Habe ich ein absolutes Gehör?

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niehmand
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Guten Tag allerseits.
Ich hab mich die letzten Tage gefragt, ob ich wohl ein (wenn auch nicht gerade sehr ausgeprägtes) "absolutes Gehör" habe, also einzelne Töne vom Klang her erkennen kann.

Wie komme ich darauf?

- Ganz einfach: Wenn ich mich die letzten Tage mal ans Klavier gesetzt habe, und einfach (blind) irgendeinen Ton gespielt habe, konnte ich den Ton "C" jedes mal suchen und auch finden. Natürlich ohne mit den Fingern zu fühlen. (...)

Deutet dies auf ein absolutes Gehör hin?

(Den Ton "G" koennte ich z.B: relativ als Intervall zu "C" finden.

MfG QB.
 
Eigenschaft
 
Ich würde sagen eher nicht. Laut Wikipedia (jaja ich weiß...) heißt ein absolutes Gehör einen beliebigen Ton aus dem Stegreif singen zu können ("aktiv") bzw einen gehörten Ton zuordnen zu können ("passiv").
Ich hab festgestellt dass ich meinen Bass ziemlich genau ohne Referenzton stimmen kann, vermutlich weil ich schon sehr früh damit angefangen hab (allgemein mit Musik). Ich denke so ähnlich ist es bei dir auch.
 
Hi,

nach deiner Beschreibung hast du wohl dein relatives Gehör bereits in Bezug auf das C in der aktuellen Frequenzstimmung deines Klavieres konditioniert. Das ist ein Effekt der Gehörbildung. Mach weiter so und schule dein Gehör auch noch auf die weiteren Töne deines Klavieres.

Im OT Bereich gibt es einen alten Thread, in dem "chuj ci w dupę" über die Funktion und die Auswirkungen, auch Probleme, seines absoluten Gehöres berichtet.

lg silent
 
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das mit dem C usw ist Übungssache ich hab 11 Jahre lang aktiv Keyboard und Klavierunterricht gehabt und dann weiß man einfach, wie sich ein C oder ein G anhört. Es ist weniger ein absolutes Gehör als eine Gewohnheit die mit Übung verbunden ist.
Gibt schließlich auch diesen einen Mann der sitzt in der Ziegelfabrik und neben ihm laufen auf einem Fließband die Ziegel, die gerade gebrannt worden sind, entlang. Dann schlägt er mit nem Gummihammer auf die Ziegel. Ziegel mit Rissen oder anderen Fehlern hören sich dann anders an, als Ziegel, die makellos sind. Das ist genauso Übungssache. Aber ein absolutes Gehör hat der auch nicht.
 
Ja, weil der Klang eines Risses nicht zu unserem "Tonsystem" gehoert.

Ich frage mich nur, was bei einem absolutem Gehoer anders sein soll?
Angenommen, ich habe die Gewohnheit alle Töne zu erkennen? Ist doch dann ein Absolutes, oder nicht?

Dass ich erst alle erkennen können müsste ist mir klar.

Mir ging es ja eher darum, ob das quasi ein "kleines" absolutes Teilchen ist.

MfG QB
 
absolut = ohne anhaltspunkt
relativ = mit anhaltspunkt

Wo ist das problem?
Du "suchst" den ton da du die anderen hörst. also in relation zu andren Tönen.
Das ist kein Absolutes Gehölrt,fertig.
Drück eineTaste ohne vorher einen anderen Ton gehört zu haben und sag wie der Ton heisst.
DANN hast du ein Absolutes Gehör.
Ist doch eigentlich einfach und klar definiert :)
 
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- Ganz einfach: Wenn ich mich die letzten Tage mal ans Klavier gesetzt habe, und einfach (blind) irgendeinen Ton gespielt habe, konnte ich den Ton "C" jedes mal suchen und auch finden.

Du schreibst "suchen und finden". Genau hier liegt vermutlich der Fehler. Ich vermute mal, daß du blind einfach die weißen Tasten gedrückt hast. Du hast dir dann nur wahllos Töne der C-Dur-Tonalität vorgespielt. Bei dieser Tonauswahl wird jeder ganz leicht das C finden. Wir sind Dur gewöhnt, und beim Grundton hat man das stärkste Gefühl des "Einrastens".

