Mr96
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Die Gibson Les Paul Standard Traditional Pro, von der nicht Wenige sagen, es sei die beste Les Paul, die Gibson USA (die Originale aus den 50ern und 60ern natürlich mal ausgenommen) je gebaut hat, ist ein Sondermodel des Guitar Center.
Anscheinend beruht das Model explizit auf den Wünschen der Kunden, denn tatsächlich lässt diese Gitarre kaum mehr einen Wunsch des Les Paul-Liebhabers offen.
Ich besitze sie nun seit Mitte Dezember, hatte vorher die Gibson Les Paul Studio Faded und für einige Wochen auch eine R8, mit der der Vergleich natürlich besonders interessant war/ ist.
Gehen wir erst einmal die Besonderheiten der Std. Trad. Pro durch, denn tatsächlich wimmelt sie von solchen und stellt ohne Frage ein "Best Of Les Paul" dar.
1) Locking Grover Mechaniken (wie sie die aktuelle Standard hat). Eine wirklich praktische Sache, damit entfällt die Fummelei beim Saitenwechsel, und stimmstabil sind sie auch.
2) Ein blankes Truss Rod Cover. Sieht schick aus und ist mir persönlich lieber als eines mit Aufschrift.
3) Der Hals. 60er Profil und nur (wie die gesamte Rückseite) satiniert lackiert, was die Kleberei bei längerem Spiel minimiert und den Hals alles in allem griffiger und besser bespielbar macht. - Das 60er Profil des GC scheint mir übrigens nicht ganz so schlank zu sein, wie das der regulären LPs ist; liegt, wenn ich mich richtig erinnere, zwischen dem 50er und regulärem 60er Profil.
4) Der Korpus. Die Std. Trad. Pro ist das einzige Model, das neben den Custom Shops einen massiven Mahagonikorpus hat - keine Löcher, keine Kammern! Dabei ist sie aber doch (für so einen Körper) überraschend leicht (viel leichter als eine LP von Anfang der 90er (mit den Löchern), die ich mal in der Hand hatte), was auf die sehr gute Qualität des Holzes (sehr gut abgelagert, d. h. getrocknet) schließen lässt (und welche Qualität im Verbund mit der Massivität sich auch in beeindruckendem Maße im Klang widerspiegelt).
5) Die PUs (zebrafarben). Am Hals ein '57er Classic, am Steg ein Burstbucker 3. Beide PUs sind per push/ pull Volumepotis splittbar, so dass man die Schöne bei Bedarf auch stratoesk klingen lassen kann - was wirklich überraschend gut funktioniert und wodurch Klangwelten erschlossen werden können, die allen anderen LPs verschlossen bleiben müssen!
6) Die Gitarre kommt bereits ab Werk (als einzige Gibson Les Paul!) mit dem so genannten 50s Wiring, wodurch ein Höhenverlust bei (an der Gitarre) reduzierter Lautstärke vermieden wird! Damit einher geht allerdings, dass der Regelweg der Lautstärke deutlich verkürzt wird, was sich jedoch nicht negativ auswirkt.
7) Es wird die stabile Jack Plate aus Chrom verbaut, was mir besser gefällt als die nachgiebigen Kunststoff Jack Plates der Reissues.
8) Nicht zu vergressen: Die Std. Trad. Pro wird gePLEKed, was wirklich eine revolutionäre Sache ist und eine perfekte Einstellung möglich macht.
Soviel also zu den besonderen Features, die ich allesamt sehr begrüße. Vermissen tue ich einzig Potizeiger, die evtl. wegen der push/ pull Potis nicht anzubringen waren/ sind.
Klanglich ist die Std. Trad. Pro eine Offenbarung. Ich war/ bin wirklich überrascht, wie nah sie klanglich an die Reissues herankommt. Hier liegen mitnichten Welten dazwischen - ganz ehrlich, es fehlt nicht mehr viel bis zu den Custom Shops. Die wesentliche Ursache dafür wird der Korpus sein, der, wie gesagt, wie der der Reissues massiv ist und aus sehr gutem Holz besteht. - Klangliche Welten liegen hingegen zwischen der Std. Trad. Pro und der o. g. Studio Faded (die ohne Frage eine gute Gitarre ist): Neben jener klingt diese nahezu scheintot - der Direktvergleich war erschreckend und lehrreich zugleich.
Was die Verarbeitung betrifft, so fällt die Std. Trad. Pro leider deutlich weiter von den Custom Shops ab, als es klanglich der Fall ist. Natürlich ist die Gitarre gut verarbeitet, aber an dem einen oder anderen Detail wird deutlich, dass Gibson USA nun mal (so gut ihre Gitarren auch sein mögen) 'am Fließband' produziert, und das schließt nun mal leider das außerordendlich hohe Maß an Liebe und Sorgfallt, mit dem die Custom Shops produziert werden, aus. Aber hey - aus irgendeinem Grund müssen die Gibson USA Gitarren ja schließlich auch viele hundert, bzw. tausend Euro weniger kosten als die Reissues (der Preis des hier vorgestellten Models liegt bei € 1500, bzw. 1600!)!
Die Gitarre kam übrigens in einem von Gibson Europe versiegelten Gibson-Karton und war (bis auf die Oktavreinheit) perfekt eingestellt.
Fazit: Die Gibson Les Paul Standard Traditional Pro ist das wohl beste Model, das Gibson USA je gebaut hat. Mit großartigen Features, einem überragenden Klang und - bei alles in allem natürlich guter Verarbeitung - leichten Mängeln in der Verarbeitung. - Völlig unverständlich, weshalb Gibson eine solche Gitarre nicht in ihrem regulären Programm hat, sondern erst vom Guitar Center in Auftrag gegeben werden muss!
http://www.guitarcenter.com/Gibson-...nal-Pro-Electric-Guitar-105312888-i1444565.gc
Hat zwar keinen Namen die Schöne; aber ich nenn sie gern mal meine Lucille...
Anscheinend beruht das Model explizit auf den Wünschen der Kunden, denn tatsächlich lässt diese Gitarre kaum mehr einen Wunsch des Les Paul-Liebhabers offen.
Ich besitze sie nun seit Mitte Dezember, hatte vorher die Gibson Les Paul Studio Faded und für einige Wochen auch eine R8, mit der der Vergleich natürlich besonders interessant war/ ist.
Gehen wir erst einmal die Besonderheiten der Std. Trad. Pro durch, denn tatsächlich wimmelt sie von solchen und stellt ohne Frage ein "Best Of Les Paul" dar.
1) Locking Grover Mechaniken (wie sie die aktuelle Standard hat). Eine wirklich praktische Sache, damit entfällt die Fummelei beim Saitenwechsel, und stimmstabil sind sie auch.
2) Ein blankes Truss Rod Cover. Sieht schick aus und ist mir persönlich lieber als eines mit Aufschrift.
3) Der Hals. 60er Profil und nur (wie die gesamte Rückseite) satiniert lackiert, was die Kleberei bei längerem Spiel minimiert und den Hals alles in allem griffiger und besser bespielbar macht. - Das 60er Profil des GC scheint mir übrigens nicht ganz so schlank zu sein, wie das der regulären LPs ist; liegt, wenn ich mich richtig erinnere, zwischen dem 50er und regulärem 60er Profil.
4) Der Korpus. Die Std. Trad. Pro ist das einzige Model, das neben den Custom Shops einen massiven Mahagonikorpus hat - keine Löcher, keine Kammern! Dabei ist sie aber doch (für so einen Körper) überraschend leicht (viel leichter als eine LP von Anfang der 90er (mit den Löchern), die ich mal in der Hand hatte), was auf die sehr gute Qualität des Holzes (sehr gut abgelagert, d. h. getrocknet) schließen lässt (und welche Qualität im Verbund mit der Massivität sich auch in beeindruckendem Maße im Klang widerspiegelt).
