Weibliche Gitarristen?

  • Ersteller LesPaul13
  • Erstellt am
Vorsicht mit Pauschalurteilen a la "In den Chefetagen sind keine Frauen und das ist Beweis für den Chauvinismus in unserer Gesellschaft." Einfaches Rechenexempel: Zu den Topverdienern in Deutschlands Akademikerlandschaft gehören momentan u.a. die Mathematiker und Physiker. Als ich mein Mathematikstudium begann, betrug der Frauenanteil in unserem Semester 5%. Mittlerweile bin ich als Lehrer tätig und stelle fest, dass in meinen Mathe-LKs die Leistungen der Mädchen tendenziell sogar geringfügig besser als die der Jungs sind, aber in 10 Jahren ist es mir noch nicht gelungen, eine meiner Schülerinnen davon zu überzeugen, Mathematik als Studienfach zu wählen, dafür aber etliche Jungs, die das mit großem Erfolg gemacht haben bzw. noch machen. Rollenverhalten fängt im Kopf an, nicht in der Gesellschaft. Mädchen studieren einfach keine MINT-Fächer, nicht weil man sie nicht lässt, sondern weil sie es von sich aus nicht tun. Woran das liegt, weiss ich nicht, aber es ist die eigentliche, wichtige Frage, die keine Frauenquote beantworten kann.

Und bei der Musik ist es doch genauso: 80-90% der Leute, die ein Musikstudium im Bereich Popularmusik abschließen, sind doch Männer. 80-90% der Instrumentalisten sind männlich, aber keiner zwingt Mädchen, den Gitarristen anzuhimmeln, anstatt selber mal so ein Ding in die Hand zu nehmen. Die meisten tun es einfach nicht. Ich bin ein großer Freund der Emanzipation, aber Emanzipieren muss man sich halt selbst, dass kann den jungen Frauen niemand abnehmen. Ich kann keine Frau "gleichberechtigen", das muss sie selbst tun. Und solange viele Mädchen immer noch lieber Pädagogik als Mathematik studieren, werden halt die Männergehälter im Durchschnitt höher sein. Und solange sich viele Mädchen immer noch lieber ein Pony kaufen, statt einen Marshall JCM 800, wird die Rockmusik eine Männerdomäne bleiben, mit dem Nebeneffekt, das dann die Gehaltsunterschiede zwischen den Geschlechtern durch die vielen arbeitslosen Musiker wieder etwas nivelliert werden.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ich denke es gibt einen Unterschied zwischen Emanzipation und Gleichmacherei. Zur Empanzipation gehört für mich, dass Frauen und Männer vor dem Gesetz gleichgestellt sind und grundsätzlich in Bildung, Beruf, etc. die gleichen Startchancen haben, schlichtweg nicht von vornherein durch Reglements unterschiedlich behandelt werden. Das nehme ich mal als bei uns in der BRD als grundlegend gegeben an. Wir haben eine Kanzlerin, oder?

Was die Verteilung bei den Gitarristenm, in Studiengängen oder sonstwas betrifft sehe ich einen deutlichen Männerüberhang nicht per se als Zeichen dafür, dass Frauen unterdrückt oder rausgemobbt oder weniger gefördert, etc. werden. 100 % aller Babys werden von Frauen geboren und an der Statistik wird sich so schnell nichts ändern. Ist das so weil wir Männer diskriminiert werden? Damit will ich nur sagen, dass Frauen nunmal keine Männer sind - und das ist auch gut so. Es gibt nunmal Unterschiede in Physis, Psyche, Sozialisierung, Interessen, etc. Warum, wieso, weshalb - da sollen sich die Gelehrten drüber streiten. Sicher spielt die Prägung und Erziehung irgendwo eine Rolle, aber es ist nicht nur auf Röcke, Puppen, Blockflöte und die Wendy zurückzuführen.

Und überhaupt habe ich gehört, dass der überwiegende Teil aller Männer auch nicht Gitarre spielt ;-)
 
@Koebes: Ich stimme Dir zu fast 100% zu. Aber nur fast: Ich glaube nicht, dass es ein unbedingt erstrebenswert ist, dass sich Mädels innerlich und in ihren Zielen den Jungs anpassen müssen, um emanzipiert zu sein. Vielleicht wird sich ja eines Tages herausstellen, dass Frauen und Männer von Geburt an unterschiedlich sind?

Würde mich, Vater von zwei Töchtern und einem Sohn, nicht wirklich wundern.

Irgendwo habe ich gelesen, dass das Gehirn geschlechtsspezifisch unterschiedlich funktioniert. Und dass man es nur zu einem gewissen Grad konditionieren kann. Der Corpus Callosum, also der Hirnbalken, ist bei Frauen um den satten Faktor 3 dicker als bei Männern. Das bedeutet 300% Nervenverbindungen zwischen linker und rechter Gehirnhälfte, im Vergleich zu einem Mann. Und im gleichen Zug stellt man mit psychologischen Mitteln fest, dass Frauen durchweg bzw. meist ganzheitlicher Denken als Männer. Zudem zeigen die meisten Untersuchungen der letzten 10 Jahre, dass z.B. beim Sprechen oder der Sinnbildung fast das komplette Hirn einbezogen wird, während bei Männern oft nur wenige Areale gleichzeitig benutzt werden.

(Wenn man das als gegeben hinnimmt, und sich mal den Prozess einer Beurteilung vergegenwärtigt, dann erscheint mir die Entscheidung gegen ein Mathematikstudium sehr erklärlich: Die Mädel sehen für sich keinen Wert darin, 8 Stunden am Tag sich mit einem so drögen Zeug zu beschäftigen. Möglicherweise schwingt da die Angst mit, als vertrocknete Jungfer zu enden. Was bedeutet das? Ganz einfach: Es ist für jeden Menschen von existentieller Bedeutung, mit anderen Menschen in Kontakt zu sein. Das auszublenden fällt jemandem, bei dem das ständig im Bewusstsein ist, schwerer als jemandem, der nur punktuell denkt und das völlig isoliert betrachten kann. Und Jungs können das ausblenden. Wer selbst ein Mann ist, weiß, dass es geht :D)

Männer und Frauen denken offenbar unterschiedlich. Haben meist unterschiedliche Wertestrukturen, kommen in der Beurteilung ein und derselben Sache meist auf unterschiedliche Ergebnisse, und wenn sie das gleiche Urteil fällen, dann spielen meist unterschiedliche Faktoren oder andere Gewichtungen eine Rolle. Frauen unter sich sich in ihren Urteilen öfter einig, oftmals ist es so, dass es für Männer anstrengend ist, die Gedankenwege nachzuvollziehen (und umgekehrt ist es auch so).

Warum also sollten sich die Geschlechter unabhängig von ihren Talenten für oder gegen etwas entscheiden, wenn es doch ganz natürlich und wahrscheinlich am gesündesten ist, sich so zu entwickeln, wie es die individuelle Persönlichkeitsstruktur -zumindest grob- vorgibt? Ich glaube, dass für das spätere Leben kaum etwas schädlicher ist, als es nach den Erwartungen anderer zu leben (Pepe, wenn Du mitlesen solltest.. Du verdienst ja Dein Geld damit, das wieder geradezubiegen)

Grüße Thomas

Ach.. ausgebildete und aktive Profimusiker haben im Schnitt ein um 15% verdickten Corpus Callosum.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Wie Noclue sagt, Gleichberechtigung bedeutet ja nicht, dass alle Musiker zu 49% Frauen und 51% Männer sein müssen. Jeder Beruf und jedes Hobby der Welt wird immer einen einseitigen Überschuss haben, dass ist doch klar.
Gleichberechtigung in der Musik heißt für mich: Frauen müssen nicht ein Instrument in die Hand nehmen, und ich erkenne an, dass das Herumhängen in bierfeuchten Probekellern und das Zerstören der Gehörgänge nicht jeder Fraus Sache sind, aber wenn sie es tun, sollte es keinen Grund geben, das zu belächeln/unweiblich zu finden oder was auch immer. Das muss einen ja nicht dran hindern, einer Frau zu helfen, den schweren Amp auf die Bühne zu wuchten.

Edit: hat sich erledigt. Man sollte immer den ganzen Beitrag lesen.
 
Ist es in diesem Geschlechterk(r)ampf nicht genauso wie in der Musik ?
Vorwärts gehts nur miteinander, nicht gegeneinander.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
(Wenn man das als gegeben hinnimmt, und sich mal den Prozess einer Beurteilung vergegenwärtigt, dann erscheint mir die Entscheidung gegen ein Mathematikstudium sehr erklärlich: Die Mädel sehen für sich keinen Wert darin, 8 Stunden am Tag sich mit einem so drögen Zeug zu beschäftigen. Möglicherweise schwingt da die Angst mit, als vertrocknete Jungfer zu enden. Was bedeutet das? Ganz einfach: Es ist für jeden Menschen von existentieller Bedeutung, mit anderen Menschen in Kontakt zu sein. Das auszublenden fällt jemandem, bei dem das ständig im Bewusstsein ist, schwerer als jemandem, der nur punktuell denkt und das völlig isoliert betrachten kann. Und Jungs können das ausblenden. Wer selbst ein Mann ist, weiß, dass es geht :D)

Männer und Frauen denken offenbar unterschiedlich. Haben meist unterschiedliche Wertestrukturen, kommen in der Beurteilung ein und derselben Sache meist auf unterschiedliche Ergebnisse, und wenn sie das gleiche Urteil fällen, dann spielen meist unterschiedliche Faktoren oder andere Gewichtungen eine Rolle. Frauen unter sich sich in ihren Urteilen öfter einig, oftmals ist es so, dass es für Männer anstrengend ist, die Gedankenwege nachzuvollziehen (und umgekehrt ist es auch so).

Warum also sollten sich die Geschlechter unabhängig von ihren Talenten für oder gegen etwas entscheiden, wenn es doch ganz natürlich und wahrscheinlich am gesündesten ist, sich so zu entwickeln, wie es die individuelle Persönlichkeitsstruktur -zumindest grob- vorgibt? Ich glaube, dass für das spätere Leben kaum etwas schädlicher ist, als es nach den Erwartungen anderer zu leben (Pepe, wenn Du mitlesen solltest.. Du verdienst ja Dein Geld damit, das wieder geradezubiegen)

Jawoll - das schaffe ich aber auch als Kerl. In Mathematik habe ich seit der 7./8. Klasse absolut keinen Sinn mehr gesehen, weil ich da schon wusste, dass der Murks keinen relevanten Praxisbezug mehr für mein Leben haben wird. Und trotzdem hänge ich in einem halben MINT-Fach und mache nächstes Jahr meinen B.Sc. Ich stimme dir also voll zu: jeder muss gucken wie er glücklich wird. Und das sollte ebenso jeder auch akzeptieren. Wenn keine Frau Mathe machen will - ist doch kein Problem, oftmals sind Männer ja die fanatischen Fachidioten und das ist für Mathe ideal. Genauso ist es aber bei der Erziehung von Kindern wichtig, auf das besagte "Ganzheitliche" zu achten. Eben nicht nach Methode XYZ vorzugehen, sondern Kind+Umfeld+Zukunft+Welt im Blick zu haben. Wenn Frauen das genetisch besser können (was evolutionär betrachtet naheliegt) - toll. Wenn ein Mann das machen will - bitte. Bei den Leistungskurswahlen an Gymnasien sitzt ja auch keiner da und zwingt wen was zu wählen. Mein Chemie LK war fast 50:50. Der Deutsch LK hatte Frauenüberschuss (ok der war n Fehler wegen der Lehrerin... :D ). Ich bin ein strikter Gegner der Frauenquote. Nicht nur, dass man so mancher Firma damit die Möglichkeit nehmen würde, den bestmöglichen Mitarbeiter einzustellen, weil irgendwann dann ein Posten mit einer Frau besetzt werden muss. Nein, es bestünde sogar die Gefahr, dass manche Positionen ganz unbesetzt blieben, weil einfach keine Frau Bock auf den Job zwischen verblendeten Kleinkindern mit zu viel Geld hat. In so manchem Unternehmen könnte die Führungsetage mir nämlich auch einen sehr gut bezahlten Job anbieten - mit Vollpfosten würde ich einfach nicht arbeiten wollen. Und die haben viele Freunde, die besagten Leute...
 
