ThomasT
HCA Akustik
Hallo,
ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, wann eine Band gut funktioniert und wann nicht und bin da auf wenige einfache Regeln gestoßen. Was haltet ihr davon?
Zuerst klassifizieren wie die Musiker in Alphas, Betas, Gammas (und Deltas == zu schlecht um mitzuspielen, daher irrelevant).
Alphas sind die Bandleader, die mit der Bandvision, die die Zügel in der Hand halten, wenn sie nicht komponieren, dann zumindest die Auswahl treffen und das letzte Wort haben. Von den musikalischen Fähigkeiten müssen sie keine Betas sein, sondern können auch Gammas sein, im Extremfall sogar Deltas (dann stehen sie aber nicht mit live auf der Bühne). Alphas müssen keine Diktatoren sein. Aber Alphas sind die, die Entscheidung geg. treffen und darauf achten getroffene Entscheidungen durchzusetzen.
Betas sind sehr gute Musiker, die die ihr jeweiliges Instrument perfekt oder herausragend beherrschen. Betas hätten das Zeug für Alphas und sind es in einer zweiten Band vielleicht sogar. Jedenfalls haben Betas keine Ambitionen zu Alphas in dieser Band zu werden.
Gammas sind Musiker, die ihr Instrument mindestens leidlich gut beherrschen um in dieser Band zu bestehen und zu ergänzen. Das kann der Drummer sein, der nicht gut ist, aber sein stupider 4/4tel reicht aus oder der Basser der die 8tel auf den Grundtönen beherrscht usw. Sie können auch besser sein. Gammas müssen nicht musikalisch schlecht sein. Es kann der auch der Keyboader mit jahrelanger musikalischer klassischer Ausbildung sein, der aber noch nicht so richtig fit in einer Rockband ist usw. Entscheidend ist, die Gammas werden in dieser Band von den besseren Musikern mitgetragen. Auch Musiker aus anderen Genres können im fremden Genre (erstmal) nur Gammas sein.
Besonders zu betrachten sind die Alpha-Gamma Typen. Organisatorische Alphas, musikalische Gammas (mit a bezeichnet).
Die ideale Band ist dann wohl eine der Form ABBB, d.h. ein Bandleader mit nur guten Musiker um sich rum. Auch Doppelspitze funktioniert AABB. Dagegen sind mehr als zwei Alphas kontraproduktiv, weil es zu Streit und Uneinigkeiten kommt. Zumindest aber zu unnötigen langen Diskussionen.
Gammas stören nicht, solange sie in der Unterzahl sind und nicht das dominierende Instrument sind. Mit einem Gamma-Sänger z.B. funktioniert keine Band. Aber leider sieht man das gar nicht so selten. Eine Gamma-Drummer in einer harten Metalband ist auch nicht prickelnd.
AAG - zwei Musiker suchen sich einen dritten zur Ergänzung: prima. AABG oder ABBG geht genauso gut. Dagegen ist ABGG schon grenzwertig und funktioniert nur wenn die anderen beiden auch dominant sind. Aber es funktioniert auch oft.
Der häufige Fall dass sich ein engagierter Komponist schlechtere Mitmusiker sucht, weil er eben keine Leute findet (das Projekt für Betas in dieser Stadt zu uninteressant ist), also AGGG, geht fast immer in die Hose. Auch AAGG wird eher schiefgehen. (weil die Anleitung der beiden GG stigent sein muss).
Eine Band BGGG, d.h. ohne Leader wird nicht funktionieren. B wird irgendwann keine Lust mehr haben. GGGG funktioniert menschlich oft sehr gut, kommt aber niemals aus dem Proberaum heraus.
Das ist natürlich nicht statisch.
Manche Bands kommen als BGGG oder BBGG oder BBBG zusammen. Hier müssen sich ein oder zwei Alphas herausbilden. Im Falle einer BBGG Konstallation wird das eher passieren (weil die BB zusammenarbeiten und zu AA werden) als in einer BGGG Konstellation, wo B die Alpha-Rolle aus verschiedenen Gründen nicht übernehmen wollte. Aber das würde ja es nix werden, denn AGGG funktioniert nicht.
Kommt ein potentielles A zu einer BGG Konstellation, hängt es davon ab, wie B zu A steht. D.h. A eine Richtung will, die B passt.
Kommt ein potentielles A zu einer BBG Konstellation, ist das oft der Startschuß für eine weitere Karriere.
Kommt ein potentielles A dagegen zu einer Band, wo es schon ein Alpha gibt, funktioniert das nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn das vorhande Alpha koorperiert oder gar dem neuen den Vortritt lässt.
Kommt ein B zu einer Band ist es immer eine Bereicherung. Sollte B spätere Alpha-Ambitionen haben, dann dürfen nicht schon 2 Alphas vorhanden sein.
Oft falschgemacht ist das Hinzunehmen eines Gammas. Gammas sind halt die häufigeren Typen auf dem Musikermarkt.
Angenommen man hat eine ABGG-Konstallation, die gerade so funktioniert aber - oft zurecht - nicht zufrieden mit dem Sound ist und nimmt ein weiteres G hinzu, mutiert es zu ABGGG-Konstallation, die so weit von der GGG nicht entfernt ist ...
D.h. man sollte zu einer bestehende Band keine weiteren Geht-grad-so-Musiker hinzunehmen um den Sound zu verbessern, wenn man schon Geht-grad-so-Musiker hat (oder selber als Alpha ist ...). Hier lieber weniger ist mehr Taktik fahren.
Umgekehrt sucht man als A oder AA Mitmusiker sollte man immer 1-2 sehr gute Musiker mit ins Boot nehmen. Die Hoffnung "ich als Genie/Chef" leite die anderen schon entsprechend an, funktioniert nicht.
Man sollte nie als Musiker, ob nun Beta oder Gamma, zu einer Band gehen, in der die Gammas überwiegen (werden).
Also a-Typ kann man eine Band gründen. Solche Leute sollte man aber nie in eine Band aufnehmen! Eine BBG-Band wird keinen a akzeptieren.
Aus meiner Erfahrung:
Es gibt eine Band die war jahrelang AaBBG, dann BaBBG (A hatte freiwillg nur noch B Rolle gespielt). Dann war die Band aBBG oder aBGG. Hat auch noch und gut funktioniert. Aber es sollte immer ein Musiker hinzugezogen werden.
Dann mutierte man zu aBBGG und gar aBGGG was bekanntlich nicht funktioniert.
Dann wurde ein worst case gemacht: AaaBGG.
Ein Bandkern bestehend aus AaB* ist jahrelang stabil, selbst wenn die Rest-Musiker wechseln.
Mir fallen noch weitere Beispiele ein. Aber alle entsprechen dem Schema.
Nach folgenden Band-Regeln sollte das Bandglück gesichert sein:
1. Nur ein oder zwei Alphas.
2. Nimm keinen Beta mit potentiellen Alpha-Ambitionen auf, wenn ihr schon zwei Alphas seid.
3. Nimm niemals einen Alpha mit Gamma-Fähigkeiten auf. Selbst wenn ihr in einer BBBB Konstellation einen Chef dringend braucht.
4. Beta-Fähigkeiten (wozu der normale Alpha auch zählt) müssen überwiegen. D.h. niemals einen Gamma (z.B. zweiten Gitarristen) aufnehmen, wenn schon Gammas in der Band sind, insbesondere niemals zu einer funktionierenden AAGG oder ABGG-Konstallation. Selbst wenn der live-Sound zu dünn empfunden werden sollte. Such dir als Alpha, keine GGG Musiker, die du mit deinem Talent anleiten könntest. Du kannst eventuell jeden einzelnen G (z.B. im Studio) zu guten Resultaten anleiten. Live wird die AGGG Kombination niemals funktionieren.
5. Nimm Beta-Musiker jederzeit auf.
6. Nimm Gammas nur zur Ergänzung einer schon durchgehend guten Band auf.
7. Als reine Gamma-Band seh zu dass der Bierkasten im Proberaum immer voll ist, alles andere ist sekundär.
Daraus ergeben sich folgende Individualregeln:
1. Als Alpha, gründe eine Band oder gehe zu einer Band mit wenig Gammas und höchstens einem Alpha.
2. Als Alpha mit nicht so guten Fähigkeiten (aber z.B. viel Kreativität und Engagement) gründe eine Band. Pass dabei auf, dass Betas überwiegen.
3. Als Beta und Gamma schliesse dich nur Bands an wo die Betas dann überwiegen werden.
4. Als Beta in einer Band mit überwiegend Gammas, verlass die Band.
Natürlich die Praxis komplizierter. Insbesondere lässt sich Einteilung der musikalischen Fähigkeiten nicht so einfach machen. Und es kann sich auch ändern. Aber ich meine mal so ganz abstrakt stimmen diese Regeln.
Mit Abstand und aus 20 Jahren Erfahrung hätte die konsequente (auch geg. dann schmerzhafte) Befolgung dieser Regeln viel Frust erspart.
