[Workshop] Elektroarbeiten Basics (Bauteile, Löten, Werkzeuge etc.)

  • Ersteller XenoTron
  • Erstellt am
Man sollte aber eines NIEMALS tun: beide Lotsorten mischen.
Wenn ein altes Gerät noch mit bleihaltigem Lot gelötet ist, muß man bei der Reparatur auch wieder bleihaltiges Lot nehmen.
Wenn ein neues Gerät bleifrei verlötet ist, muß man es auch mit bleifreiem Lot reparieren.

Hat mir der Castolinevertreter aber genau anderstrum erzählt. Vorrausgesetzt dias alte Lot wird mit Pumpe / Litze entfernt kann bedenkenlos Bleifreies oder verbleites Lot verwendet werden.
Kritisch sind halt -wie schon geschrieben- die höheren Löttemperaturen bei Bleifreilot. Hier können bei "Verbleiten" Schaltungen probleme entstehen.

Bei NEUPRODUKTEN darf kein bleihaltiges Lot mehr verwendet werden.

Gilt nicht für Raumfahrt / Militär. Gilt auch übrigens nicht Weltweit!!! nur für die Länder die bei dem Abkommen mitmachen.

gruss

Fish
 
Zu dem Statment mit dem sinkenden schmelzpunkt kann ich nur sagen, das mir das unplausiebel vorkommt. Alle im Lötzinn vorhandenen Stoffe haben einen höheren Schmelzpunkt alls das Lötzinn selbst. selbst Durch andere mischungsverhältnisse sinkt der Schmelzpunkt nicht mehr weiter alls ursprünglich.

Das ist nicht richtig.

Legierungen bei denen die Komponenten sehr hohe Schmelztemperaturen haben, können im richtigen Verhältnis sogar vergleichsweise sehr niedrige Schmelzpunkte aufweisen.

Beispiel Eisen/Kohlenstoff:
Eisen hat einen Schmelzpunk von 1536 °C, Kohlenstoff hat seinen bei 3550 °C.
Wird Fe mit 4,3 Masseprozent C legiert, verringert sich der Schmelzpunkt auf 1143°C.
Man kann also nicht sagen der Schmelzpunkt einer Legierung mindestens so groß ist wie der seiner Komponenten!
 
Bei Bleihaltigem Lot hat man eine eutektischen Legierung. Das heißt das Liquidus- und Solidustemperatur zusammenfallen. In einfachem Deutsch erklärt: Wenn das Lötzinn flüssig wird, dann wird es schlagartig "richtig" flüssig. Fallen die beiden Temperaturen auseinander, so gibt es eine Temperatur, wo das Lötzinn "nicht richtig" flüssig ist. Man hat dann so eine schmierige wabernde Masse, die sich nicht mit dem zu verlötenden Gegenstand vernünftig verbindet, sondern nur dran pappen bleibt. Bei den bleifreien Loten fallen die beiden Temperauren nicht so gut zusammen wie beim bleihaltigen Lot. Das Löten wird vor allem für den Anfänger etwas schwieriger. Eine Alternative ist lediglich SnAg3.5Cu0.9. Das ist auch nahezu eine eutektische Legierung.


Zum Vermischen.
Mit Vermischen meine ich wirkliches Vermischen.
Also nicht das nahezu komplette Entfernen des alten Lots (Lötentsaugpumpe/Entlötlitze) und dann das Neulöten: das ist ziemlich unproblematisch.
Wenn man aber nur eine Platine nachlöten will, weil es "kalte Lötstellen" gibt, dann entfernt man ja nicht immer alles, sondern lötet auch mal drüber. Da sollte man beides nicht mischen. Der Schmelzpunkt kann dann rapide sinken!

Sn96Ag4 hat einen Schmelzpunkt von 221°C. Kommt Blei dazu sinkt er auf 179°C. In Ausnahmefällen - wenn Wismutlegierungen im Spiel sind - kann der Schmelzpunkt auch auf unter 100°C sinken. Bei neuem Bleifreilot vom Typ Bi57Sn43 (Schmelzpunkt: 138°C) sinkt der Schmelzpunkt in Verbindung mit Blei auf 96°C. Da kann es passieren, daß bei Netzteilen während des Betriebs schonmal eine Lötstelle weich wird.
 
Böhmorgler schrieb:
Es wird wohl weiterhin bleihaltiges Lot zu kaufen sein. Bei NEUPRODUKTEN darf kein bleihaltiges Lot mehr verwendet werden. Reparaturwerkstätten dürfen es aber weiterhin verwenden und der Privatmann sowieso.
Na also, wenn das richtig ist(wovon ich jetzt mal ausgehe:great: ) dann brauch (Privat-)man(n) sich ja keine Sorgen machen:D
Gruß
Moritz


Ps:Weil das mit dem Vermischen und den Schmelzpunkten klingt nicht so vertrauenserweckend...
 
Du wirst im Leben nicht eingeknastelt wenn du bleihaltiges Lötzinn verwendest.
Bei nem Betrieb kann das schon sein. Im krassesten Fall sag mer mal ;)

Böhmorgler:
Was machst du? Hab das mitm eutektischen Punkt etc bei meinem Post weggelassen, weil das eh keiner weiß, der nicht sowieso Ahnung davon hat.
Hast du beruflich mit sowas zu tun?
 
Soso.

Umso beeindruckender ^^
Ich wüsst jetzt nicht, wem aus meinem Bekanntenkreis ich den Begriff "Eutektikum" um die Ohren pfeffern und auf ne brauchbare Antwort hoffen könnt ;)
Ich wüsst das selber nich. Weiß ich nur dank meinem Studium ^^
 
Auch wenn der Thread nun schon Uralt ist, mir hat er geholfen und deswegen gibt es noch mal ein Dankeschön!
 
Dafür ist er da :)
Danke für die Blumen.
 
Die Empfehlungen in Ehren , aber es wird wohl kaum möglich sein, die Welt der Elektronik in einem Workshop abzubilden. Dafür gibt es Fachseiten.

Und die Idee, man dürfe niemals an Geräten arbeiten, die nicht unter Strom stehen, ist auch ein wenig weltfremd, weil ohne Strom kaum Messungen zu machen sind. Soforn es sich um Netzspannung handelt, was z.B. bei mir tagtäglich der Fall ist, empfiehlt sich ein Trenntrafo und Schutzmaßnahmen gegen Berührung oder reinfallende Gegenstände, die die 230V berühren könnten. Leider sind viele Geräte nicht so sicher gebaut, dass man sie gefahrlos "servicen" könnte. Es tut aber in aller Regel, die Spannungen durchzumessen und zu schauen, wo mehr als 60V hingehen (Achtung bei Power AMPs!) und das zu isolieren.
Und dann gilt die alte Regel, dass immer nur eine Hand mit der Messleitung an die Gefahrenstellen geht und die andere nichts berührt. Zudem arbeitet man auf nichtleitenden Arbeitsflächen und steht mit dem Stuhl auf nichtleitendem Kunststoffboden. ESD-Schutz muss man getrennt betrachten. In der Regel wird man KEIN ESD-Band tragen!
 
Danke für den nützlichen Beitrag! Als kleines Dankeschön von mir eine gratis Rechtschreibkorrektur.
 

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