Mein Gott, in Deutschland muss man mittlerweile nur noch "Mathematik" sagen und die Leute kriegen Schaum vor dem Mund:

Wenn man das als gegeben hinnimmt, und sich mal den Prozess einer Beurteilung vergegenwärtigt, dann erscheint mir die Entscheidung gegen ein Mathematikstudium sehr erklärlich: Die Mädel sehen für sich keinen Wert darin, 8 Stunden am Tag sich mit einem so drögen Zeug zu beschäftigen. Möglicherweise schwingt da die Angst mit, als vertrocknete Jungfer zu enden. Was bedeutet das? Ganz einfach: Es ist für jeden Menschen von existentieller Bedeutung, mit anderen Menschen in Kontakt zu sein. Das auszublenden fällt jemandem, bei dem das ständig im Bewusstsein ist, schwerer als jemandem, der nur punktuell denkt und das völlig isoliert betrachten kann.

Selbstredend ist jede abstrakte Naturwissenschaft völlig dröge und langweilig, und wer sich mit ihr beschäftigt, endet als isoliert Vollnerd oder als alte Jungfer. Der Geschlechtstrieb erlischt dabei ansatzlos mit der ersten gelösten Differentialgleichung. Kein Wunder, dass die netten Mädels sowas nicht machen wollen, die können ja auch weiter im Deutsch-LK ihren Namen vortanzen.

Jawoll - das schaffe ich aber auch als Kerl. In Mathematik habe ich seit der 7./8. Klasse absolut keinen Sinn mehr gesehen, weil ich da schon wusste, dass der Murks keinen relevanten Praxisbezug mehr für mein Leben haben wird. Und trotzdem hänge ich in einem halben MINT-Fach und mache nächstes Jahr meinen B.Sc. Ich stimme dir also voll zu: jeder muss gucken wie er glücklich wird. Und das sollte ebenso jeder auch akzeptieren. Wenn keine Frau Mathe machen will - ist doch kein Problem, oftmals sind Männer ja die fanatischen Fachidioten und das ist für Mathe ideal.

Nicht schlecht. In der 7. Klasse lernt man den Dreisatz (sinnlos, Supermarkt steht ja alles Deppengerecht auf Einheit runtergerechnet), die Zinsrechung (in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen in Griechenland noch sinnloser) und in der 8. Klasse noch mehr Zeugs für die fanatischen Fachidioten, falls man soweit kommt. Generell kann man gesichert sagen, dass Mathematik Murks ist, den kein Mensch braucht. Welche Errungenschaft der Menschen basiert schon auf ihr?

Sorry für OT, aber eigentlich müssen wir aufhören 50 % unseres natur- und ingenieurswissenschaftlichen Potentials ungenutzt in der Küche zu belassen, weil wir uns das volkswirtschaftlich schon nicht leisten können.

Von der geistigen Verödung des Landes, dass Gauss und Riemann hervorgebracht hat, will ich hier gar nicht anfangen. Die beiden haben ja eh nur Murks gemacht.
 
DrScythe, solche Sprüche kannst du gegenüber einem Mathelehrer doch nicht bringen. ;)
 
Hihi, der Fred lebt ja immer noch....

Ohne im Detail die Beitragenden zu erwähnen...

-Ich bin Naturwissenschaftler im Berufsleben, würde aber jedem, der "Geld verdienen" als erst Prämisse für seine Berufung sieht, klar empfehlen "Wirtschaft" zu studieren.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben