Hallo sagen + Super Champ XD Test

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Seven 11
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Moin,

bin ein Nordlicht aus der Nähe von Kiel und neu in diesem Forum. Als erklärter Fender Amp Fan mit Vorliebe zum Vintage Klangideal möchte ich gern einen Beitrag zum Sinn oder Unsinn der neuesten Hybride "kalifornischer" Amps, den XD Brüdern Vibro- und Super Champ leisten. Ich hoffe hierbei die offenen Fragen der Vintage Gemeinde und der Röhrenpuristen beantworten zu können. Den moralisch-ethischen Teil bezüglich der Produktion in China möchte ich gern unterschlagen.

Erstmal ein paar Worte zu meinem Setup damit meine klanglichen Vorlieben klar werden und welchem "Vergleich" sich der Super Champ XD stellen musste : Ich spiele ( selten ) eine Vintage Player Strat mit Seymour Duncan SSL1 AlNiCo Pickups, ( fast immer ) eine Japan 62 Custom Telecaster mit 51 NoCaster Custom Shop AlNiCo´s und ( immer öfter ) eine Ibanes AS73 BS ( ES335 Copy ). Wie man unschwer sieht ist nix Teures dabei....dennoch klingen sie alle atemberaubend wenngleich die Ibanez erst in ein paar Wochen mit Seymour Duncan "Seth Lovers" bestückt wird .

Ich habe die Fenders gegen Vintage Instrumente ( 1958 - 1978 ) antreten lassen und sehe keinerlei Anlass so tief in den Geldbeutel
zu greifen nur um was Legendäres in der Hand zu halten. Als ich diesen Vergleich antrat habe ich viele erstaunte und teils ratlose und ungläubige Gesichter in der Runde gesehen.
Man bekommt heute für verhältnismässig wenig Geld viel Gitarre und kann mit sinnvoller Pickup Wahl erstaunlich viel Boden gut machen.
Alle meine Gitarren haben einen Rosewood Neck....einfach weil ich es nicht anders kenne.

Bei den Amps ist die Preisgestaltung ähnlich. Sowohl mein 57 Tweed Vibrolux, als auch der 64 Super Reverb sind mittlerweile in anderen Händen. Nicht aber mein 63 Vibroverb Reissue den ich in
mehrfacher Hinsicht gepimpt habe. Sein kleinerer Bruder, der 65 Deluxe Reverb Reissue ist gar von der Stange so gut dass ich keinerlei Änderungen vornehmen werde.

Dem Vibro habe ich sein stuhlbraunes Fell abgezogen und es mit blondem Tolex ersetzt.
Mit im Gepäck ist Oxblood Grille Cloth an der Front, cremefarbene Poti Knöpfe, Jensen P10R AlNiCo´s und Ruby 6L6 STR Tubes. Vor dem Wechseln der Speaker klang er als hätte man ihn in eine Wolldecke gehüllt, mit andern Worten absolut Scheisse !!!! Auch wenn ich nicht sklavisch die Meinung innerhalb der Foren aus Übersee teile ist der Tenor auch dort recht einheitlich wenngleich hier die Speaker von Ted Weber andere auf die Plätze verweisen...das Ergebnis aber ist signifikant und konsensfähig. Sobald die werksseitig montierten Oxfords auf der Halde landen geht die Sonne auf.

In der Vorstufe arbeiten Schätzchen die ich im Laufe der Zeit ergattert habe.
Mullards, Fenders, Telefunkens und lauter so Zeugs. Ich habe sie gekauft als man sie noch bezahlen konnte und hab noch ne ganze Kiste voll davon in der Schublade.

Dieser Amp, der modifizierte Vibroverb ist meine absolute Referenz und wird den Besitzer nicht mehr wechseln. Er hat den
PTP verdrahteten 64 Super Reverb ebenso in den Schatten gestellt wie den Tweed Vibrolux....wobei mir in letzterem Falle natürlich bewusst ist dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche. Auch an dieser Stelle dürfte klar werden dass meine erklärte Marschrichtung Blackface lautet.

Mir ist diese Generation von Amps auch deshalb ans Herz gewachsen weil ich nur sehr ungern auf Reverb verzichte und deren "HiFi" Sound im Zusammenhang mit AlNiCo PU´s welche nach Vintage Spezifikationen gewickelt wurden und den rauen Tiefmittencharme mitbringen so feinst ausgewogen mit solchem Amps harmonieren . Alle wünschenswerten Frequenzanteile sind mir präsent. Zudem werden mir die Kenner an der Stelle sicherlich beipflichten wo ich behaupte dass diese Amps wie wenig andere die "alten" Stile wie Blues, Jazz, Soul, Country usw. besonders featuren und in der Lage sind dem Gitarristen auf ein höheres spielerisches Level zu verhelfen. Im Umkehrschluss sind sie aber auch so gnadenlos den Anfänger durch ihre ehrliche Darstellung zu frustrieren. Hier sind eben beide Seiten der Medallie kompromisslos angesagt. Ich frage mich gerade ob es in diesem Forum Leute gibt die glauben dass man einen Verstärker in erster Linie kauft um seine Gitarre laut zu machen !?

Den Deluxe mag ich wegen seiner bekannten Eigenheiten wie den 6V6 Röhren, der Röhrengleichrichtung, den schwachen Übertragern und in meinem Falle glücklicherweise dem straff klingenden Jensen Keramik Speaker der einem der "kleinsten grossen Amps" einen knochig trockenen aber dennoch glockig perlenden perkussiven Bumms verleiht. Zudem geht er geschmeidig und ohne
wesentliche Einbrüche in die Knie und lässt sich mit dem Volume Poti an der Gitarre nett kontrollieren. Über die cleane Bandbreite muss man ohnehin keine Worte verlieren. Und dann ist da ja noch die Accutronics Hallspirale und das organisch tief atmende Tremolo. Sry, ich kann nicht anders als schwärmen wenn ich die so ein Ding am Wickel habe ;-).

Will ich meine Amps leiser brüllen lassen stöpsle ich Tone Bones Class A Trioden Adapter mit EL 84 Tubes rein. Dann laufen sie mit 8-11 Watt und massieren mir die Trommelfelle in weniger gesundheitsschädlichen Pegeln, verlieren aber so ein wenig die charakteristischen Eigenheiten der werksseitig montierten Röhren.

Meistens spiele ich meine Amps pur, wenn mir doch mal der Sinn nach FX steht blase ich sie mit dem "Over the Top Boost" Vox Cooltron an wenn ich mal den AC 30 Ton will, mache gern mal ein Echo
mit dem Memory Man der mich bei Bedarf ja auch mit analogem Chorus oder Vibrato verwöhnt, glätte und verlängere Signale mitunter mit dem MXR Super Comp wenns mal in Richtung Police gehen soll, oder hab den Fuss auf dem Cry Baby. Mehr gibts nicht.

Da beide Brüllwürfel weder ganz billig, noch wirklich leicht sind stand mir der Sinn nach einem 10 Kilo Röhrenamp womit wir beim Thema wären.



Vibro vs Super vs No Hybrid


Obwohl der kleinere Vibro Champ XD mit einer Class A Schaltung lockt und mit dem 8" Speaker eine bestimmte Klientel anspricht ist er vermutlich nicht die erste Wahl für das Gros potenzieller Interessenten. Sicher, er ist gross genug dass man ihm einen 10" Speaker verpassen könnte um der Basswiedergabe auf die Sprünge zu helfen .....aber wenn man für € 50 mehr sowohl einen grösseren Speaker, als auch wenn mans denn mag mehr Leistung ( 15 W hier aber Class AB ), vor allem aber einen weitern Kanal, zudem auch noch mit der Möglichkeit hier über einen optional erhältlichen Footswitch zwischen eben denen wechseln zu können dürfte die Entscheidung schnell zugunsten des unverhältnismässig teureren Super Champ XD ausfallen.

Der erste Kanal, also der schlichte linksseitige gilt als konventioneller Clean Kanal mit dessen simplen aber legendären Eigenschaften. Ein Irrtum, jedenfalls wenn alle Aspekte Berücksichtigung finden! Wer an dieser Stelle vermutet dass man hier den Pro Junior für ein Taschengeld mit erkauft....im Gegensatz zu dem noch mit der Möglichkeit einen wenn auch digital erzeugten Hall zumischen zu können was ja klanglich tatsächlich so lange ok ist wie man die Zerre weglässt, der irrt. Wer mal einen Blick in die Bedienungsanleitung geworfen hat wird schnell dahin gehend fündig wie der Amp aufgebaut ist.

