Vor-/Nachteil von aktiven Instrumenten/Bässen

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Ibanez hat das z.B. bei den BTB-Bässen perfekt im Griff, und ich vermute, die SR/SRX-Bässe nutzen diese Schaltung auch.
Mein SR1345 (ein Modell aus der Premium Reihe) hat einen Aktiv/Passiv Switch, der die aktive Elektronik komplett umgeht und dann auch ohne Batterie im Bass funktioniert. Im Passiv-Mode funktioniert der Trebleregler als passive Tonblende. Man kann also vollwertig aktiv oder passiv fahren.
Meines Wissens nach haben aber die günstigeren SRs nicht alle den Passivschalter an Bord.
 
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Beiden BTBs kam das auch erst mit der dritten Version er Elektrik - die erste war nur aktiv, die zweite hatte umschaltbare Mittelfrequenzen, die dritte war dann auch aktiv/passiv schaltbar. Das habe ich mir an meinem Hauptbass nachrüsten lassen (ja, genau, der Bass, den ich nur passiv spiele und der nun auf reinen Passivbetrieb umgerüstet werden soll - sagt einfach nix, ich komme mir eh schon wie ein Idiot vor).
 
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Gut ist, wenn man das Instrument zwischen Aktiv- und Passivbetrieb umschalten kann.
Ob das gut ist, ist die Frage, jedenfalls ist es anders.

Wenn die Pickups aktiv sind, müssen sie in der Regel vorverstärkt werden, da der Output zu gering ist. Da kann man dann nicht umschalten. Dafür haben solche Pickups ein größeres Frequenzübertragungsspektrum, sind technisch also grundsätzlich "besser".

Wenn die Pickups passiv sind, kann man den Preamp nach Belieben an- oder ausschalten, also zwischen Passiv- und Aktivbetrieb. Solche Elektronik hat nur der Vorteil, den ein eingebauter Preamp eben bietet. Die Tonabnehmer sind nicht "besser". Je nach Definition sind solche Bässe nicht wirklich aktiv.

Wichtig ist aber, ob einem das Ergebnis passt. Mein Spector hat aktive EMGs, ohne Batterie hört man nichts. Das würde ich auch nicht ändern wollen, auch, wenn ein hin und wieder notwendiger Batteriewechsel natürlich lästig ist. Mein passiver Prezi hingegen klingt wie er ist toll, auch da würde ich nichts verändern wollen.
 
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Man sollte hier mal unterschieden zwischen aktiven Tonabnehmern und einer aktiven Klangregelung.

Aktive oder "nierderohmige" Tonabnehmer haben gegenüber passiven deutlich weniger Wicklungen (im Bereich von 10%) und damit auch viel weniger ohmschen Widerstand, viel weniger Output und eine viel höhere Resonanzfrequenz. Sie funktionieren wegen des geringen Outputs gar nicht ohne Vorverstärker. Aktive Tonabnehmer unterscheiden sich prinzipbedingt im Klang erst einmal deutlich von passiven, eben wegen der Resonanzfrequenz. Diese kann durch einen geeigneten Vorverstärker allerdings wieder heruntergeregelt werden.

Eine aktive Klangregelung, um die es hier in den allermeisten Beiträgen geht, lässt sich sowohl mit aktiven als auch mit passiven Tonabnehmern kombinieren und auch in ganz normalen Passivbässen nachrüsten. Ich habe selber in meinen Billig-Aria-Passivbass aus Spielerei eine noch billigere Artec-Elektronik mit 3-Band-EQ eingebaut. Eine Klangänderung, wenn alle EQ-Regler auf 0 stehen, konnte ich dabei nicht feststellen, wobei ich auch keine hochwertige Abhörmöglichkeit habe und den Bass nur für Aufnahmen nutze. Hier wäre es für mich mal interessant, ob jemand andere Erfahrungen gemacht hat. Also ob sich nur durch das Nachrüsten einer aktiven Klangregelung der Grundsound des Basses ändert.

Ein Umschalten zwischen Aktiv- und Passivbetrieb ist demnach natürlich nur möglich, wenn der Bass über passive Tonabnehmer verfügt. Andersherum wären prinzipiell auch aktive Tonabnehmer mit einer passiven Klangregelung möglich, nur wird das aus pragmatischen Gründen nicht gemacht, da ja ohnehin eine Batterie im Bass vorhanden sein muss.

Edit: Jetzt hat @Alex_S. zeitgleich fast das Gleiche geschrieben :)
 
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Eine Klangänderung, wenn alle EQ-Regler auf 0 stehen, konnte ich dabei nicht feststellen, wobei ich auch keine hochwertige Abhörmöglichkeit habe und den Bass nur für Aufnahmen nutze. Hier wäre es für mich mal interessant, ob jemand andere Erfahrungen gemacht hat. Also ob sich nur durch das Nachrüsten einer aktiven Klangregelung der Grundsound des Basses ändert.
John East bietet z.B. Nachrüstpreamps für Jazzbässe an, die unterschiedlich gesoundet sind, linear und nicht linear. Grundsätzlich kann es also sein, dass ein Preamp hörbar unterschiedlich klingt, auch in Neutralstellung und Unabhängig von Kabel, Schirmung usw..
Andersherum wären prinzipiell auch aktive Tonabnehmer mit einer passiven Klangregelung möglich, nur wird das aus pragmatischen Gründen nicht gemacht, da ja ohnehin eine Batterie im Bass vorhanden sein muss.
Solche Bässe gibt es schon, z.B. Hamer Chaparrel Bass mit aktiven EMGs und passiver Höhenblende.
 
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Also Sätze wie „auf passiv schaltbare Elektronik, falls die Batterie mal leer geht“ sind halt so Sülz-Phrasen, die jeder als Textbaustein in entsprechende Bass-Reviews schreibt. Und weil's jeder schreibt, denkt man schnell, dass das ja voll wichtig sein müsse.

Ich spiele derzeit hauptsächlich zwei Bässe, einen Maruszczyk The Frog Custom von 2009 (aktive EMG-Pickups, Noll 3-Band) und einen umgebauten Harley Benton HBZ-2005FL NT (letzterer ausgestattet mit Bartolini Pickups, Noll Preamp, Noll 2-Band). Beide sind auf passiv schaltbar, ich nutze die Option aber nie. (Der Frosch ist ja dann eh nur halb passiv mit seinen aktiven Pickups.)

Wenn ich anderen Sound will, drehe ich in der Regel am Pickup-Überblendregler.
 
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Auch hier fordert die Ausnahme mal wieder die Regel heraus: Alembic PUs sind passiv, haben aber des Sounds wegen so wenig Umwicklungen, daß sie selbst mit den meisten (nicht-Alembic) Preamps nicht funktionieren.

Bekannt war das Problem, wenn auch in wesentlich moderaterer Fassung, auch bei Lane Poor. Die waren passiv, und der Output war ziemlich gering und sollte es auch, weil das gut klang, keine harschen Peaks, aber sollte schon einen Preamp haben (z.B. sowas wie Seymour Duncan oder Bartolini). Auf passiv switchen, naja...

Jedenfalls, wenn sich jemand verdient machen will, gibt es durchaus noch was zu entwickeln...
 
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