überwiegend Männer...

  • Ersteller Piarose87
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Es geht mir überhaupt nicht ums Recht-Haben, das möchte ich nur noch einmal betonen.... aber dadurch, daß ich Mutter bin, kenne ich eine Menge Kinder seit dem Baby- und Kleinkind-Alter und viele junge, moderne Eltern und viele emanzipierte, berufstätige Mütter, die ihre Söhne nicht zu Machos und ihre Töchter nicht zu Tussis erziehen wollen. Und in den ersten ein, zwei Lebensjahren sind die Eltern nun einmal die allererste und wichtigste Referenz.
Aber schon im Kleinkindalter haben die große Mehrzahl der Jungs nichts mit Puppen und die große Mehrzahl der Mädchen nichts mit Baggern anfangen können, obwohl man sie ihnen ständig unter die Nase gehalten hat. Natürlich gab es immer Ausnahmen und diese Kinder durften auch so sein und sich anziehen, wie sie wollten. Aber ich glaube, seit ich Mutter bin, nicht mehr an die These vom gesellschaftlichen Druck, dem biologischen Geschlecht zu entsprechen. Das mag noch in den Fünfzigern so gewesen sein, heute nicht mehr. Das soziale Geschlecht wird imho total überwertet. (Ja, ich hab an der Uni auch Judith Butler gelesen. Und ich wette, die hat auch keine Kinder ;))

Sorry für OT ...
 
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Jaja - und da sind wir dann doch wieder beim gesellschaftlichen Druck :)
Woher soll der bei einer Dreijährigen kommen? Die zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht im Kindergarten war, sich das also nicht abgeguckt haben kann?
 
Woher soll der bei einer Dreijährigen kommen? Die zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht im Kindergarten war, sich das also nicht abgeguckt haben kann?

Der Smiley war ein - offensichtlich nicht zuverlässig funktionierender - Hinweis, dass diese Aussage nicht so ganz bierernst zu nehmen ist. In den folgenden Statements zu Bells Einwand habe ich das - so dachte ich - auch relativiert.

Kinners - ich habe doch selbst nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass kaum jemand in einer nach außen isolierten Zelle aufwächst und fast jeder Mensch - früher oder später - von anderen (wem auch immer) akzeptiert bzw anerkannt werden möchte. Wie diese Auswahl oder Selektion der Gruppe stattfindet und wann genau sie einsetzt, weiß ich nicht im Geringsten.

Ich weiß, wie man diese Akzeptanz erhält. Das passiert über Sprach- oder Kleidungscodes sowie gemeinsamen Interessen und ist am deutlichsten in der Pubertät zu erkennen. Und komplett davon loslösen kann sich - besonders in diesem Alter - kaum jemand.

Ich kann kein zB Punk sein und von der Gruppe der Punks aufgenommen werden, wenn ich mich nicht über solche Codes zu erkennen gebe. Und damit beuge ich mich ansatzweise bereits einer Form der gesellschaftllichen Ordnung.

Und ich weiß auch, dass jede zweite Frau und viele Männer- auch unter 35 - komplett von der Rolle sind, wenn ich erzähle, dass ich mein graues Haar übertöne ("Waaaaas? Ein erwachsener Mann, der sich die Haare tönt? Das kann man ja gar nicht ernst nehmen. Steh doch dazu") ...und diese Aussage kommt von Frauen, die ihre eigene Haarfarbe wohl seit der Pubterät nicht mehr gesehen haben. Vielleicht kann mir jemanden erklären, warum das so ist, denn ich selbst verstehe es nicht. Wieso dürfen die das und ich nicht? Bevor sie es erfahren haben, hat sie nicht gestört.

Und warum haben die Psychologen Hochkunjunktur und müssen die Menschen lehren, keine Bilder zu erfüllen und "authentisch" zu sein? Warum sind Menschen überhaupot "unauthentisch" und wer gibt das Bild vor?
 
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Aber ich glaube, seit ich Mutter bin, nicht mehr an die These vom gesellschaftlichen Druck, dem biologischen Geschlecht zu entsprechen. Das mag noch in den Fünfzigern so gewesen sein, heute nicht mehr. Das soziale Geschlecht wird imho total überwertet. (Ja, ich hab an der Uni auch Judith Butler gelesen. Und ich wette, die hat auch keine Kinder ;))

James Dean und Elvis sei Dank :)
Ich schreib gerade meine Magisterarbeit über die Jugendkultur der 50er und 60er Jahre in der BRD. Stimmt schon, in den 50ern war das zumindest in der BRD noch so, änderte sich durch die amerikanischen Einflüsse aber stark. Ziviler Habitus statt soldatischer Zackigkeit, Idole mit weiblichen Verhaltensmustern/weiblicher Gestik, Protesthaltung gegen spießbürgerliche Werte. Typischerweise sieht man sowas, wie von dir beschrieben, nicht bei den älteren Generationen, sondern bei den jungen. Die Institutionen, die musikalisches Wissen vermitteln sind ja heute auch nicht mehr alle männlich geprägt. Für mich ist es ganz normal, Gesangsunterricht bei ner Frau zu nehmen. Nur kann man eine jahrhundertealte Rollenverteilung vermutlich nicht einfach so schnell umkehren, sondern hat einen langen Prozess, in dem die jungen Generationen immer wieder für Impulse sorgen.

Sorry für wissenschaftliches OT-Blabla, aber wie gesagt - momentan ist mein Kopf voll davon :D
 
... man sollte das Ganze, wenn man selbst Kinder hat, jedenfalls sehr entspannt sehen. Sicher, der Druck von außen, "ein richtiges Mädchen" oder "ein richtiger Junge" zu sein, existiert durchaus, jahrhundertealte Rollenklischees und -erwartungen kann man nicht mal eben so mit einem Handstreich eliminieren. Aber sie sind mittlerweile sehr aufgeweicht, und es existieren viele Zwischentöne.
Und die Kinder machen eh, was sie wollen. Es gibt Mädchen, die sind schon mit anderthalb totale Mädchen, auch wenn ihre Mutter das haßt und versucht, es abzustellen. Das Kind will trotzdem Rosa tragen und mit Barbies spielen (ist nur ein Beispiel aus meinem Kindergarten-Bekanntenkreis), auch wenn die Mutter kotzt.
Ideologien sollte man außen vor lassen, wenn man selbst Kinder hat - die Realität holt dich schnell auf den Boden der Tatsachen zurück.
Was natürlich nicht heißt, daß es sich nicht vortrefflich über das Thema theoretisieren läßt ;)
 
Ich denke, wir sind in einer Sache ziemlich einig: Alte Geschlechterrollen, wie sie inden fünziger Jahren vorherrschten haben sich mehr und mehr aufgelöst.

Das heißt aber nicht, dass es gar keine mehr gibt. Es wurden neue verhandelt. Von einer Frau wird erwartet, dass sie Kind und Karriere gleichermaßen gewuppt kriegt Von einem Mann, dass er sich an der Betreuung und Organisation der Familie beteiligt.

Auch das sind gesellschaftliche Erwartungshaltungen an die Geschlechter - nur eben andere.
 
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Der Smiley war ein - offensichtlich nicht zuverlässig funktionierender - Hinweis, dass diese Aussage nicht so ganz bierernst zu nehmen ist.
Sorry. Ich hab's mich sogar noch gefragt. ^^°

Kinners - ich habe doch selbst nicht die geringste Ahnung. Ich weiß nur, dass kaum jemand in einer nach außen isolierten Zelle aufwächst und fast jeder Mensch - früher oder später - von anderen (wem auch immer) akzeptiert bzw anerkannt werden möchte. Wie diese Auswahl oder Selektion der Gruppe stattfindet und wann genau sie einsetzt, weiß ich nicht im Geringsten.
Da bist du nicht alleine! Mir geht's ganz genauso und ich glaube, dass es generell kaum möglich ist, dieses Zusammenspiel aus allen möglichen Einflüssen aufzudröseln und in Einzelteile zu zerlegen und dann zu sagen: "ah ja, xx% Erziehung der Eltern, yy% Sozialisierung durch das weitere Umfeld und zz% biologisch bedingt".

Ich wehre mich einfach gegen Dogmen (und die Aussage, geschlechterspezifisches Verhalten sei nur antrainiert ist ein Dogma) - und die damit unterschwellig verbundene Wertung! Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn Jungs sich jungstypisch und Mädchen sich mädchentypisch verhalten - oder umgekehrt! Ich mag es nur nicht, wenn die "alten" Rollenbilder plötzlich durch die Bank weg als schlecht gelten. Ich fand in dieser Hinsicht die stark emotionale und von empörungswut geprägte Debatte um Eva Herman sehr befremdlich (bezüglich aller Beteiligten).

Und ich weiß auch, dass jede zweite Frau und viele Männer- auch unter 35 - komplett von der Rolle sind, wenn ich erzähle, dass ich mein graues Haar übertöne ("Waaaaas? Ein erwachsener Mann, der sich die Haare tönt? Das kann man ja gar nicht ernst nehmen. Steh doch dazu")
In dieser Hinsicht ist meine Generation entspannter. Ich habe blonde Strähnchen seit ich 17 bin. Mein Vater fand es zuerst komisch, hat sich aber dran gewöhnt. In meinem Umfeld und in meiner Schule gab es viele Jungs, die sich die Haare färbten oder sich die Brust rasierten, etc.

"Spöttische" (im harmlosen Sinne) Reaktionen kamen witzigerweise erst jetzt im Studium im neuen Umfeld und das liegt zum gewissen Teil auch am Klientel einer technischen Uni. ;)

Und warum haben die Psychologen Hochkunjunktur und müssen die Menschen lehren, keine Bilder zu erfüllen und "authentisch" zu sein? Warum sind Menschen überhaupot "unauthentisch" und wer gibt das Bild vor?
Guter Punkt. Du schreibst ja in dem letzten Posting, es wurden neue Rollenbilder verhandelt. Aber ich glaube das ist nur bedingt der Fall. Ich hab eher das Gefühl, dass heute gilt: die alten Rollenbilder sind überholt. Und zwar so sehr, dass man nicht mal mehr freiwillig nach ihnen leben sollte. Aber die neuen sind eigentlich noch gar nicht so wirklich umrissen und keiner weiß so richtig, wie es jetzt heutzutage funktionieren soll.

Meine Schwester erzählte mir neulich, dass sie es eigentlich schon schön fände, wenn sie irgendwann mal Kinder hat (liegt vermutlich noch nicht in der nächsten Zukunft, aber es beschäftigt sie dennoch), beruflich Pause zu machen und für diese da zu sein. Aber sie meinte auch: "Da wird man ja heutzutage schon für belächelt und dann heißt es noch, dass man sich bloß dem Mann unterordne."
 
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Ich wehre mich einfach gegen Dogmen (und die Aussage, geschlechterspezifisches Verhalten sei nur antrainiert ist ein Dogma) - und die damit unterschwellig verbundene Wertung! Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn Jungs sich jungstypisch und Mädchen sich mädchentypisch verhalten - oder umgekehrt! Ich mag es nur nicht, wenn die "alten" Rollenbilder plötzlich durch die Bank weg als schlecht gelten.

Das sehe ich ähnlich. Und glücklicherweise leben wir ja auch in einer "Nischengesellschaft", die stark von Submilieus geprägt ist und jedem noch Möglilchkeiten bietet, jenseits des Mainstream sein Glück zu finden.

Eine Wertung wollte ich gar nicht unbedingt vornehmen. Die Anforderungen sind heute teilweise so unüpberwindlich geworden, das nicht wenige ganz freiwillig wieder eine klassischere Aufgabenverteilung annehmen.

Ich fand in dieser Hinsicht die stark emotionale und von empörungswut geprägte Debatte um Eva Herman sehr befremdlich (bezüglich aller Beteiligten).

Nun ja, ein Thema für sich. Ich dachte erst, sie hat sich nur ungeschickt angestellt. Wenn ich aber Ihren Blog lese zu aktuelleren Themen (ZB Loveparade-Unglück in Duisburg), bin ich der Auffassung, sie lebt doch in einer sehr verqueren Welt. Hinzu kommt, dass sie ihr "Eva-Prinzip" aus einer Position heraus vertritt, die nicht der einer Durchschnittsfrau entspricht. Immerhin hatte sie bereits sie eine Karriere, Geld und Erfolg. Da wirkte ihr Konzept ein wenig zynisch.


In dieser Hinsicht ist meine Generation entspannter. Ich habe blonde Strähnchen seit ich 17 bin.

Neee - ich glaub, das ist kein Generationsproblem. Eher ein altersbedingtes. Als ich jünger war, konnte ich mit den Haaren machen, was ich wollte und niemand hat sich daran gestört. Aber an einen heterosexuellen Mann über 40 werden eben wieder andere Erwartungen geknüpft. Wenn man dagegen erklärter "Forever-Punk" ist oder so und sein Haar gleich rot-kariert färbt, das geht dann wieder - denn das gilt als Statement und nicht als Eitelkeit oder Unreife.

Alles gar nicht so einfach aber irgendwie auch ganz schön.
 
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In dieser Hinsicht ist meine Generation entspannter. Ich habe blonde Strähnchen seit ich 17 bin. Mein Vater fand es zuerst komisch, hat sich aber dran gewöhnt. In meinem Umfeld und in meiner Schule gab es viele Jungs, die sich die Haare färbten oder sich die Brust rasierten, etc.

Guter Punkt. Du schreibst ja in dem letzten Posting, es wurden neue Rollenbilder verhandelt. Aber ich glaube das ist nur bedingt der Fall. Ich hab eher das Gefühl, dass heute gilt: die alten Rollenbilder sind überholt. Und zwar so sehr, dass man nicht mal mehr freiwillig nach ihnen leben sollte. Aber die neuen sind eigentlich noch gar nicht so wirklich umrissen und keiner weiß so richtig, wie es jetzt heutzutage funktionieren soll.

Meine Schwester erzählte mir neulich, dass sie es eigentlich schon schön fände, wenn sie irgendwann mal Kinder hat (liegt vermutlich noch nicht in der nächsten Zukunft, aber es beschäftigt sie dennoch), beruflich Pause zu machen und für diese da zu sein. Aber sie meinte auch: "Da wird man ja heutzutage schon für belächelt und dann heißt es noch, dass man sich bloß dem Mann unterordne."

Jap, sehe ich genauso: Unsere Generation ist von solchen Trends sehr beeinflusst. Männer dürfen sich "schick" machen, ohne dass gleich geredet und getuschelt wird.

Aufgelöst sind die Rollen vielleicht nicht ganz, aber auf jeden Fall überholt. Dass sie so unscharf sind, liegt vermutlich daran, dass sie sich kontinuierlich weiterentwickeln und dabei die Trägergruppen, also junge Leute, immer mehr zersplittern. Ende der 60er ging es um politische Inhalte. In den 80ern ging es um Emanzipation, wenn an der Uni heute jemand an dieses Thema herangeht, wird er belächelt (in der DDR gab es, nebenbei bemerkt, nicht die traditionellen Geschlechterunterschiede wie in der BRD - das war irgendwie subtiler). Die Inhalte, die zur Diskussion standen, waren in den Jugendkulturen in jedem Jahrzehnt verschieden. Aber es gibt halt nicht nur schwarz und weiß und wie du sagst: Keiner weiß wie es funktionieren soll. Aber das ist doch spitze, weil man dann seine eigene Meinung einbringen kann und danach leben kann! Der Ausdruck "jedem das seine" wird mittlerweile so inflationär benutzt, dass ich glaube er ist bald völlig dekontaminiert.
Wenn es um Kindeserziehung geht, finde ich aber Eltern, die ihren Kopf durchsetzen wollen, irgendwie albern. Wenn ein Mädchen halt mit Barbies spielen will...so what? Meine Neffe findet seinen Playmobil-Trecker toll und spielt (Micky Maus-)Drums. Ich würd ihn auch mögen, wenn er lieber die Glücksbärchis schauen würde. (Ich würd sogar mitgucken :D) Ich glaub in unserer Generation sind die Vorurteile und vorgefassten Meinungen so niedrig wie noch nie. Das soll aber nicht heißen, dass es sie nicht gibt. Die Welt um uns herum wird schließlich nicht von Jugendlichen "regiert".
 
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Mit Verlaub: es gibt weibliche Cowboys und Indianer, aber "Prinzessin" schließt ein männliches Geschlecht allein dadurch aus, dass das Wort markiert ist (hah! ich kenn soziologische Begriffe :D) und somit gar nicht beide Geschlechter zulässt. Ich glaube wenn es darum geht, sich als Prinz zu verkleiden, wehren sich jetzt nicht unbedingt sämtliche Jungs mit Händen und Füßen.


Entschuldige, aber wenn CowBOY nicht männlich ist, dann weiß ich auch nicht. Und Indianer ebenso, denn es gibt schließlich auch die Indianerin. Als solche habe ich mich als Kind ebenso gerne verkleidet wie als Prinzessin. Es ging in dem von mir genannten Beispiel darum, daß die Mädchen sich als (männliche) CowBOYS verkleiden wollten und ich aus Spaß die Jungen fragte, ob sie es mal als Prinzessin versuchen wollten.
 
Entschuldige, aber wenn CowBOY nicht männlich ist, dann weiß ich auch nicht. Und Indianer ebenso, denn es gibt schließlich auch die Indianerin.

Die Diskussion zur Indianerin hatten wir schonmal. Ich sehe es nicht wie du, dass das Wort "Indianer" exklusiv männlich ist. Nur das Wort "Indianerin" ist das.


Zum Cowboy zwei Dinge: natürlich ist das strenggenommen ein männlicher Begriff. Zum ersten hat der aber zu einer Zeit in die deutsche Sprache Einzug gehalten, als englisches Sprachverständnis noch nicht soweit verbreitet war und der Terminus einfach als solcher wahrgenommen wurde, ohne dass man die Geschlechtsspezifität übernahm. Du kannst einen englischen Begriff im deutschen nicht ebenso behandeln wie im Kontext seiner Muttersprache.

Zum anderen ist es auch vollkommen logisch, dass es Cowboy heißt. Das war ein Job, den damals nunmal Jungs und Männer machten und der aus einer Zeit kommt, in der sowas normal war. Cowgirl ist ein Kunstbegriff um den historischen Kontext dem Gender-Mainstreaming anzupassen.

Wenn man Mädchen in Cowboy-Kostümen fragt, ob sie sich tatsächlich als Junge verkleidet haben, werden das, so vermute ich jedenfalls, genügend verneinen und entgegnen, dass es ja auch weibliche Cowboys geben könne.
 
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Das mag ja alles stimmen, ist aber trotzdem extrem konstruiert wenn es um die Empfindungen von Kindern geht.
Nach meiner Erfahrung wird sowohl Cowboy als auch Indianer männlich wahrgenommen und auch entsprechend agiert.
Die Sprachformen wurden ja auch nicht aus Lust und Laune von den doofen Feministinnen zur Debatte gestellt, sondern deshalb, weil Sprache Wirklichkeit (und Wahrnehmung von Wirklichkeit) schafft.

Aber egal, damit versteigen wir uns wohl ein wenig ;-)
 
Die Sprachformen wurden ja auch nicht aus Lust und Laune von den doofen Feministinnen zur Debatte gestellt, sondern deshalb, weil Sprache Wirklichkeit (und Wahrnehmung von Wirklichkeit) schafft.

Du hast mir das ja mal per PN erklärt. Wobei aktuelle soziologische Strömungen da entweder wieder in eine andere Richtung gehen oder es zwei konkurrierende Ansichten gibt. Jedenfalls verurteilt eine gute Freundin von mir, die gerade ihre Bachelorarbeit in Soziologie schreibt, "markierte" Wortformen (eben das überall dran gehängte "-in") aus feministischer Sicht genau deshalb, weil das zu einer sprachlichen Nicht-Gleichstellung führe.
 
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Was es alles gibt.

Was schlägt sie denn stattdessen vor?

Eigentlich ging es bei den Sprachformen auch nicht um "Gleichheit" oder "Gleichstellung", sondern um "Differenz", damit das Weibliche Sein und weibliche Wahrnehmung als etwas eigenes kommuniziert werden kann.
 
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Was schlägt sie denn stattdessen vor?
Darauf zu verzichten, nehme ich an. Ich frag sie gern nochmal. ;)

Es geht ja wohlgemerkt um eigentlich geschlechtsneutrale Begriffe und Plurale (nicht um einzelne Singularformen, die zur Betonung gebraucht werden), bei denen inzwischen eine "Vergeschlechtlichung" herbeigeführt wird, weil das grammatische Genus nicht weiblich ist. Dabei hat ein grammatisches Genus überhaupt nichts mit dem biologischen oder soziologischen Geschlecht zu tun (siehe "das Mädchen" oder auch diverse Tiere, die ein grammatisches Genus haben wie "die Schlange", "der Papagei", etc. und von diversen ungeschlechtlichen Gegenständen, die ein grammatisches Genus haben, fangen wir besser gar nicht erst an).

Viele geschlechtsneutrale Wörter (im biologischen Sinn) haben erst in den letzten Jahren ein Geschlecht erhalten. Früher sprach man durchaus selbstverständlich von der "Frau Professor" anstatt von der "Frau Professorin" (was ohnehin eine Tautologie ist). Und das war dennoch eindeutig weiblich.

Dann gibt es natürlich die Plurale. In den meisten romanischen Sprachen deckt das maskuline Genus im Plural beide Geschlechter ab. Bei uns ist das inzwischen nicht mehr PC. Und das selbst bei Pluralen von Wörtern die gar kein maskulines Genus haben. "Mitglieder und Mitgliederinnen" hört und liest man inzwischen. Oder halt "liebe Mitglieder und Ohneglieder" ... :D


Das ist übrigens ein sprachentwicklungstechnischer Stunt, den in den mir bekannten Sprachen nur Deutsche hinlegt. Das krasse Gegenteil ist natürlich das Englische, weil es nur einen Artikel gibt und somit einfach jedes Wort "he" oder "she" sein kann. Bei uns hingegen gaukelt das Genus einem ein Geschlecht vor.
 
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Viele geschlechtsneutrale Wörter (im biologischen Sinn) haben erst in den letzten Jahren ein Geschlecht erhalten. Früher sprach man durchaus selbstverständlich von der "Frau Professor" anstatt von der "Frau Professorin" (was ohnehin eine Tautologie ist). Und das war dennoch eindeutig weiblich.

Damit war aber eher die Frau des Professors gemeint und nicht die Professorin.

Dann gibt es natürlich die Plurale. In den meisten romanischen Sprachen deckt das maskuline Genus im Plural beide Geschlechter ab. Bei uns ist das inzwischen nicht mehr PC.

Was es ja auch nicht ist. PC ;-) Der Mann ist nämlich . Tschuldige - nicht der Mittelpunkt der Welt, auch wenn er's gern gewesen wäre.

Und das selbst bei Pluralen von Wörtern die gar kein maskulines Genus haben. "Mitglieder und Mitgliederinnen" hört und liest man inzwischen. Oder halt "liebe Mitglieder und Ohneglieder" ... :D

Das ist lächerlich und geht total am eigentlichen Thema vorbei.


Das ist übrigens ein sprachentwicklungstechnischer Stunt, den in den mir bekannten Sprachen nur Deutsche hinlegt.

Dahinter steht ein langer Bewusstwerdungsprozess. Und ich sage es noch einmal: Sprache schafft Wirklichkeit/Wahrnehmung von Wirklichkeit.
 
Damit war aber eher die Frau des Professors gemeint und nicht die Professorin.
Wie kommst du darauf?

wikipedia schrieb:
Bei der Anrede von Frauen steht es dem Absender anheim, diese mit "Frau Professor" anzureden oder mit "Frau Professorin". Etwas gängiger ist die erste Variante in der Anrede, die zweite in anderen Dokumenten aller Art, z. B. Einladungen.[3] In Deutschland ist die Amtsbezeichnung eines weiblichen Professors "Professorin", da Frauen Amtsbezeichnungen in der weiblichen Form führen müssen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anrede#Wissenschaft


Was es ja auch nicht ist. PC ;-) Der Mann ist nämlich . Tschuldige - nicht der Mittelpunkt der Welt, auch wenn er's gern gewesen wäre.

Sorry Shana, aber hast du den kompletten Absatz zum Unterschied zwischen Genus und Geschlecht überlesen oder einfach ignoriert? Dein zweiter Teilsatz ist nur polemisch, da frage ich mich, warum ich mir Mühe gebe, zu argumentieren, wenn dann sowas zurückkommt. Da gebe ich das hier

Das ist lächerlich und geht total am eigentlichen Thema vorbei.

einfach mal zurück.

Umgekehrt fordere ich dich auf mir zu begründen, warum mein Beispiel lächerlich ist. In den Raum stellen kann man vieles.

Dahinter steht ein langer Bewusstwerdungsprozess. Und ich sage es noch einmal: Sprache schafft Wirklichkeit/Wahrnehmung von Wirklichkeit.
Das ist deine Interpretation, die ich nicht teile. Die "Wirklichkeit" wird hier vielmehr durch die individuelle Wahrnehmung geschaffen.
 
Umgekehrt fordere ich dich auf mir zu begründen, warum mein Beispiel lächerlich ist. In den Raum stellen kann man vieles.

Doch nicht dein Beispiel ist lächerlich :) Ich wollte sagen, daß es lächerlich ist, das Wort Mitglied zu verweiblichen, obwohl es geschlechtsneutral ist.
Entschuldige, wenn das missverständlich ausgedrückt war.


Das ist deine Interpretation, die ich nicht teile. Die "Wirklichkeit" wird hier vielmehr durch die individuelle Wahrnehmung geschaffen.

Auffassungssache. ;-) Ich will dich da ja auch nicht überzeugen, würde mir eh nicht gelingen.
Nach meiner Ansicht wird Wirklichkeit durch Sprache erfassbar und kommunizierbar. Und ich finde es richtig und wichtig, die weiblichen Sprachformen - da wo sie Sinn machen - zu verwenden.
Du darfst dazu gerne eine andere Meinung haben. :)

P.S. Gönn mir doch auch mal ein bisschen Polemik ;-) War nicht gegen dich gerichtet
 
Doch nicht dein Beispiel ist lächerlich :) Ich wollte sagen, daß es lächerlich ist, das Wort Mitglied zu verweiblichen, obwohl es geschlechtsneutral ist.
Entschuldige, wenn das missverständlich ausgedrückt war.

Sorry, dann möchte ich mich auch entschuldigen! Hatte dich wirklich komplett falsch verstanden.

Auffassungssache. ;-)
Das eh. ;)

Nach meiner Ansicht wird Wirklichkeit durch Sprache erfassbar und kommunizierbar. Und ich finde es richtig und wichtig, die weiblichen Sprachformen - da wo sie Sinn machen - zu verwenden.

Deine zweiten Satz stimme ich so formuliert übrigens vollkommen zu. :) Ich glaube nur, dass wir es halt nicht überall als gleich sinnvoll empfinden. Und dabei glaube ich sogar, dass wir uns vermutlich näher stehen als so manch andere und uns gerade an Details verfrickeln.


Dennoch eine kurze Erklärung: Meine Sicht auf Sprache ist die, dass sie als Kommunikationsmittel dient und eine Kultur widerspiegelt aber eben nicht umgekehrt sie vorgibt. Wenn ich dich richtig verstehe, siehst du Sprache als Mittel, die Wirklichkeit zu gestalten. Ich habe eher umgekehrt das Gefühl, dass Sprache durch die bestehende Wirklichkeit verändert wird. Deswegen kann ich nichts damit anfangen, wenn über eine Veränderung der Sprache eine Veränderung des Denkens herbeigeführt werden soll, weil es für mein Empfinden umgekehrt funktioniert.

P.S. Gönn mir doch auch mal ein bisschen Polemik ;-) War nicht gegen dich gerichtet
OK. Sorry, wenn ich gerade überreagiert hab. ^^
 
wiki schrieb:
Bei der Anrede von Frauen steht es dem Absender anheim, diese mit "Frau Professor" anzureden oder mit "Frau Professorin". Etwas gängiger ist die erste Variante in der Anrede, die zweite in anderen Dokumenten aller Art, z. B. Einladungen.[3] In Deutschland ist die Amtsbezeichnung eines weiblichen Professors "Professorin", da Frauen Amtsbezeichnungen in der weiblichen Form führen müssen.

Ich glaube, das bezieht sich auf heutzutage. Früher war tatsächllich so, dass Frauen mit dem Titel ihres Ehemannes angesprochen wurde. Kennt man auch aus alten Filmen.
 
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