Ich glaube Du hast irgend welche Dinge nicht verstanden.
Mit Verlaub: Doch, habe ich.
1.) ist das was Du mit einer Bandsättigung angibst ein total anderer Schuh
Das weiß ich, aber 968 beruft sich ja so gerne darauf.
und 2.) kann man das in der Digitaltechnik nicht so machen wie es bisher in der Analogschiene ging.
Das folgt ja aus 1) und ist mir ebenfalls bekannt.
Wenn man im Analogbereich eine sogenannte heiße Spur gefahren ist, dann hatte das u.a. Gründe, das man nämlich das als Effekt genutzt hat um den Klang zu beeinflussen. Genau wie man Röhren in die Sättigung fährt um eben diesen Klang zu bekommen, das ist in etwa das selbe.
Ist mir ganz offensichtlich bekannt, denn ich habe es sogar so geschrieben.
Im Digitalbereich fährt man aber niemals eine heiße Spur, weil dort jegliches übersteuern zu einer Klangeinbuße und zur absoluten Qualitätsminderung führt. Warum das so ist werde ich Dir hier nicht aufführen, das müßtest Du Dir dann schon mal selber ergooglen.
Mach' dir mal keine Sorge, ich habe mich da bereits vor einiger Zeit gut erkundigt.
Und ich habe deshalb ja auch "heiß" nur in Anführungsstrichen verwendet. Hast du das überlesen?
Wenn wir mal an 16bit-Zeiten zurückdenken, dann war es übrigens tatsächlich mehr oder minder die Regel, einen möglichst heißen Pegel auf Band/Platte zu bekommen, weil man sonst tatsächlich in sehr dynamischen Nummern (bspw. Klassikkram) Gefahr lief, Details zu verlieren. Mit den heute an sich üblichen 24bit-Aufnahmen ist das natürlich ein weitaus weniger wichtiges Thema. Auch das erwähnte ich.
Von daher ist gerade bei einer digitalen Produktion das A & O eine super saubere Aufnahme mit nur nicht zu heißem Pegel, die Erfahrung lehrt hier, lieber etwas weniger ist da dann mehr!
Und wo habe ich das bestritten? Ich habe sogar eigens erwähnt, dass ich persönlich immer mehr als genug Headroom lasse.
Und wenn Du es von 968 nicht hören willst, dann sage ich es Dir hier noch einmal: Man baut einen Mix ja schließlich auf und dabei hat man alle Pegel im Auge insbesondere die Summe, oder gerade die, weil wenn es Produktionen sind die over 30 Kanälen liegen. Und Clipping kommt nun nicht mal von ungefähr, das produziert man doch selber. Dann kann ich eben meinen Lieblingscompressor eben mal nicht bis an die Schmerzgrenze ausreizen, um im Nachhinein meinen gesamten Mix mit dem Schwert zu begrenzen, weil ich die Summe runterziehe!
Wer so arbeitet kann definitiv keine gute Qualität erreichen.
Sorry, aber das hat alles komplett nichts mit der Sache zu tun, um die es hier ging. In zusammenfassender Kürze:
- 968 hat behauptet, wenn man den Masterfader in einem Sequenzer anfasst, dann müsste gedithert werden. Das ist schlicht und ergreifend Unfug und kann nachgewiesen werden. Dithern hat einen ganz anderen Zweck (nämlich meistens, um von einem "höherwertigen" Format in ein "niederwertiges" zu kommen und gewisse dabei u.U. enstehende negative Auswirkungen zu maskieren). Wie da der Masterfader steht, ist vollkommen schnuppe.
- 968 hat weiterhin behauptet, man würde bei digitalen Aufnahmen deshalb nicht so hoch aussteuern, damit die Fader im digitalen Mixer im Wohlfühlbereich agieren könnten. Auch das ist Quatsch, denn ich kann jederzeit ein Gain-Plugin benutzen, um genau in den Bereich zu kommen (oder eben so etwas wie den Kanal-Gain in Cubendo). Dass es Sinn macht, den optimalen Pegel (also keine Übersteuerungen plus Wandlerwohlklang) auszuloten, das sagst du oben und das habe auch ich in meinem vorigen Posting gesagt. Mit den Kanalreglerstellungen hat das aber rein gar nichts zu kriegen. Ich steuere so aus, dass meine Wandler am besten klingen und mir im Optimalfall einen möglichst hohen Dynamikbereich abdecken. Um die Fader meines Sequenzers kümmere ich mich da genau gar nicht, so etwas regelt man beim Mixen.
- Ob ich die Summe oder mehrere Fader in einer digitalen Umgebung runterziehe, ist vollkommen egal. Das lässt sich per Nulltest ganz hervorragend nachweisen.
Dass es zig andere Gründe gibt, auf eine "ausgewogene" Gainstruktur zu achten (gerade wenn man Buskompressoren benutzt und dann im Speziellen vielleicht sogar parallele Kompression), das habe ich nicht nur nicht bestritten sondern sogar betont. Aber der Wohlfühlbereich irgendwelcher Kanalfader oder ein am besten nicht anzufassender Masterfader haben damit absolut gar nichts zu tun.
- Der Sack
---------- Post hinzugefügt um 21:57:04 ---------- Letzter Beitrag war um 21:50:48 ----------
In Logic ist die Skalierung unter Einstellungen->Darstellungen->Mixer->Skala zwischen "sektional dB-Linear" und "Exponentiell" umschaltbar.
Oh ja, stimmt! Das hatte ich irgendwann mal gesehen aber anscheinend wieder vergessen. Danke für die Erinnerung!
Übrigens:
Das Prinzip, in den Kanälen vorsichtig zu Pegeln vermeidet auch bei eventuell nicht gut programmierten Plugins Übersteuerung am Eingang - das kommt durchaus noch vor, dass Plugins die Mixbus-Auflösung nicht "mitmachen". Wenn man dann suchen muss, wo wohl das Problem liegt ...
Das ist mir schon klar. Und natürlich macht es auch absolut keinen Sinn, zig dB Gain irgendwo hinzuzufügen. Wenn das bspw. vor einem Kompressor geschieht, kann man womöglich dessen Threshold nicht mehr gescheit einstellen. Und nur noch rot bei den Übersteuerungs-LEDs in den einzelnen Kanälen zu sehen, ist natürlich auch relativ sinnlos.
Aber das betrifft ja nicht das, was ich jetzt schon mehrfach erwähnte. Wenn der Master in einem Sequenzer gelegentlich clippt, ansonsten aber alles vollkommen zufriedenstellend klingt, dann drehe ich den Master runter. Und das hat auch (bis auf die Eliminierung des Clippens) keinerlei klangliche Einbußen zur Folge.
- Der Sack