Was sollte man nach 2 Jahren beherrschen? Frust..

  • Ersteller Iommic Life
  • Erstellt am
Bei einem Metronom kann man durchaus streiten.
Nö, da gibts gar nix zu streiten ;)

Das ist das erste das ich jedem Gitarrenanfänger und Fortgeschrittenen empfehle, wenn er dies nicht bereits nutzt.

Vibratoübungen, Läufe, Licks, alles macht mehr Sinn mit Metronom als ohne, da es dann ganz einfach stimmt.
Gerade Dinge wie Vibrato klingen bei 9 Gitarristen von 10 grausam - Wahrscheinlich weil sie einfach nicht wissen, dass es mit Metronom besser wird ;) und es bisher nicht nutzen.

Ich zum Beispiel kann damit überhaupt nicht arbeiten, das bringt mich eher total raus. Wenn notwendig zähle ich mal laut einen komplizierten Takt mit oder nutze meinen Fuß. Davon abgesehen verleitet ein Metronom dazu, dass man zu "Technisch" wird. Dann verschwinden klanglich sinnvolle Variationen. Wenn einem der Taktgeber im Nacken sitzt, dann lässt man im Zweifel einen schönen Klang keine Zeit mehr sich zu entfalten oder auszuklingen, weil technisch gesehen bereits das nächste getan werden muss. Vor allem bei Solo Stücke sehr schädlich für den Klang.
Heidewitzka - Sehr abenteuerlich ;) Ein Gitarrist spielt etwas vor oder nach dem Click, das liegt an dem eigenen Microtiming. Ein Zakk Wylde spielt mit extrem Gefühl und lässt sich auch schwer in Noten ausdrücken, da er oft weit daneben liegt (mit Absicht) , ein John Petrucci spielt nahezu perfekt und beide spielen im Studio mit klick.

Beim Zusammenspiel ist das natürlich etwas anderes, aber das übt man am besten gemeinsam mit anderen. Ich hatte am Anfang auch immer Probleme mit Takt und Rhythmus. Takte zählen hat da nur bedingt etwas gebracht. Du musst ein Gefühl dafür entwickeln und es dir klanglich vorstellen können.
Gerade LIVE muss ein klick nicht sein. Je nach Band ist auf klick (wie bei meiner Metalband, mit Live Show usw) unabdingbar, mit meiner Coverband ist das eher schädlich, da hier auch mal gerne Teile improvisiert werden.
Oder in Bluesbands mit viel "gefühlten" gemeinsamen Tempowechsel.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Thema Metronom:
Für mich ist ein Taktgeber - sowohl zum Üben/Spielen zu Hause als auch in einer Band - in der Tat unverzichtbar. Wem das Tic-Toc eines Metronoms zu nervig ist, der findet auf YouTube Drum-Tracks für jedes Tempo und jede Musikrichtung.
Lädt man diese (offiziell oder inoffiziell) herunter und importiert sie in Apps wie Anytune, umgeht man nervige Werbung und hat weitere Anpassungsmöglichkeiten (Tempo, Loops, …). Anytune ist auch zum Heraushören und Einüben der Gitarrenparts von (Lieblings-) Songs sehr nützlich.

Alternativ sind einige Looper in der Lage, verschiedene Drum-Pattern abzuspielen (z.B. der Boss RC-5). Damit bietet sich zudem die Möglichkeit zur Selbstkontrolle und zur Aufnahme von Akkordfolgen, über die man dann solieren kann. Für letzteres taugt auch ein günstiger Ditto Looper.

Thema Geschwindigkeit:
Ich habe für mich festgestellt, dass das langsame und saubere Üben nachhaltiger zum Erfolg führt, als ungeduldig das Tempo zu schnell zu steigern. Sind gerade komplexere Läufe aus Achteln und Sechzehnteln beim langsamen Spiel in Fleisch und Blut übergegangen, klappen sie auch besser, wenn man das Tempo steigert.

Thema Lehrer:
Gute Anlaufstellen für Lehrer sind örtliche Musikschulen, da sollte Google weiterhelfen. Natürlich ist es auf dem Land schwieriger, einen Lehrer zu finden. Eine - meist kostenlose - Probestunde sollte klären, ob es stilistisch und menschlich passt.

Ganz Allgemein:
Frust gehört zum Lernen dazu. Man kommt nur weiter, wenn man diesen überwindet. Dabei helfen natürlich Stücke, die man ohnehin gerne hört. Das kann aber auch nach hinten losgehen, wenn es dann nur langsam oder gar nicht klappt.

Mit Mitte 30 und voll im Beruf stehend täglich 2 Stunden zu üben ist eine ganze Menge Holz. Dass da irgendwann die Konzentration nachlässt, ist nur natürlich.
Bei einem Büro- oder allgemein Geistesgegenwart erfordernden Job würde ich da eher nach der Arbeit eine Stunde Spazieren/Joggen gehen und dann mit freiem Kopf eine Stunde spielen. Das bringt vermutlich mehr, als ausgelaugt zwei Stunden an der Gitarre durchzuknüppeln.

Aber jeder Jeck ist anders: ich bin als Rentner mit Anfang 50 und krankheitsbedingten Einschränkungen froh, wenn ich überhaupt eine Stunde täglich spielen kann…
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Habt ihr vllt Tipps wie genau ich mit Metronom üben sollte?
Mit geht's ja nicht darum in hoher bpm zu shredden. Soll ich mir die bpm eines Songs suchen und dann versuchen im Takt zu spielen?
 
Merkwürdig! Auf der einen Seite bin ich voll bei euch (muss sein!), auf der anderen Seite verstehe ich gar nicht, wie da das Problem liegen kann.

Im Takt zu spielen ist für mich(!), genauso wie (zumindest ungefähr) "in tune" zu singen, etwas so Grundsätzliches, dass ich das gerade NICHT gezielt übe.

Das sind irgendwie so Dinge, die für mich(!) unter "Talent" fallen. Wenn es da klemmt - oder geklemmt hätte - hätte ich vermutlich nicht weitergemacht.

Ich jedenfalls HÖRE, wenn ich nicht im Takt bin, oder wenn ich gelbe Töne singe.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Das höre ich auch. Nur als Anfänger ist man auch noch mit der Technik beschäftigt. Diese soll ja auch sitzen. Entsprechend verhaspelt man sich mal und ist wieder ausser Takt. Daher kann das Metronom ein guter Dirigent sein.
Zu Hey Joe, ich weiß halt gar nicht wann die Einsätze kommen. Also ich habe von meinem Lehrer keine Zählzeiten oder so bekommen
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
dein hendrix solo.....angehm langsame geschwindigkeit einstellen und das solo akkurat mitspielen.
 
Ich selbst tue mir wesentlich leichter wenn ich den Rhythmus höre anstatt es mit dem Metronom zu versuchen.
Ob das gut oder schlecht ist, keine Ahnung! :)
Übe trotzdem auch mit dem Metronom, weil ich da viel konzentrierter sein muss, was wahrscheinlich auch nicht schlecht ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Auch ich höre den Rhythmus lieber, und nach zig mal gespielt, brennt sich der Rhythmus ins Gedächtnis ein, und das dann auf "Bestellung" abzurufen gelingt in 99% der Fälle sehr gut.
Ein Metronom (elektronisch) ist zwar vorhanden, kam aber nie zum Einsatz.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Im Takt zu spielen ist für mich(!), genauso wie (zumindest ungefähr) "in tune" zu singen, etwas so Grundsätzliches, dass ich das gerade NICHT gezielt übe.
Dann spielst Du eventuell sehr viel und hast halt dadurch mit vielen Stunden das "in" Dir, oder hast noch nicht im Studio Songs eingespielt ,)

Das sind irgendwie so Dinge, die für mich(!) unter "Talent" fallen. Wenn es da klemmt - oder geklemmt hätte - hätte ich vermutlich nicht weitergemacht.
Talent gibt es nach meinem Wissenstand nicht - Ein Wort das mir nicht gefällt, da es oft als Ausrede benutzt wird, von denen die etwas nicht können ;)
Es gibt Menschen die lernen in bestimmten Teilen am Anfang erst mal "leichter", dies hat jedoch mit dem Endprodukt nichts gemeinsam.
Viel Zeit, RICHTIG investiert = Gutes Ergebnis, dass dann als Talent verkauft wird ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Vielleicht überrascht es dich, aber ich bin da tatsächlich weitestgehend bei Dir!

"Talent" ist tatsächlich ein Begriff, den es vielleicht nie hätte geben sollen. Aber nun ist er einmal da, und deshalb müssen wir mit ihm irgendwie umgehen. Kann mich tatsächlich kaum erinnern, ihn jemals ohne "Tüddelchen" gebraucht zu haben. :unsure:

Zur Einordnung für alle anderen: @OliverT's und meine Gitarrenfähigkeiten verhalten sich in etwa so, wie die Fähigkeiten Albert Einsteins zu meinem Physiklehrer in der achten.

ABER! (leider geht wenig ohne 'aber', bei mir...): Es GIBT meiner Meinung nach Leute, die nicht "talentiert" und trotzdem erfolgreich sind.

Ich hoffe, er liest es nie, aber Justin Sandercoe gehört für mich z. B. dazu. Ich glaube, das ist ein "untalentierter" - zumindest 'Sänger', der durch viel Arbeit, Fleiß und Hingabe ein bemerkenswertes Ergebnis erzielt hat.

Ein viel zitiertes Beispiel auf der anderen Seite wäre z. B. Amy Winehouse. Die konnte mit ihrer Stimme Dinge, die kann man nicht lernen! DER fehlte aber das "Talent", das Leben zu meistern.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Im Takt zu spielen ist für mich(!), genauso wie (zumindest ungefähr) "in tune" zu singen
Vor zwei Jahren war das bei mir keineswegs so. Geklopft oder gesungen war ich voll im Takt. Aber mit der Gitarre fand ich das extrem schwer, weil das Spielen meine volle Konzentration brauchte. Das war ein langer Weg dahin zu kommen.


Zu Hey Joe, ich weiß halt gar nicht wann die Einsätze kommen. Also ich habe von meinem Lehrer keine Zählzeiten oder so bekommen
Und exakt das hört man und das nimmt die Hörfreude. Mach Dir das mit Anytune oder Transcribe an und spiel es auf niedrigem Tempo so lange mit, bis es keine Frage mehr ist wann die Einsätze kommen. Und dann wirst Du vielleicht- ging mir immer so - feststellen, dass man fast wieder neu anfängt, wenn man jetzt zum reinen Backing ohne Gitarrenspur spielen soll. Aber wenn man das auch noch schafft, dann ist das Lick/Solo wirklich gelernt und ich kann es als vorhandenes Repertoire „abfeuern“ und rhythmisch variieren. Und es spricht eher nicht für Deinen Lehrer, wenn Zählzeiten und Rhythmik einfach keine Rolle spielen im Unterricht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Das war ein langer Weg dahin zu kommen.
Sehr wertvolles Statement! Ja, das ist ein langer Weg!

Aber es scheint Leute zu geben, denen z. B. die Fähigkeit fehlt, schief gesungene Töne zu hören - oder eben zu hören, dass sie nicht im Takt sind. Das ist dann für mich ein Fall von fehlendem "Talent".

Man kann das lernen! Man KANN das kompensieren. Aber man hat eine Hürde zu überwinden, die manche Andere eben NICHT zu überwinden haben.

So würde ich vielleicht "Talent" für mich zusammenfassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Ich danke euch.
Irgendwie ziehen mich diese Erkenntnisse jetzt auch etwas runter...
Aber immerhin hat man jetzt Ansätze an denen man arbeiten kann.
 
Das sollten sie nicht! Ganz im Gegenteil!

Du bist nach meinem persönlichen Empfinden auf einem sehr guten Weg. Und wenn die Leidenschaft stark genug ist, dann gibt es eigentlich nichts - nicht einmal fehlendes "Talent" - was dich bremsen kann!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich werde mich auch mit anytune beschäftigen. Das war mir noch kein Begriff. Also kann ich Tracks reinladen und Geschwindigkeit verändern, Loops setzen usw.?
Dann könnte man das via Notebook laufen lassen und versuchen dazu zu spielen.
 
Irgendwie ziehen mich diese Erkenntnisse jetzt auch etwas runter...

...das ist schade, und war mit Sicherheit nicht Ziel deiner Frage!?

Ich würde mal dreist behaupten, dass man das garnicht so pauschal beantworten kann - sich Fähigkeiten anzueignen ist zumindest in meinen Augen eine sehr individuelle Geschichte!
Und solche Aussagen wie: "...nach 2 Jahren 2 Stunden täglich Üben solltest du alles können was du willst..." ...hm, vermutlich sind wir hier nicht alle solche "Überflieger"?

So lange du mit Spaß und Freude bei der Sache bist ist es wohl zunächst mal nicht ganz so wichtig, was du noch nicht kannst, sondern eher, wie du deine Fähigkeiten zielführend erweitern kannst, ohne die Lust an der Gitarre zu verlieren.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Nur, um das klarzustellen:

Meine Aussagen zum "Talent" waren nicht explizit auf dich gemünzt!

Ich finde (wie im letzten Post gesagt), dass du auf einem sehr guten Weg bist! Besser, als ich, seinerzeit!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben