Mr96
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Teil 1
"Slash - The Last Guitar Hero" titelt die Juni-Ausgabe des Magazins Guitar Player. Inspiriert von daedalus1993 Jimmy Page-Thread hier nun ein Essay über die Gitarren des vielleicht letzten Gitarrenhelden ("letzten" nicht im Sinne von "der letzte, der existiert", sondern von "der letzte Gitarrist, der einer geworden ist"). Viel Spaß bei der (interaktiven) Lektüre! Über Feedback würde ich mich freuen!
Wenn man an Slash, bzw. Slash und seine Gitarren denkt, hat man eine Vielzahl von Instrumenten, vorzüglich Les Pauls, vor Augen. Er selbst schätzt, derzeit zwischen 90 und 100 zu besitzen, sagt jedoch zugleich - das hören wir natürlich gern -, dass 1 oder 2 eigentlich völlig ausreichen würden.
An dieser Stelle können natürlich nicht dutzende von Gitarren besprochen werden, sondern will ich mich auf die wichtigsten - 4 an der Zahl - beschränken. Auf gehts!
1) Slashs erste Gibson Les Paul
In Marc Canters ultimativem Guns N' Roses Buch Reckless Road (woraus auch diese Fotos stammen) gibts noch wesentlich bessere Fotos von den beiden, online hab ich aber bislang leider keines davon gefunden. Sie könnte etwa so ausgesehen haben.
Diese Gibson Les Paul Standard von irgendwann vor '85 hat (leider) keine Musikgeschichte mit Slash geschrieben, ich erwähne sie nur, weil es seine erste Gibson Les Paul und seine erste Les Paul überhaupt war - und das heißt ja auch schon was!
Slash hat sie (die zuvor Steve Hunter, u. a. Alice Cooper, gehörte) bei Guitars R Us erworben und das erste Mal am 28. 09. '85 beim 8th Annual Los Angeles Street Scene-Festival live gespielt. Leider war den beiden keine gemeinsame Zukunft beschieden - schon kurze Zeit später, im Juli '86, ist sie bei einem Pfandleiher gelandet und wurde von Slash auch nicht wieder ausgelöst! Canter schreibt: "Not long after this show [11. 07. '86], Slash did the unthinkable. He pawned his Les Paul for drug money." (RR, S. 271)
Auf Canters Fotos kann man sehr schön verfolgen, wie Slash seine erste, wunderschöne, Gibson LP im Laufe dieses einen Jahres runtergewirtschaftet hat: Zuerst fehlt das Schlagbrett, dann die Abdeckung des Halsstabes und der Kunststoffpin des PU-Schalters (der zwischenzeitlich allerdings auch mal wechselt), von etlichen Macken etc. gar nicht erst zu reden. Wahrscheinlich war das gute Stück froh, als sie diesen Grobian endlich wieder los war!
Im Übrigen existieren Audioaufnahmen von der Gitarre (aufgenommen von Canter bei Club-Gigs), Videoaufnahmen hingegen sind mir nicht bekannt.
2) Die Kris Derrig-Replik
Ironischer Weise wurde das Album, das den Mythos Gibson Les Paul maßgeblich mitbegründet hat - Appetite For Destruction -, nicht mit einer Gibson Les Paul eingespielt - sondern mit einer Les Paul Kopie, auch Replik genannt!
Im Frühjahr '87 gings ins Studio, um eines der großartigsten Alben der Rockmusikgeschichte aufzunehmen - Appetite For Destruction.
Ich weiß, ihr kennt das Cover, aber ich wollts an dieser Stelle einfach noch mal gezeigt haben.
Dumm nur, dass der Leadgitarrist zu diesem Zeitpunkt noch immer ohne ordendliche Gitarre dastand! Er hatte die Paula ja verpfändet und seitdem seine Jackson gespielt, mit der er jedoch nicht sonderlich zufrieden war. Nachdem er für die Aufnahme bereits einige Gitarren getestet hatte, jedoch mit keiner zufrieden und mit den Nerven am Ende war, drückte ihm der Manager der Band, Alan Niven, auf den letzten Drücker eine von dem äußerst talentierten Gitarrenbauer Kris Derrig angefertigte exakte (so weit das eben möglich ist) Replik einer '59er Gibson Les Paul in die Hand und die Aufnahmen konnten endlich beginnen!
Auch sie musste in der folgenden Zeit einiges erleiden ("It's beat to shit, but it still sounds great!"), doch ist diese Replik bis heute Slashs liebstes Instrument und primäre Studiogitarre (das zweite Foto zeigt ihn bei den Aufnahmen zu Velvet Revolvers Libertad).
Auffällig sind die Zebra-PUs. Es sind Slashs berühmte Seymour Duncan Alnico Pro II PUs, die er das erste Mal in Verbindung mit dieser Gitarre, die er bereits bestückt mit diesen PUs bekommen hat, gehört hat.
Ihren ersten Liveauftritt hatte die Derrig nach der Appetite-Aufnahme am 16. 03. '87 im The Whisky und ist etwa beim legendären Ritz-Gig vom 02. 02. '88 zu bewundern.
Der zweite Teil des Essays ist in Arbeit und kommt in Kürze. Muss es splitten, da ich in diesem Post keine weitere Grafik unterbringen kann.
