Was ist besser? Mit oder ohne Vibrato singen? Und: Wie klingt ein Vibrato??

  • Ersteller Nervmichbittenet
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Dankeschön. :p Naja, mein Hals?? Keine Ahnung, ich hatte bis jetzt noch keine Probleme, meine ich. Aber ich sollte vielleicht eher mal drauf achten und versuchen, mir das abzugewöhnen... .___.

Lass dir bloß nichts einreden :)
Es ist sehr erfreulich, hier mal jemanden Neues zu treffen, der eben nicht ständig auf irgendwas achtet und trotzdem gute Ergebnisse liefert.

Wenn Du keine Probleme hast, brauchst du dir nichts abgewöhnen. Und über das Vibrato und das Pressen musst du dir auch keine Gedanken machen. Du singst gut. Wenn Du irgendwann mal Lust verspürst, etwas zu verbessern oder zu verändern und das allein nicht hinkriegst, nimm lieber ein paar Gesangsstunden. Das ist besser, als sich jetzt das Konzentrieren anzugewöhhnen.

Und Soul ist auch nicht allein von der Stimme abhängig. Den "darfst" Du auch mit einer hellen Stimme singen. Er wird zwar bei dir naturgemäß wahrscheinlich nicht schwarz klingen, aber die Stilistik ist auch bei deiner Stimme nicht verboten. Die "Tante" von Glasshouse, wie du sie nanntest, klingt ja auch nicht schwarz.

Du musst dir aber genau anhören, was die machen. Es ist nicht deine Stimme, die "disneymäßig" klingt, es ist der "Eifer", den man raushört. Für Soul a la Glasshouse müsstest du ne Spur cooler werden.

Versuch es erstmal mit souligen Songs, die auch hell gesungen sind. zB "I'll be there".

http://www.youtube.com/watch?v=_4QyZH0EXcQ
 
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Die Frage nach Vibrato als Qualitätsmerkmal beantworte ich mal mit einem klaren JEIN. Es gibt nämlich zwei Arten von Vibrato, das natürliche und das künstliche Vibrato. Das natürliche Vibrato entsteht beim Singen mit weichem Stimmbandschluss automatisch (so wie bei Buddy wenn er Elvis singt), wenn man die richtigie Grundspannung im Atemtrakt hat. Diese Grundspannung (manche sagen gummiartige Spannung) sollte man bei jeder Art von Gesang haben. Somit ist das natürliche Vibrato in der Tat eine Art Qualitätsmerkmal, nämlich dafür, ob man die richtige softe Spannung im Atemtrakt hat.

Im Pop und erst Recht im Rock ist es aber üblich mit einem härteren Stimmbandschluss zu singen. Dieser verringert in der Regel das Vibrato (bis hin zur Nichtexistenz bei hartem Rockgesang wie z.B. Steven Tyler) und macht die Stimme "gerade". Trotzdem muss man noch die gummiartige Spannung im Atemtrakt behalten, sonst besteht die Gefahr dass man zu sehr presst. Deshalb halte ich es für ganz gut, den Gesang aus einem weichem Stimmbandschluss (mit natürlichem Vibrato) heraus zu entwickeln und dann graduell die Stimmbänder stärker zu schließen bis das Vibrato verschwindet, dann hat man genau die richtige Atemspannung, die "gerades" Singen ohne Pressen ermöglicht.

Musicalsänger machen es häufig so, dass sie einen langen Ton hart (popartig) ansetzen und dann Stimmbandspannung wegnehmen, um den Ton mit Vibrato ausklingen zu lassen.

Ein Vibrato hat im allgemeinen zwei Vorteile
1) Es fällt nicht so auf, wenn man den Ton nicht genau trifft, weil man sozusagen um den Ton herumeiert und ihn zwischendurch immer mal wieder trifft
2) Man kann Töne länger halten. Dies kann man sich so vorstellen, dass man bei geradem Gesang einen konstanten Luftstrom ausstösst, während man beim Vibrato immer mal kurz keine Luft ausströmen lässt (das kann man ein wenig mit Lachen vergleichen).

Aufgrund dieser Tatsachen ist es halt auch ein Qualitätsmerkmal, wenn man "gerade" singt und trotzdem noch die Töne treffen und lange halten kann ohne zu pressen, weil das alles beim "gerade" Singen einfach schwieriger ist.

Das künstliche Vibrato entsteht, wenn man mit hartem Stimmbandschluss singt und dann willentlich eine Art Lachreflex auslöst. Das nennt man auch Presslufthammervibrato. Das künstliche Vibrato wird erzeugt, wenn der Sänger der Meinung ist, dass das schöner klingt oder wenn er verschleiern will, dass er den Ton nicht trifft. Diese Art von Vibrato kann sich aber auch sehr leicht wie hässliches Wabern anhören.

