Was macht einen Musiker aus? Ab wann ist man einer?

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Wo Wagner und Liszt sich gute Nacht sagen.
Hallo,

ehrlich gesagt entsteht dieser Thread aus Frust, Wut und Enttäuschung, aber all dies hat mich zu der o.g. Frage geführt.

Wie es dazu kam?
Seit ca. 6 Jahren spiele ich Klavier (seit 3 Jahren Gesang just for fun ohne Unterricht). Ich mache es nicht weil ich irgendwelche Höchstleistungen erbringen will, sondern einfach nur aus Spaß und Freude. Bis vor einem Jahr hab ich mir das auch autodidaktisch beigebracht, seit einem Jahr eben mit Unterricht. Von mir persönlich würde ich behaupten, dass ich mich schon ziemlich gesteigert habe. Denn konnte ich vor einem Jahr knapp ein Stück richtig gescheit spielen, bin ich heute bei Schuberts Inventionen und Beethovens Mondscheinsonate gelandet. Wie dem auch sei (Selbstlob stinkt ja bekanntlich ^^).
Jedenfalls gibts an meiner Schule unterschiedliche Auffassungen, was einen Musiker ausmacht. Vornehmlich von Lehrern. Einmal ist das jemand, der aus Freude in welcher Art auch immer Musik macht, EGAL wie gut oder schlecht er ist. Und dann gibts da noch die andere Seite (von einem Lehrkörper, von dem ich eigentlich schon viel halte), der mich einfach in dieser Hinsicht nicht ernst nimmt. Gehts um Musik (die bei uns eben ziemlich häufig vorkommt) werd' ich einfach übergangen oder einfach von ihm blöd belächelt, so nach dem Motto "Du mit deinen 2, 3 Stückchen kannst da ja eh nicht mitreden, vergiss es du hast es einfach nicht drauf". Nur die mit dem "wahren, gesegneten Talent", die halt sonst welche Liszt Überfliegsstücke spielen sind da gefragt. (DER Grund, weshalb ich nie irgendwo mitspieln darf :evil:) Mich ärgerts einfach total und ich denke auch oft drüber nach, ob ich mir mein Können und Talen nicht einfach nur einbilde. (solls ja auch geben)



Was meint ihr denn?
Was macht einen Musiker aus? Ab wann sollte ein Musiker denn mit anderen (besseren) mitspielen dürfen? Ist man denn schon Musiker wenn man einfach Musik macht aber es eigentlich mehr oder weniger nicht kann, oder gilt nur Können?

Ich hab z.B. auch schon oft Leute getroffen, die Autodidakten total verachten, weil sie ja "nicht richtg" ein Instrument lernen, sondern sich es nach Gefallen zusammenschustern....

(meiner Meinung nach kompletter Schwachsinn)
Das gleiche kann man ja auf jedes Instrument übertragen! Gitarre, Bass, Geige, Flöten,...

Grüße
Sarah:cool:
 
Eigenschaft
 
Jedenfalls gibts an meiner Schule unterschiedliche Auffassungen, was einen Musiker ausmacht. Vornehmlich von Lehrern. Einmal ist das jemand, der aus Freude in welcher Art auch immer Musik macht, EGAL wie gut oder schlecht er ist.

Das trifft es meiner Ansicht nach. Ein Musiker ist erst einmal jemand der Musik macht, also aktiv produziert anstatt nur zu komsumieren. Streng genommen ist demnach ein 5-Jähriger der halbweg rhythmisch und gezielt auf einer Keksdose rumtrommelt genauso Musiker wie der ausgebildete Konzertpianist.

Um ein wenig zu differenzieren könnte man demnach das Kriterium der Dauerhaftigkeit hinzuziehen, und nur denjenigen der sich auch in einer gewissen Regelmäßigkeit mit dem Musizieren beschäftigt als Musiker bezeichnen.

Letztendlich kann man sich natürlich auch auf den Standpunkt stellen, und an die Bezeichnung "Musiker" zumindestens ein Mindestmaß an musikalischen Können und Verständnis anzulegen. Wo dieses anfängt, ist sicherlich nicht klar festzulegen

Welche Definition man anlegen will? Entscheide einfach selbst :)


Gehts um Musik (die bei uns eben ziemlich häufig vorkommt) werd' ich einfach übergangen oder einfach von ihm blöd belächelt, so nach dem Motto "Du mit deinen 2, 3 Stückchen kannst da ja eh nicht mitreden, vergiss es du hast es einfach nicht drauf". Nur die mit dem "wahren, gesegneten Talent", die halt sonst welche Liszt Überfliegsstücke spielen sind da gefragt. (DER Grund, weshalb ich nie irgendwo mitspieln darf :evil:) Mich ärgerts einfach total und ich denke auch oft drüber nach, ob ich mir mein Können und Talen nicht einfach nur einbilde.

Hier kommen wir doch eher zum Kern. Du fühlst dich in deinem derzeitigen Schaffen nicht anerkannt und bestätigt.

Erst einmal sollte dir deine Motivation klar sein. Warum spielst Du? Weil es dir Spaß macht, oder um Bestätigung von aussen zu bekommen? Am Ende ist es wohl beides, das Hauptaugenmerk sollte aber auf deinem eigenen Spass liegen.

Wenn Du woanders musikalisch mitwirken willst, ist es natürlich i.d.R. erforderlich, dass Du auch auf einen ähnlichen musikalischen Niveau wie die potentiellen Mitmusiker bist. Wenn Du noch am Anfang deines musikalischen Werdegangs bist, kann es durchaus sein dass du beispielsweise noch nicht in einem Schulorchester mitspielen kannst. Insofern ist die Einschätzung deines Lehres vielleicht richtig. Das kann aber aus der Ferne niemand beurteilen.

Wichtig ist, dass du verstehst, dass es nicht nur diese eine Möglichkeit gibt um gemeinsam mit anderen zu musizieren. Such dir doch einfach ein par Gleichgesinnte, und fang an was eigenes zu machen. Egal wie gut Du bist, es wird meißtens immer Leute geben die nicht mit dir spielen wollen. Warum auch immer... die Gründe sind vielfertig. Wichtiger sind die, die es wollen ;)

Was macht einen Musiker aus?

s.o.

Ab wann sollte ein Musiker denn mit anderen (besseren) mitspielen dürfen?

Dürfen tust du dann, wenn die anderen dich lassen. Sinnvoll ist es, wenn man wenigstens ansatzweise auf dem gleichen Level ist. Natürlich profitiert man von besseren Mitmusikern, weil man viel von ihnen lernen kann. Aber wenn die Kluft zu groß ist, bremmst Du sie zu stark aus und kannst eventuell mangels Kommunikationsmöglichkeit doch nicht von ihrem Wissen profitieren.

Ich hab z.B. auch schon oft Leute getroffen, die Autodidakten total verachten, weil sie ja "nicht richtg" ein Instrument lernen, sondern sich es nach Gefallen zusammenschustern....

Das ist zu pauschal und damit Unsinn. Es gibt hervorragende Autodidakten und ebenso Leute, die auch mit Lehrer nicht zu guten Musikern geworden sind. Ein guter Lehrer stellt aber natürlich eine hervorragende Basis für eine fundierte Ausbildung da.
 
(Noch)Mal ganz kurz gesagt: Musiker ist man, wenn man Musik mag ;) dann ist man "passiver" Musiker, wenn man selbst ein Instrument spielt, dann ist man ein "aktiver" Musiker.

Wie "gut" oder "wieviel besser" man als andere ist, sollte Wurscht sein! Es geht (mir) bei der Musik um den Spaß, den ich selbst dabei habe und sekundär um den, den ich anderen mit meiner "Kunst" machen kann!

Und wenn ich selbst "grottenschlecht" spielen sollte, solange ich selbst Spaß daran habe ... who cares? :rolleyes:
 
Musiker ist man dann, wenn man Musik machen will und es auch tut, weil man es sich nicht anders vorstellen kann. Egal, welches Level, egal, welche Fähigkeiten. Punkt.


Nachsatz: Und das Trotz aller Widrigkeiten.
 
Musiker ist man, sobald man eine Stimme eines Lieds vollständig spielen/singen kann.
 
Wenn ich den Eröffnungspost richtig verstehe, dann ist die Frage im Titel falsch gestellt.
So wie ich das lese, geht es hier weniger drum, ab wann man sich selber als Musiker bezeichnen darf.
Das Problem scheint zu sein, dass die Threaderstellerin nach einigen Jahren autodidaktischen Rumklimperns von einem - wenn ich das richtig verstanden habe - ausgebildeten Musiker ernstgenommen werden will. Und das wird imho ganz einfach nicht passieren. Das ist so, als würde ich über Mathematik mit einem Mathematiker diskutieren wollen, weil ich Sudokus lösen kann.
Versteh mich nicht falsch, ich red da aus Erfahrung! Ich hab selber jahrelang autodidaktisch Gitarre gespielt und fand mich selber eigentlich gar nicht schlecht. Als ich dann auf Bass umgestiegen bin, hab ich mir als allererstes einen Lehrer gesucht (der werte Herr müht sich seit mittlerweile zweieinhalb Jahren ab, mir was beizubringen). Von einem Profi unterrichtet zu werden hat mir erst gezeigt, wie mickrig mein Können eigentlich war! Ich hab bei ihm irre viele Dinge gelernt, auf die ich alleine nie gekommen wäre, und da lernt man einfach, was einen Profimusiker von uns Hobbydudlern unterscheidet. Und dadurch kann man sich dann selber besser einschätzen. Wir sind mittlerweile gut befreundet und haben viel Spaß miteinander, aber wenns um Musik geht, dann muss ich einfach akzeptieren, dass er in einer anderen Liga spielt. Das hat etwas damit zu tun, einschätzen zu können, wo man steht.
Ich will dich nicht entmutigen, aber wenn du von Profis ernstgenommen werden willst, weil du ein paar Songs auf dem Klavier spielen kannst, muss dir klar sein, dass der Schuss zu weit ist....

grühs
Sick
 
Hi ninanna!!
Du bist bereits ein toller Musiker!!!!
Denk daran: Man neigt immer sich selbst schlecht zu machen
Kopf hoch und viele Grüße
 
Der Gegenbegriff zu "Musiker" ist "Musikant" - und als solcher spielt man nicht in einer "Band", sondern in einer "Musik- Kapelle". ;) :D

Alex
 
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Jaja ... und die Steigerung davon ist "Volksmusikant" ... :rolleyes:

Dabei beherrschen diese ihre Instrumente manchmal besser als so mancher Rock"musiker" ... und wenn es ganz schlimm kommt, können die sogar nach Noten spielen :eek:
 
Als Tennie in den 70igern mußte ich von meinem Vater aus 9 Jahre lang in einem Orchester Querflöte spielen. Ich weiß heute noch nicht ob ich damals ein Musiker oder Musikant war:D
Naja egal. Heute bin ich mit meiner Gitte ein "Couchdahinklimmperer":D

Couch deshalb weil's im stehen auf dauer ins Kreuz geht - kein Kommentar jetzt bitte!
 
Das Problem scheint zu sein, dass die Threaderstellerin nach einigen Jahren autodidaktischen Rumklimperns von einem - wenn ich das richtig verstanden habe - ausgebildeten Musiker ernstgenommen werden will. Und das wird imho ganz einfach nicht passieren. Das ist so, als würde ich über Mathematik mit einem Mathematiker diskutieren wollen, weil ich Sudokus lösen kann.
Versteh mich nicht falsch, ich red da aus Erfahrung! Ich hab selber jahrelang autodidaktisch Gitarre gespielt und fand mich selber eigentlich gar nicht schlecht. Als ich dann auf Bass umgestiegen bin, hab ich mir als allererstes einen Lehrer gesucht (der werte Herr müht sich seit mittlerweile zweieinhalb Jahren ab, mir was beizubringen). Von einem Profi unterrichtet zu werden hat mir erst gezeigt, wie mickrig mein Können eigentlich war! Ich hab bei ihm irre viele Dinge gelernt, auf die ich alleine nie gekommen wäre, und da lernt man einfach, was einen Profimusiker von uns Hobbydudlern unterscheidet. Und dadurch kann man sich dann selber besser einschätzen. Wir sind mittlerweile gut befreundet und haben viel Spaß miteinander, aber wenns um Musik geht, dann muss ich einfach akzeptieren, dass er in einer anderen Liga spielt. Das hat etwas damit zu tun, einschätzen zu können, wo man steht.
Ich will dich nicht entmutigen, aber wenn du von Profis ernstgenommen werden willst, weil du ein paar Songs auf dem Klavier spielen kannst, muss dir klar sein, dass der Schuss zu weit ist....

Hi Sick,
hm ja das triffts eigentlich ganz gut, was du da schreibst.
Naja, was heißt ausgebildeter Musiker studiert hat das Zeug letztlicher keiner von denen nur eben mehr Erfahrung, Weisheit (oder auch nicht ;)).
Mir ist dabei durchaus klar, dass ich einfach in ner anderen Liga bin (und zwar drunter - Selbsterkenntnis, Einschätzung usw...).

Mir kommts eben nur so vor, als brechen die Halbgötter mit ihren Fiedeln und Flügeln ich einen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie sich mal zu einem nicht so fortgeschrittenen Musiker vom Himmel herunterbeugen. Erfahrungen oder Verständnis sollte meiner Meinung nach überall, egal welcher Stufe vorhanden sein. Und obwohl jemand nicht so gut ist, können diese Erfahrungen ja trotzdem die gleichen sein, z.B. bei Lampenfieber o.Ä. - oder?

Es geht mir ja nicht (nur) ums Mitspielen, sondern auch ums "reden". - Naja vielleicht muss ich mich auch einfach damit abfinden...

Grüße
Sarah

@supertramp: Brauchst ein Stativ? :D:D Dann kannste auch wieder stehen ^^
 
Mir kommts eben nur so vor, als brechen die Halbgötter mit ihren Fiedeln und Flügeln ich einen Zacken aus der Krone brechen, wenn sie sich mal zu einem nicht so fortgeschrittenen Musiker vom Himmel herunterbeugen. Erfahrungen oder Verständnis sollte meiner Meinung nach überall, egal welcher Stufe vorhanden sein.

Gut, da geb ich dir absolut recht. Nur weil sie gut sind, gibt ihnen das noch lang nicht das Recht, arrogante, herablassende Snob-Ärsche zu sein :D

grühs
Sick
 
Das ist purer Neid. Der eine investiert Jahre in Unterricht und Üben, um es zu etwas zu bringen, der andere übt ein bisschen im stillen Kämmerlein und bringt es vielleicht genau so weit - also nicht gerade auf die Hochschule, aber doch z.b. auf die Bühne (oder in Groupieschlafzimmer :D)

Es gibt natürlich viele gute Autodidakten, aber es gibt auch solche, die einen Blues in C und ein paar Yann Tiersen Stücke klimpern und von außenstehenden für einen tollen Musiker gehalten werden. Ich war früher auch so einer.

Gehts um Musik (die bei uns eben ziemlich häufig vorkommt) werd' ich einfach übergangen oder einfach von ihm blöd belächelt, so nach dem Motto "Du mit deinen 2, 3 Stückchen kannst da ja eh nicht mitreden, vergiss es du hast es einfach nicht drauf". Nur die mit dem "wahren, gesegneten Talent", die halt sonst welche Liszt Überfliegsstücke spielen sind da gefragt.

Sowas geht echt nicht...Klar, du hast vielleicht am Klavier nicht die Erfahrung wie die andern, aber wenns um Musik im allgemeinen geht, kann ja auch jemand, der gar kein Instrument spielt, ein Kunstliebhaber und Kenner sein und mitreden. Nach meiner Erfahrung bzw. in meinem Umfeld haben die meisten Musiker eigentlich viel Verständnis für Anfänger, wenn die Interesse zeigen.
 
Was macht einen Musiker aus und wann werde ich von einem "höherwertigen/stelligen" Musiker als eben solcher akzeptiert?

Ich finde, da kommt es ganz drauf an.
Ich nehme meinen Kumpel, der seit ewigkeiten vor sich hindüdelt und immernoch kein Lied ausm "Ding" oder so vernünftig spielen kann, nicht ernst und bezeichne ihn auch nicht als Musiker. Ähnliches gilt für meine Gitarrenschüler etc. weil es meiner Meinung nach eine Schlüsselkriterien gibt, die es zu erfüllen gilt (z.B. technisches Grundniveau). Dazu müsste man schauen, dass man sich korrekt gegenüber den "höheren" Musikern verhält. (Viele, die eigentlich recht gut spielen können, nehme ich wegen ihrer Einstellung und Verhaltensweise gegenüber dem Instrument/der Musik nicht bzw. weniger ernst)
 
für mich kann man die unterschiedlichen herangehesweisen an das musik machen nur unzureichend mit dem begriff "musiker" beschreiben. "musiker" ist da für mich eher wie etwas, das ein handwerk beschreibt wie z.b. schreiner, schlosser, maler usw.. das ist jemand, der das gelernt hat und das gelernte dann z.b. als orchestermusiker umsetzt oder als unterichteneder an einer schule. "musiker" beschreibt eher den "beruf", den man nach einer gewissen ausbildungszeit ausübt.

dann geht es weiter mit "berfusmusikern" und "hobbymusikern". erstere erfüllen alle zuvor genannten kriterien. sie haben das gelernt und/oder studiert und bieten ihr wissen anderen an, womit sie dann ihren lebensunterhalt finanzieren. "hobbymusiker" haben dabei annährend das niveau eines "berufsmusikers", der spaß an der freude am musizieren steht aber im vordergrund. der finanzielle aspekt ist nicht der eigentliche antrieb. man tritt ab und zu auf, bekommt auch gage dafür, aber es ist nicht der alleinige broterwerb. das soll jetzt natürlich nicht bedeuten, ein "berufsmusiker" würde keinen spaß daran haben, allerdings ist die "gewichtung", der stellenwert für das alltägliche leben ein anderer.
hobbymusiker sind aber z.b. auch die, die ein instrument "nur für sich" spielen. z.b. daheim etwas nachspielen und daraus freude und entspannung ziehen. evtl. spielen sie noch in einer gruppe, geben sich aber damit zufrieden eine reine "ausführende" rolle zu spielen. der musikalische hintergrund kann dabei sehr verschieden sein. von fundiertem wissen bis zu einer eher gefühlsbetonten herangehensweise, wobei es unter diesem blickwinkel kein besser oder schlechter gibt. ser reine spaß steht im vordergrund. alles andere ist nebensächlich.

ein nächster schritt zum zuvor genannten sind dann die, die dazu noch das kreative mit einbeziehen. sie geben sich nicht mehr mit dem reinen "handwerk" zufrieden, sondern wollen neues erschaffen, selbst etwas entwickeln. z.b. um sich ihrer umwelt auf diese weise mitzuteilen, wofür u.U. reine worte nicht ausreichen. oder sie finden darin eine art erfüllung, die ihnen sonst kaum etwas bringen kann. diese leute sind dann weniger "musiker", das ist nur mittel zum zweck, ein "werkzeug", sondern "künstler". der musikalische hintergrund ist da nur zweitrangig, da eben nur ein werkzeug und keine unbedingte vorausetzung. man eignet sich das an, was einem selbst dabei als notwendig erscheint. das kann von praktisch "nix" bis zu "professionel" reichen, wie man es halt braucht.

für letztere kannn dann z.b. der erfolg, den sie bei ihren "zuhörern" haben dazu führen, daß das ganze einen professionellen charakter bekommt. dann z.b., wenn man durch seine eigene musik seinen lebensunterhalt bestreiten kann. unter diesem aspekt ist man dann "musiker" und "künstler" in einer person und kann sich, wie ich meine, verflucht glücklich schätzen.

jetzt ist man wieder beim ausgangspunkt angelangt, obwohl der hintergrund, sei es musikalisch oder wie man da hin gekommen ist komplett verschieden sein kann, was dann doch wieder zeigt, daß die übergänge sehr fließend sein können, und so ein "definitionsversuch" eigentlich nicht wirklich sinnvoll erscheint. jeder halt so, wie es es mag, will, braucht und/oder das schiksal zuläßt...

...und so soll's sein :great:

gruß
 
Guter Beitrag, aber ich finde, auch jemand der nicht selbst kreativ wird ist ein Künstler. Sonst könnte man Musiker ja längst durch Synthesizer o.ä. ersetzen. Umgekehrt gehört zum kreativsein ja auch ein gewisses Handwerk.
 
Guter Beitrag, aber ich finde, auch jemand der nicht selbst kreativ wird ist ein Künstler. Sonst könnte man Musiker ja längst durch Synthesizer o.ä. ersetzen. Umgekehrt gehört zum kreativsein ja auch ein gewisses Handwerk.

wie schon gesagt halte ich die übergänge da für sehr "fließend". wobei ich aber auch schon leute kennen gelernt habe, die ohne ein blatt mit noten vor der nase überhaupt keinen ton von sich geben können. da fällt es mir dann schon schwer von "künstlern" zu reden. klar ist das handwerk sehr wichtig, aber wo ein "künstler" sich oft wirklich nur das aneignet, was er zum umsetzten seiner ideen braucht wird von einem "handwerker" ein fundiertes wissen um alle bereiche erwartet. das eine ist sicherlich ohne das andere absoltut existensfähig. es schließt sich ja nicht gegenseitig aus. z.b. kann ich ein absolut mieser "handwerker" sein, aber trotzdem die fähigkeit haben mitreißende songs zu schreiben, die andere in ihrem inneren berühren. andererseits kann ich der perfekte "handwerker" sein ohne auch nur einen funken von seele oder eigener identität in meinem spiel. und, natürlich, gibt es dann auch noch die, die beides fast schon in vollendung vereinen, die eben sehr, sehr gute handwerker sind, aber trotzdem ein gespür für das künstlerische haben. das sind eigentlich diejenigen, die mich mit am meisten beeindrucken, da sie es schaffen geziehlt z.b. gewisse stimmungen zu erzeugen. als nächstes kommen dann die, die das intuitiv können auch wenn dabei viel durch ausprobieren läuft. das ist auch nur wieder etwas, das einen in der eigenen kreativität weiterbringen kann.

gruß

ps: das mit den synties wird doch eigentlich jetzt schon immer mehr so gemacht...
 
Hmm...ich finde diese Trennung Handwerk und Kunst etwas problematisch. Ich würde eher zwischen Musik machen und Musik schaffen unterscheiden. Was ich immer schlimm finde, ist es, wenn Musiker weniger ernst genommen werden, weil sie nicht selbst komponieren oder - wie du sagst - nicht ohne Noten spielen können. Für mich sind das zwei völlig verschiedene Kunstformen (mit jeweils eigenem Handwerk) - sie auf Teufel komm raus miteinander verbinden zu wollen, führt nur dazu, dass viele sich einbilden sie müssten als Musiker auch komponieren und dabei kommt dann auch viel Mist raus, den eigentlich keiner hören will :redface:

ps: das mit den synties wird doch eigentlich jetzt schon immer mehr so gemacht...

Das hört man dann aber auch...
 

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