Du müßtest für einen richtigen Test alle 12 Halbtöne gleichberechtigt zufällig anschlagen. Aber hier kommt dann das Problem des "Tastenfühlens" hinzu.

Gruß
 
Hm...bitte nochmal den 1. Thread genau lesen.

Ich erkenne den Ton "C"

Wenn ich "irgendeinen" Ton spiele, und nicht weiß, welchen, wie soll ich dann "über Relation" "C" finden?
Ich könnte höchstens ein Intervall finden (relativ)

Verständlich?

MfG QB.
 
naja^^
ich hab permanent tinitus, und der ton der "pfeift" ist ein "a", somit erkenne ich den acuh immer :p
aber deshalb glaube ich nicht dass ich auch nur ansatzweise ein absolutes gehör habe.
 
Ich habe dich so verstanden, daß du einige Töne wahllos anschlägst und sagen kannst, wenn du C erwischt hast. So habe ich das oben herausgelesen...

Das bedeutet für mich, du hörst mehrere Töne. Wenn du nur weiße Tasten verwendest, beeinflußt die Tonauswahl den resultierenden Gesamtklang. Letztendlich vergißt du ja nicht den zuvor gehörten Ton. Unterbewußt bemerkt man verschiedene Spannungsverhältnisse der Töne zueinander. Man reagiert auf einen Grundton, ohne zu wissen, warum. Dafür braucht man keine Intervalle erkennen oder Harmonielehre gelernt zu haben. Dieser Reflex hat sich seit unserer Kindheit ins Unterbewußtsein gebrannt. Als Kind hat man auch gesungen, ohne etwas von Musik zu verstehen.

Falls du ein Keyboard hast, kannst du dort den Test wiederholen. Dabei verstimme das Instrument mit der Transposefunktion. Wenn du so auch das C (das richtige C, nicht die C-Taste) erkennst, dann könnte man sagen, daß du absolut hörst. Die restlichen Töne zu erkennen wäre dann nur Übungssache.

Nebenbei ist das absolute Gehör keine Eigenschaft, die man braucht, um gut musikmachen zu können. Ganz im Gegenteil, viel wichtiger ist ein gutes relative Gehör.

Gruß
 
Hallo!

Zustimmung und Einspruch(maba): richtig:ein besserer Musiker ist man nicht unbedingt, wenn man absolut hört, aber: dass ein gutes relatives Gehör wichtiger ist, ist nicht zu belegen, da jeder, der absolut hört, kaum überholt werden kann von einem relativ Hörer.

Wer wirklich richtig absolut hört, schreibt eben einfach alles auf und hin was er hört und sich merken kann, bishin nat. auch zu vielstimmigen Akkorden.Ich kenne da den ein oder anderen, da guckste nur zu und staunst. Kannste Dir 'nen Wolf üben als relativHörer.

Mein erster Gehörbildungslehrer war zb so einer, weswegen ich bei ihm auch ''absolut'' so rein gar nichts gelernt habe. Der ging zum Examen für Kirchenmusik, (7ner Schein), ohne je am Unt. teilgenommen zu haben. Schrieb seine eins, und fertig.

Aber wie gesagt, wenn man auf der Bühne steht, interessiert das unten keinen Menschen.
Habe auch so Leute schon gehört, die spielten aber äusserst unmusikalisch, weil nicht teamfähig.
Soziale Kompetenz/Intelligenz hat eben nix mit absolutem Gehör zu tun, mit relativem allerdings auch nicht....

Zu den Fakten wie sie mir bekannt sind:

1)Ein absolutes Gehör ist nicht angeboren, Musikalität schon.

2) Wer sehr musikalisch ist, und bereits im Alter von 2-3 Jahren ein klasse musikalische Früherziehung geniesst, hat ca 90% Chancen auf ein absolutes Gehör.

3) Danach nimmt die Kurve, unabhängig vom Talent, unweigerlich ab. Ab einem jugendlichen Alter sind die Möglichkeiten mehr oder weniger gleich null.

4) was genau ein absolutes Gehör ist, hat Cervin schön kompakt geschrieben.

5) ein absolutes Gehör ist nicht ganz unproblematisch, dazu der Tip von Silent

Grüße!
Mathias
 
Mathias Löffler;2703604 schrieb:
Zustimmung und Einspruch(maba): richtig:ein besserer Musiker ist man nicht unbedingt, wenn man absolut hört, aber: dass ein gutes relatives Gehör wichtiger ist, ist nicht zu belegen, da jeder, der absolut hört, kaum überholt werden kann von einem relativ Hörer.

Wer wirklich richtig absolut hört, schreibt eben einfach alles auf und hin was er hört und sich merken kann, bishin nat. auch zu vielstimmigen Akkorden.Ich kenne da den ein oder anderen, da guckste nur zu und staunst. Kannste Dir 'nen Wolf üben als relativHörer.

OK. Ich kann das nicht wirklich beurteilen, da ich nur relativ höre und auch nur Musiker kenne, die relativ hören.

Ich habe das an irgend einer Stelle in der Harmonielehre von Frank Sikora aufgeschnappt. Speziell ging es um Improvisation. Absoluthörer hätten mehr Schwierigkeiten eine bekannte Phrase in einer anderen Tonlage wiederzuerkennen oder zu spielen. Für mich klang das logisch.

Wenn es "nur" ums Aufschreiben oder Vom-Blatt-Singen geht, stimme ich zu, daß der Absoluthörer im Vorteil ist.

Beim Vom-Blatt-Singen in einer anderen als der notierten Tonart wird es für ihn wohl wieder schwieriger werden, stelle ich mir vor. Vermutlich ähnlich schwer, wie wenn ich Noten einer Melodie in Eb-Dur vor mir habe, und darüber die vereinfachten Akkorde in D-Dur. Das bringt mich völlig durcheinander. :)

Gruß
 
ich habe mal einige Zeit bei einer Big Band ausgeholfen, deren Bandleader war ein "Absoluter" - nach seiner eigenen Schilderung ist das eher grausam, weil er halt z.B. nicht exakt gestimmte Instrumente, die zusammenspielen, als schmerzhaft empfindet. Genauso, wenn die Stimmung untereinander zwar stimmt, aber nicht seinem "Grundton" entspricht.
Die Stimmerei in dieser Band war immer endlos, war schwer und langwierig, bis er zufrieden war. Genauso, war es völlig sinnlos mit ihm diskutieren zu wollen, ob man diesen oder jenen Ton gespielt hat oder nicht - er konnte immer genau sagen, was man gespielt hat...

Auf der anderen Seite, habe ich gesehen, daß er mal kurz aus dem Ärmel ein hochkomplexes Big Band Arrangement teilweise gerade so von der CD abgeschrieben hat (weil aus irgendeinem Fehler der Notensatz ohne Partitur und Blatt 3 in den Einzelstimmen ausgeliefert worden war.

Seine musikalischen Fähigkeiten an Klavier und Hammond sind enorm, ein sehr guter Teamplayer ist er auch, und von seinem Arrangements lebt er.
Diese schreibt er ohne jegliches Instrument, fix und fertig , ohne rumprobieren auf Notenpapier - er arbeitet noch von Hand.
 
Und jetzt wieder zum eigentlichen Thread (auch wenn ich die beiden Beiträge vor mir echt interessant fand):
Nein, hast du nicht. Wenn ich ein Cis und ein C (zufällig) spiele, weiß ich auch, welcher Ton das C ist und kann mir das Cis ableiten. Wenn ich nur einen Ton anschlage, hab ich echte schwierigkeiten damit, manchmal klappt es aber auch. (Genieße seit ich 5 war mus. Früherziehung.) Aber trotzdem.. ein absolutes Gehör ist mehr als nur das..

Es ist; jeden Ton auf anhieb erkennen zu können. Daraus folgt: man kann sich Stücke innerhalb von Minuten raushören usw..

Meine Meinung: Ein gut geübtes, relatives Gehör - ich sage nicht ist besser, oder schlechter aber - reicht !

