professional Speaker BreakIn - Howto (BreakIn die zweite)

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Warum überhaupt ??
Lautsprecher sind, wenn sie neu sind noch recht hart und unbeweglich, das klingt doof, weil sehr spitz und kalt, oft auch "krächzend"
und das liegt unter anderem:
A) an der Imprägnierung der Zentrierspinne (Zentrierspinne ist das Teil was unter der Membran mit dem Chassis und der Membran verbunden ist)
und B) an der Imprägnierung der Sicke (Sicke ist die Membranaufhängung, also das Teil was oben um die Membran herum, die Membran mit dem Chassis verbindet)
Bis die beiden Teile so beweglich sind wie vorgesehen und damit der Speaker "klingt" wie vom Hersteller vorgesehen, braucht es ohne ein BreakIn schon einige Spiel-Stunden, je nach Musik, Speaker und Lautstärke, zwischen 50 und 150 Stunden (oft sogar mehr!) Beide Teile (Sicke und Zentrierspinne) müssen eben gut beweglich sein, damit die Membran, ihren Job machen und viel, möglichst guten "Krach" machen kann.

LS-Parts.jpg


Mythen, Mojo, Möglichkeiten ??
Es gibt hauptsächlich zwei Arten für das BreakIn, also die Methode einen Speaker einzuspielen, naja eigentlich sinds sogar drei:
A) der Speaker wird gar nicht eingespielt und einfach wild drauf los gerockt
Das ist doof, weil der Speaker halt dann halt so gar nicht nach dem klingt wie er sollte und oft werden deshalb Speaker viel zu früh wieder umgetauscht oder zurückgeschickt weil eben angenommen wird das der Speaker immer so klingen würde...
B) der Speaker wird eingespielt, zbs nach der Methode von Celestion, oder wie ich sie schon beschrieben habe (und dafür böse kritik einstecken musste) Sinn dieser Übung ist natürlich das Einwobbeln, und, hier kommen wir zum Mojo, das "Formatieren" eines Speakers, sprich den Speaker nach einigen wenigen "Auflockerungsübungen", so nach und nach an die Musik zu "gewöhren" die man später damit spielen will... Kann man jetz machen, oder auch nicht, kann man daran glauben, oder es lassen, aber für die dies interessiert: spielt mal zbs zwei etwa gleichaltrige Greenbacks, der eine von nem Blueser, der andere von nem Metaller und grübelt dann mal nach warum die unterschiedlich klingen... Wer nicht an "Mojo" glaubt oder halt alles nur rein technisch betrachtet, wird halt Toleranzen, Psychoakustik, etc dafür verantwortlich machen, andere finden in dieser Methode aber ihr Glück, ist auch ok und tut niemandem weh. Also egal welche MEthode für euch die richtige ist, nur zu, was andere davon halten kann euch ja Scheißegal sein, vor allem wenn ihr am ende zufrieden seid mit dem Sound.
C) der Speaker wird mit Hilfe eines Sinusgenerators, sehr kontrolliert und sauber Eingeschwungen, was gleich bleibende und reproduzierbare Ergebnisse garantiert, der Grund warum das inzwischen, bzw sogar schon länger meine bevorzugte BreakIn-Methode ist und genau um die solls hier und jetz auch gehen...

Sinusgenerator, also wie läuft das jetz, huh ?
Also, wir brauchen, da nur die wenigsten nen Sinusgenerator oder nen Synthesizer zu hause haben erst mal einen Rechner mit Audioausgang (zbs Laptop, oder PC, ja selbst n oller iPod touch tuts hier supi) und natürlich nen Software-Sinusgenerator.
Für Windows PCs, Laptops, etc empfiehlt sich:
http://delphi.zsg-rottenburg.de/download/downloadttton.php
Für Apples iPod touch oder iPhone, iKlo, iKaffemaschine, iEi, oder iDingsbums empfiehlt sich der kostenlose:
http://www.3gapps.de/audiosiggen
Für Apple Desktopunits (danke an Gamet) empfiehlt sich:
http://www.macupdate.com/info.php/id/13872/tone-generator-x

Den Rechner, oder touch verbinden wir mit am Ausgang mit Hilfe eines Adapters mit dem Eingang des Amps und stellen den Amp folgendermaßen ein:
-Cleanchannel
-Bass: 15Uhr (wenn ihr nen Baskräftigen Amp wie zbs nen Diezel habt, oder 17Uhr wenn ihr nen Basschwachen Amp also sowas wie nen Marshall habt)
-Mitten: 15Uhr (wenn ihr nen Mittenkräftigen Amp wie zbs MArshall habt, oder 17Uhr wenn ihr nen modernen, gescoopten, mittenschwachen Amp wie zbs Diezel habt)
-Höhen: 12Uhr
-Presence, Deep, Depth, Resonance, usw: 12Uhr
-Volume/Master: ca (NORMALES!) Proberaumniveau (also nicht das Niveau einer Berserker-Knüppelkombo ;))

Los gehts, also jetz wirklich
Für Windowsnutzer:
-nach dem Start klickst du auf "physikalisch mit wellenbild"
-du stellst die Frequenz auf 55Hz
-du stellst die Dauer auf 180
-wählst du bei "höher werdende Schritte" 1,
-dann noch ein klick in das kästchen "dauernd" und schon gehts los.

für iGedöhnsnutzer:
-du stellst die Frequenz auf 55Hz
-du lässt Burst und Multi DEAKTIVIERT
-du drückst auf Output OFF (das geht dann auf On) und schon gehts los

Das Ganze macht ihr ca 5-10 Minuten lang, last mal eure Speaker etwas abkühlen (ist kein muss, aber ich würds empfehlen, ist auch ganz gut fürs Gemüt ;)) und wiederholt das so oft ihr wollt, aber 3-5 Wiederholungen brauchts schon, danach solltet ihr, jaja das ist jetz reichlich suggestiv, weichere Bässe, Höhen und Mitten zu hören bekommen, ohne furzen und knarzen, die Bässe sollten zudem weniger "boomy" sein, hängt aber natürlich auch wieder von den verwendeten Speakern und der Box ab.


So dann mal viel Spass beim "Einwobbeln"
(sollte man so nicht einfach das BreakIn von Gitarrenspeakern mit Hilfe eines Sinusgenerators nennen ??,
kommt, lasst uns das etablieren, ich will in 6 Monaten selbst in den Ammiforen sowas wie wobbelin-in oder so lesen :D)


Gruß Robi
 
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Habs mal ausprobiert.
Blöderweise ist das natürlich in einer mietswohnung fast genauso ungeeignet, wie laut gitarre spielen.
So weiß allerdings wenigstens keiner, was das für ein geräusch ist und wo es her kommt :D
 
hehe, ja für wohnungen ist das nicht sooooo gut, allein schon wegen dem:
-Volume/Master: ca (NORMALES!) Proberaumniveau ;)

zu hause kann man kaum Speaker richtig einschwingen, auch durchs spielen nicht,
weil der Hub da viel zu klein ist den die Membran dort machen "darf".

gruß Robi
 
Zu dem Sinn der Aktionen sage ich mal nichts, weil mir keine verlässliche Quelle bekannt, nach der es Sinn macht oder nicht. Aber: man kann es natürlich auch mit Frequenzen von 20-30 Hz machen. Die kann der Speaker nicht mehr wiedergeben (man hört nichts!), bewegt wird die Membran trotzdem. Einfach über Nacht laufen lassen^^ Ich hab das früher mal mit nem Riesenteller gemacht, der ging problemlos unter 1 Hz (sprich man konnte zugucken wie dir Membran nach vorn und hinten gedrückt wird).
 
zu hause kann man kaum Speaker richtig einschwingen, auch durchs spielen nicht,
weil der Hub da viel zu klein ist den die Membran dort machen "darf".

Doch, das geht super! Nimm eine lineare Endstufe (keinen Gitarrenverstärker!) und eine Frequenz von 10 Hz oder sowas... das ist kein Problem.
Da hörst du bei einer Gitarrenbox fast nichts und die Zentrierspinne/Sicke werden so auch elastisch.

55 Hz halte ich übrigens für bedenklich, weil ich schon Boxen gehört habe, die in der Ecke ihre Resonanz hatten. Da geht der Lautsprecher recht gerne auf Anschlag und damit recht schnell kaputt...

MfG Stephan
 
55 Hz halte ich übrigens für bedenklich, weil ich schon Boxen gehört habe, die in der Ecke ihre Resonanz hatten. Da geht der Lautsprecher recht gerne auf Anschlag und damit recht schnell kaputt...

Hi Stephan!

Bedeutet das, daß sich der Speaker aufgrund seiner Eigenresonanz "aufschwingt" und somit selbst killt?

Greetz,

Oliver
 
Nein, das heißt, dass bei etwa 55 Hz die Impedanz so niedrig ist (=Resonanz), dass ein so großer Strom fließt, dass der Lautsprecher die Membran zu stark aussteuert.
 
Welchen Sinn hat der Sweep und die Verwendung eines Gitarrenverstärkers?

Um die Lautstärke zu reduzieren, kann man die Prozedur mit 2 zueinander verpolten Chassis gleichzeitig machen, dass sollte eine erhebliche Reduktion der Lautstärke ergeben.

Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass kein Hersteller den Xmech seiner Chassis angibt und man mit dem Sinussignal schnell mal Pappenweitwurf spielen kann, bei den tiefen Frequenzen.
 
Eminence macht das meines Wissens nach. Ja, machen sie.

Naja, man braucht halt Hausverstand dafür...
 
Eminence gibt nur den Xmax an, aber nicht den Xmech/Xlim. Dieser Punkt steht zwar im Datenblatt, aber seltsamerweise fehlt der Wert dazu. Mit der Xmax-Angabe kann man weniger anfangen, da dieser ja in der Regel nur rund 1mm beträgt, das mit dem Auge zu sehen, halte ich für problematisch. Der Xlim wird schon um einiges größer sein, nur wie groß ist eben offen.
 
Oh, das habe ich dann falsch gelesen. Worin besteht da der Unterschied?

lg :)
 
55 Hz halte ich übrigens für bedenklich, weil ich schon Boxen gehört habe, die in der Ecke ihre Resonanz hatten.

Des ist ja gar nicht so lange bei 55Hz, denn die Frequenz steigt ja alle 1,8 Sekunden um 1Hz da ist man nach 5 minuten bei knapp 250Hz oder so...
Ich hab des echt schon sehr (nein sehr sehr sehr sehr) oft gemacht und des passt, ok billigboxen fangen schon mal tierisch an zu dröhnen,
aber die klingen auch mit top eingespielten Speakern nur selten wirklich klasse :D

Gruß Robi
 
Nein, das heißt, dass bei etwa 55 Hz die Impedanz so niedrig ist (=Resonanz), dass ein so großer Strom fließt, dass der Lautsprecher die Membran zu stark aussteuert.

Falsch. Bei einem sich in Resonanz befindenden System ist die nötige Energiezufuhr MINIMAL, um den schwingenden Zustand aufrecht zu erhalten. Das heißt die Impedanz ist MAXIMAL und der Strom eben MINIMAL.

Gut, das ändert aber nichts an dem Problem, dass bei Resonanz einfach der Lautsprecher zu weit ausgelenkt wird und anschlägt.

Oh, das habe ich dann falsch gelesen. Worin besteht da der Unterschied?

Xmax = maximale lineare Auslenkung, drüber verzerrt der Lautsprecher, weil die Spule nicht mehr im homogenen Magnetfeld schwingt

Xmech/Xlim = maximale mechanische Auslenkung (also die Grenze zum mechanischen Anstehen...)

Des ist ja gar nicht so lange bei 55Hz, denn die Frequenz steigt ja alle 1,8 Sekunden um 1Hz da ist man nach 5 minuten bei knapp 250Hz oder so...
Ich hab des echt schon sehr (nein sehr sehr sehr sehr) oft gemacht und des passt, ok billigboxen fangen schon mal tierisch an zu dröhnen,
aber die klingen auch mit top eingespielten Speakern nur selten wirklich klasse :D

Uh, hab die Sweep-Sache vergessen/überlesen, sorry. Klar kann man das Ganze durchwobbeln, aber da brauchts dann schon einen schalldichten Raum oder Proberaum - oder man betreibt die Box stereo und gegenphasig, aber das funktioniert ab einer gewissen Frequenz auch nicht mehr :(

MfG Stephan
 
Falsch. Bei einem sich in Resonanz befindenden System ist die nötige Energiezufuhr MINIMAL, um den schwingenden Zustand aufrecht zu erhalten. Das heißt die Impedanz ist MAXIMAL und der Strom eben MINIMAL.
Lieber Herr Stephan,

die Impedanz ist minimal, der Strom maximal. Mehr Strom = mehr Auslenkung. Ganz sicher.
 
Sollte man hier nicht ins Datenblatt schauen? Dort ist die Impedanz beim Peak doch sehr groß und steigt dann zu hohen Frequenzen wieder an?

Lg :)
 
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Um das ganze noch lustiger zu machen: Es kommt auf das Gehäuse an....
 
Lieber Herr Stephan,

die Impedanz ist minimal, der Strom maximal. Mehr Strom = mehr Auslenkung. Ganz sicher.

Lieber Herr Sonus,

ich respektiere Ihre Meinung, hätte es allerdings für besser gehalten, wenn Sie sich vor dem Verfassen Ihres Beitrages nochmals mit der Materie beschäftigt und eventuell ihr Wissen diesen Fachbereich betreffend erweitert hätten.

Ein in Resonanz befindlicher Lautsprecher - egal ob in Freiluft oder in einem Gehäuse - stellt einen Resonator da, also ein schwingendes Feder-Masse-System. Die Umsetzung der kinetischen Energie der Membrane (Masse) in die Spannenergie der Sicke/Zentrierspinne (Feder) ist dabei optimal, die Bedämpfung minimal. Die Anordnung arbeitet in diesem Bereich wie ein linear (damit meine ich axial) ausgelenktes Federpendel, bei dem die zum Erhalt der Höhe der Schwingungsamplitude nötige Energie minimal ist (Resonanzfall...).

Daher ist die zuzuführende Leistung in diesem Fall im Verhältnis zur absoluten Membranbewegung natürlich minimal, was problemlos durch Messung der Impedanz des Lautsprecherchassis an einer Wechselspannungsquelle nachvollzogen werden kann.

Alternativ rate ich Ihnen, die Herstellerdatenblätter zu konsultieren. Als Beispiel hätte ich hier einmal dieses:

IMAGE1%202.GIF


Mit Hilfe dieses Diagrammes sollten Sie problemlos das von Herrn Kramusha angesprochene Phänomen...

Sollte man hier nicht ins Datenblatt schauen? Dort ist die Impedanz beim Peak doch sehr groß und steigt dann zu hohen Frequenzen wieder an?

...nachvollziehen können. Der Anstieg zu den höheren Frequenzen hin ist durch die Längsinduktivität (Le) im Thiele-Small-Ersatzschaltbild zu erklären und nicht weiter verwunderlich (Induktivität der Schwingspule...).

Um auch noch auf die Aussage von The Flix einzugehen, der mit seiner Feststellung...

Um das ganze noch lustiger zu machen: Es kommt auf das Gehäuse an....

...an sich natürlich Recht hat, allerdings muss ich in diesem Fall den Einspruch erheben, dass das eher ein akustisches Phänomen ist. Wenn sich Stehwellen innerhalb des Gehäuses ausbilden, dann hört man das natürlich und wenn das Gehäuse mitschwingt, dann hört man das auch. Die Resonanz des Lautsprechers an sich (Feder-Masse...) ist allerdings genauso vorhanden, nur sicherlich mit anderer Güte und Frequenz als sie sich mit dem Lautsprecher in einer Freiluftmessung ohne Gehäuse zeigen würde.

Hochachtungsvoll
Ihr Stephan

PS: Wer den Spaß nicht versteht, soll die Flames bitte an mein Postfach schicken :D
 
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Ich wollte eigentlich darauf hinaus, dass es bei ventilierten Gehäusen ein Impedanzminimum auf der Abstimmungsfrequenz des Resonators gibt. Allerdings ist dort der Hub des Chassis selber minimal!
Ist vielleicht für Gitarrenboxen nicht so relevant, aber ich dachte, vielleicht hat sonus in der Richtung was verwechselt.
 
Lieber Herr Dr. Prof. Stephan,

mir war nicht bewusst, dass Sie hier über die mechanische Resonanz des Lautsprechers debattieren. Das liegt wohl daran, dass der Begriff Resonanz vielfach belegt ist. Ich dachte, dass sie von der Resonanz des Lautsprechers als Schwingkreis reden! Sowas passiert nunmal, wenn man zwei Systeme trennt, die zusammengehören und wechselwirken.

Okay, das was Du sagst macht natürlich Sinn. Hab mich schon gewundert wie Du auf 55 Hz kommst^^

parswkr.gif


Hochachtungsvoll
Ihr Sonus
 

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