Wie kriege ich mehr Kopfstimmanteil in mein Brustregister?

  • Ersteller SkyeHamilton
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Mit Bauchgymnastik hat Singen nix zu tun; Du sollst beim Singen um Gottes willen nicht die Bauchmuskulatur anspannen, denn das bedeutet im Normalfall, daß der Bauch nach innen zieht, fest und hart wird. Das wäre die sogenannte Bauchpresse - es ist nicht unbedingt gesund, so zu singen, und vor allem kingt es nicht schön. Und von Bauchmuskeln anspannen steht in den FAQ nichts.
Stützen geht anders!

Aus eigener leidvoller Erfahrung kann ich Dir nur empfehlen: gewöhne Dir das bloß nicht an. Ich habe Jahre gebraucht, um diese blöde Bauchpresse endgültig loszuwerden, die eine frühe Gesangslehrerin mir glaubte antrainieren zu müssen - und dadurch viel an freier Höhe verloren, die ich mir mühsam wieder zurückerobern mußte.

Schade, das solche irrationalen Aussagen hier allerhöchstes Ansehen unter den "Alpha Usern" genießen und keiner logisch und unabhängig genug denkt, um zu widersprechen.
Ohne Betätigung der Bauchmuskeln ist es unmöglich zu singen.
Es sei denn, man will maximal mezzopiano singen und alle paar Sekunden neu Luft holen. Die Verformungsenergie des Zwerchfells nach dem Einatmen reicht allein nicht aus, um einen lauten, langausgehaltenen Ton zu produzieren. Ohne Bauchmuskeln läuft da nix. Für Ungläubige hier die Lektüre dazu: "Singen lehren, Singen lernen" von Gerhard Faulstich, Seite 69ff.

Der Begriff "Bauchpresse" ist ein völliges Unwort, da er etwas gesanglich notwendiges diskreditiert und somit zur allgemeinen Verunsicherung und "Ver-esoterik-erung" von Gesangsstudenten/-schülern beiträgt.
 
Was soll denn auf so einer "Begleit-CD" dauf sein?

Ich finde ja immer, Übungen müssenh individuell von einer Lehrerin zusammengestellt und begleitet werden. Was nützt es einem Autodidakten, irgendwelche Übungen rauf und runter zu singen, bloss weil die auf einer "Übungs-CD" drauf sind?

Bei "Belt-Voice-Training" ist z.B. auch so eine CD dabei wo alle Übungen vorgesungen werden. Nur leider sind sie unperfekt vorgesungen. Das geht eigentlich für Autodidakten auch ziemlich am Thema vorbei, oder?

und wenn man "perfekte" Beispiele zeigen will kann man auf prominente Aufnahmen verweisen, so man die "perfekt" findet.

---------- Post hinzugefügt um 16:59:53 ---------- Letzter Beitrag war um 16:57:19 ----------

Ach Tobia wieder ;-)
Wenn du bloss mal die feinen Unterschiede erkennen würdest z.B. die zwischen "Bauchpresse" und der Tatsache, daß der Bauchmuskel selbstverständlich mit bewegt wird, aber eben NICHT der Auslöser für die Atemanbindung ist.
Faulstich kenne ich übrigens persönlich, da er mich in Methodik selbst geprüft hat. Er lehrt KEINE Bauchpresse.

Gruß,
Shana
 
.. unter den "Alpha Usern" ...

Nun schon das zweite Mal in diesem Thread, dass Du diesen Begriff nennst . Deine neue Lieblingswortschöpfung?

Kannst Du eigentlich auch so formulieren, dass es nicht klingt, wie von einem kompletten Fatzken? Vielleicht würden viele User deine Beiträge dann auch gern lesen - und vielleicht sogar zu Herzen nehmen .
 
Was soll denn auf so einer "Begleit-CD" dauf sein?

Ich finde ja immer, Übungen müssenh individuell von einer Lehrerin zusammengestellt und begleitet werden. Was nützt es einem Autodidakten, irgendwelche Übungen rauf und runter zu singen, bloss weil die auf einer "Übungs-CD" drauf sind?