Was meint ihr?
ich habe mir mal Gedanken darüber gemacht, wann eine Band gut funktioniert und wann nicht und bin da auf wenige einfache Regeln gestoßen. Was haltet ihr davon?
Zuerst klassifizieren wie die Musiker in Alphas, Betas, Gammas (und Deltas == zu schlecht um mitzuspielen, daher irrelevant).
Alphas sind die Bandleader, die mit der Bandvision, die die Zügel in der Hand halten, wenn sie nicht komponieren, dann zumindest die Auswahl treffen und das letzte Wort haben. Von den musikalischen Fähigkeiten müssen sie keine Betas sein, sondern können auch Gammas sein, im Extremfall sogar Deltas (dann stehen sie aber nicht mit live auf der Bühne). Alphas müssen keine Diktatoren sein. Aber Alphas sind die, die Entscheidung geg. treffen und darauf achten getroffene Entscheidungen durchzusetzen.
Betas sind sehr gute Musiker, die die ihr jeweiliges Instrument perfekt oder herausragend beherrschen. Betas hätten das Zeug für Alphas und sind es in einer zweiten Band vielleicht sogar. Jedenfalls haben Betas keine Ambitionen zu Alphas in dieser Band zu werden.
Gammas sind Musiker, die ihr Instrument mindestens leidlich gut beherrschen um in dieser Band zu bestehen und zu ergänzen. Das kann der Drummer sein, der nicht gut ist, aber sein stupider 4/4tel reicht aus oder der Basser der die 8tel auf den Grundtönen beherrscht usw. Sie können auch besser sein. Gammas müssen nicht musikalisch schlecht sein. Es kann der auch der Keyboader mit jahrelanger musikalischer klassischer Ausbildung sein, der aber noch nicht so richtig fit in einer Rockband ist usw. Entscheidend ist, die Gammas werden in dieser Band von den besseren Musikern mitgetragen. Auch Musiker aus anderen Genres können im fremden Genre (erstmal) nur Gammas sein.
Besonders zu betrachten sind die Alpha-Gamma Typen. Organisatorische Alphas, musikalische Gammas (mit a bezeichnet).
Die ideale Band ist dann wohl eine der Form ABBB, d.h. ein Bandleader mit nur guten Musiker um sich rum. Auch Doppelspitze funktioniert AABB. Dagegen sind mehr als zwei Alphas kontraproduktiv, weil es zu Streit und Uneinigkeiten kommt. Zumindest aber zu unnötigen langen Diskussionen.
Gammas stören nicht, solange sie in der Unterzahl sind und nicht das dominierende Instrument sind. Mit einem Gamma-Sänger z.B. funktioniert keine Band. Aber leider sieht man das gar nicht so selten. Eine Gamma-Drummer in einer harten Metalband ist auch nicht prickelnd.
AAG - zwei Musiker suchen sich einen dritten zur Ergänzung: prima. AABG oder ABBG geht genauso gut. Dagegen ist ABGG schon grenzwertig und funktioniert nur wenn die anderen beiden auch dominant sind. Aber es funktioniert auch oft.
Der häufige Fall dass sich ein engagierter Komponist schlechtere Mitmusiker sucht, weil er eben keine Leute findet (das Projekt für Betas in dieser Stadt zu uninteressant ist), also AGGG, geht fast immer in die Hose. Auch AAGG wird eher schiefgehen. (weil die Anleitung der beiden GG stigent sein muss).
Eine Band BGGG, d.h. ohne Leader wird nicht funktionieren. B wird irgendwann keine Lust mehr haben. GGGG funktioniert menschlich oft sehr gut, kommt aber niemals aus dem Proberaum heraus.
Das ist natürlich nicht statisch.
Manche Bands kommen als BGGG oder BBGG oder BBBG zusammen. Hier müssen sich ein oder zwei Alphas herausbilden. Im Falle einer BBGG Konstallation wird das eher passieren (weil die BB zusammenarbeiten und zu AA werden) als in einer BGGG Konstellation, wo B die Alpha-Rolle aus verschiedenen Gründen nicht übernehmen wollte. Aber das würde ja es nix werden, denn AGGG funktioniert nicht.
Kommt ein potentielles A zu einer BGG Konstellation, hängt es davon ab, wie B zu A steht. D.h. A eine Richtung will, die B passt.
Kommt ein potentielles A zu einer BBG Konstellation, ist das oft der Startschuß für eine weitere Karriere.
Kommt ein potentielles A dagegen zu einer Band, wo es schon ein Alpha gibt, funktioniert das nicht. Und zwar auch dann nicht, wenn das vorhande Alpha koorperiert oder gar dem neuen den Vortritt lässt.