:great:
 
wollt dafür nich einen eigenen thread aufmachen.. aber ich habe manchmal den effekt (vorallem wenn ich am tag scho ein wenig musik gemacht habe) das wenn ich nen ton oder akkord höre sofort sagen kann (eben weil er ganz spezifisch klingt... zB F#Dur klingt total anders wie E Dur), das is der akkord der am anfang von dem und den lied kommt.. wenn ich das überprüfe stimmt das auch meistens..
ich glaube nicht das ich ein absolutes gehör habe, aber ich hab im bezug auf gehörbildung bis jetzt noch nix gemacht (also so professionel) - und das hat mich dann halt verwundert, aber viel. ist das ja normal unter musikern? wollt ich mal fragen..
 
Wenn ich einen Akkord höre kann ich dir mittlerweile sofort sagen, welcher Akkord das ist (vorrausgesetzt ich kenne ihn) und in Welcher Lage er gespielt ist.

Bei Tönen auf den ersten beiden Saiten ist es dasselbe.. ist wohl normal und gewohnheit.

Da ich nicht davon ausgehe, ein absolutes Gehör zu haben: Warscheinlich ist es normal unter Musikern ;)

Freakshow :great:
 
Hallo,

Ich weiß nicht ob der Punkt schon gebracht wurde (hab nicht alles durchgelesen)

Dadurch dass du beim C suchen wahrscheinlich nur weiße Tasten spielst kommst du automatisch ins C-Dur System, da du ja die tonleiter spielst. Dann hörst du schlichtweg die erste Stufe raus. Das hat denke ich nix mit absolutem Gehör zu tun, viel mehr mit relativem.

@Freakshow
so was ähnliches mach ich auch immer.
Ich kann raushören ob jetzt grad die Dominatenparallele kommt oder die Tonika beispielsweise. Ist auch sehr geschickt. Dafür brauch ich das Lied auch nur im Radio zu hören, das geht in realtime.
Wenn ich das Lied kenne kann ich dann auch direkt mitspielen. Allerdings muss ich immer erst kurz die Tonart rausfinden und dann halt die Akkorde dementsprechend umwandeln.
Das ist mein einziges "Problem". Sonst könnt ich direkt mitspielen. Aber ich denk, dafür ist der Zug schon abgefahren, für ein absolute Gehör.
 
Das absolute Gehör lässt sich nicht wirklich antrainieren. (Es gibt da diesen Trick mit der Stimmgabel, aber das lässt sich nicht annähernd mit einem absoluten Gehör vergleichen).

Was ihr beide da berichtet ist das "relative Gehör".
Wenn ihr also die Tonart habt, oder einen Orientierungspunkt, könnt ihr in Relation dazu die Harmonien oder Melodien raushören.

Das ist bei tonaler Musik viel wichtiger als ein absolutes Gehör.
 
In der irischen Musik stimmt man in Sessions meistens auf ein A oder G, daher weiß ich wie die sich anhören müssen und kann davon ausgehend dann auch Intervalle bestimmen. Absolut ist das nicht, bin aber froh es zu können (und die Querflöte weitgehend ohne Stimmgerät stimmen zu können). Eine Bekannte (spielt Geige) hat aber ein absolutes Gehör, und jede irische Session ist eine Zumutung für sie, da sie halt jede noch so kleine Unstimmigkeit hört. Auch Dudelsackspieler (deren Instrumente rein und nicht wohltemperiert/gleichschwebend gestimmt sind) treiben ihr die Schweißperlen ins Gesicht. ;)
Ebenfalls sind verschiedene Stimmtöne (Barockmusik in a=415Hz) ein großes Problem.
 
Absolutes Gehör habe ich nicht, aber was Anderes lustiges. Habe mich gewundert, warum, wenn ich nur nach Gehör stimme, die hohe E-Saite immer einen Tucken tiefer ist, als sie sein sollte, in Relation zur tiefen E-Saite.

Habe dann mal mit Hilfe eines Stimmgeräts und ner Tabelle getestet und siehe da: ich stimme physikalisch reine, und nicht wohltemperierte Intervalle, wenn ich keine Referenzpunkte habe, daher das pythagoräische Komma zwischen E und der Oktave. :D
 

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