Grundkurs
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Hallo!
Ich habe den Entschluss gefasst mir meine eigene E-Gitarre zu bauen. Da es meine erste wird bin ich natürlich sehr aufgeregt was das Projekt betrifft und habe mich wochenlang intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Letztes Wochenende habe ich mit Photoshop einen detallierten Bauplan im Maßstab 1:1 erstellt, den ich heute ausdrucken lassen und ausgeschnitten habe. Die Gitarre orientiert sich vom Aufbau her an einer Gibson SG, das heißt 2 x Humbucker, einen einfachen 3-Wege Toggleswitch aber nur 3 Potis (2x Volume und 1x Tone für beide Humbucker), sie soll keine Decke kriegen (also der Korpus nur einteilig sein) und möglichst flach und gerade werden, ohne aufwändige Wölbungen des Korpus.
Nun zu meinem "Problem", welches bestimmt auch andere Menschen haben mit dem Wunsch sich eine E-Gitarre zu bauen: Man hat nicht immer Zugang zu einer Werkstatt!
Bei mir sieht es so aus, dass ich wegen meinem Studium in einer Großstadt wohne und dementsprechend nicht wirklich in eine Werkstatt kann. Der Vater von einem Freund hat von meinem Vorhaben erfahren und mir angeboten, dass ich in seine große Werkstatt rein könnte. Ich wollte den guten Mann mit meinem Bau-Vorhaben aber nicht zu sehr auf den Wecker gehen und wollte mir nun einen Arbeitsplan erstellen, mit dem ich möglichst effektiv vor allem bei mir hier zu Hause vorankomme und dann die restlichen Arbeitsschritte bei ihm in der Werkstatt in einem Rutsch erledige.
Hier nun der Arbeitsplan...vielleicht hat jemand von euch die eine oder andere Ergänzung, falls ich etwas nicht beachtet haben sollte oder noch besser: Einige kritische Anmerkungen darüber, was überflüssig ist oder was ich in der Planung vergessen habe...! Die nachfolgenden Ausführungen werden lang und mühsam, ich bitte trotzdem davon abzusehen, mich deswegen zu teeren und zu federn!
Hier die Arbeitsschritte die ich mir überlegt habe:
A. Arbeitsschritte für zu Hause:
1: Ich übertrage den ausgedruckten Bauplan auf eine MDF-Platte und schneide diese mit einer Stichsäge aus. Die gewonnene Korpusform bearbeite ich mit Schleifpapier und Feilen so lange weiter bis die Schablone exakt die gleiche Form besitzt wie der ausgedruckte Bauplan. Hierdurch erhalte ich eine Schablone an der ich mich für die weiteren Arbeiten am richtigen Korpus orientieren kann.
2: Als nächstes lege ich die Schablone auf den Mahagoni-Body-Block und zeichne mit einem Kohlestift (bzw. Bleistift) die Form der Schablone auf den Block. Die aufgemalte Korpusform säge ich schließlich mit der Stichsäge aus. Nun lege ich die Schablone wieder auf den Block und verschraube sie mit dem ausgeschnittenen Block an den Stellen, wo ich später die Humbucker-Fräsungen machen werde. Dann feile ich den Body mit einer Holzfeile und Schleifpapier bündig zur MDF-Platte, so, dass sie nach langer Mühe hoffentlich exakt die gleiche Form annimmt.
3. Ich schraube die MDF-Schablone wieder ab. Die Kanten des Mahagoni-Bodys werde ich erst viel später mit Schleifpapier rundschleifen und dem Body auch erst später mit einer Feile ein dezentes Body-Shaping verpassen, da ich denke, dass es vielleicht unpraktisch ist, einen geshapten Body für die Fräsungen mit Zwingen festzumachen. Daher bleibt der Body vorerst kerzengerade.
4. Anhand des ausgedruckten Bauplans zeichne ich die Halstasche und die Position der Humbucker ein, die ich später ausfräsen werde.
5. An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher, ob ich noch zu Hause weiterarbeiten kann. Als nächstes würde ich die Halstasche am Body ausfräsen und den gekauften Hals einlegen um die Mensur auszumessen, damit ich weiß, wo genau ich die Löcher für den Sattel positionieren muss.
Hierfür bleibt mir nur der Gang in die Werkstatt.
B. Arbeitsschritte in der Werkstatt
6. Halstasche ausfräsen und den Hals provisorisch (!) einlegen um die Sattelposition auszumessen. Dann markiere ich die Bohrlöcher für die Sattelhalter und messe exakt die Position der Bohrlöcher für den T-O-M Saitenhalter, der parallel zum Hals sein muss. Hierfür setze ich links und rechts neben den Hals zwei Holzbretter mit Zwingen fest, so dass ich zwei parallele Bahnen erhalte in deren Mitte dann quasi der Saitenhalter stehen müsste. So ermittele ich die exakte Position der Bohrlöcher für den Saitenhalter.
7. Ich bohre mit einer Standbohrmaschine die Löcher für den Sattel und den T-O-M Saitenhalter.
8. Jetzt kommen die Fräsarbeiten: Ich fräse die beiden Humbuckerlöcher mit 1,9 cm Tiefe aus.
9. Als nächstes Fräse ich das E-Fach auf der Rückseite aus.
10. Dann bohre ich wieder mit der Standbohrmaschine die Löcher für die Potis und den 3-Wege-Toggleswitch, direkt über das vorher ausgefräste E-Fach. Zum Schluss bohre ich noch die Löcher für die Hals-Verschraubung aus.
Ich weiß jetzt wieder nicht ob ich an dieser Stelle alle notwendigen Arbeiten die man in einer Werkstatt erledigen muss soweit erledigt haben würde? Habe ich etwas wichtiges vergessen? Ansonsten war mein Plan, nach diesen Arbeiten, die ich hoffentlich an einem Tag erledigen kann (ich habe 10 Stunden eingeplant), wieder zu Hause weiterzumachen.
C.Wieder zu Hause
10. Zu Hause würde ich jetzt dem Korpus mit einer Feile ein dezentes Shaping verpassen. Nachdem das erledigt ist, müsste ich hoffentlich einen "Roh-Korpus" besitzen, wie man ihn bei Rockinger bestellen kann.
10. Ich lackiere den kompletten Korpus. Zum großen Thema Lackieren werde ich mich dann, wenn es soweit ist, noch reinlesen, aber ich denke an dieser Stelle wäre es nicht verkehrt den Body zu lackieren...?
11. Als nächstes bohre ich die Kanäle vom E-Fach zur Steg-Humbucker-Ausfräsung und von dort aus weiter zur zweiten Humbucker-Ausfräsung.
12. Jetzt würde ich den Sattel und den Saitenhalter in die vorgebohrten Löcher schrauben. Als nächstes lege ich die nötigen Kabel durch die Löcher vom E-Fach zu den Humbuckern und verbinde sie mit diesen, bevor ich diese mit den Humbucker-Rahmen einbaue. Als nächstes kommen die Potis. Dann verlöte ich alles zusammen (zum Thema Schaltungen werde ich mich, wenn es soweit ist, reinlesen).
13: Jetzt müsste ich nur noch den gekauften Hals an den Body schrauben.
14: Bin ich fertig?
Was ich oben geschrieben habe ist der Plan wie ich mir vorgestellt habe vorzugehen. Es ist mein erstes Selbstbauprojekt und deshalb ist es mir wichtig, vielleicht von jemand mit mehr Erfahrung eine Resonanz zu kriegen, ob ich mir alles richtig überlegt habe. Da ich - wie geschrieben- nicht regelmäßig eine Werkstatt besuchen kann, lege ich viel Herzblut in die Planung des Projekts um möglichen Problemen schon im Vorfeld aus dem Weg zu gehen.