Kommt ein B zu einer Band ist es immer eine Bereicherung. Sollte B spätere Alpha-Ambitionen haben, dann dürfen nicht schon 2 Alphas vorhanden sein.
Oft falschgemacht ist das Hinzunehmen eines Gammas. Gammas sind halt die häufigeren Typen auf dem Musikermarkt.
Angenommen man hat eine ABGG-Konstallation, die gerade so funktioniert aber - oft zurecht - nicht zufrieden mit dem Sound ist und nimmt ein weiteres G hinzu, mutiert es zu ABGGG-Konstallation, die so weit von der GGG nicht entfernt ist ...
D.h. man sollte zu einer bestehende Band keine weiteren Geht-grad-so-Musiker hinzunehmen um den Sound zu verbessern, wenn man schon Geht-grad-so-Musiker hat (oder selber als Alpha ist ...). Hier lieber weniger ist mehr Taktik fahren.
Umgekehrt sucht man als A oder AA Mitmusiker sollte man immer 1-2 sehr gute Musiker mit ins Boot nehmen. Die Hoffnung "ich als Genie/Chef" leite die anderen schon entsprechend an, funktioniert nicht.
Man sollte nie als Musiker, ob nun Beta oder Gamma, zu einer Band gehen, in der die Gammas überwiegen (werden).
Also a-Typ kann man eine Band gründen. Solche Leute sollte man aber nie in eine Band aufnehmen! Eine BBG-Band wird keinen a akzeptieren.
Aus meiner Erfahrung:
Es gibt eine Band die war jahrelang AaBBG, dann BaBBG (A hatte freiwillg nur noch B Rolle gespielt). Dann war die Band aBBG oder aBGG. Hat auch noch und gut funktioniert. Aber es sollte immer ein Musiker hinzugezogen werden.
Dann mutierte man zu aBBGG und gar aBGGG was bekanntlich nicht funktioniert.
Dann wurde ein worst case gemacht: AaaBGG.
Ein Bandkern bestehend aus AaB* ist jahrelang stabil, selbst wenn die Rest-Musiker wechseln.
Mir fallen noch weitere Beispiele ein. Aber alle entsprechen dem Schema.
Nach folgenden Band-Regeln sollte das Bandglück gesichert sein:
1. Nur ein oder zwei Alphas.
2. Nimm keinen Beta mit potentiellen Alpha-Ambitionen auf, wenn ihr schon zwei Alphas seid.
3. Nimm niemals einen Alpha mit Gamma-Fähigkeiten auf. Selbst wenn ihr in einer BBBB Konstellation einen Chef dringend braucht.
4. Beta-Fähigkeiten (wozu der normale Alpha auch zählt) müssen überwiegen. D.h. niemals einen Gamma (z.B. zweiten Gitarristen) aufnehmen, wenn schon Gammas in der Band sind, insbesondere niemals zu einer funktionierenden AAGG oder ABGG-Konstallation. Selbst wenn der live-Sound zu dünn empfunden werden sollte. Such dir als Alpha, keine GGG Musiker, die du mit deinem Talent anleiten könntest. Du kannst eventuell jeden einzelnen G (z.B. im Studio) zu guten Resultaten anleiten. Live wird die AGGG Kombination niemals funktionieren.
5. Nimm Beta-Musiker jederzeit auf.
6. Nimm Gammas nur zur Ergänzung einer schon durchgehend guten Band auf.
7. Als reine Gamma-Band seh zu dass der Bierkasten im Proberaum immer voll ist, alles andere ist sekundär.
Daraus ergeben sich folgende Individualregeln:
1. Als Alpha, gründe eine Band oder gehe zu einer Band mit wenig Gammas und höchstens einem Alpha.
2. Als Alpha mit nicht so guten Fähigkeiten (aber z.B. viel Kreativität und Engagement) gründe eine Band. Pass dabei auf, dass Betas überwiegen.
3. Als Beta und Gamma schliesse dich nur Bands an wo die Betas dann überwiegen werden.
4. Als Beta in einer Band mit überwiegend Gammas, verlass die Band.
Natürlich die Praxis komplizierter. Insbesondere lässt sich Einteilung der musikalischen Fähigkeiten nicht so einfach machen. Und es kann sich auch ändern. Aber ich meine mal so ganz abstrakt stimmen diese Regeln.
Mit Abstand und aus 20 Jahren Erfahrung hätte die konsequente (auch geg. dann schmerzhafte) Befolgung dieser Regeln viel Frust erspart.
Was meint ihr?
- Eigenschaft
Zuletzt bearbeitet: