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delayLLama
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[Review] RICHWOOD RE-129 Les Paul Mod. Launcher Pro Custom 2008
Hi Ihrs!
Was in diesem thread begann und ursprünglich eine Johnson Les Paul werden sollte, ist durch Verquickungen beim Lieferanten zu einer Richwood geworden.
Man kann das im entsprechenden thread nachlesen:
https://www.musiker-board.de/vb/e-g...s-paul-flamed-maple-bitte-eure-meinungen.html
Eigentlich wollte ich ja die Johnson, und zwar das gleiche Modell, wie es Gevatter Hohner-Fan inne hat, hab sie gekauft und es hat sich rausgestellt, dass keine mehr lieferbar war.
Der Händler versprach mir nun also diese Richwood zum Preis der Johnson.
Ist natürlich kein schlechter Deal, wie auch der Schriftverkehr äusserst flott und freundlich war.
Sollte ich also Glück gehabt haben?
Vorweg: Die inlays der Johnson gefallen mir besser sie wirken hochwertiger, die Unterschiede sind ja kurz angesprochen worden, im ersten Moment denkt man, es handle sich um die identische Gitarre nur unter anderem Namen.
ABER woher dann der Preisunterschied?
Die offizielle homepage von Richwood ist zur Zeit down, bereits mehrmals hatte die Firma einen Zwist mit Gibson, da die Kopien eben zu genau waren.
Das lässt sich Gibson natürlich nicht bieten, deswegen wurden einige Änderungen am Design gemacht, um dem Gesetz genüge zu tun.
Abgesehen davon, kann man natürlich immer noch von einer Les Paul Kopie reden, wer weiss irgendwann ist die Zeit der 1:1 Kopien vll. Endgültig vorbei???
Vorbemerkungen:
Ich habe hier schon etwas über Richwood gelesen, was eigentlich ganz positiv war, ich hatte auch vor sie mal in einem Laden anzuspielen (ältere Modelle), diese waren jedoch beim örtlichen Händler richtig satt im Preis ausgezeichnet und schon beim Griff zu den beiden vorrätigen Modellen, habe ich sofort einen Rückzieher gemacht da diese katastrophal verstellt waren (Saiten beinahe aufliegen) und auch noch die E-Saite fehlte. Test vorzeitig beendet, aber den Gitarren kann man das nicht anlasten.
Preislich ist das so eine Sache, im internet gibt es da schon enorme Preisschwankungen (habe ich gestern beim Epiphone Triggerman halfstack auch feststellen müssen).
Das Modell kostet zwischen 249 und bis gut über 300, hier lohnt es sich also mal etwas zu forschen.
Technische Daten:
(Nato wood, also known as Eastern Mahogany, is a reliable, strong wood used on guitar necks. )
Angepriesen oft als Mahagonie haben wir es mit einer Spielart des Holzes zu tun, was aber nicht viel mit dem ursprünglichen Holz zu tun hat.
Es wird eben so genannt!
Der body besteht auch daraus
Set nato neck (eingeleimter Hals), schlankes C Profil
sonokelin fingerboard,
gold hardware,
24 ¾ scale
Schaller-style Mechaniken gekapselt
2 Humbucker
3-way toggle, 2 Vol. / 2. Tone Regler
Perloid inlays
Double Binding
Sattelbreite 43mm, Korpusbreite 44-45mm
22 Bünde
Lieferbare Farben:
Flamed Maple Transparent Green
Flamed Maple Transparent Orange
Flamed Maple Transparent Blue
Flamed Maple Cherry Sunburst
Pickguard (schwarz) und Schrauben (gold) beiliegend zur Selbstmontage, Inbusschlüssel, ein einfaches Kabel, eine Kurzanleitung zur Einstellung alles in einer Plastiktüte.
Preis: 249-320
Made in China
Hölzer:
Sonokeling (Griffbrett):
· Art Laubholz
· botanischer Name Dalbergia latifolia
· botanische Familie Fabaceae, Leguminosae, Papilionaceae
· Vorkommen Ein großer Baum, der in Südasien, östliches Indien und Sri Lanka, Indochina und Java gedeiht. Auch als ostindisches Rosenholz bekannt. In Indien auch Shisham, Sissoo und Biti genannt.
Ist in Europa nur in geringen Mengen erhältlich.
· Erscheinungsbild Das Splintholz ist weissgrau bis cremegelb mit rötlicher Tönung und ist scharf vom dunkelpurpur oder purpurbraunen Kernholz, mit schwarzen Streifen, getrennt. Zeigt auf radial geschnittenen Flächen dekorative Strahlen mit gleichmäßiger und mittelgrober Textur. Poren gross, zerstreut, Zuwachszonen undeutlich, geradefaserig, intensiv gestreift, sehr dekorativ.
· Baumstamm Höhe bis 25 m, Durchmesser bis 1.5 m.
· Eigenschaften Das dichte Holz ist sehr hart, zäh, dauerhaft und schwindet wenig. Darrdichte etwa 800 kg/m³. Langsame Trocknung verbessert die Färbung. Arbeitet wenig bei hoher Biege- und Druckfestigkeit, mittlerer Schlagfestigkeit, geringer Tragfähigkeit und guten Dampfbiegeeigenschaften.
· Verarbeitung Relativ schwierig von Hand oder maschinell zu bearbeiten. Werkzeuge stumpfen stark ab. Ungeeignet zum Nageln oder Schrauben, aber zufriedenstellender Klebehalt.
· Holzschutz Das Splintholz ist anfällig für Befall durch den Splintholzkäfer, aber das Kernholz ist sehr alterungsbeständig und resistent gegen Holzschutzbehandlung. Verwendung Innenausbau, Möbel, Verschalungen, Parkett, Drechseln, Schnitzerei, Musikinstrumente, Intarsien, Furniere
· Raumgewicht 1.00 - 1.15
· Druckfestigkeit 55 - 65 N/mm²
· Biegefestigkeit 130 - 138 N/mm² Härte n. Brinell
12% Feuchtigkeit H BII = 65 - 90,H BI = 34 N/mm² englisch
· Honduras Rosewood
· Indian Rosewood
· Nato (Korpus):
· Art Laubholz
· botanischer Name Palaquium spp., Payena spp.
· botanische Familie Sapotaceae
· Vorkommen Als Nyatoh werden diverse Spezies mit vergleichbaren Farben und Eigenschaften aus Malaysia, Indonesien und den südasiatischen Inseln zusammengefaßt.
· Erscheinungsbild Das Splintholz ist generell nur wenig blasser als das tiefrosafarbene bis rotbraune, oftmals dunkelgestreifte Kernholz, von dem es sich kaum abhebt. Die Faser kann gerade, schwach wechseldrehwüchsig oder leicht wellig sein bei mittelfeiner, gleichmäßiger Textur.
· Eigenschaften Darrdichte liegt im Durchschnitt bei 620-720 kg/m³. Holz trocknet langsam mit leichter Tendenz zum Endreißen und Werfen. Arbeitet wenig und verfügt über mittlere Biege- und Druckfestigkeit, geringe Tragfähigkeit und Schlagfestigkeit sowie moderate Dampfbiegeeigenschaften.
· Verarbeitung Einige Spezies sind kieselerdehaltig und können das Werkzeug stark abstumpfen. Das Holz muß zum Nageln vorgebohrt werden, bietet aber guten Klebehalt. Oberflächen lassen sich gut endbehandeln.
· Holzschutz Das Splintholz ist anfällig für Splintholzkäfer. Das Kernholz ist wenig bis moderat alterungsbeständig. Es ist sehr resistent gegen Holzschutzbehandlung.
· Verwendung Ausstattungsholz, Möbel, Innenausbau, Kunsttischlerei, Modellbau, Instrumentenbau, Furniere
Die Decke (oder besser Deckel) besteht aus Massivholz, ist also keine Fototapete sie ist aber nur ein dünnes Furnier und trägt somit nicht zum Klangverhalten bei.
Ist in diesem Fall Famed Maple, hochglanzlackiert, naturfinish
Ganz ansprechend, aber sicher nichts weltbewegendes.
Der Korpus besteht aus 3 sauber verleimten Teilen, welche nicht auffallend unterschiedlich sind. Man sieht es also erst auf den 2ten Blick!
Konstruktion:
Der Hals ist wie gewohnt eingeleimt, gestern hatte ich die PUs auch mal raus, konnte aber leider zeitlich keine Fotos machen, der Hals-Korpusübergang ist interessant, da zum einen der Ansatz viel tiefer liegt, als bei anderen Modellen, zum anderen ist der Halsfuß unten angeschäftet, dieses Stück geht wie ein long neck tenon in den Korpus unterhalb des Neck Tonabnehmers, was der Konstruktion ihre Stabilität gibt sonst würde es wegen des tiefen Ansatzes am Korpus wohl nicht gut gehen.
Im Prinzip wie bei Gibson. Die Halsplatte ist auch geschäftet, und zwar im Bereich der Kopfplatte, schräg im Bereich der unteren Mechaniken, die quasie diese Verbindung zusammenschrauben, aber natürlich nicht durch diese gehalten werden.
Insgesamt wirkt die Gitarre sehr filigran, das mag zum einen an der farblichen Gestaltung liegen, wie auch die Optik durch das Binding abgesetzt wirkt und so viel schmalere Proportionen vermittelt.
Das gilt für den Korpus, für den Hals und auch für die Kopfplatte.
Erwähnenswert ist der sehr gute Zugang zu den hohen Lagen, der hier viel einfacher vonstatten geht als beim Original. Natürlich etwas ungewohnt deswegen in der Optik, aber daran kann man sich schnell gewöhnen.
Optik:
Filigran hatten wir ja, ich finde die Farbkombination ganz nett, nicht umsonst hab ich mir die so ausgesucht. Der Headstock ist eigentlich gut gelungen, kommt dem open book schon sehr nahe... Die Arschkimme fehlt halt
Die Blockinlays könnten etwas schöner sein (Kunststoff), aber Perlmutt ist eben mit das schönste, da kommt kein Kunststoff ran, aber es gibt da auch besseres!
Im Vergleich fallen diese aber nicht ab, zumindest sind sie sauber eingesetzt.
Das Logo ist gut gemacht, sieht auch ganz ansprechend aus der Name geht auch in Ordnung, da gibts weit dämlichere Namensergüsse.
Schwarzes Trussrod cover, wie auch sonst schwarze Kunststoffparts!
Eigentlich ganz nett anzusehen, obwohl ich jetzt nicht der allergrößte Goldhardwarefan bin, aber schwülstig und überlden finde ich sie nicht!
Das Mehrfach Binding in creme sieht auch sehr schön aus.
Verarbeitung:
Ich habe gestern abend fast 2 Stunden lang, die Gitarre kreisen lassen und akribisch gesucht, offen hatte ich sie ja auch (Fotos folgen) und war sehr positiv überrascht denn die Verarbeitung ist aussen wie innen sehr gut gemacht!
Nicht superklasse, aber wirklich nichts, was einem sauer aufstösst.
DENN:
- Lackierung tropfenfrei und einwandfrei poliert
- Gleichmäßiger Farb und Lackauftrag
- Binding sehr sauber verarbeitet, auch an Nahtstellen
- Sattel einwandfrei und richtig in der Höhe gekerbt
- Griffbrett sauber eingefasst und gut geschliffen
- Inlays spielfrei und akkurat eingelegt
- Bundstäbchen sauber gerichtet und an den Enden ordentlich verschliffen
- Keine überstehenden Bundenden, alle gleich lang und gleich hoch
- Passungen einwandfrei
Negativ ist aufgefallen, dass ein Volumenpoti nicht festgeschraubt war und die Achse des Potis etwas kurz ist. Effekt: Knopf streifte leicht auf der Decke... ich habe einfach die Unterlagscheibe weggelassen, das ist erst mal provisorisch behoben.
Wie auch der Toggle, der nicht fest war, auch hier durch weglassen der R/T Scheibe und festziehen behoben... das wird aber noch Thema!
Ich habe seither noch an jeder Gitarre irgend eine Kleinigkeit finden können, Kleinigkeiten lassen sich auch hier finden (kleine einlackierte Pünktchen, Mini-Krätzerchen auf dem PU-cover...)
ABER, das sind wirklich nur akribisch gesuchte Winzigkeiten, von Mangel will ich da überhaupt nicht reden!
Auch innen ist die Verarbeitung wirklich toll, der Abschirmlach ist gleichmässig und vor allem nicht schludrig Alibi-mäßig aufgetragen und gefräst ist sie sehr sauber!
Das hat man selbst bei viel teureren Gitarren schon schlechter gesehen.
Von daher.... Verarbeitung absolut OK!
Werkseinstellung:
Gitarre kam fast in tune, da hat also jemand rumgefummelt und es gut gemacht. Ich würde die Einstellung (individuell) als 90ig %ig bezeichnen, der Rest war an der Brücke in 2 Minuten erledigt, das war aber Feintuning.
Saitenlage mit den aufgezogenen 009ern absolut brauchbar und eher gut!
Hardware:
Vergoldet, dies gleichmäßig Tuner sind Schaller style, gekapselt, die sauber laufen und die Stimmung gut halten, da kann man ggf. am Flügelchen etwas nachziehen (sachte), das muss aber nicht bei allen sein. Ist ja kein Ding.
Sonst würde ich sagen, man hat es mit ganz normalen günstigen parts zu tun die auch bei anderen Gitarren so verbaut sind und funktionieren (Epiphone).
Elektrik:
Ist so ne Sache, also funktionierend kann man sagen, alle Potis lassen sich dosieren, laufen gut und tun das was sie sollen, ebenso der Toggle... aber sie sind halt billig... das wäre das erste, was eventuell ein Kandidat wäre, die Gitarre zu verlassen.
Die PUs mal nicht, sie haben einen F Stempel im Kreis auf der Rückseite und sind gewachst.
Die Werte werde ich mal bei Gelegenheit messen.
Klang:
Eigentlich ein längerer Abschnitt den ich mir aber für einen 2ten Teil aufsparen will, deshalb soll nur kurz drauf eingegangen werden.
Auffallend war das Gewicht als ich sie aus dem Karton schälte, sie ist kein Schwergewicht, für eine Paula eher leicht Hohlräume habe ich nicht erklopfen können, da wird es sicher keine geben.
OOOh oo, dachte da wirds wohl nix mit sustain, doch ich hab mich getäuscht!
Das Gerät schwingt wirklich überall im Anschlag und klingt auch lange das hätte ich nicht erwartet, dabei klingt sie sehr spritzig und kommt ganz gut aus den Startlöchern. Flagoletts kommen auch brilliant obgleich das die Abnehmer nicht zu 100% rüberbringen wie denn auch?
Am Steg bringt sie im heissen Kanal schon ganz ordentlich Schub, die Auflösung ist befriedigend. Auch beide PUs kommen im Zerrbetrieb zusammen gut zurecht das klingt schön warm und rund, wie auch der Neck-Abnehmer alleine gut klingt.
Brizzelig klingt sie nicht vll. fehlen da auch etwas die Höhen, ich hab den amp schon etwas Höhen zugeben müssen, weils sonst vll. etwas matt klingt.
Brauchbar allemal!
Aber wie gesagt, ich will da letztendlich noch nicht das letzte Wort sprechen, neue Saiten und vll. eine kleine Modifikation an der Elektrik werden es an den Tag bringen.
Clean ganz nett, aber nicht unbedingt vom Hocker reissend, wenn man das so kurz sagen kann.
Aber da mach ich mal samples und da kann man sich ein eigenes Bild machen, klanglich geht es schon in Richtung Les Paul, ich würde die Stärken jetzt mal im härteren Betrieb sehen More Gain, more Fun!
Vorläufiges Fazit:
Optisch ansprechendes China-Brett mit guter Bespielbarkeit, ansprechender Konstruktion. Klanglich eher rockig Paulaesk!
Schwächen in der B-Note im Elektrikfach, die aber auch bei der Konkurrenz da sind und oft teurer ist!
249 sind sicher nicht überbezahlt, wenn man die Facts sieht und sie hat Potential für mehr, holzmäßig ist sie vll. sogar besser als manche Konkurrentin, das gilt auch für die Verarbeitung!!
Ich kann mir vorstellen, wer sich bei ner Auktion 2 günstige gute PUs greift und die Elektrik wechselt, kann für richtig wenig Kohle ne richtig gute Klampfe bekommen.
So...... befriedigend, günstig, brauchbar und ansprechend.
Pro:
Preis
Verarbeitung
Optik
Schwingungsverhalten
Bespielbarkeit
Klangverhalten
Contra:
Klangwandlung
Elektrische Bauteile
...heisst die Elektrik ist nicht in der Lage das Potential zu 100% umzusetzen.
Dennoch empfehlenswert.
Danke für die Geduld
Vorläufige Fotos, wie gesagt hier wird noch was nachfolgen....
Hi Ihrs!
Was in diesem thread begann und ursprünglich eine Johnson Les Paul werden sollte, ist durch Verquickungen beim Lieferanten zu einer Richwood geworden.
Man kann das im entsprechenden thread nachlesen:
https://www.musiker-board.de/vb/e-g...s-paul-flamed-maple-bitte-eure-meinungen.html
Eigentlich wollte ich ja die Johnson, und zwar das gleiche Modell, wie es Gevatter Hohner-Fan inne hat, hab sie gekauft und es hat sich rausgestellt, dass keine mehr lieferbar war.
Der Händler versprach mir nun also diese Richwood zum Preis der Johnson.
Ist natürlich kein schlechter Deal, wie auch der Schriftverkehr äusserst flott und freundlich war.
Sollte ich also Glück gehabt haben?
Vorweg: Die inlays der Johnson gefallen mir besser sie wirken hochwertiger, die Unterschiede sind ja kurz angesprochen worden, im ersten Moment denkt man, es handle sich um die identische Gitarre nur unter anderem Namen.
ABER woher dann der Preisunterschied?
Die offizielle homepage von Richwood ist zur Zeit down, bereits mehrmals hatte die Firma einen Zwist mit Gibson, da die Kopien eben zu genau waren.
Das lässt sich Gibson natürlich nicht bieten, deswegen wurden einige Änderungen am Design gemacht, um dem Gesetz genüge zu tun.
Abgesehen davon, kann man natürlich immer noch von einer Les Paul Kopie reden, wer weiss irgendwann ist die Zeit der 1:1 Kopien vll. Endgültig vorbei???
Vorbemerkungen:
Ich habe hier schon etwas über Richwood gelesen, was eigentlich ganz positiv war, ich hatte auch vor sie mal in einem Laden anzuspielen (ältere Modelle), diese waren jedoch beim örtlichen Händler richtig satt im Preis ausgezeichnet und schon beim Griff zu den beiden vorrätigen Modellen, habe ich sofort einen Rückzieher gemacht da diese katastrophal verstellt waren (Saiten beinahe aufliegen) und auch noch die E-Saite fehlte. Test vorzeitig beendet, aber den Gitarren kann man das nicht anlasten.
Preislich ist das so eine Sache, im internet gibt es da schon enorme Preisschwankungen (habe ich gestern beim Epiphone Triggerman halfstack auch feststellen müssen).
Das Modell kostet zwischen 249 und bis gut über 300, hier lohnt es sich also mal etwas zu forschen.
Technische Daten:
(Nato wood, also known as Eastern Mahogany, is a reliable, strong wood used on guitar necks. )
Angepriesen oft als Mahagonie haben wir es mit einer Spielart des Holzes zu tun, was aber nicht viel mit dem ursprünglichen Holz zu tun hat.
Es wird eben so genannt!
Der body besteht auch daraus
Set nato neck (eingeleimter Hals), schlankes C Profil
sonokelin fingerboard,
gold hardware,
24 ¾ scale
Schaller-style Mechaniken gekapselt
2 Humbucker
3-way toggle, 2 Vol. / 2. Tone Regler
Perloid inlays
Double Binding
Sattelbreite 43mm, Korpusbreite 44-45mm
22 Bünde
Lieferbare Farben:
Flamed Maple Transparent Green
Flamed Maple Transparent Orange
Flamed Maple Transparent Blue
Flamed Maple Cherry Sunburst
Pickguard (schwarz) und Schrauben (gold) beiliegend zur Selbstmontage, Inbusschlüssel, ein einfaches Kabel, eine Kurzanleitung zur Einstellung alles in einer Plastiktüte.
Preis: 249-320
Made in China
Hölzer:
Sonokeling (Griffbrett):
· Art Laubholz
· botanischer Name Dalbergia latifolia
· botanische Familie Fabaceae, Leguminosae, Papilionaceae
· Vorkommen Ein großer Baum, der in Südasien, östliches Indien und Sri Lanka, Indochina und Java gedeiht. Auch als ostindisches Rosenholz bekannt. In Indien auch Shisham, Sissoo und Biti genannt.
Ist in Europa nur in geringen Mengen erhältlich.
· Erscheinungsbild Das Splintholz ist weissgrau bis cremegelb mit rötlicher Tönung und ist scharf vom dunkelpurpur oder purpurbraunen Kernholz, mit schwarzen Streifen, getrennt. Zeigt auf radial geschnittenen Flächen dekorative Strahlen mit gleichmäßiger und mittelgrober Textur. Poren gross, zerstreut, Zuwachszonen undeutlich, geradefaserig, intensiv gestreift, sehr dekorativ.
· Baumstamm Höhe bis 25 m, Durchmesser bis 1.5 m.
· Eigenschaften Das dichte Holz ist sehr hart, zäh, dauerhaft und schwindet wenig. Darrdichte etwa 800 kg/m³. Langsame Trocknung verbessert die Färbung. Arbeitet wenig bei hoher Biege- und Druckfestigkeit, mittlerer Schlagfestigkeit, geringer Tragfähigkeit und guten Dampfbiegeeigenschaften.
· Verarbeitung Relativ schwierig von Hand oder maschinell zu bearbeiten. Werkzeuge stumpfen stark ab. Ungeeignet zum Nageln oder Schrauben, aber zufriedenstellender Klebehalt.
· Holzschutz Das Splintholz ist anfällig für Befall durch den Splintholzkäfer, aber das Kernholz ist sehr alterungsbeständig und resistent gegen Holzschutzbehandlung. Verwendung Innenausbau, Möbel, Verschalungen, Parkett, Drechseln, Schnitzerei, Musikinstrumente, Intarsien, Furniere
· Raumgewicht 1.00 - 1.15
· Druckfestigkeit 55 - 65 N/mm²
· Biegefestigkeit 130 - 138 N/mm² Härte n. Brinell
12% Feuchtigkeit H BII = 65 - 90,H BI = 34 N/mm² englisch
· Honduras Rosewood
· Indian Rosewood
· Nato (Korpus):
· Art Laubholz
· botanischer Name Palaquium spp., Payena spp.
· botanische Familie Sapotaceae
· Vorkommen Als Nyatoh werden diverse Spezies mit vergleichbaren Farben und Eigenschaften aus Malaysia, Indonesien und den südasiatischen Inseln zusammengefaßt.
· Erscheinungsbild Das Splintholz ist generell nur wenig blasser als das tiefrosafarbene bis rotbraune, oftmals dunkelgestreifte Kernholz, von dem es sich kaum abhebt. Die Faser kann gerade, schwach wechseldrehwüchsig oder leicht wellig sein bei mittelfeiner, gleichmäßiger Textur.
· Eigenschaften Darrdichte liegt im Durchschnitt bei 620-720 kg/m³. Holz trocknet langsam mit leichter Tendenz zum Endreißen und Werfen. Arbeitet wenig und verfügt über mittlere Biege- und Druckfestigkeit, geringe Tragfähigkeit und Schlagfestigkeit sowie moderate Dampfbiegeeigenschaften.
· Verarbeitung Einige Spezies sind kieselerdehaltig und können das Werkzeug stark abstumpfen. Das Holz muß zum Nageln vorgebohrt werden, bietet aber guten Klebehalt. Oberflächen lassen sich gut endbehandeln.
· Holzschutz Das Splintholz ist anfällig für Splintholzkäfer. Das Kernholz ist wenig bis moderat alterungsbeständig. Es ist sehr resistent gegen Holzschutzbehandlung.
· Verwendung Ausstattungsholz, Möbel, Innenausbau, Kunsttischlerei, Modellbau, Instrumentenbau, Furniere
Die Decke (oder besser Deckel) besteht aus Massivholz, ist also keine Fototapete sie ist aber nur ein dünnes Furnier und trägt somit nicht zum Klangverhalten bei.
Ist in diesem Fall Famed Maple, hochglanzlackiert, naturfinish
Ganz ansprechend, aber sicher nichts weltbewegendes.
Der Korpus besteht aus 3 sauber verleimten Teilen, welche nicht auffallend unterschiedlich sind. Man sieht es also erst auf den 2ten Blick!
Konstruktion:
Der Hals ist wie gewohnt eingeleimt, gestern hatte ich die PUs auch mal raus, konnte aber leider zeitlich keine Fotos machen, der Hals-Korpusübergang ist interessant, da zum einen der Ansatz viel tiefer liegt, als bei anderen Modellen, zum anderen ist der Halsfuß unten angeschäftet, dieses Stück geht wie ein long neck tenon in den Korpus unterhalb des Neck Tonabnehmers, was der Konstruktion ihre Stabilität gibt sonst würde es wegen des tiefen Ansatzes am Korpus wohl nicht gut gehen.
Im Prinzip wie bei Gibson. Die Halsplatte ist auch geschäftet, und zwar im Bereich der Kopfplatte, schräg im Bereich der unteren Mechaniken, die quasie diese Verbindung zusammenschrauben, aber natürlich nicht durch diese gehalten werden.
Insgesamt wirkt die Gitarre sehr filigran, das mag zum einen an der farblichen Gestaltung liegen, wie auch die Optik durch das Binding abgesetzt wirkt und so viel schmalere Proportionen vermittelt.
Das gilt für den Korpus, für den Hals und auch für die Kopfplatte.
Erwähnenswert ist der sehr gute Zugang zu den hohen Lagen, der hier viel einfacher vonstatten geht als beim Original. Natürlich etwas ungewohnt deswegen in der Optik, aber daran kann man sich schnell gewöhnen.
Optik:
Filigran hatten wir ja, ich finde die Farbkombination ganz nett, nicht umsonst hab ich mir die so ausgesucht. Der Headstock ist eigentlich gut gelungen, kommt dem open book schon sehr nahe... Die Arschkimme fehlt halt
Die Blockinlays könnten etwas schöner sein (Kunststoff), aber Perlmutt ist eben mit das schönste, da kommt kein Kunststoff ran, aber es gibt da auch besseres!
Im Vergleich fallen diese aber nicht ab, zumindest sind sie sauber eingesetzt.
Das Logo ist gut gemacht, sieht auch ganz ansprechend aus der Name geht auch in Ordnung, da gibts weit dämlichere Namensergüsse.
Schwarzes Trussrod cover, wie auch sonst schwarze Kunststoffparts!
Eigentlich ganz nett anzusehen, obwohl ich jetzt nicht der allergrößte Goldhardwarefan bin, aber schwülstig und überlden finde ich sie nicht!
Das Mehrfach Binding in creme sieht auch sehr schön aus.
Verarbeitung:
Ich habe gestern abend fast 2 Stunden lang, die Gitarre kreisen lassen und akribisch gesucht, offen hatte ich sie ja auch (Fotos folgen) und war sehr positiv überrascht denn die Verarbeitung ist aussen wie innen sehr gut gemacht!
Nicht superklasse, aber wirklich nichts, was einem sauer aufstösst.
DENN:
- Lackierung tropfenfrei und einwandfrei poliert
- Gleichmäßiger Farb und Lackauftrag
- Binding sehr sauber verarbeitet, auch an Nahtstellen
- Sattel einwandfrei und richtig in der Höhe gekerbt
- Griffbrett sauber eingefasst und gut geschliffen
- Inlays spielfrei und akkurat eingelegt
- Bundstäbchen sauber gerichtet und an den Enden ordentlich verschliffen
- Keine überstehenden Bundenden, alle gleich lang und gleich hoch
- Passungen einwandfrei
Negativ ist aufgefallen, dass ein Volumenpoti nicht festgeschraubt war und die Achse des Potis etwas kurz ist. Effekt: Knopf streifte leicht auf der Decke... ich habe einfach die Unterlagscheibe weggelassen, das ist erst mal provisorisch behoben.
Wie auch der Toggle, der nicht fest war, auch hier durch weglassen der R/T Scheibe und festziehen behoben... das wird aber noch Thema!
Ich habe seither noch an jeder Gitarre irgend eine Kleinigkeit finden können, Kleinigkeiten lassen sich auch hier finden (kleine einlackierte Pünktchen, Mini-Krätzerchen auf dem PU-cover...)
ABER, das sind wirklich nur akribisch gesuchte Winzigkeiten, von Mangel will ich da überhaupt nicht reden!
Auch innen ist die Verarbeitung wirklich toll, der Abschirmlach ist gleichmässig und vor allem nicht schludrig Alibi-mäßig aufgetragen und gefräst ist sie sehr sauber!
Das hat man selbst bei viel teureren Gitarren schon schlechter gesehen.
Von daher.... Verarbeitung absolut OK!
Werkseinstellung:
Gitarre kam fast in tune, da hat also jemand rumgefummelt und es gut gemacht. Ich würde die Einstellung (individuell) als 90ig %ig bezeichnen, der Rest war an der Brücke in 2 Minuten erledigt, das war aber Feintuning.
Saitenlage mit den aufgezogenen 009ern absolut brauchbar und eher gut!
Hardware:
Vergoldet, dies gleichmäßig Tuner sind Schaller style, gekapselt, die sauber laufen und die Stimmung gut halten, da kann man ggf. am Flügelchen etwas nachziehen (sachte), das muss aber nicht bei allen sein. Ist ja kein Ding.
Sonst würde ich sagen, man hat es mit ganz normalen günstigen parts zu tun die auch bei anderen Gitarren so verbaut sind und funktionieren (Epiphone).
Elektrik:
Ist so ne Sache, also funktionierend kann man sagen, alle Potis lassen sich dosieren, laufen gut und tun das was sie sollen, ebenso der Toggle... aber sie sind halt billig... das wäre das erste, was eventuell ein Kandidat wäre, die Gitarre zu verlassen.
Die PUs mal nicht, sie haben einen F Stempel im Kreis auf der Rückseite und sind gewachst.
Die Werte werde ich mal bei Gelegenheit messen.
Klang:
Eigentlich ein längerer Abschnitt den ich mir aber für einen 2ten Teil aufsparen will, deshalb soll nur kurz drauf eingegangen werden.
Auffallend war das Gewicht als ich sie aus dem Karton schälte, sie ist kein Schwergewicht, für eine Paula eher leicht Hohlräume habe ich nicht erklopfen können, da wird es sicher keine geben.
OOOh oo, dachte da wirds wohl nix mit sustain, doch ich hab mich getäuscht!
Das Gerät schwingt wirklich überall im Anschlag und klingt auch lange das hätte ich nicht erwartet, dabei klingt sie sehr spritzig und kommt ganz gut aus den Startlöchern. Flagoletts kommen auch brilliant obgleich das die Abnehmer nicht zu 100% rüberbringen wie denn auch?
Am Steg bringt sie im heissen Kanal schon ganz ordentlich Schub, die Auflösung ist befriedigend. Auch beide PUs kommen im Zerrbetrieb zusammen gut zurecht das klingt schön warm und rund, wie auch der Neck-Abnehmer alleine gut klingt.
Brizzelig klingt sie nicht vll. fehlen da auch etwas die Höhen, ich hab den amp schon etwas Höhen zugeben müssen, weils sonst vll. etwas matt klingt.
Brauchbar allemal!
Aber wie gesagt, ich will da letztendlich noch nicht das letzte Wort sprechen, neue Saiten und vll. eine kleine Modifikation an der Elektrik werden es an den Tag bringen.
Clean ganz nett, aber nicht unbedingt vom Hocker reissend, wenn man das so kurz sagen kann.
Aber da mach ich mal samples und da kann man sich ein eigenes Bild machen, klanglich geht es schon in Richtung Les Paul, ich würde die Stärken jetzt mal im härteren Betrieb sehen More Gain, more Fun!
Vorläufiges Fazit:
Optisch ansprechendes China-Brett mit guter Bespielbarkeit, ansprechender Konstruktion. Klanglich eher rockig Paulaesk!
Schwächen in der B-Note im Elektrikfach, die aber auch bei der Konkurrenz da sind und oft teurer ist!
249 sind sicher nicht überbezahlt, wenn man die Facts sieht und sie hat Potential für mehr, holzmäßig ist sie vll. sogar besser als manche Konkurrentin, das gilt auch für die Verarbeitung!!
Ich kann mir vorstellen, wer sich bei ner Auktion 2 günstige gute PUs greift und die Elektrik wechselt, kann für richtig wenig Kohle ne richtig gute Klampfe bekommen.
So...... befriedigend, günstig, brauchbar und ansprechend.
Pro:
Preis
Verarbeitung
Optik
Schwingungsverhalten
Bespielbarkeit
Klangverhalten
Contra:
Klangwandlung
Elektrische Bauteile
...heisst die Elektrik ist nicht in der Lage das Potential zu 100% umzusetzen.
Dennoch empfehlenswert.
Danke für die Geduld
Vorläufige Fotos, wie gesagt hier wird noch was nachfolgen....
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