Ich habe den Entschluss gefasst mir meine eigene E-Gitarre zu bauen. Da es meine erste wird bin ich natürlich sehr aufgeregt was das Projekt betrifft und habe mich wochenlang intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Letztes Wochenende habe ich mit Photoshop einen detallierten Bauplan im Maßstab 1:1 erstellt, den ich heute ausdrucken lassen und ausgeschnitten habe. Die Gitarre orientiert sich vom Aufbau her an einer Gibson SG, das heißt 2 x Humbucker, einen einfachen 3-Wege Toggleswitch aber nur 3 Potis (2x Volume und 1x Tone für beide Humbucker), sie soll keine Decke kriegen (also der Korpus nur einteilig sein) und möglichst flach und gerade werden, ohne aufwändige Wölbungen des Korpus.
Nun zu meinem "Problem", welches bestimmt auch andere Menschen haben mit dem Wunsch sich eine E-Gitarre zu bauen: Man hat nicht immer Zugang zu einer Werkstatt!
Bei mir sieht es so aus, dass ich wegen meinem Studium in einer Großstadt wohne und dementsprechend nicht wirklich in eine Werkstatt kann. Der Vater von einem Freund hat von meinem Vorhaben erfahren und mir angeboten, dass ich in seine große Werkstatt rein könnte. Ich wollte den guten Mann mit meinem Bau-Vorhaben aber nicht zu sehr auf den Wecker gehen und wollte mir nun einen Arbeitsplan erstellen, mit dem ich möglichst effektiv vor allem bei mir hier zu Hause vorankomme und dann die restlichen Arbeitsschritte bei ihm in der Werkstatt in einem Rutsch erledige.
Hier nun der Arbeitsplan...vielleicht hat jemand von euch die eine oder andere Ergänzung, falls ich etwas nicht beachtet haben sollte oder noch besser: Einige kritische Anmerkungen darüber, was überflüssig ist oder was ich in der Planung vergessen habe...! Die nachfolgenden Ausführungen werden lang und mühsam, ich bitte trotzdem davon abzusehen, mich deswegen zu teeren und zu federn!
Hier die Arbeitsschritte die ich mir überlegt habe:
A. Arbeitsschritte für zu Hause:
1: Ich übertrage den ausgedruckten Bauplan auf eine MDF-Platte und schneide diese mit einer Stichsäge aus. Die gewonnene Korpusform bearbeite ich mit Schleifpapier und Feilen so lange weiter bis die Schablone exakt die gleiche Form besitzt wie der ausgedruckte Bauplan. Hierdurch erhalte ich eine Schablone an der ich mich für die weiteren Arbeiten am richtigen Korpus orientieren kann.
2: Als nächstes lege ich die Schablone auf den Mahagoni-Body-Block und zeichne mit einem Kohlestift (bzw. Bleistift) die Form der Schablone auf den Block. Die aufgemalte Korpusform säge ich schließlich mit der Stichsäge aus. Nun lege ich die Schablone wieder auf den Block und verschraube sie mit dem ausgeschnittenen Block an den Stellen, wo ich später die Humbucker-Fräsungen machen werde. Dann feile ich den Body mit einer Holzfeile und Schleifpapier bündig zur MDF-Platte, so, dass sie nach langer Mühe hoffentlich exakt die gleiche Form annimmt.
3. Ich schraube die MDF-Schablone wieder ab. Die Kanten des Mahagoni-Bodys werde ich erst viel später mit Schleifpapier rundschleifen und dem Body auch erst später mit einer Feile ein dezentes Body-Shaping verpassen, da ich denke, dass es vielleicht unpraktisch ist, einen geshapten Body für die Fräsungen mit Zwingen festzumachen. Daher bleibt der Body vorerst kerzengerade.
4. Anhand des ausgedruckten Bauplans zeichne ich die Halstasche und die Position der Humbucker ein, die ich später ausfräsen werde.
5. An diesem Punkt bin ich mir nicht sicher, ob ich noch zu Hause weiterarbeiten kann. Als nächstes würde ich die Halstasche am Body ausfräsen und den gekauften Hals einlegen um die Mensur auszumessen, damit ich weiß, wo genau ich die Löcher für den Sattel positionieren muss.
Hierfür bleibt mir nur der Gang in die Werkstatt.
B. Arbeitsschritte in der Werkstatt
6. Halstasche ausfräsen und den Hals provisorisch (!) einlegen um die Sattelposition auszumessen. Dann markiere ich die Bohrlöcher für die Sattelhalter und messe exakt die Position der Bohrlöcher für den T-O-M Saitenhalter, der parallel zum Hals sein muss. Hierfür setze ich links und rechts neben den Hals zwei Holzbretter mit Zwingen fest, so dass ich zwei parallele Bahnen erhalte in deren Mitte dann quasi der Saitenhalter stehen müsste. So ermittele ich die exakte Position der Bohrlöcher für den Saitenhalter.
7. Ich bohre mit einer Standbohrmaschine die Löcher für den Sattel und den T-O-M Saitenhalter.
8. Jetzt kommen die Fräsarbeiten: Ich fräse die beiden Humbuckerlöcher mit 1,9 cm Tiefe aus.
9. Als nächstes Fräse ich das E-Fach auf der Rückseite aus.
10. Dann bohre ich wieder mit der Standbohrmaschine die Löcher für die Potis und den 3-Wege-Toggleswitch, direkt über das vorher ausgefräste E-Fach. Zum Schluss bohre ich noch die Löcher für die Hals-Verschraubung aus.
Ich weiß jetzt wieder nicht ob ich an dieser Stelle alle notwendigen Arbeiten die man in einer Werkstatt erledigen muss soweit erledigt haben würde? Habe ich etwas wichtiges vergessen? Ansonsten war mein Plan, nach diesen Arbeiten, die ich hoffentlich an einem Tag erledigen kann (ich habe 10 Stunden eingeplant), wieder zu Hause weiterzumachen.
C.Wieder zu Hause
10. Zu Hause würde ich jetzt dem Korpus mit einer Feile ein dezentes Shaping verpassen. Nachdem das erledigt ist, müsste ich hoffentlich einen "Roh-Korpus" besitzen, wie man ihn bei Rockinger bestellen kann.
10. Ich lackiere den kompletten Korpus. Zum großen Thema Lackieren werde ich mich dann, wenn es soweit ist, noch reinlesen, aber ich denke an dieser Stelle wäre es nicht verkehrt den Body zu lackieren...?
11. Als nächstes bohre ich die Kanäle vom E-Fach zur Steg-Humbucker-Ausfräsung und von dort aus weiter zur zweiten Humbucker-Ausfräsung.
12. Jetzt würde ich den Sattel und den Saitenhalter in die vorgebohrten Löcher schrauben. Als nächstes lege ich die nötigen Kabel durch die Löcher vom E-Fach zu den Humbuckern und verbinde sie mit diesen, bevor ich diese mit den Humbucker-Rahmen einbaue. Als nächstes kommen die Potis. Dann verlöte ich alles zusammen (zum Thema Schaltungen werde ich mich, wenn es soweit ist, reinlesen).
13: Jetzt müsste ich nur noch den gekauften Hals an den Body schrauben.
14: Bin ich fertig?
Was ich oben geschrieben habe ist der Plan wie ich mir vorgestellt habe vorzugehen. Es ist mein erstes Selbstbauprojekt und deshalb ist es mir wichtig, vielleicht von jemand mit mehr Erfahrung eine Resonanz zu kriegen, ob ich mir alles richtig überlegt habe. Da ich - wie geschrieben- nicht regelmäßig eine Werkstatt besuchen kann, lege ich viel Herzblut in die Planung des Projekts um möglichen Problemen schon im Vorfeld aus dem Weg zu gehen.
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