Sagt was ihr wollt: MP3 bringt es da nicht.
Ich fordere ich dich zum Blindtest heraus

HiQuality-codiert mit LAME bei 160kbit/s durchscnittliche Bitrate (oder mehr), das wird nicht einfach. Außerdem gibt es ja nicht nur MP3. Im iTunes Music Store sind die Dateien mit 256kbit/s AAC kodiert (also besser Codec und höhere Bitrate). Und bei vielen besteht die Sammlung auch aus verlustfrei komprimierten FLAC-Dateien.
ich höre lieber die Musik.
Das ist ein interessanter Aspekt. Eigentlich geht es ja um die Musik. Einige tun so, als sei ein Album mit allem was dazu gehört die Krönung des musikalischen Schaffens, das einzig wahre, was schon immer da war und jetzt leider zunehmend verloren geht (um es mal etwas überspitzt auszdrücken...) Dabei sind das doch alles Dinge, die sich entwickelt haben, und eiegntlich erst vor kurzer Zeit, und auch erst aufgrund der technsichen Entwicklung.
Musik war jahrhunderte (bzw. Jahrtausende?) lang etwas, was live gespielt wurde. Erst vor 130 Jahren wurde de Phonograph erfunden. Die erstern musikalischen Aufnahmen waren eher Live aufnahmen. Und es waren zunächst auch Singels, eben einzelne Songs, die im Radio liefen oder die man in der Jukebox wählte. Dass man ein Lied für eine Platte "produzierte", also dass es nicht einfach der Mitschnitt eines Konzerts/einer Jamsession ist, sondern dass der aufgenommen Song als solches ein Kunstwerk ist, entwickelte sich doch erst. Eine LP war zunächst mal eine Sammlung von Songs. Und erst mit der Popmusik in den 50er/60er Jahren schließlich entwickelte sich das "Album" als Gesamtkunstwerk (z.B. auch mit bewusst gestaltetenm Covern, und nicht eifnach einem Bandfoto), als Höhepunkt dann die Konzeptalben der ProgRock-Ära. Nun sorgt der technische Fortschritt wieder dafür, dass sich die Kultur entsprechend verändert, aber ist das deshalb zwingend "minderwertiger"? Ich erinnere mich an einen Zeitungsartikel, indem es um änhliche Themen geht, aber es war eben etwa kulturoptimistischer formuliert: Das zunehmende hören von Musik in Form einer MP3-Sammlung auf einem iPod rückt die Essenz der poulären Musik wieder in den Vordergrund: Den Song. Ich finde ja ein Album als Gesamtkunstwerk auch toll, aber wie gesagt ist das ja nichts was zwangsläufig mit Musik zu tun hat, sondern es hat sich so enwickelt (auch und gerade aufgrund der Technik). Ist das daher wirklich "wertvoller" als einzelen Songs, die ein Musiker komponiert und auf seine Website setzt?
Witzig auch zum Thema "ich höre lieber die Musik": Wenn ich so Anekdoten von Leuten lese, die in den Achtziger Jahren den Aufstieg und die Blüte des Metals miterlebt haben, dann sagen die ganz oft, dass man Platten wegen des Covers gekauft hat

Stellt da eine nackte Datei nicht die Musik wieder besser in den Vordergrund? Auch wenn das jetzt doch vom Thema abweicht fällt mir dazu auch noch elektronische Musik ein, die ja von den "Rockern" oft abgewertet wird. Dabei ist das interssante an der Techno-Bewegung, dass der Schöpfer der Musik anonym in den Hintergrund rückt, also die Musik wieder mehr zählt, und eben nicht ein Mensch, der auf der Bühne steht und von den Fans angehimmelt wird.
Ein bisschen ist das auch typisch, und irgendwie Widersprüchliche "früher war alles besser"-Nostalgie: Die Leute, die in den 60ern als Jugendliche angefangen haben eine Plattensammlung anzulegen, und die heute bedauern "ach, die Jugend von heute, hören nur noch irgendwelche Dateien, Platten gibt es bald nicht mehr" - könnte es nicht sein, dass deren Eltern damals gesagt haben "was ist das denn für ein neumodischer Kram mit diesen ganzen Schallplatten"? Man neigt schnell dazu, die Dinge, die man in seiner Kindheit/Jugend kennen und lieben gelernt hat als absolut und richtig anszusehen. Wenn sich daran was ändert bedauert man das (was zunächst ja normal ist), aber verurteilt die neuen Entwicklungen möglicherweise auch als negative Entwicklung. Obwohl das eigene ja auch mal aufgrund einer neuen Entwicklung entstanden ist, und nicht schon immer da war.
Ich bin bei dem Thema eh sehr zwiegespalten. Auf der einen Seite bin ich halt doch Musik-Fan, kaufe Alben auf CD (aber auch nicht ständig, meine Sammlung ist nicht groß). Und irgendwie will ich das auch halten. Gleichzeitg aber merke ich, dass das manchmal etwas verkrampft ist, weil total gegen Datein habe ich auch nichts, und nutze sie ja auch. Momentan habe ich wenig Lust "genussvoll" Musik am Rechner zu hören, weil der so laut ist, und eh schon ständig an ist... Da lege ich dann lieber einen CD in dem Player. Aber selbst HiEnd-Hersteller haben z.B. schon streaming-Stationen im Programm. Also es gibt auch Möglichkeiten qualitativ hochwertig und bewusst Musik von einer Festplatte zu hören. Ist auch mehr eine Einstellungessache, ich muss mich nicht berieseln lassen, nur weil dieTechnik das ermöglicht.
Irgendwie ist eine CD ja in heutigen Zeiten ein merkwürdiger Kompromiss aus eine "Richtigen Musikträger" auf der einen Seite, und aber doch einem "digitalen Produkt" auf der anderen. Manche kaufen sich echt eie CD, rippen diese, stellen sie ins Regal und fassen sie kaum mehr an. Was ja irgendwie albern ist. Daher kenn ich einige, die keine CDs mehr kaufen - wenn sie schon Geld füpr einen "haptischern" Tonträger ausgeben, dann für eine LP. Da hat man mehr in der Hand und das Auflegen wird noch merh zum bewusste Ritual. Und sehr schön sind dann solche Packages, wo bei der LP ein Download-Gutschein (für eben das Album) beiliegt. Eine Musiksammlung auf der Festplatte ist für viele nicht wegzudenken, aber eien LP-Sammlung dazu ist schon was feines - eine CD-Sammlung dagene ist in heutigen Zeiten irgendwie noch unnsinniger.
Bei mir liegt dieser innere Zwiespalt wohl auch daran, dass ich so vor 10 Jahren gedacht habe "Wenn ich später mal Geld habe, dann hole mich mir eine tolle Hifi-Anlage mit CD-Player und hab dann auch eine tolle CD-Sammlung". Jetzt kam irgendwie die technische Entwicklung dazwischen, und ich irgendwie will ich diesen "Traum" nicht aufgeben, aber gleichzeitg merke ich, dass er irgendwie unsinnig ist. Momentan ist meine "MP3-Sammlung" keie richtige, sondern eher unabhängi von meiner CD-Sammlung. Aber das verschiebt sich auch irgendwie. Und ich weiß noch nicht, wie ich das so fortsetzen will. Ökologisch halt ich es übrigens auch für sinnig, nicht soviel Plastikkarm herzustellen und anzusammeln.
Ein Aspekt, der mich bei der ganzen Internetgeschichte eher stört (ist aber natülich auch sehr persönlich und subjektiv), ist die schwindene Vorfreude. Ganz unabhängig davon, ob legal oder nicht: man kann alles sofort haben, oder zumindest hören. Als CDs noch gebrannt wurden war das zwar auch illegal und ich habe da nichts für bezahlt, aber die Wertschätzung war noch höher. Ich habe hier noch gebrannte CDs im Regal, wo ich das OriginalCover in Top Qualität eingescannt und auf Fotopapier ausgedruckt habe, so dass die von außen fast wie eine Originale aussieht. Man musste auch noch irgendjemanden kennen, der die CD hat, und hat sich richtig auf die gebrannte CD gefreut. Und noch vor meiner Zeit haben die Leute Tapes ausgetauscht oder sich per Mail-Order aus den USA die Platten der neuesten Underground-Thrash-Metal-Band kommen lassen, Wochen drauf gewartet, und schließlich ganz egspannt zum ersten Mal überhaupt Musik von dieser neuen tollen Band gehört, woher man bisher nur in Fanzines gelesen hat. Heute gib ich den Namen einer Band bei Youtube ein und kann sie hören. Oder geh auf deren Myspace-Seite wo hörproben sind. Oder besorg mir über illegale Quellen mal eben das ganze Album. Oder mache das ganz offiziell und gegen Geld aus dem iTMS, wo ich aus meinem Musik-Player heraus direkt zugriff auf Millionen von Songs habe und sie mit ein paar Mausklicks sofort habe. Beim letzten Opeth-Album habe ich bewusst versucht mir diese Vorfreude zu erhalten, und habe keinerlei PreViews, Vor-ab-Youtub-Videos etc. angekuckt. Sondern die CD gekauft, zuhause in den Player gelegt und mich überraschen lassen.
Datenträger werden aussterben, nicht nur bei Musik. Apple fängt jetzt ja schon an optische Laufwerke zu vernachlässigen. Mit BluRay ist noch mal was neues auf den Markt gekommen, aber so boomt das auch nicht, und ich bin mir ziemlich sicher, dass es keinen richtigen BluRay-Nachfolger geben wird (meinetwegen als Backup-Medium, aber nicht käuflich bespielt mit Musik/Film/Spielen/Programmen).