LEDs durch Anschlagdynamik steuern, ist das möglich?

Zwachi
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Grüß euch!

Ich würde gerne LEDs in meinen Korpus einbauen, die auf die Anschlagdynamik reagieren.
Ich stell mich das folgendermaßen vor:

1) Ein Transistor parallel von der Einsteckbüchse zum seperaten Stromkreis der LEDs, die Empfindlichkeit des Anspruches der LEDs regelbar durch einen Poti.

2) 2 verschiedene LED-Kreise, anwählbar durch Miniswitch. 3. Position im Leerlauf.

Ist das generell möglich?
Die LEDs haben eine Gleichspannung, die Gitarre doch eine Wechselspannung, gibt's dabei Probleme?

Danke im Voraus!
Lg Emil
 
Eigenschaft
 
Prinzipiell ist das möglich. Du benötigst:
  1. Einen hochohmigen Verstärker zur Auskopplung des Audiosignals,
  2. Einen Gleichrichter, der aus der Wechselspannung eine geeignete Gleichspannung zur Ansteuerung der LED erzeugt.
Geeignete Schaltungen zur Gleichrichtung sollten sich im Netz in ausreichender Anzahl finden lassen.

Ulf
 
Also ich bin ja jezt garnicht so der Gitarrenkenner aber in der Elektronik kenne ich mich aus. Aber die Gitarre ist doch ein passives Instrument, das ausser Signalerzeugung des Tonabnehmers weder eine Gleich- noch eine Wechselspannung als Speisung hat/benötigt. Was nicht geht ist einfach das Audiosignal für das Betreiben der LED's zu verwenden, auch mit Gleichrichter nicht! Sprich die Tonabnehmer können nicht als Speisung verwendet werden. Es muss also unbedingt eine Batterie (am Besten 9V) eingebaut werden, sonst leuchtet da garnix.

1. Der Vorschlag mit dem hochohmigen Verstärker zur Auskopplung des Audiosignals ist also zwingend nötig.
2. Das mit dem Gleichrichter fällt weg, wenn Du eine Batterie nimmst, anders müsste mir mal jemand erklären, wie das gemeint ist mit der "Wechselspannung" in der Gitarre.

Könntest Du denn mitner Batterie leben?
gruss meischter
 
[…]
1. Der Vorschlag mit dem hochohmigen Verstärker zur Auskopplung des Audiosignals ist also zwingend nötig.
2. Das mit dem Gleichrichter fällt weg, wenn Du eine Batterie nimmst, anders müsste mir mal jemand erklären, wie das gemeint ist mit der "Wechselspannung" in der Gitarre.
[…]

Zu 2.: Die Wechselspannung kommt doch durch die Induktion in der Spule durch die sich bewegende Saite. Soweit ich das verstehe/sehe. :)
 
2. Das mit dem Gleichrichter fällt weg, wenn Du eine Batterie nimmst, anders müsste mir mal jemand erklären, wie das gemeint ist mit der "Wechselspannung" in der Gitarre.

gruss meischter

Durch das Schwingen der Saiten innerhalb des Magnetfeldes der Tonabnehmer (Spulen) erzeugst Du eine Spannung, die zum Verstärker geschickt wird.
Ich bin mir gerade nur nicht sicher ob das eine pulsierende Gleichspannung (so, wie es am Ende am Lautsprecher ankommt) oder wirklich eine Wechselspannung ist.
Tendiere da eher zur pulsierenden Gleichspannung.
 
Nein. Prinzipiell ist das eine Wechselspannung.
Da die Saite ja mal mehr in das Magnetfeld eindringt und sich mal mehr aus diesem entfernt.

mfG
 
Ich hätte jetzt auch auf Wechselspannung durch "Flächenänderung" der Saite im Magnetfeld getippt.
 
Ach Jungs...

Aus den Tonabnehmern einer Elektrogitarre kommt eine reine Wechselspannung ohne Gleichanteile - wo sollte der bei einem passiven System auch herkommen?

Wenn man die Signalwechselspannung gleichrichtet, entsteht eine pulsierende Gleichspannung. Zusammen mit einem geeigneten Tiefpaß wird daraus dann eine Gleichspannung, die in etwa der Hüllkurve der Wechselspannung folgt und dann zur Ansteuerung der LED dienen kann.

Also, dieser Gleichrichter ist nicht für die Versorgungsspannung da! Das ganze stellt eher eine Art Hüllkurvendemodulator dar.

So, bevor jetzt weiter mit technischem Unsachverstand über meinen Vorschlag diskutiert wird, sollte man erst mal den Link durcharbeiten!

Ulf
 
So, also wegen dem technischen Unsachverstand fühle ich mich jetzt mal zumindest auf elektronischer Ebene nicht angesprochen, dass ein Tonabnehmer eine Wechselspannung generiert ist ja wohl klar.
Und mit dem Gleichrichter hast Du natürlich recht, da hatte ich zuwenig genau gelesen, für mich machte es zuerst den Eindruck, als möchte Zwachi für die Ansteuerung und die Speisung gleichzeitig verwenden, was natürlich nicht geht.

Also:
1. Du greifst das Signal beim Tonabnehmer ab und schaltest den von DerOnkel erwähnten Hüllkurvendemodulator dazwischen.
2. Am Ausgang hängst Du eine Nichtinvertierenden Verstärker dran (etwas runterscrollen).
3. An diesem Ausgang wiederum kommt die LED (oder wenns mehrere sind, parallelschalten) mit einem Vorwiderstand dran.
4. Der Operationsverstärker schliesst Du an eine 9V Batterie an.
5. Los! :)

Hinweise:
- Für die Einstellung der Empfindlichkeit schliesst Du das Poti am Besten anstelle von R2 (siehe nichtinvertierender Verstärker), so kannst Du die Verstärkung (=Empfindlichkeit) schön nach deinen Bedürfinissen einstellen.
- Die Umschaltung auf eine andere LED ist eingentlich selbsterklärend. Halt einfach einen Umschalter mit einbauen.

Falls Du Hilfe beim Auslegen der einzelnen Bauteile benötigst, einfach melden :)
gruss meischter
 
Vielen Dank für die bemühten Antworten, genau das wollte ich wissen, perfekt! :great:

Melde mich wieder, wenn das Projekt geglückt ist, bzw wenn es Probleme gibt..

Nichmals danke, schöne Grüße Emil
 
Und jetzt noch das Signal auf einen ADC eines Mikrocontrollers geben und dann gleich noch verschiedene Muster je Amplitude auf die LEDs abgeben :D Stell ich mir recht lustig vor

Gruß, Guido
 
Dürfen wir das dann auch in einem Video oder so bestaunen? :D
 
Melde mich wieder, wenn das Projekt geglückt ist, bzw wenn es Probleme gibt..

Das würde mich allerdings wunder nehmen, ob das funktioniert, noch ein Tipp: Wahrscheinlich musst du beim Hüllkurvenmodulator einfach experimentieren welches RC-Glied (=Tiefpass) am besten passt, kommt wahrscheinlich hauptsächlich auch auf die Spielweise an.
Lass mal hören und sehen :)
 
Grüß euch!

Nach Monaten ohne Fortschritt, habe ich mein altes Projekt wieder aufgegriffen!


Habe von meinem damaligen Elektrotechnik-Professor folgende Serviettenzeichnung erhalten:
Meine Rekonstruktion:
IMG_0968.jpg

Nun entspricht das nicht ganz den oben genannten Vorschlägen, außerdem wüsste ich gerne, wo und wie ich die Tonabnehmer dazulöten soll, bzw ob ich nur auf einer Spule das Signal abgreifen soll?
Es wird übrigens eine Telecaster mit 3 Single Coils.

So richtig kenn ich mich bei der Schaltung noch nicht aus, also wäre ich dankbar für jede Hilfe!


LG, Emil
 
Hi,

also die Schaltung sieht schonmal gut aus.
Das Signal kommt an den +Eingang des linken OpAmps.
Prinzipiell funktioniert es so:
der erste OpAmp verstärkt dein Signal, die Diode richtet es gleich ,
die RC-Kombination macht daraus eine amplitudenabhängige Gleichspannung.
Dre rechte OpAmp ist dafür da, die LED zu treiben.

Um mit nur einer Versorgungsspannung zu arbeiten, kannst du den linken OpAmp
wie den rechten beschalten.
D.h. an den +Eingang einen Kondensator und einen Spannungsteiler, in den Ausgang noch einen Elko (etwa 1µ müsste reichen)
und vom Trimmer nach Masse auch einen Elko (10µ, je nach Anforderungen)


mfG
 
So, nun sitz ich seit 1 1/2 Stunden vor dem Schaltbild und hab noch immer keinen Plan, wie ich das ganze verlöten soll..

Bin nun mal Maschinenbauer / blindes Huhn und elektrotechnisch spätestens ab Operationsverstärkern überfragt! :(

Um mit nur einer Versorgungsspannung zu arbeiten, kannst du den linken OpAmp
wie den rechten beschalten.
D.h. an den +Eingang einen Kondensator und einen Spannungsteiler, in den Ausgang noch einen Elko (etwa 1µ müsste reichen)
und vom Trimmer nach Masse auch einen Elko (10µ, je nach Anforderungen)
mfG

+Eingang, ist damit der Batterieeingang gemeint, oder der Signaleingang?
Spannungsteiler = 2 Widerstände in Serie?!?

Der Elektrolytkondensator am Poti geht klar! :great:



Wie der rechte OP verschaltet gehört ist mir nach wie vor ein Rätsel, geh ich mit der Batterie bei -Eingang rein und nach 2 Widerständen dort wieder raus?


Bitte nochmals um Entschuldigung, für meine doofe Fragerei, habe damals angenommen, das Projekt mit meinem Professor gemeinsam zu erarbeiten.
Am einfachsten für mich wäre eine deppensichere aufgezeichnete Schaltung mit allen Elementen, sowohl Tonabnehmer, als auch Batterie..

Fürchte aber, dass ich da bald zu viel verlange.. :redface:

LG, Emil
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

kein Problem:
Sig_LED.png

+Eingang, ist damit der Batterieeingang gemeint, oder der Signaleingang?
Wenn man sich klarmacht, dass es so etwas wie einen "Batterieeingang" nicht gibt, wird die Sache klarer.
An einen Signaleingang kommt immer das dran, womit du etwas machen wilst,
sprich: ein Signal verstärken, etwas schalten etc.
Außerdem hilft die Ausrichtung des Symbols: konventionell geht immer horizontal etwas rein oder raus, und vertikal ist die Stromversorgung.

Bezüglich des Plans:
die RC-Kombination in der Mitte kann man nach Geschmack noch etwas ändern, indem man den Kondensator größer oder kleiner macht.
Etwa von 10nF bis 470nF sollte alles drin sein.

Ich hoffe, ich konnte helfen.
mfG
 
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Wenn du einen passenden OpAmp Chip auswählst, hat dieser natürlich auch noch Plus und Minus 'Beinchen'. Diese müssen dann auch noch an die 9V und an die Masse geklemmt werden.
 
@ TheByte, danke vielmals, dein Schaltbild ist super, perfekt!! :great:

Eine kleine Frage hätt ich dazu noch: Gehört statt C3 nicht eine Diode zum Gleichrichten?
Ich dachte, die wäre ein Element für den Hüllenkurvendemodulator?


Zwei zweifach Operationsverstärker werden wohl reichen, oder?
So wie diese hier: http://www.musikding.de/product_info.php/info/p1764_OPA2134PA.html


Die Belegung des OpAmp wird etwa so aussehen:
1764_0.jpg

Nochmals Danke,
LG, Emil
 

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  • OpAmp2A04.gif
    OpAmp2A04.gif
    3,9 KB · Aufrufe: 169
Zuletzt bearbeitet:
Oh, da hab ich was vergessen!
Nach dem Kondensator kommt, wie du schon bemerkt hast eine Diode.
Also, nochmal, aber richtig:
Sig_LED.png

Und für den OpAmp würde ich nicht so einen "vergoldeten" nehmen.
Ein einfacher TL072 tut hier auch seinen Dienst ;)

mfG
 
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