Ungewöhnlich guter Sound dank oder trotz Modelling?

Ja, die Lösung für faule Mischer. Deswegen gibt man bestimmt auch mehrere tausend Euro fürs Drumset aus, um es dann auf den Sound eines 400€ Sets zu degradieren.

Mein lieber Calaway65 ,

ich vertrage Kritik und komme auch mit anderen Ansichten gut klar! Das ich faule Vorzüge habe, prallt an mich ab! Mit meinen. Danke und gut ist`s.

Ich bin lediglich um einen guten Gesamtsound bemüht und finde fast immer darin Bestätigung. Zum Glück sterben Jahr für Jahr die extrem, fanatischen Drummer aus. Was aber nicht bedeuten mag und auch keinesfalls soll, dass diese ein E-Drum sich aneignen.

Die ganze Polemik ist meist die Beschaffenheit der Location. Habe ich ne Minibühne mit tiefer Decke, dazu das Drumset im Eck stehen, dann katapultiert sich der Pegel wie ein Hornsystem ins Freie, sprich gen Publikum, dass in den kleinere Räumen sowieso nah dran steht. Jetzt haben wir noch 3x offene Voc-Mics nur einen Schritt weit vom Drum entfernt und perfekt ist das Geräusch Szenario. Ich will mal gar nicht auf die sanften Klängen einer 4x12 eingehen. Nur soviel. Zitat eines Drummer, nennen wir ihn Horst Schlagweg: "ich brauche keine Gitarre auf Monitor, ich höre sie auf beiden Seiten...." :D (die 4x12" sind NICHT auf den Drummer gerichtet)

Ich versuche auf den Drummer einzugehen was sehr oft gelingt. Jedoch sind es Kunden und die sollen natürlich auch zu ihrem Hochheitsrecht kommen. Sollte ein Gitarrist keine Einsicht zeigen, dann muss ich damit auskommen und arbeiten (so was passiert tatsächlich Herr Calaway65 ) Was bleibt mir also groß übrig, der Gesang muss rüber und das bedeutet noch mehr Output bis zur Schmerzgrenze! Damit nicht alles Schrill wird muss die tiefer gestellte Abteilung Subbass auch seine Schublade weit öffnen. Schon alleine um Snare und Blech auszugleichen. Ein Gast (ich rede nicht von der Omi die das 1.Mal überhaupt ein Elektrokonzert besucht) beschwert sich; "muss das denn so.....Zensur......" Alles klar?;) Ich könnte dem Gast jetzt händeringend erläutern, wie der Sound zustande kommt, aber wie will er mich hören bei dem Lärm:confused: und den Gast ins Ohr spucken oder für eine Verabredung an der Pinkelrinne habe ich keine Lust. Omis haben da eh keinen Zutritt.

So liebe Leute, dass war ein Extrembeispiel (bestimmt kein Jazzgig) und braucht nicht unbedingt unter Beschuss ausgesetzt werden bzw. noch mehr Schärfe beiwohnen. Den bekam ich schon von Omi:rolleyes:

Hugh
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei 4x12ern und ähnlichem Gelöte gibt es keinen Grund solche Fehlkonstruktionen auf irgendeine Bühne zu stellen. Das Abstrahlverhalten ist unter aller Sau.
Also irgendwo hörts auf, sry. Überleg erst mal und schreib dann wieder.
Ne braucht er nicht es ist einfach so.
Genau so ist es auch mit 90 % aller Drum Sets.
Alte abgelaberte ungestimmte Drums aus dehnen man mit ein Mikrofon auch noch irgend welche Artefakte entlocken soll.
Trifft man vorwiegend im Anfänger/Fortgeschrittenen Bands.
Viele wissen nicht mal das man ein Drum Set auch stimmen kann,Tatsache.
Genau so ist es auch mit Modelling Verstärkern man muss sich wirklich damit auseinander setzen um da einen guten Sound raus zu bekommen und ich gehe jede Wette ein von 100 Zuschauern merkt vielleicht einer und der nur wenn er sich damit auskennt das der Sound nicht aus dem Transistor/Röhrenverstärker kommt.
 
Vielleicht sollte man die Sache mal andersrum aufziehen und fragen ob man in einer 50 Mann Kneipe überhaupt laute Rockmusik mit Gitarren, Bass und Schlagzeug machen sollte. Vielleicht ist es ja eher eine Frage der Räumlichkeit als der Technik.
 
Vielleicht sollte man die Sache mal andersrum aufziehen und fragen ob man in einer 50 Mann Kneipe überhaupt laute Rockmusik mit Gitarren, Bass und Schlagzeug machen sollte.

Unbedingt!
Wer das nicht hinbekommt, hat auf größeren Bühnen (noch) nichts verloren.

Das sind u.U die besten Gigs...und wie bei vielen anderen Dingen auch steht und fällt das alles mit der Erfahrung, die die Protagonisten haben.

Klar kann man da eine 4x12 (in unserem Falle ein 4x10 DeVille) in einem kleinen Laden aufstellen und genau so klar muss ein gut gestimmtes Drumset nicht abgeklebt werden. Letzteres ist ja der totale Humbug.
Ebeso klar ist, dass eine unerfahrene Band mit einem unerfahrenen Techniker oder eine beliebige Kombination mit Schwachstellen in Schwierigkeiten gelangt.

Wenn für den entsprechenden Raum überdimensionierte Amps als Sidefills gestellt werden oder ggf. Backline-Only gespielt wird, und das Drumset schon so laut ist, dass nur noch gewisse Frequenzen fehlen und der Pegel reicht, dann nutzt man eben eine Kombination aus Bühnen und PA-Sound für das Publikum.
Wo ist das Problem?

Wir haben in den letzten Jahren zig mal nur über unsere Amps gespielt und das Schlagzeug ist mit zwei bis vier Mikros (OH und Bass, ggf. Stütze für Snare) ausgekommen. Allerdings machen wir das ungeachtet unseres Hobbystatus schon seit Ewigkeiten und der Mischer, mit dem wir oft arbeiten, ist dankenswerter Weise ein Genie.
Komplimente für unseren Ton bekommen wir jedenfalls ständig.
 
Kurz und bündig:
Lieber ein gutes E-Set als ein mittelmäßig eingestelltes A-Set!! Und das hat mit der Marke des A-Sets nichts zu tun.

Und wenn A-Set, dann sollten die Drummer bitte das Einsehen haben und gut/gezielt abkleben. Wird es zu dumpf, dann lege ich lieber einen schönen Hall über SN und Toms und ziehe etwas_______

Ansonsten fette PA im Miniclub aufstellen, damit Vocals wieder Vorderwasser bekommen´und hoffen, dass das Publikum es aushält:eek:......war Spaaaaß:):D:) (oder nicht?) ;)

aha ... du würdest sicher auch dem pianisten ein handtuch in den bechstein legen, damit er net so laut klimpert ... wenns zu dumpf wird, kann man ja wieder einen schönen hall undsoweiterundsofort ... :gruebel:

ich spiele seit gut 25 jahren schlagzeug ... von klassik bis coverrock, und die entscheidung, welches equipment ich verwende, war immer (und wird immer bleiben) musikalisch begründet.

im zweifelsfall sollte sich eine band (falls möglich) im vorraus überlegen, ob und wie sie eine bestimmte location bespielt ... falls die entscheidung auf "unplugged" fällt, kann ich als trommler anders arbeiten, wie wenn die entscheidung auf "volles brett" fällt. dann gilt das auch für mich...
ein drumset ist nämlich nicht einfach nur laut oder leise, sondern mit der anschlagsstärke ändern sich auch viele klangdetails ... und die sind entscheidend!!! kann man gerne mit der stimme vergleichen ... wenn jemand einmal schreit und einmal flüstert, wird man das schreien trotzdem immer als solches erkennen (und das unabhängig von der abhörlautstärke).
und bisher ist mir noch kein edrum begegnet, welches diese bandbreite von schreien bis flüstern überzeugend rüberbringt, und dabei so unkompliziert wie ein bioschlagzeug zu handhaben ist. ein edrum ist für mich wie ein bild einer tollen frau, das schlagzeug ist dagegen die tolle frau persönlich

grüssle
 
und die entscheidung, welches equipment ich verwende, war immer (und wird immer bleiben) musikalisch begründet.

Und das ist auch der einzig richtige Weg. Allerdings spreche ich hier vielen - nicht allen! - Tontechnikern mehr Urteilsvermögen zu als "nur" einem Musiker. Denn viele Tonis sind selbst Musiker oder haben mal Musik gemacht. Was dem Musiker oft an Verständnis fehlt ist der komplette Signalweg von vor dem Mikro bis zum Ohr des Zuhörers. Gute Musiker kennen das was vor dem Mikro kommt sehr gut. Und da kann ein Drummer wie du über Nuancen entscheiden, welche ich als Nicht-Schlagzeuger-Techi vielleicht gar nicht höre.
Aber der Signalweg geht weiter... und da spreche ich an dieser Stelle nicht von der Qualität des Mikros, der Lautsprecher und dem technischen Zeugs dazwischen. Hier spielt nämlich vor allem die Akustik mit rein.

Wenn ich eine riesen Bühne habe und 3000 Leute in der Location dann ist mir das (fast) egal wenn einer auf seine Toms und Becken haut wie ein Metzger. In kleineren Locations zerschießt aber genau das mir a) den Bühnensound (und ich bekomme z.B. die Vocals nicht mal hörbar geschweige denn verständlich weil mehr HiHat als Stimme im Mikro ist) und b) den Sound im Saal (weswegen ich die Vocals, als Beispiel, laut haben müsste um den Direktsound vom Drumset zu übertönen wenn ich einen halbwegs runden Mix hinbekommen will).


So... nun gibt es zum Glück ja auch gute Musiker, denen der ganze Signalweg wohl bewusst ist. Zumindest ansatzweise. Und wenn ich so einem Musiker erkläre dass er bei diesem Gig mit Rücksicht auf einen guten Sound (für seine! Band) bitte leise spielen soll, dann tut der das auch - und wenn er das kann, dann klingt es trotzdem gut. Und solche Leute wissen auch, wie sie ihre Drums zu stimmen haben oder wie sie ihren Amp für kleine Bühnen besser einstellen und so weiter.

Und da habe ich dann auch keine Probleme wenn einer auf einer kleinen Bühne unbedingt mit seinem akustischen Set oder seinem Amp anrücken will.

Wenn jetzt aber ein 15jähriges Pickelgesicht ankommt und unbedingt sein A-Set spielen will weil die E-Drumsets ja eh alle total scheiße sind (findet er, und alle guten Drummer sagen das ja auch, also muss es stimmen) und er mit ungestimmtem Drumset im Gesamtwert von 499€ ankommt, dann... tja. Leider bezieht sich das nicht nur auf 15jährige. Ich bin immer wieder negativ überrascht, wie lange manche Leute zusammen Musik machen und wie schlecht sie trotzdem einzeln und als Gruppe sind. Sage ich nicht nur als Techniker - bin selbst ja auch Musiker und Freund guter Musik.

Genauso uncool ist es natürlich wenn ein Möchtegern-Toni drohend mit dem Gaffa neben den Drummer steht, weil er eben im Internet gelesen hat dass man das so macht wenn "das Drumset" nicht gut klingt (resp. in diesem Fall der Toni es einfach nicht drauf hat da was gescheites herauszuziehen).

Ach ja... im rauen Musiker-Business ist eben doch von allen Seiten Einschätzungsvermögen (auch der eigenen Person) und Fingerspitzengefühl gefragt!

MfG, livebox
 
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und bisher ist mir noch kein edrum begegnet, welches diese bandbreite von schreien bis flüstern überzeugend rüberbringt
Also, wenn du Musik machst wo es auf die 30 dB leiseren Ghostnotes ankommt dann brauchst du über ein e-Set nicht nachzudenken. Ich vermute mal dann machst du auch entsprechende Musik.

Aber nimm mal die normale Rockband die typischerweise in so kleinen Clubs spielt. In dem Soundbrei der da von der Bühne schwappt geht eh jedes Detail unter und am Ende sind alle froh wenn man überhaupt den Sänger hört, nicht um das köstliche Sustain der rechten Hängetom.
Ich will ja gar nicht dafür plädieren dass auf einmal alle Drummer nur noch elektrisch spielen sollen, ich schrieb nur dass es in vielen Fällen möglich wäre ohne dass irgendwas verloren geht. Zumindest von außen betrachtet und den Wohlfühlfaktor beiseite gelassen der ja durchaus auch eine Rolle spielt.

Es geht darum dass gerade in der unteren Liga der Anspruch an den eigenen Sound und bei dem was hinterher beim Publikum ankommt so meilenweit auseinanderklafft. Ein Toni in so kleinen Lokalitäten mit einer Amateurband die solchen Lärm auf der Bühne macht betreibt die meiste Zeit nur noch Schadensbegrenzung, während dem Gitarristen die Entstufenzerre aus 100W Röhre wichtig ist wegen der feinen Nuancen im Klang...
 
Ach ja... im rauen Musiker-Business ist eben doch von allen Seiten Einschätzungsvermögen (auch der eigenen Person) und Fingerspitzengefühl gefragt!
MfG, livebox

so siehts aus ... :great:

grüssle
 
ein edrum ist für mich wie ein bild einer tollen frau, das schlagzeug ist dagegen die tolle frau persönlich


Das passt ja dann wieder: Mit dem Bild hat man keinen Ärger... lol

Es gibt das Grau, meine Damenundherren. Bei der hier geführten Diskussion dagegen scheinbar nur Schwarz und Weiß.
Will sagen: Hier tummeln sich offensichtlich nur fähigste Tonleute, denen unfähige, uneinsichtige, lernresistente Drum-Knüppler auf Ego-Trip den Sound versauen und das Gras wachsen hörende Profi-Drummer mit wohlgestimmten (selbst, versteht sich...) Drumkit der Oberklasse, denen engstirnige "die Bühne muß leise"-Hobby-Tontechniker die Felle zutapen wollen.

Liegt die Wahrheit denn nicht irgendwo zwischen den Extremen? ;)


Um zum Modelling bei Klampfen zurückzukommen: Ich darf mich als "User der ersten Stunde" bezeichnen, der zwar schon Ende 80er/Anfang 90er mit Preamps wie z.B. dem Roland GP-100 Richtung Modelling gegangen ist, aber vor allem dann die ganze Entwicklung mitgemacht hat, als Line6 mit dem - seinerzeit revolutionären - Axsys Combo einen neuen Weg eingeschlagen hat. Dieser alte AxSys bzw. sein - bekannterer - Nachfolger AX2 212 boten eine Handvoll Ampmodellings und recht gut sortierte Auswahl an Standard-Effekten. Alle mit wenigen Parametern, superleichter Bedienung und fertig.

Wenn man heute Modeller anschaut, geht der Trend klar Richtung Quantität. Da kommt keine Kiste ohne 50 verschiedene Verstärkersimulationen an, nach Belieben online aufrüstbar, wenn's noch nicht reicht, Effekte ohne Ende, Parameterflut, daß ich eigentlich nur noch auf 'nen VGA-Anschluß warte, damit man am 19zöller Monitor wenigstens übersicht bekommt uswusf. Wer sich eine solche Kiste kauft, ohne durch langjährige Erfahrung zu wissen, wo er hin woll, steht sofort im Wald und ist dem Leidensdruck der unzähligen Möglichkeiten ausgesetzt: Wenn die Kiste 50 Amps simulieren kann, dann kann man doch nicht mit vier Sounds basierend auf zwei verschiedenen Ampsimulationen auf die Bühne gehen. ;)
Raus kommen dann gerne Gitarristen, die annähernd für jeden Song drei andere, verschiedene Sounds ankarren, allesamt Richtung "Solo im Kopfhörer beamt Dich weg, in der Band gehst Du unter" und noch schön Effektzauber-Soße drüber.

Mit konventionellen Amps ist da Schadensbegrenzung möglich, weil halt nur zwei oder drei Kanäle und wenn man sich mal bei älteren Marshalls die Effektivität der Klangregelung ansieht, kommt man schon zu dem Schluß, daß man da schlicht und ergreifend weniger falsch machen kann.


Also gibt's bei den schlechten Gitarristen/Anfängern zwei Gattungen: Passabler Sound aus konventionellem Equipment, aber gerne viel zu laut oder untergehender Sound aus Modeller, den man mangels Durchsetzungsfähigkeit dann so laut fahren muß, daß der Lautstärke-Vorteil ggü. einer Gitarrenbox auch wieder dahin ist.

Bei guten Gitarristen dagegen ist's Jacke wie Hose, denn da finden sich ebenso gut gemachte Sounds am Modeller oder eben konventionelle Klampfenanlagen, die nicht störend laut gefahren werden.



domg
 
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Kommt schon rüber, aber unsere Beiträge haben sich zeitlich überschnitten...

domg
 
aha ... du würdest sicher auch dem pianisten ein handtuch in den bechstein legen, damit er net so laut klimpert

Sorry, aber das ist systematisch am Thema vorbei und damit, glaube ich, symptomatisch für das Grundproblem dieses Threads. Will sagen: Wenn Metaller und Jazzer über Live-Sound diskutieren, ohne sich über die grundlegenden Voraussetzungen abzsutimmen, muss man net auch noch den Solo-Pianisten in's Spiel bringen ;)

Keiner verlangt hier, 'nem klassischen Konzertpianisten in Zukunft 'n E-Piano hinzustellen und den Rest vom Orchester aus'm Sampler zuzuspielen zwecks besserem Bühnen- oder Grabensound ;) Völig anders sieht's bei 'ner Rockband mit Piano aus: Mit'm Bechstein kriegste da ggf. die Krise, das Ding halbwegs abgenommen zu kriegen und auf die Monitore zu bringen. Gutes E-Piano hinstellen, über DI und ab damit auf Front und Monitore, Sound ggf. am Pult noch auf den Bandsound abstimmen (wird allein net all zu schön klingen, aber im Kontext super funktionieren), passt.

Beispiel Gitarre: Natürlich kommt an 'nen schönen Röhrenamp mit vorbildlicher Dynamik und wunderschön rauchigen oder schimmernden Tönen so schnell kein Modelling-Teil hin. Aber bei der durchschnittlichen Bühnen- und Frontlautstärke eines Rock-Konzerts gehen die feinen Nuancen der Dynamik und das letzte bissl an röhrigem Schimmer leider im üblichen Lautstärke-Wettbwerb der Bühnenbesetzung ganz schnell unter ... Metal lassen wir gleich mal ganz außen vor (ich misch' übrigens zu 90% Metal-Bands der härteren Fraktion) - da muss es dann das 100W-Röhren-Stack sein, drunter geht nix. Und dann wird ein vollkommen totkomprimierter, mit Preamp-Gain zugeschissener Pappsound in 'ner engen Schneise in die Gegend geschossen in 'ner Lautstärke, dass die Leute, die in den ersten Reihen ungünstig stehen, vom Frontholz nimmer viel mitkriegen. Und dann will mir einer was von der Dynamik und der unübertroffenen Klangformung seiner Vollröhre erzählen, und dass er schon viel ausprobiert hätte, aber Modelling einfach Scheiße klingen würde ;)

Also - es kommt net drauf an, womit man's macht, und auch nicht darauf, was man macht - sondern eben womit man was macht :D Bei 'nem feinen Jazz-Trio werden das E-Set und die Line6-Bohne eher deplaziert sein, bei dezent-rauchigem Kneipen-Blues ebenso. Bei der Rock-Fraktion isses mitunter grenzwertig, und bei den besten wirklich heftigen Metal-Sounds, die ich bisher erlebt habe, kamen die Gitarren all zu oft von (mehr oder weniger) hübschen kleinen Digi-Kästchen hinter der Bühne, und die Drums aus'm Trigger-Modul. Bei fettem Set auf der Bühne für's Ego - mit Mesh-Fellen und Triggern, Abnahme dann beschränkt auf die Overheads für's Blech. Manch Guitarrero hat sich dann sogar, mangels Gurke für's Spandex-Hoserl, noch seine 412er Leerkisten auf die Bühne gestellt, und alle waren glücklich, und der Sound gut :p

Aber auch hier bitte net gleich wieder aufschreien und die eigene Überzeugung vom Gegenteil als Nonplusultra in die Welt polemisieren - hier muss man, zugegebenermaßen, einfach extrem differenzieren. Das klappt super bei vernünftigem Monitoring und 'ner soliden PA. Ich hab' aber schon genug Gigs gespielt und gemischt, wo die "Monitore" schon bei mäßig lautem Gesang am Abkacken waren, und die Woofer der PA alles geliefert haben an Geräuschkulisse, nur keine Bässe, und die Tops kaum gegen den Bühnensound ankamen ... Da hilft nur 'n gutes, gestimmtes, ggf. sogar abgeklebtes A-Set, nicht zu laut gefahrene Amps oder Stacks für die Gitarristen (am besten seitlich an der Bühne), und Bass über'n Bass-Amp von der Bühne in's Publikum. Das lässt sich auch irgend wie hinbringen, muss man halt das Beste draus machen ;)

Nu ja, Fazit: Es kommt immer dauf an ;) Modelling kann für viele Musikrichtungen 'ne sehr gute Sache sein und den Bühnen- und Frontsound durchaus verbessern. Vorausgesetzt die vorhandene Bühnentechnik ist dafür geeignet. Ganz dickes "aber": Natürlich macht es nicht in jedem Bereich Sinn, siehe oben ;)
 
Auch wenn es die Ausnahme sein sollte, bei einem Doppelkonzert der Progrockbands Kansas und Styx in der Hamburger Laeizhalle hatte ich ziemlich weit vorn sitzend folgenden Effekt:

Kansas kam mit konventioneller Backline und Monitoring per Wedge. Sound super.

Styx kam mit In-Ear/ohne sichtbare Amps (Modelling oder Iso-Cabs) und akustischen Drums: Ich hörte nur Drums und ein wenig fisseligen Nearfill-Sound. Nach hinten kam immer mehr P.A. dazu und beim Mischer klang es dann gut.

Abgesehen davon, dass man bei sinnvoller Aufstellung der PA. Komponenten sowas hätte vermeiden können, zeigt es, dass die komischsten Sachen passieren können, wenn man sich nur auf die Theorie verlässt.

Leider bleibt es dabei:

Keine Technologie, kein Handbuch und kein Unterricht helfen, wenn eine Band von sich aus schlecht klingt. Vermutlich klingt sie auch leise genauso schlecht, stört nur nicht mehr so.

Die Ursachen warum eine Kapelle nun gut und die andere schlecht klingt, sind unglaublich vielschichtig. Mit "mach mal leiser, oder steig auf Modelling um" lässt sich da nur bedingt auf die Schnelle ein Blumentopf gewinnen.

Trotzdem wurde hier schon viel richtiges gesagt:

Ein gut gestimmtes Akustikset ist für einen guten Drumsound wichtig. Der Drummer dahinter ist leider (oder gottseidank) 5 mal so wichtig.

Amps/Boxen ins Publikum zu richten, den eigenen Rücken bzw. die eigenen Waden anzublasen ect. sollte auch vermieden werden. Dass (wg. acoustic coupling) eine auf dem Boden stehende Box "anders" (und das ist im Zweifelsfall subjektiv für den Gitarristen immer "schlechter" weil dünner) klingt, sollte aber immerhin jeder gute Toni wissen. Daher die Abneigung gegen das Hochstellen.

Aber auch hier gilt: Der Gitarrist macht den Ton zu 85%, 10% Gitarre, 5% Amps&FX.

Deshalb ist bei einem guten Gitarristen Modelling ab einer gewissen Qualitätsstufe (Axe-FX, HK Zentera, Line6 Vetta,..) absolut ebenbürtig, was den FOH-Sound angeht. Was ganz anderes ist der Bühnensound. Da gibt es kein Universalrezept.

Ich z.B. benutze zu meinem Axe-FX, dessen Line-Out zum FOH geht, aber immer noch eine (z.Zt. 100 W Marshall-getriebene und hochgestellte) 1x12" Thiele-Box, die quer zur Bühne strahlt (könnte auch eine 4x12" sein), damit die Wedges der Sänger vom Gitarrensound entlastet sind. Weniger Schlepperei als üblich habe ich also auch nicht (dafür irrsinnige Möglichkeiten:D).

Selbst höre ich mich (bis auf Minigigs, ohne Bewegungsfreiheit) über In-Ear ab. Damit ist gewährlestet, dass ich die Bühnenbox nur so laut mache, wie die Sänger das brauchen. Des weiteren bekäme ich ohne Box nur mit Spezialequipment ( http://www.vibesware.com/vibesware_german.htm ) ein Feedback, wenn ich es mal brauche.

So ein Axe-FX ist aber kein Kindergarten und will verstanden sein (das gilt für die anderen Geräte ebenso). Erfahrung mit echtem Equipment, das hier hochwertig nachgebildet wird, ist hier von Vorteil und teilweise unerlässlich.

Bei E-Drums wird es ähnlich sein. Da gibt es viel halbgares und auch Müll, aber sicher auch gutes Zeug.

Der Thredsteller beschreibt allerdings einen Effekt, der sich bei vielen Musikern zumindestens teilweise einstellen würde, wenn sie:

1. Ihr Handwerk verstehen.
2. Ihr Equipment (Werkzeug) richtig bedienen können.
3. Sich auf Bühne und im Probenraum sinnvoll aufstellen und sich nah an die eigene Schallquelle (Amp/Monitor usw.) bingen. -> Pegelsenkung
4. Die Innenakustik des Probenraumes günstig beeinflussen.

Das kann schon ein komplettes In-Ear-Musizieren ersparen. Denn nicht jeder kommt mit In-Ear zurecht.

LG Jörg
 
Unbedingt!
Wer das nicht hinbekommt, hat auf größeren Bühnen (noch) nichts verloren.

Sehr ich anders. Du stellst auch kein Symphonieorchester in nen kleine Club oder spielst mit der BigBand bei 2m40 Deckenhöhe. Genauswenig braucht man eine Deathmetalband mit 5 Mann in einer 50Mann Eckkneipe
 
Natürlich ist nicht alles schwarz /weiss es gibt auch NUancen dazwischen.
Auch reden wir hier nicht über Leute die ihr Handwerkszeug verstehen und bedienen können.
Sondern über die die es nicht lernen wollen.
Den Unterschied merkt man extrem schnell wenn zwei Bands hinte einander spielen und der Sound mit einem mal stimmt ohne das man grossartig was gedreht hat.
Das müssen auch nicht unbedingt Profis sein sondern einfach nur Leute die sich mit ihrem Zeugs auseinander setzen und begriffen haben wie man guten Sound von der Bühne bringt.
Guter Sound ist nämlich eine Visitenkarte auch spricht sich das rum und die Warscheinlichkeit ist am höchsten einen Anschlussgig zu bekommen.
 
Habt ihr euch schonmal überlegt, dass schlagzeug mit beiden methoden zu betreiben???
kick,snare und tom als e-set und die becken original???

hab ich zum beispiel auch schon gesehen...
 
Natürlich ist nicht alles schwarz /weiss es gibt auch NUancen dazwischen.

Ganz genau!

Sehr ich anders. Du stellst auch kein Symphonieorchester in nen kleine Club oder spielst mit der BigBand bei 2m40 Deckenhöhe.
Genauswenig braucht man eine Deathmetalband mit 5 Mann in einer 50Mann Eckkneipe

Und das dies schwierig ist, ist ebenso klar, wie sehr Schwarz / Weiß.

Mein Beitrag bezog sich auf die generelle Infragestellung von Rockmusik auf kleinen Bühnen...und ich wiederhole mich noch mal:

Das geht, das ist immer gegangen und das wird immer gehen. So etwas formt den Musiker wie auch den Techniker...soweit überhaupt einer vorhanden ist.
So etwas geht zig mal in die Hose, und plötzlich wissen die Beteiligten, wie es geht und man kann davon reden, dass man Bühnenerfahrung hat.

Die immer wieder ins Rennen geworfene 5-Mann-Pickelige-Postpubertäre-Todeskapelle ist doch - sein wir ehrlich - schon alleine deshalb kein Maßstab, weil sie in der Regel die eigenen Freunde mitbringt und sonst kaum jemanden zieht. Natürlich wäre ein Setup, was eine äußerst gerine Bühnenlautstärke gewährleistet, gerade für solch einen Trupp angezeigt...aber interessanterweise sind es gerade die Erfahrenen, die auf solche Lösungen zurückgreifen.
 
So etwas geht zig mal in die Hose, und plötzlich wissen die Beteiligten, wie es geht und man kann davon reden, dass man Bühnenerfahrung hat.

....wenn nicht vorher die Band wegen unzufriedener Dinge auseinander bricht oder die Locations ausgehen...:):)

Ich empfehle immer wieder Gruppendynamik und hinten leiser heraus, wenn die Dynamik weniger vorhanden ist! Aber wer wagt dies der Band zu sagen? :eek: Natürlich sollte der Spaß an gewisse Power den Musikern nicht entzogen werden. Wozu geht man sonst auf Bühnen, wenn es nicht da etwas lauter sein darf?

Interessant sind die Jobs wo verschiedene, sich beißende Musikstils/Kulturen auf gleicher Bühne treffen. Normalerweise denkt man, die Musi der härteren Gangart beschert dem Publikum den fetteren Sound bzw. Druck. Stimmt der Bühnensound nicht und die Voc-Mics verarbeiten bei weitem mehr als nur die Stimme, dann wirds vorne kritisch und die Feedbackgefahr erhöht sich gerade in den kleineren Räumen.
Jetzt plötzlich spielt nach der fetten AC/DC Cover & Co eine Pop- oder sogar Jazz angehauchte Truppe mit dezenterer Bühnenlaustärke, jedoch mit einer tollen Gesamtdynamik, wo alles auf den Punkt genau harmoniert. Von wegen ist jetzt an der Front ein Leistungsabfall, nur weil die Zerrsounds und "6-Tom-Sets" weg fallen. Im Gegenteil, jetzt stehen alle Soundtore offen und ich habe mehr Druck auf die Front bei der "softigeren" Musi. UND, es muss kaum was gefummelt werden!! Das ist DIE Bestätigung. Wenn nämlich bis zum letzten Song geschraubt werden muss (abgesehen Effekte) dann hat es hinten und vorne nicht gestimmt. Auch der Fronti sollte einen lockeren Abend haben...:D
 
So much is true:

Es gibt Bands, die sind leicht zu mischen (hier mal ein Effekt, da mal ein Solo lauter), und welche, die sind schwer zu mischen (ständiges Geregel am Pult).

Unser Tontechniker behauptet, wir gehören zur ersten Kategorie....:D:D

LG Jörg
 
...wenn nicht vorher die Band wegen unzufriedener Dinge auseinander bricht oder die Locations ausgehen...

Na klar...aber auf die eine oder andere Art mussten wir da ja alle durch. So sieht der Start ins Muckerleben halt zu 99% aus.
Als erstes gibt's 'n Amp (möglichst laut, Quantität vor Qualität) und ein Instrument und damit wird natürlich auch die ersten Male auf die Bühne marschiert.

Das kann man nicht gut in Frage stellen...das ist einfach so.
 

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