Der Strich innerhalb dieser Rechnung befindet sich im Platinenlayout. Der erste Kanal, also der welcher wiegesagt so erscheint als wäre es ein Nativer oder besser Traditioneller wo das Signal der Klangregelung zugeführt wird und die Vorstufe ( zur Hälfte Phase Inverter, zur anderen Vorverstärkung ) durchläuft um dann in der Endstufe aufgepustet zu werden hat einen offensichtlichen und bzw. aber nicht äusserlich erkennbaren Zwischenschritt. Dieser Zwischenschritt heisst DSP. Da der Amp nur über eine Platine verfügt auf welcher sich eben auch das Volume- und die Potis für die Klangregelung befinden dürfte klar sein dass das Eingangssignal gewandelt wird bevor es von der Vor- und weiterer Folge von der Endstufe verwurstet wird. Nun, für cleane Anteile ist dies wie erwähnt nicht weiter relevant. Die Wandler, so heisst es auch in amerikanischen Foren sind ausgezeichnet und extrem verzerrungsresistent. Das Signal ist klar und ausgesprochen dynamisch....an der Stelle brennt ebenso wenig an wie an der bislang nicht erwähnten hohen Qualität der Bauteile und der Verarbeitung.

Unangenehm wird es für Leute wie mich. Deutlicher: Ich gehöre nicht zu der Fraktion die den TS 8 oder den zugegebenermassen exzellent klingenden Fulltone Fulldrive anbetet. Wenn ich zerre kommt nur Röhre oder Pegelanhebung in die Tüte und eben dort lauert mein Prob. Wenn ich z.B. die Vorstufe meiner Röhrenbabies übersteuern will dann kann ich dies auch mit dem Volume Regler meines Kompressors erledigen. Ich belasse den Sound aus dem Transistorpedal clean, hebe aber den Pegel soweit an dass die Vorstufe im Amp zu quieken anfängt. Ist der Amp dann in der Summe auch noch soweit auf dass die Endstufe auch schon ein wenig ins Schwitzen kommt gibts nix mehr zu pöbeln. Noch konsequenter erledige ich diesen Job natürlich mit dem Vox Cooltron wobei hier die Möglichkeiten ein viel breiteres Feld abdecken.

Käme ich auf die Idee mit dem Super Champ XD in gleicher Weise verfahren würde er mir diese Praktik mit digitalem Gekrächze quittieren. Das heisst leider dass ausgerechnet im "ehrlichen" ersten Kanal jene Authentizität fehlt welche sich der Purist als zusätzliches Goodie gewünscht hätte. Noch eingeschränkter sieht es beim Vibro aus. Weil er ohnehin nur über einen Kanal verfügt ist immer eines der Amp Modelle im Einsatz. An dieser Stelle ist der Super vielleicht wenigstens im Kanal 1"neutraler" weil die zwangsläufige Anwahl eines dezidierten Ampmodelles entfällt. Entwarnung gibt es hingegen bei Humbuckern mit hohem Output. Passive Signale werden ohne Zicken verarbeitet.

Was beiden Amps aber souverän über die Zielgerade hilft ist die Tatsache dass sie mit zunehmender Lautstärke mit den positiven Eigenschaften der im optimalen Arbeitsbereich betriebenen Röhren angereichert werden was dem Sound dann noch mehr auf die Sprünge hilft dass sie den meisten Testern bislang zu Recht gute bis sehr gute Bewertungen entlocken konnten. Auch der Spassfaktor des vielseitigen Ampkonzeptes wird immer wieder lobend hervorgehoben.

Das kann ich bestätigen. Der erste Kanal haut das raus was man erwartet wenn ein grosses F auf dem Brüllwürfel steht. Absolut kultiviert und souverän perlt es aus dem sehr gut klingenden 10" Speaker. Zudem ist der dick und rund. Da brennt überhaupt nix an. Der cleane Headroom wenn eine Single Coil Gitarre mit mittlerem Output bemüht wird ist enorm. Mehr als ein klein wenig schmutzig wird es auch voll aufgerissen nicht, wohlbemerkt bei bester Transparenz und ohne wummernden Bassmatsch. Die erreichbare Lautstärke reicht je nach Beschaffenheit des Proberaumes und der Disziplin der Mitmusiker spielend um sich im Bandgefüge Gehör zu verschaffen. Schliesst man eine Humbucker Gitarre an ändert sich die Gewichtung der cleanen Reserve recht drastisch. Meine 335 Kopie darf hier gern auch als Vertreter einer Les Paul gesehen werden die ja bekanntlich hinsichtlich der elektrischen Ausstattung identisch aufgebaut sein soll. Wirklich cleanes Spiel ist mir mit der Stellung 4 am Volume Poti möglich. Das ist etwas über Zimmerlautstärke. Danach wirds schon grisselig. Der Ton bleibt schön dabei, keine Frage aber eben nicht mehr wirklich clean. Reisst man den Kanal auf rotzt er ein richtiges Brett raus. Kein bischen digitales Kratzen ist zu hören. Dafür aber der charakteristisch singende 6V6 Ton der viele Vintage Fans verzückt aus den Augen schauen lässt wenn auch ohne ewiges Sustain und bestenfalls mit leichter offener Kompression. Mit einem Wort: Traumhaft !

Die Modelle wurden von mir anfangs als kleine Zugabe verstanden. Damit tue ich ihnen grosses Unrecht an.

Sowohl die Tweed, als auch die Blackface Modelle sind mehr als ausgeschlafen für mein Hörempfinden. Nicht nur der Charakter der entsprechenden Apms wurde getroffen sondern auch ihre Spieleigenschaften. Der Ton lässt sich ganz so wie beabsichtigt modellieren wobei ein Mindestmass an Lautstärke nicht schadet. Ich bilde mir wirklich ein das Gras wachsen zu hören insofern war ich angesichts des Blackface Modelles geradzu vom Hocker geflogen. Der einzige Unterschied den ich zu meinem 65 Deluxe Reissue mit Jensen C 12K hören konnte war der minimale "Bauch" welchen der 10" Speaker nicht ganz so dulle hinbekommt....wiegesagt ist es aber nur ein Quäntchen was dort fehlt. Das verzerrteste Blackface Modell wartet mit weniger Bässen auf als das Original. Könnte man als Manko bewerten. Ich werde mich hüten dies zu tun. Für meine Begriffe hat mein Original wenn ich ihn ganz aufmache zu viele Bässe. Das ist mir bei der Arbeit mit Akkorden einfach zuviel. Ganz ohne Flachs: Ich würde mir wünschen dass mein Deluxe so klingen würde wie das Modell im Super.

So wie ein cleaner Fender Kanal dem Spieler sauberes und kontrolliertes Agieren abverlangt, jeden Fehler gnadenlos aufzeigt, aber ebenso schön alle Nuancen dynamischer Virtuosität belohnt und dem motivierten Musiker so zum nächsten könnerischen Level verhilft fordern die Tweed Modelle ihrerseits ein spielerisches Zugeständnis an ihre Qualitäten. Zur Authentizität kann ich leider nur mit Einschränkungen das sagen war mir die Erinnerung oder das Plattenregal zuflüstert. Auch hier geht der Daumen wieder noch oben zudem die Kameraden im virtuellen Umfeld auch noch mit Effekten angereichert werden können.

In der britischen Abteilung habe ich es noch stärker mit dem Phänomen zu tun wie im Tweed Lager. Ich habe keinen Marshall. Die Modelle im Champ klingen als "sich selbst" für meine Ohren superklasse. Ob rotzig oder mit dickem Schub, es klingt immer toll und macht Spass. Vielleicht wird diesem Thread von anderer Seite noch was Kompetentes zu den Qualitäten Inselamp Modelle hinzugefügt.

Die Hot Rod´s mag ich nicht, was aber nicht heisst dass sie nicht das tun was sie sollen. Das Acoustic Modell benötige ich nicht, den Jazz Klang bekommt man für meine Begriffe anders besser hin und mit den Metal Presets spiele ich nicht wirklich ernsthaft.



Mein persönliches Fazit ist unter bestimmten Vorausgaben absolut versöhnlich. Ein Purist welcher schon einen nativen Röhrenamp besitzt und einen Practice und / oder Recording Amp sucht der auch noch mit interessanten Models und praxisnahen FX Settings aufwartet sollte schon deshalb zugreifen weil die 15 Watt des Super vermutlich gar für Mini Gigs und Proben ausreichen. Auch als Backup ist er sicherlich nicht die schlechteste Wahl zumal er gerade mal elf Kilo auf die Waage bringt. Die Modelle sind viel mehr als ein nettes Gimmick welches den Traditionalisten vielleicht auch mal aus seiner spielerischen Reserve und auf neues musikalisches Terrain zu locken vermag. Spieltechnisch hat man an so einer Baustelle nichts zu verlieren....man kann nur dazu gewinnen.