Eine weitere Anwendung von künstlichem Vibrato sind sehr hohe Belts, die im Pop/Rock, aber nicht in der Klassik vorkommen. Das sind Belts, die höher liegen als die klassische Top-Note des jeweiligen Stimmfachs, also beim Tenor z.B. höher als das hohe C, aber noch nicht im Falsett-Bereich. Bei diesen Tönen ist der Atemdruck so hoch, dass man die gummiartige Spannung nicht mehr halten kann. Um den Kehlkopf ein wenig zu entlasten wird dann entweder Vocal Fry hinzugefügt (Screaming) oder halt ein Presslufthammervibrato. Wenn man so will ist Fry Screaming eine Art künstliches Vibrato, das am Kehlkopf erzeugt wird anstatt im Atemtrakt ;-)

Die Hauptcharakteristik des Vibrato ist übrigens nicht die Änderung der Tonhöhe (wie etwa bei einer Sirene), sondern das Stakkatoartige anhalten des Lufstroms (wie etwa beim Lachen).

So, das ist so ziemlich alles, was ich zu dem Thema sagen kann ;-)

EDIT: Ach ja, es gibt ein paar Sänger (u.a. die Power Metal Sänger, die Buddy nannte), die es schaffen, auch im Über-Top-Note-Bereich noch ein natürliches Vibrato zu haben. Die erreichen das durch ein ganz extremes Ausdünnen der Stimme, die dadurch extrem dünn und beißend klingt (Power Metal-typisch eben). Die Sänger, die das können, sind die, die in der Klassik für das Countertenor-Stimmfach in Frage kommen.
 
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Lass dir bloß nichts einreden :)
Es ist sehr erfreulich, hier mal jemanden Neues zu treffen, der eben nicht ständig auf irgendwas achtet und trotzdem gute Ergebnisse liefert.

Wenn Du keine Probleme hast, brauchst du dir nichts abgewöhnen. Und über das Vibrato und das Pressen musst du dir auch keine Gedanken machen. Du singst gut. Wenn Du irgendwann mal Lust verspürst, etwas zu verbessern oder zu verändern und das allein nicht hinkriegst, nimm lieber ein paar Gesangsstunden. Das ist besser, als sich jetzt das Konzentrieren anzugewöhhnen.

Und Soul ist auch nicht allein von der Stimme abhängig. Den "darfst" Du auch mit einer hellen Stimme singen. Er wird zwar bei dir naturgemäß wahrscheinlich nicht schwarz klingen, aber die Stilistik ist auch bei deiner Stimme nicht verboten. Die "Tante" von Glasshouse, wie du sie nanntest, klingt ja auch nicht schwarz.

Du musst dir aber genau anhören, was die machen. Es ist nicht deine Stimme, die "disneymäßig" klingt, es ist der "Eifer", den man raushört. Für Soul a la Glasshouse müsstest du ne Spur cooler werden.

Versuch es erstmal mit souligen Songs, die auch hell gesungen sind. zB "I'll be there".

http://www.youtube.com/watch?v=_4QyZH0EXcQ

Dankeschöni. :)
Ich hab aber auch schon vorher drüber nachgedacht, dass Gepresse sein zu lassen bzw. daran zu arbeiten, ich wusste ja gar nicht, ob ich überhaupt presse und wo... meine Freundin meint, vor allem dann, wenn ich laut werde?! :nix: Sie meint, ich soll das natürliche Vibrato zulassen, wenn es kommt (was ich ja anscheinend auch ab und zu tue). Und mein Ziel war es ja eigentlich, ohne Vibrato zu singen, aber dann eben nicht anfangen rumzupressen wie eine Verrückte, sondern einfach auf natürliche Weise.

Naja, aber die Glashausin hat zumindest eine "schwärzere", souligere Stimme als ich es habe. Oder zumindest ist ihre Stimme schwerer, das macht doch auch schonmal was aus. Und da kann ich noch so viel machen mit Adlips oder was weiß ich, meine Stimme wird einfach nie so klingen, denke ich. :(
Und ich find schon, dass es die Stimme ist, die nach Disney klingt. Ich hab doch schon vieles ausprobiert, damit es mehr nach Soul klingt und Pipapo, aber irgendwie hat das nie was genützt. :( Also vllt klingt meine Stimme dann zwar lockerer, aber halt immer noch nicht so, wie ich das gerne hätte.. .__.

Danke für den Vorschlag, ich liebe Jackson 5.. hab ich auch schonmal gesungen, das Lied. :)

---------- Post hinzugefügt um 12:02:34 ---------- Letzter Beitrag war um 12:01:12 ----------

Die Frage nach Vibrato als Qualitätsmerkmal beantworte ich mal mit einem klaren JEIN. Es gibt nämlich zwei Arten von Vibrato, das natürliche und das künstliche Vibrato. Das natürliche Vibrato entsteht beim Singen mit weichem Stimmbandschluss automatisch (so wie bei Buddy wenn er Elvis singt), wenn man die richtigie Grundspannung im Atemtrakt hat. Diese Grundspannung (manche sagen gummiartige Spannung) sollte man bei jeder Art von Gesang haben. Somit ist das natürliche Vibrato in der Tat eine Art Qualitätsmerkmal, nämlich dafür, ob man die richtige softe Spannung im Atemtrakt hat.

Im Pop und erst Recht im Rock ist es aber üblich mit einem härteren Stimmbandschluss zu singen. Dieser verringert in der Regel das Vibrato (bis hin zur Nichtexistenz bei hartem Rockgesang wie z.B. Steven Tyler) und macht die Stimme "gerade". Trotzdem muss man noch die gummiartige Spannung im Atemtrakt behalten, sonst besteht die Gefahr dass man zu sehr presst. Deshalb halte ich es für ganz gut, den Gesang aus einem weichem Stimmbandschluss (mit natürlichem Vibrato) heraus zu entwickeln und dann graduell die Stimmbänder stärker zu schließen bis das Vibrato verschwindet, dann hat man genau die richtige Atemspannung, die "gerades" Singen ohne Pressen ermöglicht.

Musicalsänger machen es häufig so, dass sie einen langen Ton hart (popartig) ansetzen und dann Stimmbandspannung wegnehmen, um den Ton mit Vibrato ausklingen zu lassen.

Ein Vibrato hat im allgemeinen zwei Vorteile
1) Es fällt nicht so auf, wenn man den Ton nicht genau trifft, weil man sozusagen um den Ton herumeiert und ihn zwischendurch immer mal wieder trifft
2) Man kann Töne länger halten. Dies kann man sich so vorstellen, dass man bei geradem Gesang einen konstanten Luftstrom ausstösst, während man beim Vibrato immer mal kurz keine Luft ausströmen lässt (das kann man ein wenig mit Lachen vergleichen).

Aufgrund dieser Tatsachen ist es halt auch ein Qualitätsmerkmal, wenn man "gerade" singt und trotzdem noch die Töne treffen und lange halten kann ohne zu pressen, weil das alles beim "gerade" Singen einfach schwieriger ist.

Das künstliche Vibrato entsteht, wenn man mit hartem Stimmbandschluss singt und dann willentlich eine Art Lachreflex auslöst. Das nennt man auch Presslufthammervibrato. Das künstliche Vibrato wird erzeugt, wenn der Sänger der Meinung ist, dass das schöner klingt oder wenn er verschleiern will, dass er den Ton nicht trifft. Diese Art von Vibrato kann sich aber auch sehr leicht wie hässliches Wabern anhören.

Eine weitere Anwendung von künstlichem Vibrato sind sehr hohe Belts, die im Pop/Rock, aber nicht in der Klassik vorkommen. Das sind Belts, die höher liegen als die klassische Top-Note des jeweiligen Stimmfachs, also beim Tenor z.B. höher als das hohe C, aber noch nicht im Falsett-Bereich. Bei diesen Tönen ist der Atemdruck so hoch, dass man die gummiartige Spannung nicht mehr halten kann. Um den Kehlkopf ein wenig zu entlasten wird dann entweder Vocal Fry hinzugefügt (Screaming) oder halt ein Presslufthammervibrato. Wenn man so will ist Fry Screaming eine Art künstliches Vibrato, das am Kehlkopf erzeugt wird anstatt im Atemtrakt ;-)

Die Hauptcharakteristik des Vibrato ist übrigens nicht die Änderung der Tonhöhe (wie etwa bei einer Sirene), sondern das Stakkatoartige anhalten des Lufstroms (wie etwa beim Lachen).

So, das ist so ziemlich alles, was ich zu dem Thema sagen kann ;-)

EDIT: Ach ja, es gibt ein paar Sänger (u.a. die Power Metal Sänger, die Buddy nannte), die es schaffen, auch im Über-Top-Note-Bereich noch ein natürliches Vibrato zu haben. Die erreichen das durch ein ganz extremes Ausdünnen der Stimme, die dadurch extrem dünn und beißend klingt (Power Metal-typisch eben). Die Sänger, die das können, sind die, die in der Klassik für das Countertenor-Stimmfach in Frage kommen.

Danke dafür!!!! Hilft mir wirklich weiter! :)
 
Lass dir bloß nichts einreden :)
Es ist sehr erfreulich, hier mal jemanden Neues zu treffen, der eben nicht ständig auf irgendwas achtet und trotzdem gute Ergebnisse liefert.

Mal kurz drauf schauen nach dem Singen schadet ja nicht. Wenn dann keine Probleme da sind, gilt:

Wenn Du keine Probleme hast, brauchst du dir nichts abgewöhnen.

Mir hat es beim Anhören teilweise nur ziemlich im Hals gezogen ;), daher dachte ich, vielleicht wäre es doch mal eine Erwähnung wert.

2) Man kann Töne länger halten. Dies kann man sich so vorstellen, dass man bei geradem Gesang einen konstanten Luftstrom ausstösst, während man beim Vibrato immer mal kurz keine Luft ausströmen lässt (das kann man ein wenig mit Lachen vergleichen).

Das ist doch an sich ein Tremolo? Ich hatte das so verstanden, dass Vibrato eine Frequenzmodulierung sei und Tremolo eine Amplitudenmodulierung.

Demnach wäre auch Dein Presslufthammervibrato (göttliches Wort :) ) ein Tremolo. Und das Gewabere des künstlichen Vibrato auch. Ich glaube übrigens, dass dieses es ist, das mich lange davon abgehalten hat, überhaupt ein Vibrato zuzulassen - das hatte ich, in Verbindung mit starkem Abdunkeln (Öch wois nöcht, wos soll ös bödoiten) bei einigen klassischen Sängern gehört und war sehr abgeschreckt von dem Klang.

edit:
Nervmichbittenet schrieb:
Und mein Ziel war es ja eigentlich, ohne Vibrato zu singen, aber dann eben nicht anfangen rumzupressen wie eine Verrückte, sondern einfach auf natürliche Weise.

Ich fürchte, da wirst Du einfach mal durchmüssen und ein Vibrato zulassen. Das ist anfangs scheußlich und erschreckend und vielleicht empfindest Du es als ganz furchtbar jallernd (ist es aber eigentlich nicht, das hört sich für einen selber sehr viel schlimmer an, als es objektiv ist), aber es regelt sich auf ein anhörbares Vibrato ein, wenn Du dabeibleibst, versprochen :) Und dann kannst Du ja ganz fein dosiert wieder etwas Druck zugeben. Gesangsunterricht wäre übrigens wirklich mal ned dumm :)

Ach ja, und vergiss das, dem hinterherzurennen, wie andere Stimmen klingen. Freunde Dich lieber mit Deiner an, die hat auch ihre Vorteile. Andere würden Dich darum beneiden :) Es hilft, sich viel aufzunehmen (vielleicht grad ned mit dem Laptop-Mikro, ein Zoom H2 oder ähnliches Kasterl kostet auch nicht so übermäßig viel und bietet akzeptable Qualität, um sich zu überprüfen) und anzuhören, man kann sich tatsächlich mit der eigenen Stimme anfreunden.
 
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Das ist doch an sich ein Tremolo? Ich hatte das so verstanden, dass Vibrato eine Frequenzmodulierung sei und Tremolo eine Amplitudenmodulierung.

Demnach wäre auch Dein Presslufthammervibrato (göttliches Wort :) ) ein Tremolo. Und das Gewabere des künstlichen Vibrato auch. Ich glaube übrigens, dass dieses es ist, das mich lange davon abgehalten hat, überhaupt ein Vibrato zuzulassen - das hatte ich, in Verbindung mit starkem Abdunkeln (Öch wois nöcht, wos soll ös bödoiten) bei einigen klassischen Sängern gehört und war sehr abgeschreckt von dem Klang.


Ich fürchte, da wirst Du einfach mal durchmüssen und ein Vibrato zulassen. Das ist anfangs scheußlich und erschreckend und vielleicht empfindest Du es als ganz furchtbar jallernd (ist es aber eigentlich nicht, das hört sich für einen selber sehr viel schlimmer an, als es objektiv ist), aber es regelt sich auf ein anhörbares Vibrato ein, wenn Du dabeibleibst, versprochen :) Und dann kannst Du ja ganz fein dosiert wieder etwas Druck zugeben. Gesangsunterricht wäre übrigens wirklich mal ned dumm :)

Ja, meiner Meinung nach ist das Gesangsvibrato eher ein Tremolo als ein Vibrato, wie man es von anderen Instrumenten kennt. Ein Vibrato bei Saiteninstrumenten z.B. wird durch ein kurzzeitiges verlängern/verkürzen der schwingenden Seite erreicht und dadurch tatsächlich hauptsächlich durch Frequenzveränderung.

Beim Gesang würde dem entsprechen, dass man die Stimmlippen dicker oder dünner macht. Das kann man mal aktiv versuchen, dann bekommt man ein Wabervibrato, das sich noch schlimmer anhört als ein Presslufthammervibrato. Ich würde aber sagen, dass auf hohen Tönen auch beim Gesang ein echtes Vibrato entsteht, weil bei höhen Tönen der "Puls" immer näher an die Stimmlippen reicht (das kann man mal versuchen wenn man versucht auf einem ganz hohen Kopfstimmenton zu lachen). Wenn der "Puls" des Vibrato nah genug an den Stimmlippen ist, ändern diese zusätzlich ihre Dicke (nur bei weichem Stimmbandschluss) mit dem Puls, wodurch zusätzlich eine Änderung der Frequenz (also echtes Vibrato) entsteht.

Dieser Effekt ist auch bei tiefen Tönen da, allerdings nicht so ausgeprägt. Im Prinzip könnte man also sagen, dass Gesangsvibrato ein echtes Vibrato ist, welches aber durch ein Tremolo erzeugt wird und sich mit diesem überlagert. Beim Presslufthammervibrato ist der Tremoloeffekt aber absolut dominant und eigentlich kein echtes Vibrato vorhanden.

Das willentliche Ändern der Frequenz ist ein echtes Wabervibrato und wird meiner Meinung nach AUSSCHLIESSLICH von schlechten Sängern (siehe Buddys Castingshowverweis) genutzt, während das künstliche Presslufthammervibrato durchaus auch von Profis eingesetzt wird.
 
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Mir hat es beim Anhören teilweise nur ziemlich im Hals gezogen ;), daher dachte ich, vielleicht wäre es doch mal eine Erwähnung wert.

Mir auch - aber nur wegen der doch recht fiesen Klangqualität,. Gepresst finde ich es eigentlich nicht - eher kräftig. Die langen, hohen Töne finde ich sogar recht locker kopfstimmig genommen.

Mir geht es bei meinem Einwand darum, dass wir hier den Usern, die sich allzu gern selbst analysiern, ständig eintrichtern, sie mögen sich beim Singen doch bitte keinen Kopf machen. Jetzt haben wir hier mal eine, die singen kann und und nach einem Tag Boardmitgliedschaft will sie auf Dinge achten, von denen sie vorher noch gar nicht wusste, dass die ein Problem sein könnten.

@nervmichbittenet

klar, eine Stimme wie diese Tante wirst wohl nicht bekommen. Na und?

BTW: ich wäre ja wirklich mal neugierig auf die Herkunft deines Nicknamens ;)
 
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Eine andere gute Quelle ist übrigens das hier:

http://www.gesanglehrer.de/jones/vibrato.html

Ich stimme mit ihm im Prinzip überein, wobei er natürlich ein klassischer Lehrer ist. Im 2. Absatz führt er 3 Punkte auf, die zum natürlichen Vibrato führen, dabei ist für mich v.a. Punkt 2 (weicher Stimmbandschluss) und Punkt 3 (Stütze) wichtig. In einem anderen Artikel schreibt er, dass man die richtige (gummiartige) Stütze gut dadurch lernen kann, vom Lachen zum Singen überzugehen. Und genau dieser Effekt, die Verwandschaft der Stütze mit dem Lachen, erzeugt das Vibrato.

Im Prinzip hält man beim Singen den Atemdruck mit der Bauch- und Rückenmuskulatur zurück (das ist die Stütze). Da aber beim Singen ständig Luft ausströmt, muss die Stüzte ständig verändert werden, damit der Druck möglichst konstant bleibt. Wenn man die Stütze statisch "festhält" (also ohne Lachen), wird der Atemdruck immer geringer. Um richtig zu stützen muss man also, je länger der Ton ist, immer weniger Druck zurückhalten. Diese ständige Veränderung der Stütze verursacht ein gewisses Pulsieren unter dem Kehlkopf.

Er behandelt auch das Wabervibrato (unter Hauptpunkt 1) und das Presslufthammervibrato (hier Zwerchfellvibrato, Hauptpunkt 4).

Das Zwerchfellvibrato bezeichnet er natürlich als schlecht, weil es im klassischen Rangebereich nicht eingesetzt werden sollte, und er sich als Klassiker wohl kaum für Vibrato in Belts oberhalb der Klassik-Range interessiert.
 
Mir auch - aber nur wegen der doch recht fiesen Klangqualität, die gerade bei den lauten, langen Tönen am fiesesten klingt. Gepresst finde ich es eigentlich nicht - eher kräftig.

Woran es liegt, mag ich nicht unbedingt beurteilen, das wäre von jemand mit feinen Ohren vor Ort besser :) Ich sehe beide Möglichkeiten, welche zutrifft, möchte ich nicht beurteilen.

Mir geht es bei meinem Einwand darum, dass wir hier den Usern, die sich allzu gern selbst analysiern, ständig eintrichtern, sie mögen sich beim Singen doch bitte keinen Kopf machen. Jetzt haben wir hier mal eine, die singen kann und und nach einem Tag Boardmitgliedschaft will sie auf Dinge achten, von denen sie vorher noch gar nicht wusste, dass die ein Problem sein könnten.

Versteh ich schon. Es ist halt immer schwierig, da die Balance zu halten.

broeschies, danke schön.
 
:D :D :D

Danke für eure ehrlichen Einschätzungen und so weiter und so fort, wie gesagt, durch die miese Aufnahmequalität geht so manches flöten, die langen, lauten Töne klingen so fürchterbar und kratzig *GRUSEL*, so hat sich das in Echt echt nicht angehört, mich graut es auch jedesmal dabei! Mein Gesichtsausdruck ist dann immer ungefähr so: :eek: :eek: :eek:

@antipasti: den hab ich, weil mir bei meiner Anmeldung keiner eingefallen ist, aber ich wollte mich schnell anmelden und auch nicht erst stundenlang überlegen und irgendwie fand ich das in dem Moment nervig und deshalb hab ich mich dann halt einfach so genannt.
 
Im Hoerbeispiel von Buddy oben (Kiske/Sammet) kann man uebrigens wunderbar ein Mecker/Zwerchfell/Presslufthammervibrato (Kiske) und ein Wabervibrato (Sammet) hoeren. Sammet hat sich in den letzten Jahren etwas verbessert und selbst im Beispiel ist es nicht mehr ganz so krass, hatte aber die laengste Zeit ein ganz schreckliches Wabervibrato/Quitenschleuder. Das sind also im Grunde beides keine guten Beispiele fuer ein echtes/schoenes Vibrato. (Kiske hatte frueher allerdings ein gutes, wenn ich mich nicht irre. Im Beispiel hier ist er halt ziemlich am pressen. )
 
Also, ähm, sagen wir mal so - es ist im Pop nicht erwünscht und wird deswegen meist verhindert (wobei, wenn ich mir Mrs. Carey so anhöre - von grad kann da oft keine Rede sein bei ihren oooohs and ouououous, um nicht zu sagen, sie jallert auch ganz schön), aber es ist auch dort insofern ein Qualitätsmerkmal für die Stimme, als dass es einfach nicht erscheint, wenn man drückt. Das ist ziemlich unanbhängig davon, ob jemand Pop oder Klassik singt. Aber es ist eben nicht immer ein Zeichen für eine schlechte Stimme, wenn diese kein Vibrato hat.

Was man wie singt, ist doch immer eine Frage dessen, was einem selber gefällt und denen, die einen anhören. Blöd ist es, wenn man davon leben muss und dann u.U. gegen die eigene Überzeugung Sachen singen muss, die halt verlangt werden. Einfach, weil man sonst nicht überleben würde. Aber selbst da gibt es glaube ich doch noch irgendwo Nischen - niemand ist ja mit seinem Geschmack ganz alleine :)

So pauschal würde ich nicht sagen, dass es meist verhindert wird. Die Bemerkung war auch anders gemeint - natürlich ist es ein Qualitätsmerkmal. Aber es GILT nicht unbedingt als eines.

