Hallo, wir haben unser Monitoring Problem so gelöst.
Wir sind von unseren Gitarren und Basstürmen und dem Akustikschlagzeug weg und haben komplett auf E umgebaut.
Jaaaa, Sammy, das hatte ich vor 2 Wochen auch mal so ähnlich, das war aber eine Coverband, mit der zu diesem Gig mit acustischen Gitarren und E-Drums Rock 'n Roll - Nummern und etwas härterer Pop gespielt wurde. Ich selbst spielte meinen '64 Fender Precision über den Promethean 5110, raus aus der DI-Box, rein in den Mischer. Den P. schräg gestellt, hat funktioniert.
Bei meinen anderen Projekten geht das einfach nicht. E-Drums bei Hardrock und Heavy Metal? Bei den Heavy - Projekten handelt es sich dann um eine richtige "Schiessbude" und zwei Gitaristen, die im einen Fall mit 50-Watt Röhrencombos, im andern Fall mit 100-Watt High-Gain - Fullstacks "herumbrüllen".
Aber jetzt das Geheimnis: Auch das geht leise. Seit der Erfindung des "Master-Volumes" ist es möglich, auch ohne Endstufensättigung einen amtlichen Gitarrensound hinzukriegen.
BTW: Bei den beiden Heavy - Projekten betreibe ich einen Bass - Fullstack, der aber auch so leise ist, dass ich den Schlagzeuger und den Rest der Band im Proberaum hören kann. Im Proberaum ist der Schlagzeuger die Messlatte, was Lautstärke angeht.
Ich bin zu 70% auf Bühnen unterwegs, die so groß sind, dass der Fullstack gerechtfertigt ist. Dabei ist meisstens nur der Gesang auf den Monitoren, den Rest krieg ich so zu hören. Und ich gebe alex0293 absolut Recht, auch auf der Bühne mit der Lautstärke, die sich im Proberaum am Schlagzeg orientiert, spielen, und meisstens ist es gut.
Ich meine, die Zeiten haben sich geändert. In den letzten 20 Jahren hat sich der PA-Sound von "offensichtlich Gitarrenorientiert" hin zu "seeeehr, seeeeeeeeeehr basslastig" verändert. Mit Lautstärken, mit denen vor 20 Jahren sich jeder Techniker geweigert hätte, überhaupt noch was abzunehmen, kommt man heute gut zurecht.
Dennoch gelten grundsätzlich zwei Prämissen:
1.) So laut wie nötig, so leise wie möglich und
2.) Die PA kann nur weitergeben, was sie bekommt.
EIn matschiger Bühnensound kann weder zu einem brillianten PA-Sound verwandelt werden, noch kann viel Monitor den Sound/Gig verbessern. Jetzt aber der GAU: Die Band ist diszipliniert, und trotzdem geht wegen der großen, zugestellten Bühne (3 - Band - Festival mit ultrakurzen Umbaupausen) nichts in Punkto sich gegenseitig hören, die PA ist grenzwertig, die Gitarren sind viel zu laut drauf und der Tech weigert sich, was wegzudrehen, nach dem Motto:"Geht nicht"? Dies habe ich im September erlebt, es war katastrophal. Dass der Gesang(ich singe im zweite oder dritte Stimme) überhaupt über Monitor durchkam, grenzt an ein Wunder. In dieser Situation hat der nächste Satz eine essenzielle Bedeutung:
Zu was wird eigentlich geprobt? Ich bin der Ansicht, dass eine Nummer so lange geübt wird (gerne auch aleine), dass im Katastrophenfall, sprich, wenn man sich gar nicht hört, dennoch die Nummern adäquat wiedergegeben werden können. Vor knapp 20 Jahren hatte ich eine Band, bei der beide Gitarreros sooo gut waren, dass man es nicht nötig hatte, aleine zu üben. Bei vielen Proben konnte der Schlagzeuger nicht dabei sein, berufliche Beanspruchung. Trotzdem musste geprobt werden. Die Musik war recht kompliziert, so Richtung Dream Theater, viele Rhytmuswechsel. Ich wurde oft gefragt: "Wie machst Du das, dass Du diese Rhytmuswechsel so drauf hast?" Nun, die Antwort war enfach: Ich übe! Sobald ich Zeit habe, hängt ein Bass um meinen Hals.
Das hilft, Kinder, das hilft viel.....