Möglichst Klaviergetreues DP für Musikstudium

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Borz
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Hallo liebe Community,

meine Freundin spielt nun seit 12 Jahren Klavier und möchte bald zu mir (in eine Wohnung) ziehen.

Da sie ab September ihr Musikstudium beginnt, brauchen wir eine Lösung für zuhause.
Im Elternhaus speilte sie bislang auf einem ca 30 Jahre alten Piano, bei ihrer Lehrerin spielt sie auf einem Kawai Flügel.
Wegen des Studium wäre ein Piano/Flügel natürlich die beste Wahl, aber aus finanziellen und lautstärketechnischen Gründen (Nachbarn) überlegen wir stark eher ein DP anzuschaffen.

Nun die erste Frage ... ist es überhaupt sinnvoll in so einer Situation ein DP anzuschaffen, oder ist das Anschlagverhalten einfach ein anderes als bei echten akustischen Instrumenten.

... falls die DP Technik ausreichend ausgereift ist ... gibt es irgendwelche geheimtipps ?

... oder ist die Anschaffung eines echten Pianos unabdingbar?


ich fülle einfach mal anbei den Fragebogen aus, für Antworten wäre ich echt dankbar.
(1) Welches Budget steht dir zur Verfügung? (Bitte unbedingt angeben!)
bis ___ € ... möglichst nicht zu teuer :x
[x] Gebrauchtkauf möglich

(2) Ist bereits Equipment vorhanden, das weiterbenutzt werden soll?
[ ] ja: ______________________________ ____________________
[x] nein

(3) Wie schätzt du deine spieltechnische Erfahrung mit Tasteninstrumenten ein?
[ ] Anfänger
[ ] Fortgeschrittener
[ ] ambitionierter Fortgeschrittener
[x] Profi (Berufsmusiker)

(4a) Wo wirst du das Instrument einsetzen?
[x] Zuhause (NUR zuhause)
[ ] auf der Bühne
[ ] im Proberaum
[ ] im Studio

(4b) Wie oft wirst du es bewegen?
Niemals

(4c) Welches Gewicht willst du maximal schleppen?
irrelevant

(5) Zu welchem Zweck benötigst du das Instrument (als Klavierersatz, in der Live-Band, als Soundlieferant im Studio, als Alleinunterhalter-Board, ...)
Klavierersatz - Üben

(6) Welche Musik-Stile spielst du und in welchen Besetzungen?
fast ausschließlich Klassik .... derzeit z.b. Schubert

(7) Welche Instrumenttypen kommen für dich infrage?
[x] Klangerzeugung und Tastatur in einem Gerät
[ ] Klangerzeugung ohne Tastatur plus ggf. externe Tastatur (Rack-Expander + MIDI-Masterkeyboard)
[ ] Computer-Software plus ggf. externe Tastatur (VSTi + MIDI-Masterkeyboard)

(8) Welche Tastaturgrößen kommen für dich infrage?
[ ] 25
[ ] 37
[ ] 49
[ ] 61 (Standardgröße Keyboards/Orgeln)
[ ] 73/76
[x] 88 (Standardgröße Klavier)

(9) Welche Tastaturtypen kommen für dich infrage?
[ ] leicht- bzw. ungewichtet (Standard Keyboards/Orgeln/Synthesizer)
[ ] Druckpunkttastatur (typisch für Sakralorgeln)
[x] Hammermechanik (wie beim Klavier)

(10) Soll dein Instrument "Spezialist" auf einem bestimmten Soundgebiet sein?
[x] ja: Klassischer Piano / Flügelsound
[ ] nein, lieber ein Allrounder

(11) Welche Funktionen sind dir besonders wichtig?
[ ] Standard-Sounds (Piano, E-Piano, Orgeln, Streicher, Bläser etc.)
[ ] Synthese (Soundbearbeitung)
[ ] Sampling (eigene Sounds aufnehmen und spielen)
[ ] Sequencer (Songs aufnehmen und abspielen)
[ ] Begleitautomatik / Rhythmusgerät
[ ] Masterkeyboardeigenschaften (zum Ansteuern anderer Geräte)
[x] Eingebaute Lautsprecher
[ ] Eingebaute Effekte (falls gewünscht, konkret: __________)
[x] sonstiges: sie wird absolut keine Effekte benötigen ... ein möglichst authentischer Klavier-Sound und Feelig ist das wichtigste

(12) Hast du bestimmte Ansprüche an die Optik? (klavierähnliches Aussehen, wohnzimmertauglich etc.)
relativ egal

(13) Sonst noch was? Extrawünsche, Hinweise oder Anmerkungen?
sie wird mit dem Teil nichts aufnehmen, speichern etc. müssen .... es soll einfach möglichst einem echten Klavier nachempfunden sein ...
 
Eigenschaft
 
Deine Frage lässt einen sehr weiten Spielraum für Antworten. Natürlich ist das Anschlagsverhalten eines Digitalpianos anders als das eines Flügels. Wenn Du eine Pianistin mit verbundenen Augen an ein Digitalpiano setzt, wird sie das nicht mit einem akustischen Flügel verwechseln.

Wenn die Frage aber ist, ob sich ein gutes Digitalpiano zum Üben eignet und ob man damit Spaß am Klavierspiel haben kann, dann werden Dir viele Musiker das mit einem Ja beantworten. Allerdings ist das eine sehr individuelle Frage, die nur Deine Freundin beantworten kann. Mein Vorschlag wäre daher, mit ihr in ein größeres Musikgeschäft zu fahren und die Instrumente einfach mal auszuprobieren.

Konkrete Modellempfehlungen können wir Euch ohne einen Preisrahmen nicht machen - "möglichst nicht zu teuer" ist da zu individuell (was ist denn teuer für Euch). Um mal eine grobe Richtung vorzugeben: unter 500€ werdet Ihr es extrem schwer haben, etwas zu finden, womit man vernünftig Klavier spielen kann. Ab 1.000 € beginnt die Auswahl schon etwas breiter zu werden - besonders wenn einem ein Instrument in Klavieroptik vorschwebt. Um 2.000 € ist man in einem Preissegment mit einer Auswahl sehr attraktiver Instrumente, die wenig Wünsche an Funktionalität offen lassen. Die Skala ist danach noch ein gutes Stück nach oben offen, wo sich Geräte mit besonderen Detail-Ansprüchen tummeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jo, muss mit ihr eh in ein musikgeschäft gehen und sie mal gescheid spielen lassen (Noten mitnehmen, daran hats das letzte mal gescheitert). Leider ist bei uns in Wien im Klangfarbe-Geschäft im Gasometer die Auswahl auch nicht gerade sooooo überragend.

möglichst nicht zu teuer bedeutet um die 1000 Euro ... aber nicht zu sehr auf den preis fixieren ... wenn der supertolle preis/leistungshit bissl mehr kostet ... wirds daran wohl auch nicht scheitern ...

aber danke erstmal für die Antwort, lg Borz
 
Okay - 1000€+ sind erst einmal eine solide Basis, mit der man ins Rennen gehen kann.

Einen echten Geheimtipp gibt es da nicht wirklich - sinnvoll ist, sich an den Qualitätsmarken Kawai, Korg, Roland und Yamaha (ggf. im unteren Preissegment auch Casio) zu orientieren und zunächst den passenden Hersteller für sich zu finden. Die Marken unterscheiden sich recht deutlich in ihrem "Hausklang", so dass Ihr da schnell einen Favoriten finden werdet. Meine persönliche (also nicht ganz objektive) Empfehlung in diesem Preissegment wäre das Kawai CN-23. Interessant könnte darüber hinaus das Yamaha CLP-320 sein (das Modell ist allerdings schon von 2008) oder das Roland F110.
Wenn es auch ein Stage Piano sein kann, wären das Korg SP-250 oder das Yamaha CP33 ggf. einen Blick wert.

Ganz wichtig: lasst Euch zum Testen auch einmal gute Kopfhörer geben und plant solche auch in Euer Budget ein. Ein vernünftiger Studiokopfhörer holt klanglich noch einiges aus den Instrumenten raus, was über die eingebauten Lautsprecher gar nicht rüber kommt.
 
Ok, das hilft mir schonmal gut weiter ... werde am WE dann mal die dame ins Musikgeschäft mitnehmen und sie bissl spielen lassen ... mal schauen was ihr am besten gefallen wird. Werden auch direkt deinen Kopfhörer-Tipp befolgen und dies vorort testen.

Ich melde mich dann wieder nach dem ersten Probelauf

lg
 
Um es noch einmal zu betonen: Holz kostet Geld und ist schwer zu schleppen. Stage Pianos bieten mehr Musik für das Geld und sind flexibler (Probenraum, Umzug, Wegräumen für Party etc.). Selbst mit zusätzlichen externen Studiomonitoren und Ständer ist das oft noch günstiger als ein vergleichbares Gerät im Klavier-Look.
 
Ganz ehrlich: Klassik auf einem DP üben geht zwar, macht aber keinen Spaß, da alleine das Dynamikverhalten eines Klavieres schon deutlich anders ist, als ein DP das wiedergeben kann. Eine andere Lösung wäre evtl. die Finanzierung eines Pianos mi Silentmechanik, bei dem die Tastatur von der mechanischen Klangerzeugung entkoppelt werden kann und dann per Kopfhörer ein integriertes Piano-Modul angespielt werden kann - mit der Originalmechanik. So kann tagsüber, zu nachbarverträglichen Zeiten, laut geübt und später auf Kopfhörer umgestiegen werden.

Das Platzargument zählt nicht, ein echtes Klavier ist ca. 10cm tiefer als ein DP und vielleicht 5dm breiter. Als Klassikstudent ist das mMn einfach keine Option.

Ich weiß, das ist eine wahnsinnig teure Lösung, aber ich war auch glücklich, auf einem echten Instrument zu üben und ein DP stand direkt daneben.

Grüße vom HammondToby
 
Das CA-93 von Kawai dürfte so gut wie alle Anforderungen erfüllen. Hat die Tastatur und Hammermechanik eines Kawai-Flügels, dank Resonanzboden-Rückwand einen tollen Klang und lässt auch über Kopfhörer keine Wünsche offen. Allerdings wärst du preislich mit knapp 3000 € dabei, ich würde das stolze Sümmchen für dieses tolle DP allerdings jederzeit wieder hinblättern!

Gruß
Joe

PS: Mit dem CA-63 gibt's übrigens noch eine abgespeckte und mit (wenn ich mich recht entsinne) knapp 2300 € erschwinglichere Variante.
 
Also, 1000,- € finde ich etwas wenig. Deine Freundin soll ihren Eltern sagen, daß sie in Zukunft das Geld für den Klavierunterricht sparen (i.d.R. nicht wenig!) und das nun für ein Digi ausgeben sollen. Das CA-93 finde ich übrigens nicht gut. Habs öfters getestet. Erstens klingt es nur im Bass gut, im Diskant nervt es fürchterlich und zweitens hat es einen kurzen Anschlagsweg mit künstlichem Druckpunkt, den ich sehr störend finde. Das CA-63 hat einen ganz schönen Anschlag, aber einen Quäksound.

ist es überhaupt sinnvoll in so einer Situation ein DP anzuschaffen, oder ist das Anschlagverhalten einfach ein anderes als bei echten akustischen Instrumenten.
Beides. Ich habe ein Stagepiano mit schon recht gutem Anschlag (Kostenpunkt 2400,- €) und möchte auf ein richtiges Klavier nicht verzichten. Ich kann aber in der Musikschule üben und Zuhause eben auf dem Digi. Man muß das sinnvoll aufteilen. In der MuSchu übe ich alles, was Anschlagskultur angeht - also die eigentliche Technik - und Zuhause übe ich die Noten/Blattspielen etc. Das ergänzt sich gut. Deine Freundin wird an der HS genügend Möglichkeit haben, auf einem Klavier zu üben.
 
Das CA-93 finde ich übrigens nicht gut. Habs öfters getestet. Erstens klingt es nur im Bass gut, im Diskant nervt es fürchterlich und zweitens hat es einen kurzen Anschlagsweg mit künstlichem Druckpunkt, den ich sehr störend finde.

Keine Ahnung, unter welchen Umständen du das CA-93 getestet hast (im Musikladen würde ich da einen flüchtigen Eindruck keineswegs als repräsentativ bezeichnen), aber ich habe in dieser Preisklasse lange und intensiv alles recherchiert, gespielt und und auf Herz und Nieren untersucht, was der Markt momentan zu bieten hat, und kein Instrument kommt klanglich (7 wirklich toll gesampelte Flügelvarianten) und vor allem anschlagstechnisch an den Concert Artist ran.

Momentan habe ich Gelegenheit, täglich auf einem der gesampelten Kawai-Flügel zu spielen und freue mich deshalb umso mehr, wie sehr der Anschlag des CA dem Original gleichkommt, was für eine angehende Musikstudentin ein ziemlich wichtiges Kaufargument sein sollte.
 
Ich habs im Laden getestet. Ist natürlich Zuhause anders, aber das ist wohl mit allen Pianos so :D
Klanglich finde ich meine derzeitige Lösung für gut 2000,- € deutlich überlegen. Und vom Anschlag sowieso. Dieser künstliche Druckpunkt ist so eine seltsame Mode, die hoffentlich wieder verschwindet. Ich habe mit einem Klavierbauer gesprochen, der sagte, der Druckpunkt bei Flügeln zeigt an, wie schlecht der reguliert ist. :D

Ich hab zwar Digi und Monitor beides günstiger bekommen, aber regulär wäre der Gesamtpreis bei etwa 3000,- also vergleichbar.
 
Jo, muss mit ihr eh in ein musikgeschäft gehen und sie mal gescheid spielen lassen (Noten mitnehmen, daran hats das letzte mal gescheitert). Leider ist bei uns in Wien im Klangfarbe-Geschäft im Gasometer die Auswahl auch nicht gerade sooooo überragend.

Dort stehen so gut wie alle DP Modelle von Yamaha, Kawai und Roland. Also viel mehr Auswahl geht gar nicht. :confused::confused:

Ich würde euch raten, ab 1500€ (besser 1700) aufwärts die Modelle der genannten Hersteller anzuspielen! Die sind alle in Ordnung, der Rest ist Geschmacksache. Ich habe jahrelang auf einem Böhsendorfer gelernt und bin jetzt auch nicht unglücklich auf einem CLP zu spielen. Ich finde mittlerweile kann man ein DP schon als Klavierersatz bezeichnen.

Lg,
Duplo
 
Hat eigentlich mal jemand das Yamaha CP 5 ausprobiert? Ist die Tastatur besser als beim S90?
 
Bei Tastaturen gibts schwer besser oder schlechter.
 
Das würde ich nicht unterschreiben. Würden wohl alle bestätigen, daß sich die Tastaturen in den Jahren verbessert haben. Das ist eben nicht nur eine Geschmacksfrage. Kaum einer würde sich wohl heute noch ein Digi ohne Hammermechanik kaufen, weil mit eben besser ist.

Aber das geht eh an meiner Frage vorbei. Gefragt sind Leute mit realen Testerfahrungen.
 
Zum CP 5 gibt´s einen guten Erfahrungs- und Kaufbericht von andi85, finde ihn leider nicht...
 
Hab leider auch schon vergeblich nach CP5 hier im Board gesucht :D
 
Das würde ich nicht unterschreiben. Würden wohl alle bestätigen, daß sich die Tastaturen in den Jahren verbessert haben. Das ist eben nicht nur eine Geschmacksfrage. Kaum einer würde sich wohl heute noch ein Digi ohne Hammermechanik kaufen, weil mit eben besser ist.

Aber das geht eh an meiner Frage vorbei. Gefragt sind Leute mit realen Testerfahrungen.

Selbst bei Leuten mit realen Testerfahrungen, wirds welche geben, die CP5 Tastatur besser finden und umgekehrt. Da sind ja nicht so viele Generationen dazwischen. Bei den beiden Modellen, gibts mMn keine Antwort welche Tastatur besser oder schlechter ist.

Ich habe beide Modelle sehr lang angespielt und beide haben mMn hervorrgend spielbare Tastaturen.
 
Hallo Borz,

ob ein DP für Deine Freundin geeignet ist, sollte Sie als Pianistin selbst am besten entscheiden können. Da helfen die persönlichen Vorlieben der User hier nicht unbedingt weiter. Worauf Ihr achten solltet bzw. welche Modelle Ihr unbedingt testen solltet, wäre nach meiner Meinung:

1. Modelle mit Holztasten (gibt es nur bei einigen Kawai- und Yamaha-Modellen)
2. Modelle mit "Wippenmechanik" (nur bei Kawai-Modellen)
3. Reine DPs mal mit den schon vorgeschlagenen Silent-Modellen vergleichen (v. a. Kawai und Yamaha)

Beispiele wären:
http://www.kawai.de/ca18_de.htm (das billigste Kawai-Modell mit Toptasten)
http://www.kawai.de/service/anytime.pdf

Ich zähle zu den vermutlich wenigen Usern hier, die ein DP (Kawai MP 10) sehr sehr gerne als Klavierersatz zum Üben nutzen, auch für Klassik. Aus der Not geboren (weil ich fast nur zu familienunfreundlichen Tageszeiten üben kann), mittlerweile aber auch aus ganz anderen Gründen. Die Mechanik guter DPs ist richtig gut geworden und man kann damit sehr präzise üben. Anders als beim akustischen Pendant kann man dann aber auch z. B. den 1 Takt, bei dem es klemmt, beliebig oft wiederholen, ohne seine Umwelt zu nerven. Mit einem A-Piano hätte ich das nie versucht und den 100% kommt man so nach meiner Meinung schnell(er) näher. Und für verwöhnte Ohren: es ist immer perfekt gestimmt!:great:

Wenn Deiner Freundin kein DP zusagt, gibt es immer noch die Silent-Modelle, und Klavierbauer rüsten das auch gerne an jedes Klavier bzw. an jeden Flügel nach: http://www.klavier-magazin.de/silentpianos.html:great:

Geheimtipp (preiswert) wäre noch Fatar Numa (mit Holztasten als Masterkeyboard) und GEM-RPX als kleines Soundmodul, das gibt es aber nur noch bei wenigen (1) Händler(n).

Gruß JoKey
 
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