Die Tweed- und Blackface Adaptionen dürften zumindest den Fender Fan der nicht die Möglichkeit hat solche Juwelen sein Eigen zu nennen einen ungefähren Eindruck vermitteln wie es mit den Vintage Schätzchen klingen könnte ;-). Bislang habe ich hierzu auch von anderen nicht eben unkritischen Gitarristen viel Lob gehört.

Die Rubrik jener Spieler die dem cleanen Ton ohnehin den Vorzug geben darf sowieso bedenkenlos zugreifen....wie bereits erwähnt ist der Headroom der digitalen Schaltkreise so weit im grünen Bereich dass selbst heisse Pickups kein Unheil anzurichten in der Lage sind. Manch einer mag noch die Möglichkeit vermissen die Effekte stärker an die eigenen Vorlieben anpassen zu können. Mir persönlich gefallen sie innerhalb ihrer Limits sehr gut. Hier angelangt denke ich auch dass Fender die Vintage Optik aufrecht erhalten wollte. Für ein Display oder Up- Down Taster wäre ich zu konservativ und bin deshalb über die an der Historie angelehnte Optik dankbar.

Auch wenn ich nicht mit allen Modellen wirklich Freund geworden bin machen der cleane Kanal und meine Lieblinge aus dem Modellbaukasten das Paket rund. So wird der Amp wohl auch gedacht sein. Jeder nimmt sich was er braucht, ignoriert den Rest und freut sich vielleicht in ferner Zukunft wenn sich die persönlichen Vorlieben verschoben haben über die vorhandene Vielfalt.

Pimpen ?

Eher nicht. Meist fliegt zuerst der Speaker raus. Dies wäre im Falle des Super wenig angebracht. Da der Amp über unterschiedlichste Modelle verfügt sollte der Speaker möglichst wenig eigene Klangfärbung aufweisen. Zudem tönt er gut und bringt gar die Bässe recht straff rüber. Ob ein minimaler Lautstärkegewinn den Austausch rechtfertigen würde muss man eh mit sich selbst ausmachen. Die Röhren aus chinesischer Fertigung gibt es auf dem hiesigen Markt sicherlich unter einigen
Brands zu kaufen und NOS Teile wären mir bei einem Amp dieser Preisklasse unangemessen.


Mit dem Stichwort "Vintage Modified" wendet sich Fender so wie ich es sehe gleichermassen an den motivierten Einsteiger der die Soundvielfalt mit auf dem Zettel hat wie an den Amateur und den Profi der schon seinen "Hauptamp" gefunden hat. Das musikalische Erbe verbirgt sich in der Produktbezeichnung so dass sicher die anvisierte Käuferschaft darauf aufmerksam wird.

Das Konzept geht trotz erwähnter kalkulierbarer kleinster "Mängel" auf und bringt einen Hybriden mit starker Gewichtung zur Röhre hin ins Rennen welcher in multibler Hinsicht der Konkurrenz Kopfzerbrechen bereiten dürfte. Sound, Ausstattung und Konzept gehen eine höchst attraktive Allianz ein. Das Preis- Leistungsverhältnis empfinde ich als sensationell.


Kritik ?

Kaum. Man hätte die Popularität des Super Champ XD damit maximieren können indem man ihm für den ersten Kanal eine eignene Platine spendiert hätte. Man hätte so auch noch die Vorstufe anpusten können um ihn noch stärker verzerren zu können. Dies ist aber wirklich nur ein kleiner Wermutstropfen den man angesichts des überragenden Gesamteindruckes schnell vergisst. Der Amp ist wirklich eine Sensation.
 
Eigenschaft
 
hallo 7 eleven!
erstmal - willkommen im forum!
und dann - herzlichen dank für den ausführlichen (und sehr informativen) bericht!

dafür gibt´s auch noch ein extra-danke ;)

cheers - 68.
 
Hallo 7 eleven,

willkommen im Forum und ich schließe mich da mal 68goldtop an, ein extrem guter Beitrag von dir hier gleich mal am Anfang!

Der Bericht hat einiges aufgeklärt was ich noch nicht wusste! Danke!:great:
 
Hi,

thx für die freundliche Begrüssung und das Lob :). Normalerweise beobachte ich ein Forum erst eine Weile bevor ich beitrete um die "nicht offiziellen" Spielregeln ein wenig zu studieren. Diesmal probiere ich den umgekehrten Weg. Das Lustige ist aber dass ich sowohl den Artikel zum Champion 600, als auch den zum Seymour Duncan Pedal vorher gelesen habe. Es gibt doch immer wieder solche resonanten Fäden die Gleichgesinnte unsichtbar verbinden ;-). Danke auch für Eure informativen Beiträge.
 
Hallo, ich möchte mich hier anschließen, das ist doch mal ein wirklich informativer Test!
Ich suche schon lange einen bezahlbaren Ersatz bzw. Backup für meinen 77er Princeton, ich denke das könnte er sein, werde ich bald mal testen! Grüße vom Gitarrenpapst. :great:
 
Gelungenes Review, dafür gibts gleich mal eine Bewertung...
Der Amp sieht interressant aus, wird wahrscheinlich mein erster Amp, wenns eine E-Gitarre gibt.

Übrigens, Respekt: Mit 4 Beiträgen schon 112 Karmapunkte...
 
eigentlich war ich über die sufu auf der suche nach was ganz anderem, bin dann aber an dieser review hängen geblieben... ich finde sie ausgesprochen professionell. dieser amp hätte mich nie im leben interssiert, da ich mit modelling auf kriegsfuß stehe - aber ich werde ihn bei gelegenheit mal antesten.
ein danke also auch von mir + bewertung ;-)

ist der amp hinten eigentlich geschlossen oder halboffen?

gruß tk
 
Hallo 7, willkommen im Board ;)...

Klasse Review uebrigens - auch wenn ich persoenlich die Sounds des Super-Champ XD nicht ausstehen konnte :p... Auf jeden Fall ne Bewertung wert.
 
Danke für die Blumen und Willkommensgrüsse.

@telekaster

Der Amp ist hinten halb offen was nicht nur dem offenen Sound zuträglich ist sondern auch ganz praktisch. Kann man nochn paar Cheeseburger reinschmeissen falls einen mal der Hunger überkommt ;-).

Ich bin eigentlich auch ein Purist mit wirklich massiver Abneigung gegenüber Modeling Amps. Der XD ist aber ein Hybrid der für mein Hörempfinden den Charakter der Röhren stark in den Vordergrund stellt.

Wie sagte es noch ein deutscher Ex - Kanzker so treffend: Entscheidend ist was hinten raus kommt....und da isser gross. Und dies zumindest für mich auch dann noch wenn die erste Euphorie verflogen ist. Vorrausgabe ist natürlich dass man den Fender Sound generell mag.

Wie sehr sich auch die User in den Staaten einig sind sieht man hier:

http://www.musiciansfriend.com/document/fender/champ_xd_amps?doc_id=103028

http://www.musiciansfriend.com/product/Fender-SuperChamp-XD-120V-Guitar-Combo?sku=483075

http://www.fenderforum.com/forum.html?db=&message_area_number=15&lastpost=2008-03-1007:43:21

Zudem wurde er ja auch in der letzten "Gitarre und Bass" Ausgabe von *** getestet der bekanntlich eher hochpreisiges aus der Boutique Ecke und HiEnd Equipment favorisiert und für gut befunden.

Und dann ist da auch immer noch der Preis....das ist ein Taschengeld. Ich finde ihn immer wieder inspirierend. Wenn ich richtig informiert bin ist die Nachfrage nach dem Teil so gross dass selbst die grössten Musikhäuser in D seit Langem nicht liefern können.

Das Review taugt mehr als das getestete Objekt bemymonkey ? Ich bin eben 10 cm gewachsen ;-) !
 
ich wollte mir eigentlich den laney vc-15 holen - kostet 100 euro mehr - habe aber nach deinem review erst mal rumgestöbert und auch die meinungen in den usa gelesen..es wird allgemein dein eindruck bestätigt. lieferbar ist er zur zeit nicht und bei ibääh war gestern einer so verrückt, fast den neupreis für nen gebrauchten zu zahlen.
mein händler geht von mitte mai aus, bis er wieder da ist. solange kann ich warten und mit dem laney vergleichen.
wie bereits erwähnt: normalerweise stellen sich mir alle nackenhaare, wenn mir jemand mit modelling kommt. aber ich bin ja nicht ganz unflexibel und auch lernfähig ;-)
 
ich sag nur, laney lc-15.

vollröhre um ebenfalls kleines geld.

speaker tauschen, evt. röhren, evt. trafo, und man hat nen super amp, der v.a. über ne externe box einfach unglaublich gut klingt.
erstaunt mich immer wieder.
 
ich sag nur, laney lc-15.

vollröhre um ebenfalls kleines geld.

speaker tauschen, evt. röhren, evt. trafo,

Bleibt ja nicht mehr viel übrig, was nicht halbwegs problemlos zu tauschen ist :D. Was irgendwie nicht für diesen Amp spricht. <-- kleine Provokation :D

Wohl aber die Frage, warum der der Hersteller nicht selbst eine "Extended Professional Version" davon anbietet.

Also Kaufpreis lc-15 plus evtl. 200 Euro. Gibt's nicht eigentlich auch Amps, die ab Werk so viel kosten und so klingen wie der Laney plus die Kosten für neue/n Speaker, Röhren und Trafo und den geldwerten Aufwand für Einkauf und Umbau... ?
 
genau das wollte ich auch gerade schreiben - aber da kam mir Hans_3 zuvor.

ich kann nicht nachvollziehen, wie man einen verstärker mit solchen "einschränkungen" dann noch empfehlen kann.
ich persönlich kann den vc-15 übrigens so akzeptiern wie er von werk aus ist. die vorstellungen und geschmäcker sind halt verschieden.

und übrigens, Reflex: an den super champ xd läßt sich auch ne externe box anschließen ;-)
 
hehe, schon klar.

aber bei allen diesen kleinen amps wird empfohlen, den speaker zu taschen, und mit anderen röhren zu experimentieren.
viele kaufen sogar genau deswegen solche einkanaler.

also deswegen lasse ich das argument nicht gelten, da bei epi valve und konsorten das genauso zutrifft.

und außerdem muß man das ja alles nicht machen, der laney klingt werkseitig auch gut.
das waren nur meine empfehlungen, wie man aus einem sehr günstigen amp einen amp zaubert, der absolut amtlich (und wesentlich "teurer") klingt.

aber zumindest den speaker zu wechseln empfehle ich trotzdem, in diesen günstigen amps werden nunmal in der regel eher schrott-ls verbaut.

und von wegen 200 euro...
einen jensen um 45 euro, und gut ist.
röhren + trafo müssen nicht sein.

(und wenn man bedenkt, dass man nachher den alten LS auf der bucht verticken kann, kostet der wechsel noch weniger. ich hab meinen für 23 euro verkauft)
 
Was ist eigentlich besser:
den Super Champ mit Micro oder mit Line Out auf der Bühne für die PA-Beschallung abnehmen ?
 
gibt es eigentlich irgendeine möglichkeit einen kopfhörer an den amp anzuschließen? vielleicht mit einem kh-vorverstärker?
 
Es ist besser den Amp mit Micro abzunehmen. Über Line Out klingt es selbst mit einem guten Mischpult recht steril. Wenn der Amp atmet gibts in seiner Klasse nach meiner Auffassung nix Besseres.

Zu einem Kopfhörerausgang habe ich keine Idee.

Übrigens ist er mal wieder nicht lieferbar......der Music Store hatte ihn ein paar Tage wieder im Programm....jetzt ist wieder Wartezeit angesagt.

Hier noch ein paar Meinungen aus Übersee:

http://www.musiciansfriend.com/product/Fender-SuperChamp-XD-120V-Guitar-Combo?sku=483075
 
hallo 7 eleven,
bin absoluter shadows fan.
meinst du mit dem super champ könnte man genau diesen sound http://www.youtube.com/watch?v=KjxiM6VZN6M erzielen ?
ich laufe exakt genau diesem warmen clean sound hinter her.
hättest du einen vorschlag für diese einstellung?
 
Für Schreibstil, defensive und fundierte Bewertung, faktengestützte Aussagen und - nicht zu vergessen - Fleiß gebe ich meine Bewertung.

Super, so wünsche ich mir das!! :great:

Gruß aus Kiel, Jörg
 

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