllwürfel noch rauskam. Für seine 20 Watt war das ziemlich ordentlich. Aber auch die Erläuterungen zu den anderen Amps waren interessant. So hat man wohl beim Signature Amp versucht bestmöglichen Klang zu erzielen indem man einfach keine Kompromisse beim Preis gemacht hat. So kostet schon der Preamp

Dann gabs noch eine kurze Fotosession inkl. Gruppenfoto. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Jonas :)

Warwick_055.jpg Warwick_056.jpg

Und wer nicht weiß wer Jonas Hellborg ist kann sic bei Youtube mal was anschauen: http://www.youtube.com/watch?v=pYV-MS5WzJ0

Nun gings ins Framus Museum in dem uns Andreas rum geführt hat. Das Museum ist in einem sehr schnuckeligen, alten "Häuschen" untergebracht, dass innen wie außen sehr schön her gemacht ist. Leider habe ich von außen keine Fotos gemacht :redface:

Los gings mit ganz alten Sachen, wie diesem Kontrabass oder den Röhrenamps:

Warwick_060.jpg Warwick_061.jpg Warwick_062.jpg Warwick_063.jpg

Dann kamen viele, viele alte, zum Teil etwas skurrile, aber auch sehr schöne Instrumte und auch ein wenig altes Zubehör:

Warwick_064.jpg Warwick_065.jpg Warwick_066.jpg Warwick_067.jpg

Warwick_068.jpg Warwick_069.jpg Warwick_070.jpg

Und auch Framus wusste damals schon wie man Verkauft. Na wer siehts?

Warwick_071.jpg

Weiter gings mit tollen Instrumenten. Auf dem Dritten Bild sieht man einige etwas unorthodoxe Schalter/Potis. Ich weiß leider gar nicht mehr, wozu die alle da sind. Viellecht können uns Hans-Peter oder Andreas da ein wenig aufklären?

Warwick_072.jpg Warwick_073.jpg Warwick_074.jpg

Man hat damals auch farbenfrohe Nachbauten gemacht (um ehrlich zu sein finde ich diese Baby-Blauen Strats immer wieder total cool):

Warwick_075.jpg Warwick_076.jpg Warwick_077.jpg

- - - Aktualisiert - - -

Weiter im Text, äh ich mein Bild:

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Ein zweiter Besuch in der Produktion stand ja dann am zweiten Tag auch noch an. Hier hat uns Markus einiges zu der Herstellung von Hälsen erzählt. Diese müssen deutlich mehr Kräfte vertragen, als bei einer Gitarre. Daher sind bei Warwick Bässen auch Eisen (?) schienen mit in den Hals eingelassen. Wie man auf den Bildern erkennen kann werden immer zwei Hälse aus einem Stück Holz gefertigt. Dieses wird dann am Ende zerteilt.

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Zum Thema Bundschlitze (heißen die so?) kam wir dann auch noch. Warwick sägt die Schlitze für die Bünde nicht mehr von einer Seite zur anderen, sondern nutzt eine kleine Computer gesteuerte Kreissäge, die am Rand einen kleinen Rest des Griffbretts überlässt. Aber schaut selber, das erklärt das Bild besser als ich:

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Rechts seht Ihr ein altes, links ein neues Griffbrett. Das so entstandene U-Profil führt sowohl zu einer verbesserten Stabilität, als auch zu einem besseren Schwingverhalten. Beides kam allerdings erst hinterher raus. Eigentlich hatte man das gemacht, weil sich sowohl Holz, als auch Bund bei Temperaturschwankungen ausdehnen und die Bünde mit Pech über den Griffbrettrand überstehen können. Das kann mit dem neuen Warwick Griffbrett wohl nicht passieren.

Die Bearbeitung des Griffbretts, von der Rundung über das Einsetzen der Bünde bis hin zum Einstellen wird von einem Monstrum von Maschine vollautomatisch gemacht. Das Ding hat ein heiden Geld gekostet (ich glaub da war die Rede von 900 K€). Aber seht selber:

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Auch an den Fräsen kamen wir noch einmal vorbei. Interessant fand ich, dass schon durch die Vibration des Fräskopfes eine minimale Ungenauigkeit entsteht, die bei der Herstellung der Bässe berücksichtigt wird.

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