Zartes Kaufinteresse: Digitaler Pianoersatz für zuhause / Recording

  • Ersteller Remedy Lane
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erstmal Korrektur. hier das gleiche Beispiel nochmal. Ich meine, das andere war etwas dumpf aufgenommen (Regler vergessen). Zu den anderen Punkten mach ich mal Testdateien.
 
Ja, klingt einen Tick brillianter, gefällt mir so besser! Und wirklich auch authentisch. Meinst du, die 64er Polyphonie reicht aus?
 
Das denke ich schon. Das wird doch reichlich überschätzt. Mit einem Komplettglissando über alle weißen Tasten bekommst Du gerade mal 51 Töne zusammen. Kannst also sogar noch ein paar chromatische Nebentöne in deinen Haltepedalsound tupfen :D
 
Das denke ich schon. Das wird doch reichlich überschätzt. Mit einem Komplettglissando über alle weißen Tasten bekommst Du gerade mal 51 Töne zusammen. Kannst also sogar noch ein paar chromatische Nebentöne in deinen Haltepedalsound tupfen :D
Naja, wenns sich um Stereosamples handelt, werden aber pro Tastenanschlag zwei Stimmen verbraucht, d.h. im Prinzip halbiert sich die Polyphonie.
Trotzdem hast du Recht: Das Thema Polyphonie wird definitiv überschätzt und mehr als 64 Stimmen wird man im normalen Piano-Einsatz im Normalfall nicht brauchen. Interessant wirds erst, wenn man größere Layers baut, schlimmstenfalls noch mit Sounds, die nicht von allein ausklingen. Oder natürlich, wenn Sequencer oder Begleitautomatik mitlaufen, aber das ist ja bei DPs üblicherweise gar nicht vorhanden.
 
Ich finde auch das Polyphonie heutzutage keine Rolle mehr spielt, weil sowieso fast alle Digipianos min. 64 Stimmen haben. Irgendwie macht da aber auch jeder Hersteller was anderes draus. Ich meine es halbiert sich nicht mal bei allen die komplette Polyphonie bei Stereo. Da gab es im langen RP-X Thread zu Beginn oft die Diskussion, weil das RP-X irgendwie relativ kleine Polyphonie hatte von 96 oder so, weiss nicht merh genau. Also ich hab noch nie Noten verloren beim RP-X. Jedenfalls hab ich es wenn nicht gemerkt.

Kurz gesagt: in den 90ern waren die technischen Daten Polyphonie oft entscheidend, weil ihr manche Pianos mit 16 Stimmen oder die besseren mit 32 schon knapp waren. Heutzutage ist es meiner Meinung nach überflüssig das die Hersteller überhaupt noch die Polyphonie angeben, ist halt so ein Relikt aus den 90ern. Dafür werden heute dann oft die Sample-Größe in MB nicht mehr angegeben, weil die Hersteller gerne verschweigen wollen, dass es immernoch nur noch 8 MB wie in den 90ern sind.... da jeder Hersteller machen kann was er will bei solchen Angaben gibt Roland ja zB diesen doppelten Wert an MB an mit dem Zusatz 16 bit linear oder so, was soviel heisst wie es ist halb soviel Speicher da, weil komprimiert. Das ist doch alles irgendwie schon totaler Quatsch. Aber normalerweise wirds jetzt einfach weggelassen, dafür schreiben die Hersteller jetzt nur floskeln wie ADVANCED SOUND ENGINE oder HYPER MODEL SYNTH ENGINE usw. und letztlich ist das Marketing-Blub, der in den technischen Daten eigentlich gar nichts verloren hat. Ähnlich ist es auch mit der Polyphonie. Es gibt ja sogar Hersteller, die den gleichen Namen für Tastaturen bei unterschiedlichen Keyboards verwenden und wenn man diese denn anspielt sind es ganz andere Tasten. Ist das nicht so beim SP250 und dem SV1? Die Tasten fühlen sich für mich ganz anders an.

Wenn man wirklich richtige technische Daten angeben möchte, dann sollte man meiner Meinung nach schreiben, ob es Flash-Speicher oder fester Speicher ist und wieviel Speicher vorhanden ist. Außerdem gerne noch die Layer Zahl sowie die Effekte aufzählen wie Saitenresonanz, Hämmer, Damper-Geräusch usw., die Anzahl unterschiedlicher Sounds, Effekte, Größe, Gewicht ua.


Also immer anspielen: Wenn der Grundklang gefällt und die Tasten zusagen und die Gehäusegröße, Bedienung, sonstige Sounds usw. passen, dann kaufen. Sonst stehen lassen und auf die nächste Messe warten, denn die nächsten Geräte kommen bestimmt und andere Mütter haben auch schöne Töchter.....
 
weil das RP-X irgendwie relativ kleine Polyphonie hatte von 96 oder so...
72, also kaum mehr als mein P-90.

Also ich hab noch nie Noten verloren beim RP-X. Jedenfalls hab ich es wenn nicht gemerkt.
Und das ist doch entscheidend.

andere Mütter haben auch schöne Töchter.....
deshalb immer dran denken: wenn z.Zt. kein Digi im Haus, kann man sich derweil auch mit der Tochter der Nachbarin beschäftigen. :D

edit: hab grad mal einen kleinen Test gemacht:
- Pedal treten
- lauten Ton im Bass anschlagen
- mit etwas Abstand nach oben eine chromatische Skala durch vier Oktaven; Pedal ständig gehalten

Das sind zusammen 50 Töne. Am Ende konnte ich immer noch den Basston hören. Ich gehe also davon aus, daß alle noch da waren. Man kann also die 64 Stimmen als real annehmen und nicht als halbiert. Damit kann man sogar irgendwelche kranken Balkendiagramme von John Cage vertonen
biggrin.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
genau diesen Bass-Ton-Test kennen natürlich auch die Hersteller. Daher ist bei den neueren Digipianos die Polyphonie-Abschaltung irgendwie in Zonen eingeteilt, so dass der Bass-Ton dann gehalten wird, aber die ersten Töne im oberen Bereich der Tastatur abgeschnitten werden würde. Eigentlich darf man das nicht mehr schaffen, das noch zu hören, zumindest nicht in der Mittelklasse.

Wie gesagt bei Arrangern oder Workstations spielt eine Polyphonie trotzdem eine Rolle. Wenn man mehrere Spuren laufen hat und selber noch Piano dazu spielt zB ist 64 viel zu wenig. Da können dann schon mal Noten der Begleitung abfallen. Aber die Workstations haben ja meist sogar 256 Stimmen....
 
Es soll ja auch Hersteller geben, die einen etwas komplizierteren Algorithmus verwenden.

Sinnvoll ist ja, das der Ton verschwindet, den man eh nicht mehr hört. Die Nords haben ja deutlich weniger als 64 Stimmen, wenn ich mich nicht täusche.
 
Es soll ja auch Hersteller geben, die einen etwas komplizierteren Algorithmus verwenden.

Ja, jemand schrieb doch hier mal: "Die math. Formel möchte ich mal sehen, die "die unwichtigeren Töne" erkennt und wegnimmt."
 
Es gibt in der Tat bei vielen Herstellern mittlerweile sehr gute Note-stealing-Algorithmen, die wirklich sehr gut darin sind, immer den am schlechtesten zu hörenden Ton abzuschneiden, wenns denn wirklich mal sein muss. Spielt man in einem Bereich sehr viele Töne auf einmal (oder kurz nacheinander) ist es schwierig, dort noch die einzelnen Töne differenziert zu hören, sodass dort dann eben abgeschnitten wird. Der Basston unten bleibt dann eben erhalten. Wie ich auch schon öfter mal erläutert habe, arbeiten viele auch mit weiteren Tricks, z.B. dass im Notfall die weniger gut hörbaren Töne auf Mono-Wiedergabe umgeschaltet werden, um weitere Stimmen für die neuen Töne zu erhalten.

Insgesamt kann man für ein Digitalpiano mit 64-facher Polyphonie davon ausgehen, dass man dort im täglichen Betrieb keine Dropouts hat. Wenn man sich wirklich anstrengt, kann man natürlich künstliche Fälle erzeugen, in denen es Probleme gibt, aber das ist dann eben kein musikalischer Einsatz mehr und damit für meinen Geschmack einfach egal.

Übrigens: Die aktuellen Nords haben in der Pianosektion "40-60 Stimmen" - was immer das heißen mag.
 
40 Stimmen bei Stereosound (=Klaviere) und 60 für Mono-Klänge (=Rhodes).

In der Praxis funktioniert es prima, auch der "Bass-Ton-Test". Beim normalen Spielen ist mir noch nie ein Aussetzer aufgefallen; wenn man künstlich Aussetzer zu provozieren versucht, ist die resultierende Klangwolke zu dicht, als daß man fehlende Töne identifizieren könnte.

Ich halte das Polyphonie-Thema sowieso in vielen Fällen für überbewertet...
 
Ich halte das Polyphonie-Thema sowieso in vielen Fällen für überbewertet...
Tja... es ist halt (ähnlich wie die Verstärkerleistung) eines der wenigen quantitativen Merkmale, die man irgendwie vergleichen kann. Polyphonie gehört aber auch in die Reihe der Kennzahlen, die sukzessiv an Bedeutung verlieren, wenn es um die Einschätzung der tatsächlichen Qualität geht... man fühlt sich an GHz oder Megapixel erinnert.
 
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man fühlt sich an GHz oder Megapixel erinnert.
Guter Vergleich, wobei es bei der Polyphonie noch nicht ganz so schlimm ist. Immerhin kann man dabei noch sagen "mehr ist immer gut", wohingegen man das bei der Taktfrequenz oder Bildauflösung ja mittlerweile immer mit einem "aaaaber..." versehen muss.
 
Wie Distance schon sagte, ist da noch nicht einmal ein super komplexes System nötig. Da haben sich einfach mal ein paar Menschen sinnvolle Gedanken gemacht.
 
Okay, ich kann mir auch vorstellen, dass diese Algorithmen funktionieren, vermutlich schneiden sie den Ton raus, der schon am längsten klingt.
 
Okay, ich kann mir auch vorstellen, dass diese Algorithmen funktionieren, vermutlich schneiden sie den Ton raus, der schon am längsten klingt.
Nein, das gerade nicht. Wenns so wäre, würde der "Basston-Test" ja nicht funktionieren. Ein bisschen aufwendiger ist es schon, aber sicherlich keine "rocket science" ;)
Es geht ja wirklich darum, den Ton zu finden, der am schlechtesten zu hören ist, und das ist üblicherweise NICHT der, der schon am Längsten klingt, sondern der, der am Leisesten klingt und/oder am Stärksten von benachbarten Tönen überlagert wird (negative Formulierung: im Klangmatsch untergeht). Da man ja die Lautstärke und die Notennummer kennt, dürfte sowas relativ einfach zu machen sein, auch wenn da natürlich über die Jahre sicherlich die ein oder andere nicht ganz triviale Verbesserung eingearbeitet wird.
 
Stimmt ja, der Basston muss bleiben...
 
Ist das P-90 als Masterkeyboard verwendbar? Und wie ist es im Vergleich zum P-80?
 
Zuletzt bearbeitet:
alles was einen midi-out hat, kann man grundsätzlich als Masterkeyboard verwenden. Man muss halt selber wissen, ob man evtl. Pitchbender oder Fader usw. benötigt, die hat man bei einem alten Stage-Piano natürlich nicht. Außerdem kann es sein, dass ältere Stage-Pianos nicht den vollen Bereich von 0-127 als Velocity-Range abbilden, sondern nur irgendwie 20-100 oder sowas, das kann man mit kostenlosen Programm Midi-OX rausfinden. Wenn man Keyboards ansteuert, dann sollte entweder das angesteuerte oder das P-90 über einen Program-Change Befehl verfügen und möglichst den Midi-Kanal einstellen können. Das weiss ich jetzt nicht beim P. Was willst Du denn ansteuern? Bei einem PC ist alles egal, denn man kann dann alles am PC einstellen. Wenn Du z.B. ein anderes Stage-Piano ansteuern möchtest, dann könnte das schon schwieriger werden.
 
Ich habe ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer, was ich damit ansteuern wollte. Pitchbender, Fader etc. brauche ich eh nicht, da ich momentan nur an Pianosounds interessiert bin. Dauerwurst sagte, dass der Pianosound eher nach Klavier klingt und die Flügel nicht so gut wären, daher meine Frage, ob man sich irgendwo externe Flügelsounds herholen kann, wenn man die Tastatur vom P90 gut findet.
 

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