5) Die PUs (zebrafarben). Am Hals ein '57er Classic, am Steg ein Burstbucker 3. Beide PUs sind per push/ pull Volumepotis splittbar, so dass man die Schöne bei Bedarf auch stratoesk klingen lassen kann - was wirklich überraschend gut funktioniert und wodurch Klangwelten erschlossen werden können, die allen anderen LPs verschlossen bleiben müssen!
6) Die Gitarre kommt bereits ab Werk (als einzige Gibson Les Paul!) mit dem so genannten 50s Wiring, wodurch ein Höhenverlust bei (an der Gitarre) reduzierter Lautstärke vermieden wird! Damit einher geht allerdings, dass der Regelweg der Lautstärke deutlich verkürzt wird, was sich jedoch nicht negativ auswirkt.
7) Es wird die stabile Jack Plate aus Chrom verbaut, was mir besser gefällt als die nachgiebigen Kunststoff Jack Plates der Reissues.
8) Nicht zu vergressen: Die Std. Trad. Pro wird gePLEKed, was wirklich eine revolutionäre Sache ist und eine perfekte Einstellung möglich macht.
Soviel also zu den besonderen Features, die ich allesamt sehr begrüße. Vermissen tue ich einzig Potizeiger, die evtl. wegen der push/ pull Potis nicht anzubringen waren/ sind.
Klanglich ist die Std. Trad. Pro eine Offenbarung. Ich war/ bin wirklich überrascht, wie nah sie klanglich an die Reissues herankommt. Hier liegen mitnichten Welten dazwischen - ganz ehrlich, es fehlt nicht mehr viel bis zu den Custom Shops. Die wesentliche Ursache dafür wird der Korpus sein, der, wie gesagt, wie der der Reissues massiv ist und aus sehr gutem Holz besteht. - Klangliche Welten liegen hingegen zwischen der Std. Trad. Pro und der o. g. Studio Faded (die ohne Frage eine gute Gitarre ist): Neben jener klingt diese nahezu scheintot - der Direktvergleich war erschreckend und lehrreich zugleich.
Was die Verarbeitung betrifft, so fällt die Std. Trad. Pro leider deutlich weiter von den Custom Shops ab, als es klanglich der Fall ist. Natürlich ist die Gitarre gut verarbeitet, aber an dem einen oder anderen Detail wird deutlich, dass Gibson USA nun mal (so gut ihre Gitarren auch sein mögen) 'am Fließband' produziert, und das schließt nun mal leider das außerordendlich hohe Maß an Liebe und Sorgfallt, mit dem die Custom Shops produziert werden, aus. Aber hey - aus irgendeinem Grund müssen die Gibson USA Gitarren ja schließlich auch viele hundert, bzw. tausend Euro weniger kosten als die Reissues (der Preis des hier vorgestellten Models liegt bei € 1500, bzw. 1600!)!
Die Gitarre kam übrigens in einem von Gibson Europe versiegelten Gibson-Karton und war (bis auf die Oktavreinheit) perfekt eingestellt.
Fazit: Die Gibson Les Paul Standard Traditional Pro ist das wohl beste Model, das Gibson USA je gebaut hat. Mit großartigen Features, einem überragenden Klang und - bei alles in allem natürlich guter Verarbeitung - leichten Mängeln in der Verarbeitung. - Völlig unverständlich, weshalb Gibson eine solche Gitarre nicht in ihrem regulären Programm hat, sondern erst vom Guitar Center in Auftrag gegeben werden muss!
http://www.guitarcenter.com/Gibson-...nal-Pro-Electric-Guitar-105312888-i1444565.gc
Hat zwar keinen Namen die Schöne; aber ich nenn sie gern mal meine Lucille...
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