"Slash - The Last Guitar Hero" titelt die Juni-Ausgabe des Magazins Guitar Player. Inspiriert von daedalus1993 Jimmy Page-Thread hier nun ein Essay über die Gitarren des vielleicht letzten Gitarrenhelden ("letzten" nicht im Sinne von "der letzte, der existiert", sondern von "der letzte Gitarrist, der einer geworden ist"). Viel Spaß bei der (interaktiven) Lektüre! Über Feedback würde ich mich freuen!
Wenn man an Slash, bzw. Slash und seine Gitarren denkt, hat man eine Vielzahl von Instrumenten, vorzüglich Les Pauls, vor Augen. Er selbst schätzt, derzeit zwischen 90 und 100 zu besitzen, sagt jedoch zugleich - das hören wir natürlich gern -, dass 1 oder 2 eigentlich völlig ausreichen würden.
An dieser Stelle können natürlich nicht dutzende von Gitarren besprochen werden, sondern will ich mich auf die wichtigsten - 4 an der Zahl - beschränken. Auf gehts!
1) Slashs erste Gibson Les Paul
In Marc Canters ultimativem Guns N' Roses Buch Reckless Road (woraus auch diese Fotos stammen) gibts noch wesentlich bessere Fotos von den beiden, online hab ich aber bislang leider keines davon gefunden. Sie könnte etwa so ausgesehen haben.
Diese Gibson Les Paul Standard von irgendwann vor '85 hat (leider) keine Musikgeschichte mit Slash geschrieben, ich erwähne sie nur, weil es seine erste Gibson Les Paul und seine erste Les Paul überhaupt war - und das heißt ja auch schon was!
Slash hat sie (die zuvor Steve Hunter, u. a. Alice Cooper, gehörte) bei Guitars R Us erworben und das erste Mal am 28. 09. '85 beim 8th Annual Los Angeles Street Scene-Festival live gespielt. Leider war den beiden keine gemeinsame Zukunft beschieden - schon kurze Zeit später, im Juli '86, ist sie bei einem Pfandleiher gelandet und wurde von Slash auch nicht wieder ausgelöst! Canter schreibt: "Not long after this show [11. 07. '86], Slash did the unthinkable. He pawned his Les Paul for drug money." (RR, S. 271)
Auf Canters Fotos kann man sehr schön verfolgen, wie Slash seine erste, wunderschöne, Gibson LP im Laufe dieses einen Jahres runtergewirtschaftet hat: Zuerst fehlt das Schlagbrett, dann die Abdeckung des Halsstabes und der Kunststoffpin des PU-Schalters (der zwischenzeitlich allerdings auch mal wechselt), von etlichen Macken etc. gar nicht erst zu reden. Wahrscheinlich war das gute Stück froh, als sie diesen Grobian endlich wieder los war!
Im Übrigen existieren Audioaufnahmen von der Gitarre (aufgenommen von Canter bei Club-Gigs), Videoaufnahmen hingegen sind mir nicht bekannt.
2) Die Kris Derrig-Replik
Ironischer Weise wurde das Album, das den Mythos Gibson Les Paul maßgeblich mitbegründet hat - Appetite For Destruction -, nicht mit einer Gibson Les Paul eingespielt - sondern mit einer Les Paul Kopie, auch Replik genannt!
Im Frühjahr '87 gings ins Studio, um eines der großartigsten Alben der Rockmusikgeschichte aufzunehmen - Appetite For Destruction.
Ich weiß, ihr kennt das Cover, aber ich wollts an dieser Stelle einfach noch mal gezeigt haben.
Dumm nur, dass der Leadgitarrist zu diesem Zeitpunkt noch immer ohne ordendliche Gitarre dastand! Er hatte die Paula ja verpfändet und seitdem seine Jackson gespielt, mit der er jedoch nicht sonderlich zufrieden war. Nachdem er für die Aufnahme bereits einige Gitarren getestet hatte, jedoch mit keiner zufrieden und mit den Nerven am Ende war, drückte ihm der Manager der Band, Alan Niven, auf den letzten Drücker eine von dem äußerst talentierten Gitarrenbauer Kris Derrig angefertigte exakte (so weit das eben möglich ist) Replik einer '59er Gibson Les Paul in die Hand und die Aufnahmen konnten endlich beginnen!
Auch sie musste in der folgenden Zeit einiges erleiden ("It's beat to shit, but it still sounds great!"), doch ist diese Replik bis heute Slashs liebstes Instrument und primäre Studiogitarre (das zweite Foto zeigt ihn bei den Aufnahmen zu Velvet Revolvers Libertad).
Auffällig sind die Zebra-PUs. Es sind Slashs berühmte Seymour Duncan Alnico Pro II PUs, die er das erste Mal in Verbindung mit dieser Gitarre, die er bereits bestückt mit diesen PUs bekommen hat, gehört hat.
Ihren ersten Liveauftritt hatte die Derrig nach der Appetite-Aufnahme am 16. 03. '87 im The Whisky und ist etwa beim legendären Ritz-Gig vom 02. 02. '88 zu bewundern.
Der zweite Teil des Essays ist in Arbeit und kommt in Kürze. Muss es splitten, da ich in diesem Post keine weitere Grafik unterbringen kann.
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