Bei "Belt-Voice-Training" ist z.B. auch so eine CD dabei wo alle Übungen vorgesungen werden. Nur leider sind sie unperfekt vorgesungen. Das geht eigentlich für Autodidakten auch ziemlich am Thema vorbei, oder?

und wenn man "perfekte" Beispiele zeigen will kann man auf prominente Aufnahmen verweisen, so man die "perfekt" findet.

Na ja, in Bausch und Bogen verdammen würde ich diese Begleit-CDs jetzt nicht. Manche Übungen finde ich schon ganz gut. Und man kann sie auch individuell abwandeln, so daß sie für die eigenen Bedürfnisse passen, vorausgesetzt natürlich, daß man schon Erfahrung mit seiner Stimme und ein bißchen Ahnung hat. Aber letztendlich werden immer die selben "Baustellen" bearbeitet.
Es ist nun einmal so, daß nicht jeder Mensch, der singt bzw. singen lernen will, auch Gesangsunterricht nehmen kann oder will.

Mal ein ganz anderes Beispiel: ich praktiziere (aber nur aus rein sportlichen Gründen ;) ) seit einiger Zeit Hatha Yoga, habe weder die Zeit noch das Geld (und auch nicht die Nerven, denn die Yoga-Szene ist weiß Gott nicht meine), in einen Yogakurs zu gehen. Es gibt aber 2,3 recht gute DVDs auf dem Markt, und mit denen übe ich. Natürlich war ich vorher schon einigermaßen sportlich. Die Perfektion und Körperkraft der Gummimenschen, die da vorturnen, werde ich zwar nie erreichen, aber ich werde immer besser und schaffe jetzt Dinge, die noch vor einem Dreivierteljahr undenkbar gewesen wären.... ich halte mich auch nicht sklavisch an die vorgeschriebene Atmung, lasse manche Positionen auch mal aus oder wandle sie ab... und dann funktioniert es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun schon das zweite Mal in diesem Thread, dass Du diesen Begriff nennst . Deine neue Lieblingswortschöpfung?

Mit dem Wort "Alpha User" karikiere ich für mich die Handvoll User, die im Gesangstechnikforum auf ihrem "hohen Thron" sitzen - teils in MOD Funktion - durch Gruppendynamik weitgehend die gleiche, verquere Ansicht über Gesangstechnik haben, sich für Gott persönlich halten und selbst nie nennenswerte Probleme mit ihrem Gesang hatten, oft falsche Ratschläge erteilen und den ganzen Tag gequirlten Käse fabulieren...und alle, die kritisch hinterfragen und Fehler in ihrem Gedankengebäude entlarven, mit polemischen Kommentaren und persönlichen Angriffen runtermachen (und deren Threads sperren). Natürlich gibt es auch Gegenbeispiele, Vali und Cörnel schätze ich beispielsweise sehr als kompetente Ratgeber.

Könnte mir ja eigentlich egal sein, aber hier ist ein wichtiger Platz, wo viele, die Rat brauchen, unterwegs sind, und durch den Blödsinn, der hier teilweise verzapft wird, ihr Ziel niemals erreichen werden.

Wenn du bloss mal die feinen Unterschiede erkennen würdest z.B. die zwischen "Bauchpresse" und der Tatsache, daß der Bauchmuskel selbstverständlich mit bewegt wird, aber eben NICHT der Auslöser für die Atemanbindung ist.
Faulstich kenne ich übrigens persönlich, da er mich in Methodik selbst geprüft hat. Er lehrt KEINE Bauchpresse.

Doch, die Bauchmuskeln werden nicht nur mit bewegt, sie erzeugen, gemeinsam mit dem erschlaffenden Zwerchfell, den Atemdruck, der fürs Singen benötigt wird. Kannst du in Faulstichs Buch nachlesen. Möglicherweise hast du dich irgendwie glücklich durch die Prüfung gemogelt...
 
Naja, Faulstich ist ein Netter. Ich bin gut klar gekommen mit ihm. Aber wir waren nicht immer einer Meinung, da ich eigentlich aus einer anderen "Schule" komme als er. Er konnte das allerdings ohne Probleme akzeptieren, da er - im Gegensatz zu dir - kein Laberer ist sondern ein Praktiker.

Er ist auch lange nicht der Einzige "Gott", der mal ein Buch über Gesang geschrieben hat. Seine anatomischen Erkenntnisse sind weitesgehend bei Seidner entliehen sag ich mal. Faulstich ist Gesangslehrer und kein Phoniater.

Ich habe nicht nur sein Buch sondern auch noch eine ganze Reihe anderer studiert für meine Ausbildung.
Wesentlich ist jedoch, was man beim Singen wirklich spürt. Die Praxis habe ich bei jemandem gelernt, der Faulstich locker in die Tasche steckt, was die praktische pädagogische Geschicklichkeit angeht.


Gruß,
Shana
 
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Als jemand, der jahrelang mit Bauchpresse gesungen hat - zum einen hatte ich aufgrund intensiven sportlichen Trainings eine Disposition dazu, zum anderen wurde es mir von einer GL so beigebracht - kann ich vor diesem gefährlichen Mist nur warnen. Bei mir führte es zum Glück "nur" dazu, daß irgendwann jedes e" zur Qual wurde, das ohnehin dezente Vibrato völlig verschwand und auch die Kehlkopfmuskulatur viel zu fest war. Ich habe lange gebraucht, um das wieder loszuwerden. Meiner robusten Stimme sei Dank ist mir das Schicksal einer ebenfalls bauchpressenden Kollegin erspart geblieben, die irgendwann aufgrund inoperabler Reinke-Ödeme das Handtuch werfen mußte.
Bei Faulstich S. 69 ff steht auch nichts dergleichen, zumindest nicht in meiner Ausgabe ;)

Zum Rest sag ich lieber nix.
Nur soviel: ein Alpha bin ich nur für meinen Hund. Das reicht vollauf.
 
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Mit dem Wort "Alpha User" karikiere ich für mich die Handvoll User, die im Gesangstechnikforum auf ihrem "hohen Thron" sitzen - teils in MOD Funktion - durch Gruppendynamik weitgehend die gleiche, verquere Ansicht über Gesangstechnik haben, sich für Gott persönlich halten und selbst nie nennenswerte Probleme mit ihrem Gesang hatten, oft falsche Ratschläge erteilen und den ganzen Tag gequirlten Käse fabulieren
keks.gif
 
Ok, jetzt lassen wir das Thema "Alpha Forummitglieder" mal außer Acht und konzentrieren uns auf mein Problem, bitte.^^

Meine Regisseurin (bei der ich mittlerweile SEHR vorsichtig bin) sagt, wenn man singt, geht der Bauch rein und sobald man Luft holt, bzw. am Ende einer Passage "schnerrt er zurück". Bitte sag mir, dass das KEINE Bauchpresse ist. :(

Übrigens haben wir vor kurzem eine Belt-Übung in der Probe gemacht, die bis etwa c' (das eine Oktave über dem Mittel-C) geht und da hab ich zum Schluss echt Kopfstimme gesungen und dafür einen bösen Blick kassiert. Aber wir machen sowas immer auf "ne" (nicht ä sondern e) und ich war zum Schluss in der Höhe so eng hinten, dass ich das nicht riskieren wollte. Ich hab meine Stimme lang genug dahin gepusht wo sie sie gerne haben wollte.

Deswegen bin ich jetzt auch bei meiner "Stütze" hellhörig geworden, weil sie uns da wohl auch was Falsches beibringt, damit es ihren Vorstellungen entspricht. Ob wir dann vllt irgendwelche inoperablen Geschwüre an den Stimmlippen kriegen, spielt da ja auch eigentlich keine Rolle, solange es nur bei dieser einen Vorführung gut klingt.

Wohlgemerkt, wir haben Leute in der Gruppe, die sind 10 oder 11...


Naja, egal. Was sagt ihr zur Beschreibung meiner Stütze?
 
Meine Regisseurin (bei der ich mittlerweile SEHR vorsichtig bin) sagt, wenn man singt, geht der Bauch rein und sobald man Luft holt, bzw. am Ende einer Passage "schnerrt er zurück". Bitte sag mir, dass das KEINE Bauchpresse ist. :(

So wie ich das verstehe, also falls der Bauch freiwillig reingeht, nein. Du brauchst ja eine gewisse Elastizität und "schnerrt raus" übersetze ich mit "floppt raus", also als Folge davon, dass reflektorisch eingeatmet wird und ein eher unbewusster Prozess.

Bauchpresse wäre für mich, wenn man den Bauch aktiv - hmmja. Wie beschreib ich das nu. Naja, jedenfalls kommt letztlich Verkrampfung raus und das ist ungünstig. Lies mal http://de.wikipedia.org/wiki/Bauchpresse und überlege Dir, wie förderlich Du das dort beschriebene für Singen halten würdest :)
 
Meine Regisseurin (bei der ich mittlerweile SEHR vorsichtig bin) sagt, wenn man singt, geht der Bauch rein und sobald man Luft holt, bzw. am Ende einer Passage "schnerrt er zurück". Bitte sag mir, dass das KEINE Bauchpresse ist. :(

Das ist völlig normal, muss so sein und fertig aus. Mach dir am besten nie wieder Gedanken über deine Atmung. Der einzige sängerische Zweck deiner Atmung ist, einen passenden Druck zu erzeugen, der von unten gegen die Stimmlippen drückt. Nicht zuviel und nicht zuwenig. Wie das letzten Endes zustande kommt, ist fast völlig irrelevant.

Ödeme und Stimmbandknoten kriegt man nicht von "falscher Stütze" (was auch immer das sein mag...) sondern von einem falschen Gebrauch der Stimmlippen.
1)Du musst ein Gefühl dafür entwickeln, wie es sich anfühlt, mit mehr oder weniger Stimmlippenmasse zu singen. Wenn du in die Höhe gehst, solltest du nicht zuviel Masse mitnehmen. Natürlich erfordert weniger Stimmlippenmasse auch weniger Atemdruck...
2)Du musst ein Gefühl dafür entwickeln, ob die Stimmlippen richtig schließen. Verhauchtes Singen ist bei lauten Tönen riskant und kann leicht zu Heiserkeit führen. Verhauchtes Singen vergeudet auch eine Menge Energie und strengt den Hals an. Als Effekt ist Hauch ok, aber für die Grundtechnik solltest du immer gucken, dass beim Ton kein Hauchen, Pfeifen zu hören ist. Mit ner Hand vor dem Mund kann man man fühlen, wieviel Luft austritt und experimentieren.
Generell solltest du nach dem Singen niemals heiser sein.

Wenn du dann noch zwei Liter Wasser am Tag trinkst, dich vor dem Singen warmblubberst, immer wieder Feedbacks von außen einholst (Lehrer, Aufnahmen) und 1-2 mal im Jahr zum HNO gehst, bist du auf der sicheren Seite.

Bei Faulstich S. 69 ff steht auch nichts dergleichen, zumindest nicht in meiner Ausgabe ;)

Wer an den Weihnachtsmann glaubt, kann wahrscheinlich auch nicht lesen...
So genial, wie die Sängeratmung hier beschrieben wird, habe ich es noch nirgendwo sonst gefunden. Völlig logisch, sachlich und in völliger Übereinstimmung mit meinen persönlichen Erfahrungen. Man beachte beim Lesen die Rolle der Ausatemmuskeln. Das ist primär die Bauchmuskulatur.
 
Meine Regisseurin (bei der ich mittlerweile SEHR vorsichtig bin) sagt, wenn man singt, geht der Bauch rein und sobald man Luft holt, bzw. am Ende einer Passage "schnerrt er zurück". Bitte sag mir, dass das KEINE Bauchpresse ist. :(

Sagen kann man nichts, wenn man nicht sieht und hört, was genau Du da machst. Natürlich bewegt sich die Bauchdecke beim Singen; aber man spannt nicht die Bauchmuskulatur bewußt an. Das Loslassen am Ende der Phrase ist richtig, das ist die passive Einatmung, die Du dazu nutzt, die nächste Phrase zu singen.

Übrigens haben wir vor kurzem eine Belt-Übung in der Probe gemacht, die bis etwa c' (das eine Oktave über dem Mittel-C) geht und da hab ich zum Schluss echt Kopfstimme gesungen und dafür einen bösen Blick kassiert. Aber wir machen sowas immer auf "ne" (nicht ä sondern e) und ich war zum Schluss in der Höhe so eng hinten, dass ich das nicht riskieren wollte. Ich hab meine Stimme lang genug dahin gepusht wo sie sie gerne haben wollte.

Also ist sie, wenn ich das richtig verstehe, darauf aus, daß Ihr mit viel Twang singt ?
Es ist echt schwierig, etwas dazu zu sagen, ohne Dich zu hören. Du kannst aber immer eine Faustregel beachten: wenn es sich nicht mehr gut anfühlt, wenn es Dich anstrengt, wenn Du die Töne mehr herausquälen mußt als daß Du sie singst, wenn sie Dir höher vorkommen als sie in Wirklichkeit sind, wenn Du nach dem Singen einen kratzigen Hals hast - das sind Indizien dafür, daß Du es falsch machst. Falsch im Sinne von: kann stimmschädigend sein.

Ich kenne das Problem mit der Bauchpresse so gut ... mir hätte es die Stimme zerschossen, wenn ich so weitergemacht hätte. Ich habe die Bauchmuskeln bewußt angespannt und der Bauch wurde während der Phrase immer fester und zog nach innen. Die Folge war, daß ich (als Sopran, und damals in meinen jungen Jahren war ich sogar ein recht hoher Sopran!) wirklich mit jedem e" kämpfen mußte - heute ein läppischer Ton. Ich hatte überhaupt kein Vibrato - die Stimme war total fest. Ja, gut abröhren konnte ich - eine Tour hätte ich aber nie und nimmer durchgehalten, weil ich nach jedem gig stockheiser war.
Heute kann ich 4stündige gigs absolvieren, auch ein paar Tage hintereinander; ich unterrichte auch täglich und singe auch da viel vor bzw. mit. Und habe keine Probleme mehr.

Mein Rat also: pass auf deine Stimme auf.... tu nichts, was Dir unangenehm vorkommt, auch wenn irgendjemand das von Dir verlangt. Hör auf deinen Körper.
 
Wer an den Weihnachtsmann glaubt, kann wahrscheinlich auch nicht lesen...
So genial, wie die Sängeratmung hier beschrieben wird, habe ich es noch nirgendwo sonst gefunden. Völlig logisch, sachlich und in völliger Übereinstimmung mit meinen persönlichen Erfahrungen. Man beachte beim Lesen die Rolle der Ausatemmuskeln. Das ist primär die Bauchmuskulatur.

Du meinst wohl Faulstich "Singen lehren - Singen lernen".
Er schreibt auf Seite 75:

"Die Ausatmungsaktivität wird von den expiratorischen Zwischenrippenmuskeln sowie allen Bauchmuskeln vollzogen (samt einer Reihe von Rückenmuskeln als Antagonisten)"

Die Rede ist hier nicht davon, daß die Bauchmuskulatur angespannt werden soll, Faulstich spricht lediglich von ihrer Beteiligung.
Mit der "Bauchpresse" hat das nichts zu tun. Bauchpresse bedeutet im Grunde, daß der untere Bauch bewusst eingezogen wird. Das kannst du @ Skye auch ohne dabei auszuatmen. Zieh mal spaßeshalber und zwecks Unterscheidung den unteren Bauch feste ein und versuch damit ein bisschen zu singen. Ich würde sagen: Das ist unangenehm, denn es entstehen dadurch Spannungen in der Kehle. Alles wird fest, genau wie Bell es beschreibt.

Diejenigen Ausatmenmuskeln, die für das Singen trainiert werden sind die inneren ("expiratorischen") Zwischenrippenmuskeln. (Die Faulstich interessanterweise im obigen Zitat auch als erste nennt). Dabei merkst du bei einer Übung wie z.B. zzz zzzz zzzz oder sch sch sch (kraftvoll ausgeführt!!) daß sich der obere Bauch (oderhalb des Bauchnabels) nach oben/außen kippt. Das geht aber nur während der Ausatmung. Deshalb ist es ja auch die Ausatmenmuskulatur. Und die habe ich jahrelang mit Ausatemübungen trainiert. Die Rückenmuskeln werden dabei mit trainert, wie mir unterschiedliche Physiotherapeutinnen bereits bestätigt haben. Auch habe ich einmal meine Muskelleistungen testen lassen. Der große Rückenstrecker zeigte sich als im Vergleich zur Kontrollgruppe stärker "trainiert" während die Bauchmuskulatur leider eher schwach war ;-) Ich hasse Übungen wie Sit Ups und Bauchzüge. (Was nicht heissen soll, daß es nicht sinnvoll wäre, diese Muskulatur auch zu trainieren, einfach zwecks Ausgewogenheit der Spannungen im Körper und ganz unabhängig vom Singen. Eine einigermaßen starke Bauchmuskulatur verhindert auch Rückenschmerzen).

Das alles zeigt mir, daß der große Bauchmuskel (der Kandidat für die "Bauchpresse") sicherlich mitbeteiligt ist (oder sollten wir ihn aushängen), aber eben NICHT der eigentliche Kraftgeber zum Singen.

Interessanterweise vertrat z.B. Frau Bengtson-Opitz, eine der Ausbildungsleiterinnen vom BDG (wie Faulstich und Seidner) explizit die These, es seinen die "Bauchmuskeln", die wesentlich seien für die sängerische Atmung. Dann machte sie jedoch enau solche Ausatemübungen, welche die Zwischenrippenmuskeln trainieren :)) Ich vermute, SO genau wa ihr das alles dann doch nicht bewusst. Ich wurde einmal sogar als Beispiel für die perfekte sängerische Atembewegung nach Vorne geholt, um diese einem Schüler-Proband vorzuführen. :))

Shana
 
Ich habe die Ausatmungsmuskulatur auch lange trainiert, wenn auch nicht so exzessiv wie Shana, und ein paar andere Baustellen bearbeitet. Vor allem dieses elende Bauch-Einziehen, das so fest einprogrammiert war, daß es mir heute bei großer Nervosität oder schwierigen, unvertrauten Songs immer noch passieren kann. Und dann kriege ich keine Luft mehr.

Wir hatten kürzlich eine (nicht gänzlich unbekannte) Opernsängerin im Publikum, als wir ein Engagement in einem Nobelhotel bekamen. Das hat mich reichlich nervös gemacht. Sie fragte mich in der Pause: sagen Sie mal, wann holen Sie Luft ? Man merkt überhaupt nicht, daß Sie atmen ! Das klingt alles so mühelos. Wo haben Sie das gelernt ?
Solche Erlebnisse zeigen mir immer wieder, daß ich nicht auf dem Holzweg bin, ganz im Gegenteil. Und das ist nicht unwichtig, wenn man selbst unterrichtet.

Natürlich ist der große Bauchmuskel mitbeteiligt - aber das Stützen geht nicht von ihm aus, wie Shana schon sagte.

Ich liebe übrigens sit-ups und mache sie weiterhin ;)
 
Natürlich ist der große Bauchmuskel mitbeteiligt - aber das Stützen geht nicht von ihm aus, wie Shana schon sagte.

So ist es. Und um das zu spüren braucht man keine Alpha Userin zu sein da genügt ein klein wenig Erfahrung.
 
Die Rede ist hier nicht davon, daß die Bauchmuskulatur angespannt werden soll, Faulstich spricht lediglich von ihrer Beteiligung.
Tut mir leid Shana, aber das sind sinnfreie Sprechblasen. Physik war nicht dein bestes Fach, oder? Wie willst du denn deine Bauchmuskeln beteiligen, ohne sie anzuspannen?
"Mit Beteiligung" meint er nicht: "passives Mitbewegen", sonst hätte er sie nicht mal erwähnt. Meine Brusthaare bewegen sich beim Singen auch mit, aber aus irgendeinem Grund hat Faulstich die Körperbehaarung nicht erwähnt...warum nur...Vielleicht machen die Bauchmuskeln ja irgendwas...anspannen oder so...was können Bauchmuskeln sonst noch...fliegen können sie nicht...rechnen auch nicht...Wäsche waschen...hm...meine vielleicht, aber generell...hm...ich glaub - ER MEINT MIT BETEILIGUNG ANSPANNUNG verdammte Axt. :rolleyes:

Man muss den Bauch ja nicht wie verrückt einkneifen und sich dann wundern, dass das unangenehm und anstrengend ist. Das ändert nichts an der Tatsache, dass sie fürs Singen kräftetechnisch unentbehrlich sind. Anspannen heißt nicht: So stark kontrahieren wie möglich. Anspannen heißt lediglich, dass sie nicht nur lasch rumhängen, sondern auch immer wieder aktiv werden.

Zitat Faulstich, Singen lehren, Singen Lernen, Seite 71:

Die Phonationsatmung dient vor allem der Erzeugung des subglottischen Drucks (...). Besonders gewisse Bauchmuskeln werden bei diesem Vorgang aktiv.
Shana:
Zieh mal spaßeshalber und zwecks Unterscheidung den unteren Bauch feste ein und versuch damit ein bisschen zu singen. Ich würde sagen: Das ist unangenehm, denn es entstehen dadurch Spannungen in der Kehle.
Warum feste? Unnötige Kraftverschwendung. Aber selbst "feste" krieg ich davon keine "Spannungen in der Kehle".
Ich kann komischerweise meine Halsmuskulatur völlig unabhängig von meiner Bauchmuskulatur anspannen. :rofl:Vielleicht wurde ich echt irgendwann von Alien-Kuckucks bei meinen Eltern ins Nest gelegt.
 
Aber selbst "feste" krieg ich davon keine "Spannungen in der Kehle".
Ich kann komischerweise meine Halsmuskulatur völlig unabhängig von meiner Bauchmuskulatur anspannen. :rofl:Vielleicht wurde ich echt irgendwann von Alien-Kuckucks bei meinen Eltern ins Nest gelegt.

Na, dann ist doch gut ! Wenn Du so singen kannst, ist doch alles in Ordnung und Du brauchst dich nicht so aufzuregen, das ist nicht gut für deine Nerven, fürchte ich.
 
Tut mir leid Shana, aber das sind sinnfreie Sprechblasen. Physik war nicht dein bestes Fach, oder? Wie willst du denn deine Bauchmuskeln beteiligen, ohne sie anzuspannen?

ok, ich sags jetzt mal wie es ist:
Lass dein Herumgepöbel lieber Tobia.
Das kommt nicht gut.
Was du hier machst nennt man Klugscheißerei, denn worum es eigentlich ging war deine Behauptung, sowas wie "Bauchpresse" sei ok bzw gäbe es gar nicht, weil doch die Bauchmuskeln wichtig seien für die sängerische Atmung. Dabei hast du mal eben Bells Erfahrungsbericht versucht ins Lächerliche zu ziehen. Deine "Beiträge" wimmeln von Beleidugungen und Unterstellungen und das, obwohl du nicht einmal richtig zu lesen scheinst worum es geht und was der Unterschied zwischen einer Erfahrung und einer physikalischen Beschreibung sein könnte.
Krieg dich mal ein, wenn du hier weiter mitdiskutieren willst.
 
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Also mir geht es, seit ich mich mehr auf den Rücken fokussiere und den Körper machen lasse, wie er meint, deutlich besser mit dem Atmen und Singen. Und natürlich hilft Gymnastik, aber da wird ja auch nicht ein einzelner Muskel trainiert.
Den großen Bauchmuskel, braucht man den nicht mehr zum Vorbeugen?
 

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