läßt sich das mit den Fingern überhaupt noch timen?
Du würdest dich wundern, was gute Pianisten mit ihren Fingern so alles hinbekommen und wie genau sie timen können.
Yuja Wang ist vor allem sehr beeindruckend....
Zu dem Beispiel des Hummelflugs ist zu sagen, dass kaum zweimal der gleiche Ton in der maximalen Geschwindigkeit hineinanderkommt, d.h. der Hammer hat Zeit zurückzukehren.
Die Frage ist damit wie schnell das real ist und wie kurz Noten sein können: Nach meiner Einschätzung sind das grob 10 Anschläge je Sekunde, die man mit 2 Fingern bringen kann. Topleute eventuell mehr. Ich packe mit den Fingern 2 und 3 auf einem Keyboard 4x2 = 8 ziemlich sauber. Das ist ein Keyboard mit recht straffen Tasten und trotzdem wird die Taste dann auch angeschlagen, verlässt also den Finger und schwingt mit Eigenmasse gen Anschlag.
Mangels Training kann ich das an einer Hammerschlag-Tastatur nicht so schnell. Sagen wir 6/s. Wenn ich mir das so ansehe, wie manche Pianisten spielen, sehe ich da einen Faktor 2 und lande wieder bei 12. Andere Meinungen?
Was ich nicht 100% einschätzen kann, ist, ob der Hammer in den jeweils dann ~ 50ms (100ms für hin + zurück) dann auch so zurückkommt und in eine Lage geht, dass man die Taste wieder sauber treffen kann oder ob die halb zurückfedernde Taste reicht, den Hammer (sinnvoll) zu erwischen. Hinsichtlich der Möglichkeiten, was man mechanisch mit einem Klavier anstellen kann und was das die Randbedingungen sind, hatte ich mich im Hinblick auf Pianoemulation mal mit E. Kochsiek ausgetauscht und mir auch die 10 Schläge als Richtwert mitgenommen.
Was man auch noch berücksichtigen muss: Gerade die tiefen Töne brauchen eine Zeit, um anzuschwingen und den Klang im Flügel zu entfalten. Daher wird man sehr schnelle Noten nur im Diskanten richtig sauber spielen und auch hören können, antizipiere ich mal.
Und als Nachtrag, weil gerade gefunden:
Hier kann man sich anschauen, wie das so in etwa klingt:
Diese angeblichen 15x pro Sekunde sind - zumindest in diesem Video - so derart unsauber, daß man die nicht werten kann. Die Fingerbewegung ist nicht gleichförmig genau um es musikalisch zu verwerten. Das ist ein reines Tastenhämmern.