Mal wieder: Impedanzfrage zweck Zusatzbox

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N'Abend Leute,

hätte da mal ne Impedanzfrage. Hab mir heute für meinen 78er Marshall JMP Combo (Modell 2150) ne Zusatzbox gekauft (ne alte JCM 800 mit nem Rola Celestion G12-65/8Ohm). Der Interne Speaker hat ebenfalls 8 Ohm und ich betreibe beide Speaker gleichzeitig an den beiden Lautsprecherausgängen.
Wie sind denn nun die beiden Lautsprecheroutputs bei Marshall geschaltet? Paralell oder Seriell? Habe den Amp mal vorsichtshalber auf 4 Ohm laufen, damit nix passiert...

Würde mich über fachkundige Auskunft freuen!:)
 
Eigenschaft
 
wie man dem schaltplan entnehmen kann, sind die beiden ausgangsbuchsen des amps parallel verschaltet.

du hast dann mit deinen beiden 8-ohm-boxen effektiv 4ohm und solltest den amp dementsprechend einstellen.

wie aber immer bei solch wertvollen "patienten" gilt meinerseits: auch wenn ich so was normalerweise beherrsche, lege ich dafür meine hand nicht ins feuer, garantiere nicht für die richtigkeit meiner aussagen.

und ps: bei röhrenamps ist es besser (wenn auch immer noch nicht gut), den amp zu überlasten anstatt zu unterlasten. bei überlastung (z.b. 4 ohm last an 8 ohm amp) veschleißen die röhren schneller und der ganze amp wird thermisch stark belastet, was aber besser ist, als wenn die energie am ausgang aufgrund von unterlast (z.b. 8ohm last an 4ohm amp) nicht übertragen werden kann und langsam bis sauschnell den ausgangstrafo röstet.
deine vorgehensweise ist gut für transistorenamps, die man eben auf keinen fall überlasten darf, dagegen unter inkaufnahme eines leistungsverlustes locker unterlasten kann.
 
Jau ...

Combo 8 Ohm, Zusatzbox 8 Ohm, Schaltbild (und Erfahrung zu "alten" Marshall Amps):
Genau richtig so. Der Wahlschalter muss auf die Gesamtimpedanz der parallel angeschlossenen Boxen / Lautsprecher eingestellt werden - und das sind 4 Ohm.

Kannst also beruhigt loslegen / weitermachen.
In der Tat kann Dir niemand Garantien geben, aber vielleicht fällt uns morgen auch der Himmel auf den Kopf.
Allerdings unbedingt auf 8 Ohm umstellen, wenn der Combo alleine läuft. Es wäre nicht so schlimm die Zusatzbox bei 8 Ohm Einstellung dranzuhängen (hat raphrav ja bereits erklärt). Es ist aber gut und vernünftig, den Amp auf die richtige Impedanz (also 4 Ohm) zu stellen, wenn Du mit zusatzbox spielst.
Es MUSS auch nichts passieren, wenn Du mal vergisst ohne Zusatzbox umzustellen - es KANN aber ...

Gruß
Andreas
 
und ps: bei röhrenamps ist es besser (wenn auch immer noch nicht gut), den amp zu überlasten anstatt zu unterlasten. bei überlastung (z.b. 4 ohm last an 8 ohm amp) veschleißen die röhren schneller und der ganze amp wird thermisch stark belastet, was aber besser ist, als wenn die energie am ausgang aufgrund von unterlast (z.b. 8ohm last an 4ohm amp) nicht übertragen werden kann und langsam bis sauschnell den ausgangstrafo röstet.
deine vorgehensweise ist gut für transistorenamps, die man eben auf keinen fall überlasten darf, dagegen unter inkaufnahme eines leistungsverlustes locker unterlasten kann.

Falsch. Einen Röhrenamp durch zu niederohmige Last abzufackeln ist leichter als ihn durch zu hochohmige zu grillen.

Ich weiß nicht, wo die Leute immer diesen Unsinn hernehmen, aber es ist ein FAKT, dass übliche Röhrenamps keinerlei Probleme mit Überanpassungen haben, solange sich diese im Rahmen befinden. Überhaupt keine Last ist oft tödlich, aber eine, die um den Faktor 2-3 danebenliegt ist relativ egal.

Relevant wird das ohnehin erst bei Übersteuerung der Endstufe. Ich würde mir eher Gedanken machen, ob die Röhren die massive Überlastung aushalten und dann nicht vielleicht zu teuren Folgeschäden führen können.
Außerdem würde ich darüber nachdenken, ob eine Wicklung am AÜ mal eben den Strom, der ihr da aufgezwungen wird und für den sie nicht dimensioniert wurde, aushält. Aber das sind alles Dinge, die dann relevant werden, wenn man eine zu NIEDERohmige Box anschließt. Bei einer Überanpassung mit doppelter Lastimpedanz lacht der Amp...:D

@Andreas: Kennst du einen, dem wegen sowas (8 Ohm Box an 4 Ohm Ampausgang) ein Amp abgebrannt ist? Ich nicht :)

MfG Stephan
 
Hi Leute,

besten Dank für die Info! Dann kann ich ja beruhigt mal aufdrehen und schauen was die Zusatzbox so bringt... Übrigens erstaunlich - der alte Rola G12-65 aus der Extension Box klingt deutlich wärmer und weicher als der Heritage/Reissue G12-65, den ich kürzlich dem Combo spendiert habe, da der Orginalspeaker am Ende war. Ich wusste ja, dass ein eingespielter Speaker weicher klingt, aber das der Unterschied so drastisch ist...
 
Hallo Stephan,

über den "Faktor 2" brauchen wir uns nicht zu streiten. :)
In den letzten 45 Jahren dürfte es hunderte von Marshalls gegeben haben, die auch eine 8 Ohm Einstellung mit 16 Ohm Standard-Box langfristig überlebt haben - oder auf 16 Ohm eingestellte Tops, die dann doch mit zwei 16ern betrieben wurden.

Im Zweifelsfall würde ich (wie raphrav und Herr Soldano) lieber den Amp auf 16 Ohm stehen haben und (eine) 8 Ohm Box(en) dran hängen ...

Gruß
Andreas
 
jetzt muss ich nochmal nachhaken - ist es normal, dass der Combo mit der Zusatzbox DEUTLICH leiser ist als ohne oder liegt da doch irgendein mismatching vor?

DANKE FÜR EURE MÜHE!
 
Hallo Andreas,

du magst mit deiner Behauptung, dass viele Amps das überlebt haben, sicherlich Recht haben, aber hier sollte man doch weniger die Frage beantworten, ob der Amp dabei nicht so kaputtgeht, dass man ihn nicht mehr spielen kann sondern die, inwiefern das überhaupt Einfluss auf den Amp hat.

Wenn du die Anpassung so falsch wählst, sprich 8 Ohm am 16 Ohm-Anschluss, dann überlastest du die Röhren ziemlich krass, wie ich auch schon einmal hier

https://www.musiker-board.de/vb/amp...reduzierung-r-hren-entfernen.html#post2993435

aufgezeigt habe. Eigentlich reicht das Bild an sich:
el34_raa_1.gif


Die grüne Lastgerade wäre der Normalbetrieb. Die grüne Fläche zeigt dabei, bei welcher Aussteuerung die Röhre mit ihrer Verlustleistung über dem zugelassenen Grenzwert ist, was aber nichts ausmacht, da bei Klasse AB nur die Hälfte der Zeit Strom durch die Röhre fließt und sie in der anderen Hälfte eben Zeit hat, sich abzukühlen.

Nach deiner Logik ist die rote Fläche dabei nicht schädlich für den Verstärker, auch wenn dabei definitiv Überlastungen auftreten (entscheidend ist die Fläche, denn die Fläche gibt die Verlustleistung an!) und das ist eben nicht richtig. Es schadet zumindest den Röhren, eher aber auch noch dem Rest des Verstärkers, eben weil die Ströme insgesamt doppelt so hoch werden, wie normalerweise. (Beim Röhren ziehen ist das was anderes - da ist der Verstärker dann ja überdimensioniert, aber hier ist das anders).

Wenn man nach meiner Methode beispielsweise eine 8 Ohm Box an den 4 Ohm Ausgang des Amps anschließt, dann ist die Arbeitsgerade HALB so steil, d.h. sie liegt UNTER der grünen. Im folgenden Bild ist das als gelb eingezeichnet:

el34_raa_2.gif


Man kann daher nicht sagen, dass ein Unteranpassen einer Gegentaktendstufe sinnvoll ist - im Gegenteil, das Ding brennt dadurch früher bzw wahrscheinlicher ab. :rolleyes:

Das ist aber insgesamt ein weit verbreiteter Irrtum...und warum Gitarren-Röhrenverstärker daher Kurzschlüsse entgegen gewisser Mythen auf Dauer auch nicht wirklich mögen, das sollte jetzt auch klar sein...

jetzt muss ich nochmal nachhaken - ist es normal, dass der Combo mit der Zusatzbox DEUTLICH leiser ist als ohne oder liegt da doch irgendein mismatching vor?

Normalerweise sollte er mit Zusatzbox ein bisschen lauter sein...oder haben deine Lautsprecher in der Zusatzbox einen dermaßen schlechten Wirkungsgrad?

MfG Stephan
 
...oder haben deine Lautsprecher in der Zusatzbox einen dermaßen schlechten Wirkungsgrad?
... der Celestion G12-65 (Heritage) kommt auf eine Sensitivity von ~ 97 dB. Nicht gerade ein Brüller. ;) Dem Vorläufer von Rola (des G12-75) traue ich keinen deutlich höheren Wirkungsgrad zu, weiß es allerdings nicht sicher.
 
ok danke - habe mal verglichen, warscheinlich liegt es wirklich am alten Rola Speaker - der ist deutlich leiser als der neue aus der Heritage Serie:confused:
 

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