Was zählt denn alles so unter modernen Countrypop? Ich kann mich nur in Maßen für Taylor Swift begeistern............

Spontan fallen mir Carrie Underwood und Sarah Blackwood ein; erstere hat bei American Idol gewonnen und ist dann ins Country-Genre gegangen, hat u.a. auch bei how I met your mother einen Gastauftritt gehabt. Letztere ist eher eine Singer/Songwriterin, singt zudem bei Walk off the Earth (dieses Video mit 5 Leuten an einer Gitarre) und bei the Creepshow, einer Horrorpunk/Psychobilly-Band.

Musicalsänger machen es häufig so, dass sie einen langen Ton hart (popartig) ansetzen und dann Stimmbandspannung wegnehmen, um den Ton mit Vibrato ausklingen zu lassen.

EDIT: Ach ja, es gibt ein paar Sänger (u.a. die Power Metal Sänger, die Buddy nannte), die es schaffen, auch im Über-Top-Note-Bereich noch ein natürliches Vibrato zu haben. Die erreichen das durch ein ganz extremes Ausdünnen der Stimme, die dadurch extrem dünn und beißend klingt (Power Metal-typisch eben). Die Sänger, die das können, sind die, die in der Klassik für das Countertenor-Stimmfach in Frage kommen.

So mache ich das, wenn ich es denn mal einsetze bei balladesken hohen Sachen. Aber ich versuche fast immer, den geraden Weg zu gehen und die Töne richtig "zu nageln". Manchmal setze ich noch zu hart und kehlig an, mit zu viel "Materialeinsatz". Das sind die Fälle, wo gar kein Vibrato mehr möglich wäre.

Ja, meiner Meinung nach ist das Gesangsvibrato eher ein Tremolo als ein Vibrato, wie man es von anderen Instrumenten kennt. Ein Vibrato bei Saiteninstrumenten z.B. wird durch ein kurzzeitiges verlängern/verkürzen der schwingenden Seite erreicht und dadurch tatsächlich hauptsächlich durch Frequenzveränderung.

Das willentliche Ändern der Frequenz ist ein echtes Wabervibrato und wird meiner Meinung nach AUSSCHLIESSLICH von schlechten Sängern (siehe Buddys Castingshowverweis) genutzt, während das künstliche Presslufthammervibrato durchaus auch von Profis eingesetzt wird.

Sehe ich zu 100% auch so.

Im Hoerbeispiel von Buddy oben (Kiske/Sammet) kann man uebrigens wunderbar ein Mecker/Zwerchfell/Presslufthammervibrato (Kiske) und ein Wabervibrato (Sammet) hoeren. Sammet hat sich in den letzten Jahren etwas verbessert und selbst im Beispiel ist es nicht mehr ganz so krass, hatte aber die laengste Zeit ein ganz schreckliches Wabervibrato/Quitenschleuder. Das sind also im Grunde beides keine guten Beispiele fuer ein echtes/schoenes Vibrato. (Kiske hatte frueher allerdings ein gutes, wenn ich mich nicht irre. Im Beispiel hier ist er halt ziemlich am pressen. )

Auf den frühen Platten von Sammet hört man das vorzüglich. Im Endeffekt imitiert er einfach irgendwie Michael Kiske. Auf späteren Platten wird es wirklich ein richtig krass waberndes Vibrato, das hört man live auch sehr gut, wo es wirklich teils ans unerträgliche grenzt.
http://www.youtube.com/watch?v=IoKHm2r-iIU
Nichtsdestotrotz eine fantastische Performance für mich. Und zwar kein großer Sänger, aber trotzdem einer meiner größten Helden, hat er doch mit "Avantasia - the metal opera" eine der stärksten Metalplatten der letzten zwanzig Jahren verbrochen und ist einer der besten Entertainer, die ich live je gesehen habe.

Kiske hat mit seinem Gesang auf den Keeper of the Seven Keys-Platten von Helloween eine gewaltige Referenz geschaffen. Sein Vibrato war da aber vergleichsweise sehr dezent. Allerdings ist das 25 Jahre her.
http://www.youtube.com/watch?v=WOh7LjgTAfY
Von vielen vergöttert, von genauso vielen gehasst. Seine Stimme ist heute schon deutlich gealtert und das Vibrato klingt für mich sehr künstlich.
http://www.youtube.com/watch?v=9og0g_l-NlI
 
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Ich kann nur sagen, wenn ich normal singe, habe ich immer ein Vibrato, egal ob hoch oder tief... wenn ich mir einen Ton aber gerade denke, dann klingt er auch gerade, dabei drücke ich aber nicht.
Habe gelesen, dass wenn man technisch wenigstens bisschen was richtig macht, dann entsteht ein Vibrato, macht man was falsch, hat man keins.
 
Habe gelesen, dass wenn man technisch wenigstens bisschen was richtig macht, dann entsteht ein Vibrato, macht man was falsch, hat man keins.

... was hieße, dass zB Frank Sinatra ein technisch schlechter Sänger wäre. Es wird ja viel geschrieben - leider auch viel Unsinn, den man nicht unbedingt glauben sollte. Wenn etwas gut klingt und keine Mühe macht, kann es nicht falsch sein - auch ohne Vibrato.. Zumindest nicht in der Popularmusik.
 
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Ist ja schon viel interessantes hier geschrieben worden.
Ich würde nur noch eins hinzufügen: Für mich hat der Unterschied Vibrato - kein Vibrato nichts mit der Intonation zu tun. Das Vibrato verdeckt keine Intonationsschwierigkeiten. Ein Ton der mit Vibrato klingt muss sehr ausgewogen und ausbalanciert sein, denn wenn es wackelt und unstet klingt ist das sehr unschön und laienhaft. Dann besser ein weicher und gerader Ton.
Der Unterschied ist auch nicht moralischer Art ;-) so nach dem Motto, wer mit Vibrato singt ist der bessere Sänger. Das gilt nur für die Klassik und selbst da nicht für alle Genres, soweit ich weiß wird z.B. alte Kirchenmusik auch oft vibratolos gesungen?
Singen mit Vibrato hat einen elastischen Ansatz, singen ohne Vibrato eher einen schiebenden. Beides kann schön oder unschön klingen. Je nachdem auf welchem Level die Sängerin unterwegs ist ;-)
Wir hatten gerade in der Musikschule ein internes Konzert mit Silbermond und eine meiner Schülerinnen sang "Sinfonie" mit der Silbermond Sängerin. Im Refrain fiel mir auf, daß meine Schülerin es elastisch und also mikt Vibrato sang: "Sinfoni - iiiiiie", während die Silbermond-Sängerin es gerade singt. Beides ist schön und was einem da besser gefällt ist reine Geschmackssache. Man kann höchstens sagen, daß eine ausgebildete Sängerin wahrscheinlich beides könnte.
 
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soweit ich weiß wird z.B. alte Kirchenmusik auch oft vibratolos gesungen?

Auch alte englische Musik, Renaissance ... wird ohne Vibrato gesungen.

Ich hatte z.B. nie Intonationsprobleme, trotzdem aber fast kein Vibrato. Auch heute ein nur sehr dezentes. Ich mache mir aber keine Gedanken mehr darüber ;)
 
Ich hatte z.B. nie Intonationsprobleme, trotzdem aber fast kein Vibrato. Auch heute ein nur sehr dezentes. Ich mache mir aber keine Gedanken mehr darüber ;)


Irgendwer hatte ja geschrieben, daß es schwerer sei, gerade, lange Töne sauber zu singen, weil ein Vibrato Unsauberkeiten verbergen könne. Darauf bezog sich mein Statement, denn ich meine, daß ein Vibrato keineswegs geeignet ist schlechte Intonation zu kaschieren. Ein Vibrato, das unausgewogen und damit auch unsauber klingt ist absolut nicht schön, sondern wahrscheinlich nur ein Zeichen dafür, daß sich die Sängerin noch in der Ausbildung befindet.

Ob ein Profi (wie du zum Beispiel) mit viel oder mit wenig Vibrato singt hat dagegen meines Erachtens eher etwas mit der eigenen Künstlerpersönlichkeit, eigenen Vorlieben und Hörgewohnheiten zu tun. Und natürlich auch mit der Stilistik, die jemand bevorzugt singt. Von Natur aus hatte ich übrigens auch kein Vibrato und ich habe dennoch immer Lob für meinen Gesang bekommen, selbst als ich noch gar keine Ausbildung hatte. Ich habe das Vibrato und seinen Einsatz gelernt und daher kann ich heute wahlweise mit oder ohne Vibrato singen und es auch direkt auf einem Ton umstellen von mit zu ohne zu wieder mit. Das ist erlernte Technik. Mit Druck habe ich dagegen NIE gesungen, denn das lag gar nicht in meinem Naturell.
 
Habe gelesen, dass wenn man technisch wenigstens bisschen was richtig macht, dann entsteht ein Vibrato, macht man was falsch, hat man keins.

Ich gehe schwer davon aus, dass der Satz aus der Klassik stammt. Weil dort ist das in etwa richtig, resp. ich würde so sagen: wenn gewisse (klassisch-)technische Anforderungen erfüllt sind, beginnt sich das Vibrato einzustellen. Es gibt Leute die machen von Natur aus schon einiges Entscheidendes richtig, die haben dann halt auch von Anfang an oder zumindest ganz schnell ein Vibrato, bei anderen (wohl den meisten!) braucht es eine gewisse Zeit der Stimmbildung, bis sich ein Vibrato zu zeigen beginnt. Die meisten der (unausgebildet) klassisch singenden Laiensänger tun das ohne Vibrato. Die von Klassik-GLs auch schon gehörte Behauptung, gewisse Leute könnten prinzipiell kein Vibrato entwickeln, halte ich hingegen für falsch und eine Schutzbehauptung um gewisse pädagogisch-didaktische Mängel zu verdecken:(
Bei mir war es so, dass ich bei meiner früheren GL nach gut 4(!) Jahren GU allenfalls ab und zu ein Häuchlein eines Vibratos hatte, nach dem Wechsel zu meiner jetztigen GL dauerte es etwa 2-3 Monate bis sich das erste Vibrato einzustellen begann. Haha, selber schuld, wer so blöd ist und nicht früher den Lehrer wechselt :redface:

Meine GL spricht übrigens nie von "Vibrato" sondern immer von "Schwingung" resp. der "frei schwingenden Stimme". Finde das noch gut, weil der Begriff "Vibrato", wie man ja immer wieder sieht, auch sehr negativ behaftet sein kann: von tremolierenden älteren Damen bis zu ziegengemeckeränlichen gesanglichen Ausstössen wird ja gerne alles da hinein gepackt :D Gegen die frei schwingende Stimme, eine Grundbedingung für guten klassischen Gesang, kann aber wohl niemand ernsthaft was haben :)

Das gilt nur für die Klassik und selbst da nicht für alle Genres, soweit ich weiß wird z.B. alte Kirchenmusik auch oft vibratolos gesungen?

Jein. Das Vibrato einer Barocksängerin ist natürlich sehr viel dezenter als das einer Puccini-Dame oder Wagner-Heldin. Ganz vibratolos singt aber auch sie nicht, sonst würde es mehr oder weniger so tönen wie wenn ein Laie das Stück singt.
Leichte, für alte Musik geeignete, Stimmen haben von Natur aus ja ein dezenteres Vibrato als schwerere. Zudem lassen die schnellen Koloraturläufe einer Barockarie auch weniger Gelegenheit, die Töne so richtig schwingen zu lassen, das Vibrato wird dann v.a. in den Stellen zwischen den Läufen wahrgenommen und dann kommt noch die historisch bedingte Aufführungspraxis dazu. Viele Solo-Stücke der alten Kirchenmusik wurden für Knabensopran und -Alt komponiert (die Weiber durften damals in der Kirche vermutlich noch nicht :D) und die Knaben singen halt mit weniger/ohne Vibrato. Ob man das heute unbedingt noch kopieren soll, ist dann allerdings die andere Frage.
 
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Ich finde, Brett Manning zeigt hier sehr verständlich gute und schlechte Anwendung des Vibratos.

 
Wir hatten gerade in der Musikschule ein internes Konzert mit Silbermond und eine meiner Schülerinnen sang "Sinfonie" mit der Silbermond Sängerin. Im Refrain fiel mir auf, daß meine Schülerin es elastisch und also mikt Vibrato sang: "Sinfoni - iiiiiie", während die Silbermond-Sängerin es gerade singt. Beides ist schön und was einem da besser gefällt ist reine Geschmackssache. Man kann höchstens sagen, daß eine ausgebildete Sängerin wahrscheinlich beides könnte.

hach, Steffiii <3
Wieso darf ICH sowas nich? :gruebel:
Sorry für OT!
Um was zum Thema beizutragen: Wie wahrscheinlich ist es, Vibrato mit einer dauerhaft verspannten Nacken- und Kiefergelenksmuskulatur zu entwickeln? Die stehen ja meines Wissens nach im direkten Zusammenhang mit den Stimmlippen!
 
... was hieße, dass zB Frank Sinatra ein technisch schlechter Sänger wäre. Es wird ja viel geschrieben - leider auch viel Unsinn, den man nicht unbedingt glauben sollte. Wenn etwas gut klingt und keine Mühe macht, kann es nicht falsch sein - auch ohne Vibrato.. Zumindest nicht in der Popularmusik.

Vielleicht war er das?! ... Es gibt viele Sänger, die gefühlsmäßig leicht und schön singen, aber eben doch so einiges falsch machen und merken es nichtmal und nach Jahren haben sie den Salat. Nehmen wir Adele, eigentlich hat sie ja gehörsmäßig keine so schlechte Technik, nur wenn es nach oben geht, aber in tiefen verbraucht sie wenig Luft, kaum hörbar wie sie einatmet usw... tja aber eben eigentlich, bis es zur Entfernung der Knötchen kam.

---------- Post hinzugefügt um 18:20:25 ---------- Letzter Beitrag war um 18:18:34 ----------

Ich gehe schwer davon aus, dass der Satz aus der Klassik stammt. Weil dort ist das in etwa richtig, resp. ich würde so sagen: wenn gewisse (klassisch-)technische Anforderungen erfüllt sind, beginnt sich das Vibrato einzustellen. Es gibt Leute die machen von Natur aus schon einiges Entscheidendes richtig, die haben dann halt auch von Anfang an oder zumindest ganz schnell ein Vibrato, bei anderen (wohl den meisten!) braucht es eine gewisse Zeit der Stimmbildung, bis sich ein Vibrato zu zeigen beginnt.

Ja, genau aus der Klassik :) ... Ich finde es auch so, dass wenn etwas richtig, frei schwingt, dann kommt es zu diesen Soundschwingungen, was auch rauszuhören ist.
Muss aber auch sagen, ich hatte von Anfang an ein Vibrato, aber unkontrolliertes und langsames. Ist wohl echt bei jedem anders.

---------- Post hinzugefügt um 18:24:33 ---------- Letzter Beitrag war um 18:20:25 ----------

Ja, der Brett erklärt es ganz schön.

Noch was, jetzt wenn ich einen Ton aussinge, spüre ich den richtig im Bereich des Solarplexus und Brustkorb und dann kommt dieses natürliche Vibrato.
 

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