Brett Mannings Singing Success - Durchgearbeitet und getestet

Wenn du das Buch nicht brauchst, würdest du es abtreten? Da reinzugucken, fände ich tatsächlich mal interessant, vor allem der Anregungen für den Unterricht wegen (kann ja durchaus sein, dass man mal Schüler hat, für die die ein oder andere Übung was taugt) - oder um im Zweifelsfall zu wissen, was man ablehnt. :D


Ney ney ney ... das läuft auf ne Menge Twang raus, oder? Ich erinnere mich, dass mir beim Estillworkshop auch sofort der Hals zuging, wenn ich twangen sollte. Ich glaube, dass ich mit dem Klang schon von vornherein soviel "Enge" verbunden habe, dass das ne unbewusste Reaktion war.

Später erst hab ich gemerkt, wie ich twangen kann, ohne dass mir das passiert - als ich nämlich ohne an Twang zu denken nen Countrysänger nachmachen wollte. :D
 
Foxx: Das Buch ist nur nen dünnes Heftchen mit ner Hand voll Seiten; Übungen sind da auch nicht aufgeführt; zumindest nicht bei mir. Insofern würd Dir das wohl nicht viel helfen!

Nach meinem Verständnis soll das Ney sehr "edgig" klingen, also mit "stark" geschlossenen Stimmlippen, weil somit der Wechsel von Brust - zu Mix- zu Kopfstimme einfacher werden soll.
Hat also nicht wirklich direkt was mit Twang, also dem Verengen des Ansatzrohres zu tun; zumindest wenn ich das richtig verstanden habe. Wobei ich persönlich Twang echt problemlos finde... darf jede Nacht dem Baby meines Untermieters zuhören :great:
 
Uhhh, das klingt ja grausig für mein Ohr...
 
Interessant. Eine ganz ähnliche Übung (mit Nai, nicht ney) mach ich auch aktuell im GU. Es muss wirklich so häßlich klingen wie im Video, muss aber aufpassen, dass man nicht im Hals quetscht. Sinn davon ist, dass man von der Übertreibung in die gewünschte Richtung kommt. Beim Belt soll dann am Ende die richtige Dosis von extremen Vordersitz, Twang, etc. übrig bleiben. Am Anfang war es schwierig, weil meine Stimme es gewohnt war ab einer bestimmten Höhe in die Kopfstimme zu kippen, aber dieses Singen im Babymodus hilft mir wirklich dabei in der mittleren Höhe einen knalligen, direkten Sound beizubehalten. Irgendwann kann man das auch auf Ja-ja-ja, was eher nach dem klingt, wo man eigentlich hin will (zum Belt nämlich). Es besteht allerdings große Quetschgefahr und ohne Stütze kommt man zwangsläufig zum Quetschen. Ich würde diese Übung niemals einem Anfänger geben und auch nicht ohne Lehrer machen, der das kontrolliert. Kann mir vorstellen, dass es falsch gemacht einem die Stimme zerschrotten kann.
 
Ein Umweg zum Belt also.
Aber warum nicht gleich den direkten Weg nehmen ?
Alle, die ich bisher diese naynaynay-Übung habe singen hören, klingen gequetscht, gepresst, eigentlich furchtbar.
 
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Nay mich net an, ey ! :)

... ich hab´s mir gar nicht zu Ende anhören können, so grausig fand ich es.

Man soll ja tolerant und offen für Ideen sein, aber ich entscheide jetzt, daß ich das weder sinnvoll finde noch anwenden werde.
 
Für mich klingt das wie singen mit verstellter Stimme.
Ich kann das ohne weiteres sofort nachmachen. Wo soll das Problem liegen? Ich wette, das könnte auch jede meiner Schülerinnen.
Aber wenn eine so klingt arbeite ich daran, die Stimme zu öffnen und erst einmal Klang zu erzeugen.
Wie absurd, extra die Stimme zu verengen und ihr den Klang zu rauben.
Leider verstehe ich nicht gut, was die Lehrerin in dem Video an Erklärungen gibt. Vielleicht wäre das aufschlussreich?

Hmm, er machts anders, oder?

http://www.youtube.com/watch?v=SN2XXiVPNmw&feature=relmfu

Sollten sich da etwa nicht alle einig sein??
 
Hmm, er machts anders, oder?

Kommt mir auch so vor. Er demonstriert sogar, wie es falsch klingt (und das klingt dann wie bei ihr)...


Vielleicht kommt sie aus Texas und kann einfach nichts dafür. Vielleicht ist ihr Tutorial auch als negativ-Beispiel gedacht. Ich habe ehrlich gesagt bei ihr auch nicht alles verstanden, was sie da erzählt.
 
Die Dame zeigt ja auch wie es falsch ist, erst ab 3:45 soll es richtig sein. Wenn die mit der Übung dasselbe beabsichtigen wie meine GL mit Nai im Babymodus, dann soll man hinterher natürlich NICHT so singen. Die Übung ist eine Übertreibung. Sie meinte, von der Übertreibung in die gewünschte Richtung zu kommen (indem man die hinteren Räume wieder öffnet und so Klang reinbringt) ist einfacher als andersrum, wo die Gefahr besteht, dass man sich eng macht. Sie verglich es mit Fahranfängern auf der Autobahn, dass sie viel entspannter fahren, wenn sie von 180 auf 120 fahren, als wenn man sich von 50 auf 120 pushen muss.
Ich merke es ja an mir selbst. Ich neige ja gerne dazu ab einer bestimmten Höhe den Sound zu "verklassikern". Versuche ich den Sound vorne zu behalten und schärfer klingen zu lassen, presse ich. Singe ich die Stelle aber dann im Babymodus und dann wieder normal, ist plötzlich der Popsound da (vorne, scharf) als ob nichts gewesen wär.

Jetzt wär aber noch schön, wenn sich einer melden würde, der sich mit dieser Methode von Herrn Manning auskennt und erklärt, was er mit der Nay Übung beabsichtigt.
 
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Auch wenn man "hinterher" natürlich nicht so singen soll - wer sollte sich das auch freiwillig anhören wollen - können doch falsche Prägungen entstehen, befürchte ich....
mich erinnert das fatal an die Powervoice-CD.
Der Vorsänger klingt bei allen Übungen schrecklich, zumindest für meine Ohren. Die Stimme ist gequetscht und eng, mir tut das beim Zuhören fast weh ! Aber die Leute ahmen den Klang natürlich nach, das macht man ganz unbewußt.
Was soll das für einen Sinn haben ?
 
Ich würde mich grundsätzlich fragen, ob es eine gute Methode ist, etwas so zu üben, wie es NICHT klingen soll.
Vali beschreibt ja bei sich einen Erfolg mit dieser Übung.
Dann wäre es aber nur ein Vorfühlen oder sowas.
Es wiederholt als Übung zur Stimmbildung einzusetzen und somit diesen Klang zu prägen finde ich bedenklich.
 
Ich finde es ebenfalls etwas zweifelhaft etwas zu üben, was man so gar nicht einsetzen soll und sehe wie einige andere auch die Gefahr, dass man dann nachher beim Singen zu stark presst. Ich persönlich finde die Übung ganz gut, weil sie, wenn sie richtig erklärt wird, viele Elemente beinhaltet die beim Popgesang wichtig sind. Leider wird sie meiner Meinung nach sehr selten gut erklärt und dann ist sie ziemlich gefährlich.

Meiner Meinung nach funktioniert das ganze in etwa so: Im deutschen sind die drei laute das "n", das "e" und das "i", die gebildet werden. Das "n" induziert den Vordersitz und tendenziell erstmal einen relativ hohen Kehlkopf. Das "e" ist dafür gedacht den Stimmsitz etwas nach hinten und den Kehlkopf leicht nach unten zu verlagern, damit man nicht so stark presst. Der Übergang vom "e" zum "i" induziert dann die NG-Position der Zunge. Deshalb ist die Übung im Prinzip gedacht für a) Vordersitz, b) mittlere Kehlkopfposition und c) NG-Position.

Der alles entscheidende Punkt, damit die Übung gut funktioniert ist meiner Meinung nach das "e". Hier ist wichtig, dass das "e" aus dem Bauch heraus gebildet wird und nicht zu stark im Kopf-/Mundraum. In einem SingingSuccess-Video wird das so erklärt, dass man den Mund nach unten öffnen soll und auf keinen Fall zur Seite, was aber meiner Meinung nach nicht ausreicht.

Wenn man das "e" ganz tief im unteren Rücken bildet, erreicht man sogar eine tiefe, fast klassiche Kehlkopfposition, bei gleichzeitigem Vordersitz (durch das "n") und NG-Position (durch den Übergang zum "i"). In dieser Ausführung finde ich die Übung sogar ziemlich gut.

Wenn man das beachtet (also "e" ganz unten im Rücken), kann man die Kehlkopfposition variieren, indem man sich mehr auf das "n" oder mehr auf das "e" konzentriert. Mehr "e" führt zu einer immer tieferen Kehlkopfposition bis hin zum Knödeln, mehr "n" führt zu einer höheren Position bis hin zum überpressen, was in den Erklärungsvideos leider viel zu häufig gemacht wird. So kann man dann z.B. auch Twang beschreiben als "etwas mehr n bei der nay-Übung" ;-)
 
Wow, das klingt kompliziert.
 
Wie bildet man ein e ganz tief im unteren Rücken ?
 
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Wie bildet man ein e ganz tief im unteren Rücken ?

Ich denke mir dabei dass ich den Gesang runterschlucke am Brustbein entlang bis in den unteren Rücken halt, dabei kommt es natürlich zu einer Vokalangleichung und das "e" geht eher in Richtung "ä", was im deutschen unterschiedliche Vokale sind. Im englischen ist die Unterscheidung von "ä" und "e" allerdings nicht so ausgeprägt und die "nay"-Übung könnte eingedeutscht sowohl als "näi" als auch als "nei" interpretiert werden.

Allerdings kann man auch andere Vokale verwenden, das beinflusst dann die bevorzugte Kehlkopfposition. Wichtig ist halt das "n" für Vordersitz und das "i" für die NG-Position. Für Klassiker meiner Meinung nach besonders zu empfehlen ist die Übung auf "u" zu machen, also "nui, nui, nui". Das bewirkt eine schön weite Kehle mit relativ tiefem Kehlkopf. In den Artikeln von David Jones (auf gesangslehrer.de, falls jemand die kennt) wird auch gesagt, dass Pavarotti alle seine Lieder auf einem vorne sitzenden "u" geübt hat (was im italienischen ein eigener Vokal, "das kurze u" ist). Das "n" im "nui" induziert diesen Vordersitz ohne den italienischen Vokal zu kennen ;-)
 
mMn ist diese Übung auch nur ein Vorfühlen. Keiner will wie ein plärrendes Kind klingen. Wenn ich Nainai in häßlich singe, fühle ich deutlich den Vordersitz (als ob der Ton aus den Schneidezähnen, Nasenspitze und Stirn strahlen würde) und - auch wenn meine GL den Begriff nie in den Mund genommen hat - Twang, das nasale und etwas höhere Kehlkopfposition als beim Klassischen. Man soll deutlich fühlen, wo man die Töne "positionieren" soll. Gerade für jemanden wie mich, die vorher nichts anderes konnte außer immer mehr Richtung Kuppel zu gehen und stark zu verschlanken, ganz gut. Aber wie gesagt, ohne jemand der das kontrolliert potentiell gefährlich wegen der hohen Quetschgefahr. Ich konnte die Übung erst nach 2 Monaten alleine üben ohne zu verspannen (hatte vorher einfach nicht kapiert wie man "vorne" bleibt ohne zu pressen bzw musste gegen den Zwang ankämpfen den Stimmsitz nach oben hinten zu verlagern).
Da aber keiner so klingen will, sollten danach Übungen folgen, die mehr Weite und somit Klang schaffen, aber den extremen Vordersitz und ne Prise Twang behalten. Bei mir im GU käme derselbe Spaß auf Jaja. Das klingt dann nicht mehr ganz so scheußlich. Ich frage mich, was bei Manning die Erweiterung der Nay Übung sein soll, denn einfach nur so ergibt sie wenig Sinn, finde ich. In den Youtube Videos wird zwar falsch und richtig, aber der Sinn dieser Übung so ziemlich gar nicht erklärt :confused: Für Autodidakten dann sehr blöd. Der macht die Übung irgendwie, aber weiß nicht warum und wofür überhaupt und was man davon jetzt bitte auf den Gesang übertragen soll.
 
Probieren geht über studieren.
Also hab ich die Übung gerade mal mit einer Schülerin ausprobiert.
Ihr Problem war der gemischte Belt auf hohen Tönen in einem bestimmten Stück. Da rutschte sie immer in die Kopfstimme oder beltete zu fett.
Also hab ich sie die Naynay Übung mal experimentellerweise ausprobieren lassen. Zunächst einmal stellte ich fest, daß sie es nicht sofort konnte. Dieser Baby Klang. Zuerst machte sie es alles noch viel zu schön ;-) Aber dann half es tatsächlich um vorzufühlen, wo der Stimmsitz sein soll. Wobei wir den Babyklang dann ganz schnell wieder weglassen konnten.
Nach diesem Experiment denke ich, wie Vali auch schreibt, daß es wirklich nur eine Vorfühlübung ist. Also keine Übung zum Einsingen oder um sie lange rauf und runter zu singen.
 

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