Cryogenic im Instrumentenbau

  • Ersteller smartin
  • Erstellt am
Also der Witz ist, dass sich die Materialien beim AlNiCo-PU gegensätzlich verhalten.

Der Draht verbessert seine Leitfähigkeit.... soviel ist klar. Wenn man dabei mal mit Silberdraht-PU's vergleicht, sollte Output und "Reaktionsvermögen" bzw. Gesamtfrequenzspektrum theoretisch verbessert werden.

Gleichzeitig sinkt mit niedrigerem Magnetfeld aber auch das Output und die (ich nenn es mal) Frequenzbandbreite.

Die Frage ist natürlich, welcher Effekt dabei die größere Rolle spielt.... ein Gleichgewicht tritt definitiv nicht ein. Ein behandelter PU klingt anders....

Das mit den unverwüstlichen Keramiken würde ich, nicht aus Unglaube, sondern aus Interesse, selbst nochmal nachgucken. Keramiken haben nämlich auch wieder Kristallstrukturen, da liegt der Verdacht nahe, dass sich da auch was tut.

Absolut gern!
 
So, es hat zwar etwa eine Woche gedauert, aber ich habe doch wenigstens ein paar vorläufige Ergebnisse in meiner Recherche vorzubringen :)

Sowohl für AlNiCo- als auch Keramik(Ferrit)-Magneten gibt es bereits Artikel, die sich mit dem Verhalten nach Tieftemperaturbehandlung beschäftigen. Die entsprechenden Artikel (alle auf Englisch), werde ich am Ende es Beitrags linken.


Vorweg: Ich bin leider (noch) nicht ganz im Bilde, wie die recherchierten Ergebnisse in die Physik eines Tonabnehmers genau einfließen, da ich in E-Technik absolut nicht fit bin. Ich werde aber bei Zeiten das ganze noch etwas aufarbeiten um (hoffentlich) die physikalischen Zusammenhänge und daraus resultierenden Folgen (mehr/weniger Output z.B.) präsentieren zu können.

Die hier kurz angerissenen Ergebnisse beziehen sich konkret auf die Änderung der physikalischen Eigenschaften der Magneten nach Kühlung auf bis zu -200 °C bei Raumtemperatur.
Anders formuliert: Magnet wird "vermessen" (Raumtemperatur/25 °C) -> abgekühlt (etwa -200 °C) -> aufgewärmt (Raumtemperatur/25 °C) -> Magnet wird wieder "vermessen".

Für Keramik- bzw. Ferrit-Magnete ergibt sich bereits ab einer Behandlung bei -60 °C ein irreversibler Verlust am inneren Koerzitivfeld und auch eine daraus resultierenden Abnahme des Induktionsstroms. Mehr kann ich an dieser Stelle nicht aussagen, da ich, wie bereits geschrieben, eher schwach in der Physik bin.

Für AlNiCo-Magnete wird nach einer Behandlung bei -190 °C von einer Abnahme von etwa 10% der Magnetisierung berichtet. Weiterhin wird impliziert, dass bereits eine Temperatur von -75 °C die Magnetisierung abnimmt. Wieder gilt: Ich kann (noch) nicht sagen inwieweit dies Einfluss auf einen Tonabnehmer hätte.

Über diese Ergebnisse hinaus werde ich mir auch nochmal die Kupfergeschichte anschauen, da ich mich selbst im Verdacht habe falsche Schlüsse aus den dazu angegeben Artikeln gezogen zu haben.

Stay tuned :)

Quellen:

http://www.arnoldmagnetics.com/WorkArea/DownloadAsset.aspx?id=4457 [aufgerufen am 25.06.2014]
http://www.nikhef.nl/~jo/quantum/qm/prr/ET-026-09.pdf (Kapitel 6) [aufgerufen am 24.06.2014]
http://books.google.de/books?id=_HY...manent magnets and their applications&f=false [aufgerufen am 24.06.2014]
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Da ja die Kupferleitspule ihre Leitfähigkeit verbessert, gleicht sich die ganze Sache ein wenig aus. Wie sich das klanglich auswirkt, werde ich demnächst genauer untersuchen, weil ich gerade eine Hitze/Kältekombination ausprobiere.

Aber schön zu wissen! Vielen, vielen Dank für Deine Ergebnisse!
 
Die Kristallgitterstruktur im Metall wird verfeinert, dementsprechend ändert sich das Verhalten bei der Anregung durch eine Schwingung und damit der Klang.... diese Schwingung bleibt auch länger im Material erhalten.....

Wurde eigentlich schon mal eine Stimmgabel mit dem Verfahren behandelt und die Veränderung analysiert? Welche Veränderungen währen hier zu Prognostizieren?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 5 Benutzer
Wurde eigentlich schon mal eine Stimmgabel mit dem Verfahren behandelt und die Veränderung analysiert? Welche Veränderungen währen hier zu Prognostizieren?

Gute Frage eigentlich...

Ich würde prognostizieren, dass sich der Ton etwas ändert. Ob nach oben oder unten ist allerdings für mich nicht klar prognostizierbar... es gibt (wage) Argumente für beide Richtungen.
 
Ich habe eine skeptische Haltung ggü Cryo am kompletten Instrument.

(Im PRS Bereich habe ich dazu ein paar Sätze geschrieben https://www.musiker-board.de/prs-paul-reed-smith-e-git/194605-prs-userthread-427.html#post6685251, https://www.musiker-board.de/prs-paul-reed-smith-e-git/194605-prs-userthread-434.html#post6745100).

Wenn Einzelteile [Rohlinge für Hals, Body, Griffbrett, die metallischen Bauteile, sowie auch die elektrischen Komponenten ohne Flüssigkeit (Kondensatoren also nicht)] dieser thermischen Behandlung ausgesetzt werden, mag es im Einzelfall (auch positive) Einflüsse auf die Atomgitterstruktur bzw. auf die Feuchtigkeit haben.

Wenn aber gerade eine große Holzstruktur, zum Teil verleimt, mit unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten versehen, verschiedene Faserrichtungen aufweisend, diesen unnatürlichen Spannungen ausgesetzt wird, dann sieht man u. a. an abgeplatzten Bindings die Folgen.

Eine Modifikation des Verfahrens könnte darstellen, dass zusätzlich jedes Bauteil vakuumisiert und dann versiegelt wird, um auf den Klang störend einwirkende Sauerstoffatome aus allen resonierenden Elementen eines Instruments zu ziehen (Ironie).

Im Falle einer sortenreinen Material-Vorbehandlung will ich Cryo gar nicht schlecht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
:D

Also ich will euch hier nicht die Cryogenic verkaufen... ob Du das jetzt für Voodoo hälst oder nicht hat ja mit meinen Untersuchungen nichts zu tun.

Die Wortwahl sollte Unverständnis vermeiden und es fiel auch so schon ein Kommentar wie "Ich hab keine Ahnung, was Du da machst..."

Aber gut... wenns dann einer GANZ genau nehmen will, erklär ich das mal anhand von Metallen... bzgl. Holz suchte ich ja nach Erfahrungswerten, denn hier ist der physikalische Hintergrund leider noch nicht wissenschaftlich belegt.

Wer also alles in Frage stellen will, möge sich durch folgendes Dokument lesen :D

http://www.linde-gas.de/internation...ias/cryoflexwp/$file/27289 WP Sub Zero_de.pdf

Hier nur für Stahl beschrieben, ist aber für alle Metalle gültig und ein gängiges und bewiesenes Verfahren in der Metallverarbeitung.

Über Begrifflichkeiten streite ich mich jetzt nicht... ob nen Klang-Fleischkäse Wurst oder Pastete ist möge jeder nach meinen noch folgenden Aufnahmen entscheiden.

Die Kristallgitterstruktur im Metall wird verfeinert, dementsprechend ändert sich das Verhalten bei der Anregung durch eine Schwingung und damit der Klang.... diese Schwingung bleibt auch länger im Material erhalten. Nenn es Sustain, "Schwingfreudig", Fleischkäse oder Wurst.... :p

- - - Aktualisiert - - -

PS: Wir reden hier auch nicht davon, dass das Material eine eigendynamik entwickelt und gegen das Saitensystem arbeitet, sondern diese Schwingungen durch die verfeinerte kristalline Struktur DEUTLICH besser an das Material weitergibt.

Als Quelle für die physikalische Korrektheit möge Dir die oben genannte PDF-Datei dienen... als bestätigender Fachbericht der aktuelle Artikel in der G&B
HHM?Jetzt bin ich verwirrt.Wie muss ich das verstehen.du sagst die Schwingung bleibt länger im Material erhalten,obwohl durch die verfeinerte Struktur die Schwingungen deutlich besser weitergegeben wird?Das heißt also die Welle geht von der Saite in die Bridge,von dort in den Body,von dort in den Hals und von dort wieder in die Saite usw.Und das deutlich besser.Aber bedeuted das nicht im Umkehrschluss daß sich die Welle schneller bewegt und deshalb schneller ausklingen kann?
 
wat?! :D

Ich hab keinen Schimmer wovon Du redest...

Mit dem Cryothema habe ich hier im Forum eigentlich weitgehend abgeschlossen. Es ist ein Trockenverfahren bei Holz, dessen Effekt nicht von Dauer ist. Kupfer wird leitfähiger, was aber auch mit Wärmebehandlung (3 Tage bei 80-100 Grad) funktioniert und Messing und Alu werden nachhaltig strukturell beeinflusst, was sich klanglich aber nur wenig auswirkt. Den Größten Effekt hat man bei den Tonabnehmern und beim Holz und das lässt sich auch viel billiger mit haushaltsüblichen Mitteln erreichen.

Wer was anderes sagt, verdient mit Cryo sein Geld oder glaubt nur was Leute erzählt haben, die mit Cryo ihr Geld verdienen :D ....
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Ei
ich hatts von dem Post der da mit dabeisteht.War bisje wirr beim lesen aber macht ja nix
 
...Wer was anderes sagt, verdient mit Cryo sein Geld oder glaubt nur was Leute erzählt haben, die mit Cryo ihr Geld verdienen :D ....

Hehe, lies mal, wat in der neuesten Ausgabe des "Musiker-Fachblattes" dazu drinsteht. Aber setz' Dich vorher gut hin und selbst dann bist Du nicht davor gefeit, vor Lachen vom Stuhl zu kippen. Ein Schelm, wer Pöses dabei denkt... :rofl:
 
Mein Abo ist zum Glück ausgelaufen (hach, diese Ruhe und der fehlende Kaufdruck ohne Zeitschriften, herrlich. :) ) Pipper mal wieder? Magst du die "Erkenntnisse" des Artikel einmal kurz umreißen?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Mit dem Cryothema habe ich hier im Forum eigentlich weitgehend abgeschlossen. Es ist ein Trockenverfahren bei Holz

Ich speichere mir mal den Permalink, dein Beitrag könnte eine dauerhafte Referenz werden. :great:
 
Nee, Pipper eben nicht! :eek:

Ooch, die Quintessenz ist schnell umrissen: Goile Gitarre, die wird mit Cryo nun endlich jetzt erst noch goiler.

Zusammengefasst: Cryo hilft! Gegen alles! Z.B. Bauchschmerzen, Schwangerschaften, Hodenbrüche... :D
 
Ok, der typische Voodoo-Standard mal wieder. Da hat Smartin ja ausführlich argumentiert was die Auswirkungen auf Holz und verschiedene Metalle wirklich sind. Falls die Autoren der Behandlung nicht gleich Wunderwirkungen auf alles und jedes zugeschrieben hätten wäre es wirklich glaubwürdiger gewesen...
 
Zusammengefasst: Cryo hilft! Gegen alles! Z.B. Bauchschmerzen, Schwangerschaften, Hodenbrüche...

Gegen Haarausfall bei einer Chemotherapie helfen Kühlhauben! Erst vorgestern gesehen: Dabei wird "die Kopfhaut der Patientinnen während einer Chemotherapie auf drei bis fünf Grad heruntergekühlt. Dadurch verengen sich die örtlichen Blutgefäße, das Medikament kommt lokal nicht so gut an, die Haarwurzeln werden geschont."
Es ist also nicht "richtig" kalt, - das wäre sicher nicht mehr heilsam - aber auch nicht billig: "Die Behandlung kostet rund 1.600 Euro und muss von den Patientinnen selbst bezahlt werden." :)
 
Ja ich hab das gelesen... Eine frisch gebaute Gitarre, die erstmal in die Kältekammer ging. Da ich die Gitarren des Kollegen kenne, weiß ich, dass sie auch ohne Cryo gut gewesen wäre :D ;) - er hätte auch einfach die Pickups eine Weile in die Pizzaofen packen können.... hätte auch anders geklungen danach :D

Pipper ist ja inzwischen deutlich sachlicher zum Cryothema geworden. Ja es ändert etwas... aber ob das nicht auch anders geht, dagegen sagt er inzwischen nichts mehr bzw. relativiert die Sache. Finde ich gut... ich mag den "neuen" Pipper sehr gern, weil er nicht mehr alles für zauberhaft erklärt, sondern durchaus mal ein "aber" hinzufügt.
 
...Pipper ist ja inzwischen deutlich sachlicher zum Cryothema geworden...

Naja, auch er wird halt mit dem Alter gescheiter... :D

Aber wie schon geschrieben, Pipper hat gar nicht die Gitarre bzw. das Cryo beweihräuchert, es war einer der anderen Autoren. BTW, ist zwar OT, aber ich habe mir ohnehin verwundert die Augen gerieben, als ich den Test des Cream-Amps las, wo man doch tatsächlich schwarz auf weiss lesen konnte, wie der Tester vorsichtig dem Pipper versuchte, etwas ans Knie zu pieseln. Derartige Meuterei auf der Bounty ist mir ja bislang noch gar nicht untergekommen, sollten gar im "Musiker-Fachblatt" neue, gar unerhörte Töne fallen??? Ein neuer, aufmüpfiger Geist - ok, von den nach wie vor vorherrschenden Rechtschreib- und Kommafehlern übelster Sorte einmal abgesehen.

Aber zurück zum Thema: ich nähmlich, ICH habe was ganz neues entdeckt, die Gitarren besser klingen zu lassen, der neueste Schrei überhaupt! :opa:

Und zwar nehme man seine Gitarre, lege sie in ihren Koffer und lasse das Ganze so etwa ein halbes Jahr auf einem warmen, gleichmässig temperierten, alten Dachboden liegen. Unberührt! Möglichst im dämmrigen, staubigen Millieu! Durch die Wärme lockern sich im Holz die Spannungen, die kristalline Struktur wird aufgebrochen. Im Metall ändert sich das Gefüge, auch hier gehen Spannungen raus. Nimmt man dann so nach dieser Zeit die lagernde Gitarre mal wieder in die Hand und spielt sie, dann hört man einen weicheren, gealterten Ton. Die Gitarre hat quasi den Geist des alten Dachbodens verinnerlicht... Ging mir erst neulich mit meiner eigentlich bislang wenig gespielten Dritt-Strat so... ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bei offenem, oder geschlossenen Koffer?
Funktioniert das auch mit einem Gigbag?
;)
 
Sind ja ganz neue Töne... evt ist das der Grund warum Cryo gerade überall im Angebot ist und man sogar noch Einschwinggeräte "mit dabei" bekommt.
 
evt ist das der Grund warum Cryo gerade überall im Angebot ist und man sogar noch Einschwinggeräte "mit dabei" bekommt.

Über das Rock Guitar's Hospital könnt ihr jetzt exklusiv ein Pickup-Aginggerät beziehen, welches wir für unglaubliche 199,- € anbieten können. endlich klingen Pickups als wären sie alt...

1344348376-651043(1).jpg
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ach wat .... echter Vintage PU Sound nur mit diesem Gerät

image_thumb.17393.jpg
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben