Ein Autodidakt lehrt sich Geige - MollParallels Fortschrittsthread

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In Absprache mit Mollparallel hab ich dieses aus dem Copyright-Thread ausgekoppelt und hier einen neuen Thread eröffnet. Des Verständnis halber habe ich einige Beiträge hier und dort kräftig editiert. Grüße vom Streichermod Cello und Bass



Habe mal "Der Mond ist aufgegangen" so gespielt, daß ich die längeren Noten in kürzere Primen zerteile und siehe da, kein Kratzen, kein Quitschen :).
...
Die eigentliche Intention wäre eh nur die zu illustrieren, was ich selbst unter "motivierenden Fortschritten" nach nur wenigen Wochen autodidaktischen Lernens verstehe. Ich kann ja behaupten, daß das sauber intoniert klingt, aber vielleicht ist meine Gehörbildung unzureichend. Ich kann behaupten, daß ich den Bogen halbwegs unter Kontrolle hab', aber vielleicht sind ja auch meine Ansprüche zu niedrig. Ich denke zwar nicht, aber gut ...

Wie dem auch sei, ich hab' dieses Wochenende 'ne ganz passable Aufnahme von "Der Mond ist aufgegangen" gemacht (mit gelegentlich den erwähnten Modifikationen, also mal so mal so, einfach um den Unterschied zu sehen). Ich denke, daß ich für meinen Stand (habe vor c.a. 5 Wochen mit Pizzicato begonnen und kämpfe zum jetzigen Zeitpunkt seit c.a. 2,5-3 Wochen mit der Bogenführung) sehr zufrieden sein kann. Alles schön einfach: 1. Griffart, 1. Lage nur die ersten 3 Finger mit leerer Saite. Meine eigene Kritik: "Klingt schon nach Musik, meist sauber vorgetragen, ist an ein paar Stellen aber eine Subtilität zaghaft und bemüht, nicht sehr, aber hörbar".

Am Ende ist der Link zum 'runterladen. Hier auch noch mal:

http://www.file-upload.net/download-3232050/mond.flac.html

Also dann, in diesem Sinn
MollParallel
 
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Mich interessiert es übrigens, wie weit du gekommen bist, da ich auch mal autodidaktisch ein wenig Geige üben wollte (was ich aus zeitlichen Gründen allerdings wieder aufgegeben habe).
 
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Sehr schön :great:
Sobald ich zu Hause bin, werde ich ein Ohr riskieren.
 
Ach ja, nochwas: Die Download-Site ist leider Werbefinanziert, man muß also die Werbung wegklicken, bevor man an den Datei-Dowload-Button kommt. Die Datei ist eine flac-Datei. Mein Windows-Media-Player frißt die nicht, aber alles was ich unter LINUX habe und auch unter Windows der VLC-Player (gibt wohl auch noch weitere). Zuletzt: Bitte geduldig sein, nach dem Record-Knopf drücken habe ich so c.a. 6 Sekunden gebraucht um loslegen zu können, es beginnt also mit c.a. 6 Sekunden Stille. Ach ja, ein bißchen die Tiefen lauter und die Höhen leiser machen läßt es noch besser klingen.
 
Ich kann ja behaupten, daß das sauber intoniert klingt, aber vielleicht ist meine Gehörbildung unzureichend. Ich kann behaupten, daß ich den Bogen halbwegs unter Kontrolle hab', aber vielleicht sind ja auch meine Ansprüche zu niedrig. Ich denke zwar nicht, aber gut ...

Es tut mir wirklich leid, aber mit dem 'ich denke zwar nicht' liegst du völlig falsch. :(
Schlimmer noch: falls du das aufgenommene für gut intoniert hälst, wirst du auch bei längerem Üben keine Fortschritte sondern Rückschritte(!) machen, da das Gehör sich an die unsaubere Intonation gewöhnt.

Hier in Köln hängen in der Südstadt im Rewe gelegentlich Anzeigen für privaten Geigenunterricht aus.
 
Würdest Du denn von jemandem auf meinem Stand erwarten, daß er mit Lehrer mehr kann und das sauberer hinbekommt? Würde mich wirklich interessieren. Das mit den Rückschritten kann ich mir allerdings überhaupt nicht ernsthaft vorstellen. Immerhin gibt es überall so viel professionell gespielte Musik zu hören, daß man da ja auch ein Korrektiv hat, oder nicht? Spätestens wenn ich mit Klavier zusammenspiele relativiert sich das ja dann auch sowieso, da das ja eh 'ne gleichschwebende und keine reine Stimmung hat. Vielleicht kenne ich auch gerade dieses Stück nur so schlecht intoniert (wird ja eh immer nur von Laien gespielt ;)).
Naja - wer weiß, vielleicht hast Du ja recht und ich bin zu gnadenlosem Scheitern verurteilt, wie das hier immer alle behaupten :eek:. Werde auf jeden Fall noch mal intensiver nach sauber intonierten Beispielintervallen googlen. Was Du sagst gibt mir schon zu denken. Immerhin ist das ja auch genau die Art Feedback, die ich gesucht habe. Hätte allerdings vermutet, daß meine Bogenführung eher verrissen wird. Wie auch immer, ich bleib' mal d'ran und warte mal ab, wie sich andere dazu noch äußern.

Gruß,
MollParallel
 
Hi Moll,

naja, so toll klingts jetzt noch nicht. Entspricht einem Schüler nach 2-3 Unterrichtsstunden. Ich finds mal nicht so schlecht.
Darf ich mal fragen, von welchem Instrument du kommst?

Das mit der Intonation ist ne längere Angelegenheit. Am besten lernt man das im Streich-Orchester, da hier so zu sagen alle
im freien Wasser schwimmen :D (alle ohne Bünde, Tasten oder Klappen). Bei den Streichern ist Intonation eine Dauerbeschäftigung
und zwar über Jahre, selbst dann, wenn man schon viel Talent mitbringt. Gegenüber anderen Instrumenten sind die Streicher
intonationstechnisch (in der Masse) besser geschult, da es intensiver und länger gelernt werden muß. Das verursacht natürlich Konflikte :D.

Zur Bogentechnik, was ich so höre: da gehört mal jemand ran (an dich), der dir einige wichtige Übungen zeigt. Das klingt nach wenig
Kontrolle und sehr eingeschränkten Möglichkeiten. Der Bogenkontakt auf der Saite macht den Ton - und der will kultiviert werden.

Ich hab auch schon altgediente Haudegen mit so nem Ansatz gehört, aber das soll ja kein Maßstab sein, oder? :D

Virtuosität ist nicht unbedingt das Ziel, aber ein schöner, satter und runder Ton sicher schon.
Auf nem Klavier drückt man ne Taste. Da gibts (ohne Pedal) nur Laut und Leise, kurz und lang.
Bei nem Geigenton passiert noch ne ganze Menge dazwischen.

Was dir sicher helfen wird: Ohren weit aufsperren und genau hinhören.


cheers, fiddle
 
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Hi fiddle,

danke erst mal für Dein:

naja, so toll klingts jetzt noch nicht. Entspricht einem Schüler nach 2-3 Unterrichtsstunden. Ich finds mal nicht so schlecht.

Immerhin sagt mir das, daß ich einigermaßen im Plan bin, wenn ich sag', daß ich so seit 2,5-3 Wochen mit der Bogenführung kämpfe.

Auch zeigt mir Dein Post, daß ich das mit der Intonation wohl massiv unterschätzt habe, aber daß das auch nichts ist, was man mal einfach so kann. Nun ja, und ich wollte wirklich auch nicht mit Leuten verglichen werden, die das schon jahrelang machen, sondern nur zeigen, daß man auch ohne Lehrer weiterkommt als über ein Quitsch- und Kratzstadium hinaus. Ich werde aber die nächsten Sitzungen verstärkt darauf achten. Immerhin, was Ihr da hört liegt Welten von dem entfernt was eine Woche zuvor aus meiner Quitsche kam und hat mich viel Arbeit gekostet.

Mit dem Bogenkontakt ist das so 'ne Sache. Wenn ich den satt aufsetze hüpft mein Bogen unkontrolliert. Ich durfte vorletztes Wochenende mal den Bogen einer Freundin ausprobieren und der tat das überhaupt nicht. Entweder habe ich noch zu viel Kolophon d'rauf oder der Bogen taugt nix. Jedenfalls habe ich herausgefunden, daß mit einer leichten Kantung das Hüpfproblem nicht mehr auftritt, dafür ist dann auch der Ton nicht so satt. Ich habe jetzt mal mit dem Kolophonieren aufgehört, vielleicht bringt's ja was.

Zu:
Darf ich mal fragen, von welchem Instrument du kommst?

Hauptsächlich Klavier, genaueres findest Du in meinem Profil unter "über mich".
Dank' Dir nochmal für Dein wertvolles Feedback.

Gruß,
MollParallel
 
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Hi Moll,

wenn der Bogen hüpft, ist das ein Indiz für keine gute Fingerstellung der rechten Hand. Das kann man nicht schreiben, das muß man zeigen.
Der Bogen kann auch was ausmachen, stimmt, wäre aber nicht mein erstes Ziel der Ursachenforschung.
Kolofonium weglassen wird dir nicht beim Spring-Problem helfen. Da wird der Bogen eher rutschig und will quer abhauen (wegwischen). :D

Den Bogen mehr Kanten hilft nur bedingt, denn mit etwas mehr Druck kommen dann doch alle Haare wieder auf die Saiten. Der Punkt beim
Strichwechsel wird etwas gedämpft, das stimmt.
Ein guter Geiger kann einen sehr steil aufgestellten Bogen bei allen Geschwindigkeiten streichen und das ohne Knack beim Strichwechsel.

Hüpfen kommt aber auch oft von billigen Bögen, die vor allem bei mehr Geschwindigkeit ab Mitte aufwärts (gezogen) wild anfangen
zu zappeln. Das liegt an der Stange. Ein guter Bogen liegt wie ein F1-Rennwagen auf der "Straße" - das hat aber seinen Preis.
Vor allem Carbon-bögen machen sowas gerne.

Man kann schon viel machen mit einer geschmeidigen Bewegung aus den Fingern-Handgelenk-Unterarm, wobei die Griffhaltung und die
Beweglichkeit der Fingergelenke wohl am wichtigsten sind (aus meiner Sicht).
Ich würd mal nach nem Lehrer (Student) suchen, bei dem du in größeren Abständen einzelne Stunden (oder ne Doppelstunde) bekommst.
Da bekommst du so viel Input, daß du für n gutes halbes Jahr beschäftigt bist :D Das wär ne kostengünstige und Zeit-sparende Variante.

cheers, fiddle
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hi fiddle,

nur ganz kurz:

Vor allem Carbon-bögen machen sowas gerne.

zappeln? oder wie ein Rennwagen auf der Straße liegen?

Ansonsten: Ich bezweifle ja nicht, daß mein autodidaktisches Unterfangen schwierig ist, und in gewisser Weise nehme ich ja bereits jede Hilfe in Anspruch, die ich finde, wenn ich mir viel auf youtube ansehe oder hier die Tips rezipiere :). Ich schließe auch überhaupt nicht aus mir ein paar Stunden zu nehmen, vielleicht sogar mal ein paar Jahre systematisch, aber ich betrachte eigenes Ausprobieren durchaus auch als eine an sich interessante Erfahrung. Ich kann zwar nicht vorhersagen wie weit ich so komme, aber ich glaube, daß kann tatsächlich niemand und ich möchte einfach nur meine Erfahrungen dabei für andere dokumentieren, die es auch probieren möchten. Kann ja jeder für sich selbst entscheiden, ob das so was wird oder nicht. Ich bin halt nur noch nicht soweit ;).

Daß der Bogen zumindest Teil des Problems ist, steht für mich aber eher außer Zweifel. Gute Bogenführung, oder auch einfach nur Spielen am Frosch verbessert es, bei der vorhin erwähnten Freundin zappelt mein Bogen aber auch (und die hatte viele Jahre Unterricht). Und ihrer zappelt halt auch in meinen stümperhaften Händen nicht :D.

Meine Fingerstellung: So ungefähr nach Galamian, oder was ich dafür halte ;) (wenn's schlecht läuft sind die Finger etwas zu gespreitzt, was das zappeln meines Gefühl nach sogar eher begünstigt), meist aber eher dicht anneinander, so daß ich bei einem stärkeren Beugen des Handgelenks leicht in eine "franko-belgische" Haltung abrutsche (Zeigefinger rutscht da schonmal vom ersten in's zweite Gelenk). Ok - ich weiß - ist halt auch noch 'ne Baustelle, aber auch da werde ich besser. Neuer Bogen kommt eh erst, wenn ich merke, daß ich das mit Spieltechnik allein nicht weiter verbessere. Aber ich werde das mit dem Verkanten dann doch lieber wieder lassen. Achja, ich hab' mir die Fingerhaltung hier: http://www.youtube.com/watch?v=OBXFdJ3rJFc und hier: http://www.youtube.com/watch?v=A1wnbFPRRMc&NR=1&feature=fvwp abgeschaut.

Herzlichen Dank für deine Hinweise.
MollParallel
 
Zuletzt bearbeitet:
Ah, oh, ja: die Carbon-Bögen zappeln gerne :D

Hab mir beide Videos angekuckt: gefällt mir sehr gut! Der kann was! Alledings hab ich da auch ne "keine" Sache, die mr nicht gefällt,
das ist aber eher was für später. Das beste fand ich, die Demo, den kleinen Finger und Zeigefinger etwas auseinander zu nehmen.
Jetzt kommen wir in die romantische-power-Schmatz-Haltung (gerade erfunden :D )
Es gibt unterschiedliche Haltungen (je nach Musik), aber das ist schon sehr gut, was der da macht!

Ich vermisse nur die Bewegung der Finger. Das wärs jetzt noch gewesen -das geht nämlich auch am Bleistift!

Ich selber benutze derzeit 2 ziemlich unterschiedliche Haltungen: 1. eine Barockhaltung (weit oben) für country und
2. eine eher satte, breite (klassische) Haltung für heavy-rock-Mukke.

Aber du hast dir da wirklich gute Quellen rausgepickt! Ich glaub, das wird was :D


cheers, fiddle
 
Hi fiddle,

müßte ich jetzt nicht noch arbeiten, würde ich mir für Dein

Ich glaub, das wird was :D

jetzt 'ne Champus-Flasche aufmachen :D. Ich will aber auch noch nicht zu früh jubeln, es ist immerhin noch sehr viel zu tun. Mein ursprünglicher Plan war zu Weihnachten ein paar Weihnachts- und Chanukka-Liedchen begleiten zu können, mich nächstes Jahr durch Pachelbels Kanon zu kämpfen und sobald es mir gefällt mich mit TWV 40:14-25 und BWV 1001-1006 zu beschäftigen. Ich weiß, daß nennst Du dann wahrscheinlich Barock-Fetischismus ;). Aber es muß ja vor allem mir gefallen, denke ich. Ob das Programm sportlich ist oder nicht werde ich ja dann noch sehen. Ich denke aber, daß ich nicht zu früh mit den schwierigeren Sachen beginnen sollte. Ich werde hier auf jeden Fall mal weiter meine Entwicklung posten (wenn's wieder eine gibt) und dann können wir ja diskutieren, ob es ein Fort- oder Rückschritt ist ;).

Dank Dir für Dein Interesse.
Gruß und netten Tach noch,
MollParallel
 
Kleiner Nachtrag:

Habe in meinem Software-Synthi die Option MIDI-Dateien rein intonieren zu lassen (abhängig von der Tonart). Habe also in meinem Notensatz-Programm die Noten eingegeben (das kann auch MIDIs exportieren), dem Synthi gesagt, daß das D-Dur sein soll und mir das noch mal gaaaaanz kritisch angehört. Die Töne klingen schon etwas, wie soll ich's sagen klarer - irgendwie weniger schludrig als auf dem Klavier. Werde mir das jetzt also intonationsmäßig als Vorbild nehmen und mich nicht mehr damit begnügen, daß es für mich nicht ganz furchtbar klingt :).

Und ja, genau, das war's:

mit einer geschmeidigen Bewegung
:great:

Ich hab' irgendwie zu sehr versucht das ganze zu kontrollieren und nicht so sehr es fließen zu lassen, war also deutlich zu steif. Dadurch, daß das Bewegungs-Pattern jetzt aber deutlich komplexer geworden ist, hat auch die Treffsicherheit auf die korrekten Streichebenen ein wenig gelitten (ich haue jetzt wieder öfter Nachbarsaiten an). Aber das was ich treffe, klingt deutlich besser. Wenn ich dieses Wochenende das Gefühl habe, daß mein nächster Post weniger verbale Prügel einstecken muß, traue ich mich vielleicht sogar wieder 'ne weitere Aufnahme zu machen ;).

Gruß und viel Erfolg allen,
MollParallel
 
Hi nochmal,

melde mich hier nur nochmal kurz, damit Ihr nicht meint ich hätte bereits aufgegeben:) - und nein, es war nicht Karneval, der mich hier herausgerissen hat, sondern ein übler medizinischer Verdacht meines Arztes, der sich gottseidank nicht bestätigt hat. Nubbelverbrennung konnte ich aufgrund von Restnarkotisierung nach der Spiegelung und Biopsie dann leider auch nicht mitmachen :mad:.

Allerdings ist der Hauptgrund dafür, daß ich nichts weiteres eingestellt habe der, daß sich meine Ansprüche doch deutlich weiter als meine Fähigkeiten entwickelt haben. Wenn man die ersten male eine Tontemperatur ganz genau trifft und hört wie sich der Klang durch die mitschwingenden anderen Saiten verändert, empfindet man jedes bißchen an Abweichung davon, dann doch eher als Niederlage. Wenn man zu spät/zu langsam trifft und vor dem eigentlichen Ton dann auch noch laut und kräftig ein Flagelott-Ton zu hören ist, dann tröstet es nicht, daß man im Prinzip ganz genau die richtige Stelle erwischt hat. Stört halt doch sehr. Und wenn der Ton satter wird, hört man auch die Fehler in der Bogenführung satter. Manches gelingt manchmal, aber es fehlt doch noch sehr an Wiederholbarkeit und Sicherheit. Sind im Moment halt noch eher Zufallstreffer (die sich nur langsam häufen).

Wie auch immer. Im Moment versuche ich über verschiedene Übungen die Sachen nach und nach zusammenzubringen. Möglichst monotone Strichführung, damit die Handgelenksbewegung gleichmäßig geschmeidig bleibt, möglichst viel erster und zweiter Finger (die treffen besser und kontrollierter) und und und ....

Ich kann also nicht sagen, wann ich hier die nächste Kostprobe poste. Wahrscheinlich wird es dann auch ein eher unfertiger Zwischenstand sein. Ich bleib auf jeden Fall d'ran. Ich wünschte mir halt nur, daß der Fortschritt, den ich dann präsentierte irgendwo zwischen deutlich und dramatisch läge ;). Mal schaun, manches braucht dann doch ein bißchen länger.

Gruß,
MollParallel
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey MollParallel,
so da hab ich mich mal eben angemeldet, damit ich dir was schreiben kann (;

Wie kommt das Projekt zustande? Versuch oder Geldmangel?

Wenn möglich, nimm dir wenigstens einmal im Monat eine Doppelstunde Unterricht, tu es einfach. Ich hab selbst erst vor etwas weniger als einem Jahr angefangen und bin im Grunde sehr talentiert, doch auch das nützt mir nichts, wenn ich einfach nur "glaube zu wissen" wie man dieses und jenes machen muss - am Ende ist da einfach zuviel, das man beachten muss.

Beispielsweise die Bogenführung kannst du selbst nicht sehr gut beurteilen, mir hat mein Lehrer wochenlang immer wieder mitteilen müssen, dass ich mit dem Bogen eine säbelnde Bewegung mache, obwohl der Strich auf mich gerade gewirkt hat. Daraufhin habe ich einige Übungen bekommen, mit denen der Strich gerader wird... es reicht nicht, zu wissen, was man falsch macht, man muss auch die entsprechenden Übungen kennen.

Ein Kompromiss wäre es, wenn du 1-2 Monate wöchentlich Unterricht hast, danach reicht einmal im Monat auch aus. Ich üb so gut wie jeden Tag, es reichen aber auch alle zwei Tage, wenn du aber mehr als 2-3 Tage hintereinander Pause machst, legst du dir auch Steine in den Weg; wie Jascha Heifetz sagt: Übe ich einen Tag nicht, bemerke ich es. Übe ich zwei Tage nicht, bemerken es meine Kritiker. Am dritten Tag fällt es meinem Publikum auf.

Du kannst dir das im Grunde sowieso alles einteilen wie du willst und gern auch allein weitermachen... allerdings schreibst du von einem Gefühl der Niederlage und das hatte ich in dem letzten halben Jahr noch nicht ein einziges Mal. Ich denke nicht, dass das so sein soll...
 
Hey MollParallel,
so da hab ich mich mal eben angemeldet, damit ich dir was schreiben kann (;

Willkommen hier im board. :)
Ich hoffe, daß andere Themen auch interessant für dich sind. Je mehr Leute sich am Erfahrungsaustausch
beteiligen, umso interessanter wird das board und unsere Streicherecke.

Thema säbeln:
-vor einem Spiepel üben: Geige 90° vor den Spiegel platzieren und mit dem Bogen senkrecht gegen den Spiegel streichen. Da sieht man sehr genau, ab wann man säbelt.
-Den Ellenbogen gegen einen Schrank, oder Türzarge anlehnen. Säbeln kommt nur davon, daß man mit dem Oberarm nach hinten wegzieht. Im letzten Drittel (zur Spitze hin) geht aber der Ellenbogen sogar nach vorne.


cheers, fiddle
 
Hi,

zu:
Wie kommt das Projekt zustande? Versuch oder Geldmangel?
Versuch. Vielleicht habe ich irgendeinen Denkfehler, aber mir leuchtet es nicht wirklich ein, daß tausende Leute autodidaktisch Gitarre lernen und damit zufrieden sind (obwohl das Ergebnis oft auch nicht so toll ist), tausende Leute in Kirchenchören im Rahmen ihrer (oft sehr begrenzten) Möglichkeiten singen und Freude daraus ziehen und und und, nur bei Streichinstrumenten soll das nicht gehen.

Der eigentlich Charme für mich dabei ist, daß mich vor allem interessiert wie selbstkritisch ich tatsächlich bin und an welchen Stellen ich noch Hinweise von Außen benötige, wenn sich mein Anspruch nicht mit meinen Fähigkeiten deckt. Gehofft hatte ich auch auf gute Links, die allen, die es selbst versuchen, helfen könnten. Ansonsten treibt mich auch noch die Frage wieviel an der Aussage "ohne Lehrer geht's nicht" tatsächlich d'ran ist. Ich bezweifle sie zwar, kann aber nicht ausschließen, daß da doch mehr d'ran ist, als ich jetzt zu erkennen im Stande bin. Der einzige Weg das herauszubekommen scheint mir es mal zu probieren.

Zum "Säbeln":
Natürlich hab' ich mir alle 96 Videos (hups, mittlerweile sind's hundert) von ProfessorV angesehen, darunter auch: http://www.youtube.com/watch?v=YVj5mlL1RSM&feature=mfu_in_order&list=UL (das mit der Türzarge ist da auch dabei)

Ansonsten:
Ich habe noch nie etwas ohne "Niederlagen" oder ohne Durststrecken gelernt. Wer auf die nächste Aufnahme wartet, muß sich leider noch ein wenig gedulden. Ich habe eine Vorstellung davon wie der nächste Stand aussehen sollte, bekomme ihn aber noch nicht durchgängig hin. Das sehr vieles zu beachten ist, ist mir klar, weshalb es mir Probleme bereitet alles gleichzeitig zuverlässig zu produzieren. Kommt noch, da bleib' ich mal Optimist.

Gruß,
MollParallel
 
Ha, dieser professorV gefällt mir immer besser :D

So ist das natürlich kein autodidaktes Lernen mehr. Als ich Geige gelernt habe, gab es noch kein youtube.
Ich bin gespannt.

cheers, fiddle
 
Krass, wie du meine Kritik ignorierst - auch wenn es einen Versuch darstellt, nimmst du dir damit absichtlich Freude am Geige spielen weg. Genau darum gehts nämlich bei der Musik, möglichst ohne Niederlagen zu lernen. Musik soll immer Spaß machen, egal ob du dir was von deinem Lieblingsalbum abhörst und nachspielst oder ob du singst oder ob du ganz simple Tonfolgen immer wieder übst. Das ist auch der Vorteil gegenüber beruflichen Streichern, die einfach ein gewisses Soll erreichen müssen und damit tw. "verbissen" spielen müssen, auch wenns sie grad gar nicht freut.

Warum das schwerer selbst zu erlernen ist als Gitarre? Nunja, Gitarre spiel ich nicht, aber Klavier, da merk ich den Unterschied deutlich: Einmal bei der falschen Haltung, es gibt dazu eine gute Doktorarbeit (kann ich dir gern raussuchen, wenn du willst) über Gefahren beim Spielen. Einmal wollte ich ein Tuch verwenden beim Kinnhalter, Ergebnis war, dass ich meine Schultern hochgezogen hatte weil die Geige leicht rutschte. Mir ist das gar nicht aufgefallen, dem Lehrer schon. Er meint, wenn man sich erstmal schlechte Haltungen und schlechte Spielweisen angewöhnt, muss man sie erst wieder umtrainieren und kann praktisch wieder einen Schritt zurück gehen.

Abgesehen von der Haltung und dem gesundheitlichen Aspekt ist es ganz klar, dass man weder bei Gitarre noch beim Klavier einen Bogen führen muss, erleichtert schon Einiges. Warum nimmst du dir nicht wenigstens eine Stunde Zeit, um mit einem Lehrer abzuklären, was du bist jetzt gelernt hast und ob das zielführend sein kann. Dann hast du gleiche eine professionelle Meinung, die dich nur bestärkt, wenn du es richtig machst.

Kannst du leere A-saite, H, leere A-saite, H, abwechselnd und dann H, C, H, C üben und aufnehmen (Bogen immer hin und her streichen bei jeder Note)? Also alles auf der A-Seite. Das hatte ich mal zu Beginn und wiederhole es im Grunde immer wieder mal. Wie genau kannst du eigentlich hören?
 

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