Zusammenpassende Akkorde

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Hallo,

wenn ich ein neues Stück am Klavier lerne, versuche ich häufig, mir die Akkorde einzuprägen, da ich dann beim Notenlesen viel schneller bin. Da diese bei Klavierstücken (im Gegensatz zur Gitarre, die ich schon lange nur als Akkordbegleitung spiele) meist nicht angegeben sind, schreibe ich sie mir selbst an die entsprechenden Stellen. Bei "komplexeren" Akkorden weiß ich dann aber nie, welchen ich zu einer bereits bestehenden Serie von Akkorden nehmen soll, da es ja für einen gegebenen Satz an Noten immer mehrere Möglichkeiten gibt. Das heißt, ich kann zu wenig Harmonielehre, um den richtigen Akkord zuzuordnen.

Am besten ein Beispiel aus Prelude in C (The Well Tempered Clavier, Book One).

Wenn ich einfach alle Noten eines Takts zusammen nehme, komme ich recht einfach auf folgende Akkorde:
C, Dm7, G7, C, ...
Nach dem 11. Takt (G) kommen dann im 12. Takt folgende Noten: g, b, e, cis
Das kann nun Cis°7, Des°7, E°7, G°7, ... sein.

Bei Dur und Moll weiß ich aufgrund des Quintenzirkels meist was zusammen gehört (gehören kann), bei den "Exoten" bin ich dann aber sehr unsicher.
Gibt es hier auch einfache Regeln, um das richtig anzuschreiben, oder muss ich da tiefer in die Harmonielehre eindringen?
Oder ist der Ansatz sowieso ganz falsch :eek:.
 
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Spätestens beim Tristan-Akkord wirst Du dann einige Jahrzehnte brauchen, um die Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts zu wiederholen ... und dann erst recht nicht bei einer "richtigen" Bezeichnung enden ...

Im Ernst: Harmonielehre (und ihr Teilgebiet der Nomenklatur und Akkordbezeichnungen) ist immer zweckbezogen. Was willst Du mit Deinen Notierungen erreichen?
  • Wenn es nur der Zweck ist, den Du am Anfang erwähnst, nämlich dass Du schneller lernst und liest, dann wähle doch jene Bezeichnung, die Du an dieser Stelle am schnellsten erfasst - und wenn das im Zweifelsfall ein von Dir neu erfundenes Zeichen ist. So mache ich das (auch).
  • Wenn Dein Zweck ist, die Akkorde zu veröffentlichen oder auch nur (z.B. hier) zu diskutieren, dann musst Du Dich etwas tiefer eingraben - aber wenn Du ein wenig gelernt hast, dann wird Dir schnell klar sein, ob es Cis°7 oder Des°7 ist (das hängt davon ab, welche Vorzeichen die aktuell laufende Tonart grade "bevorzugt"), dass aber die Entscheidung Cis°7 oder E°7 (wo C# und E beide in der Tonleiter vorkommen) beliebig diskutabel werden kann (im konkreten Fall: typischerweise wird man bei verminderten Akkorden die Bezeichnung mit dem Basston wählen).
  • Insbesondere alle Notationen aus dem E-Musik-Bereich sind aber entstanden und werden zum weitaus größten Teil zum praktischen Spielen eingesetzt und erheben deshalb keinen Anspruch auf perfekte Konsistenz und auf Regeln, die immer klar und einfach eine(!) richtige Bezeichnung ergeben. Wenn Du also auf der Suche nach einer "richtigen" Bezeichnung bist, dann musst Du lernen (oder mir glauben), dass es bei menschengemachten Nomenklaturen nicht oder zumindest nicht immer die "einzig richtige" gibt :)
Erspar Dir die Unsicherheit und entscheide, was Du aufgrund Deines Wissens für richtig hältst.

(Und wenn Du meinst, Du wüsstest zu wenig, dann lies in Diether de la Motte's Harmonielehre in irgendeiner Ausgabe, wie er sich für seine falsche Bezeichnung von Akkorden mit Nonen in einer vorherigen Ausgabe entschuldigt. Wenn der sich irren darf, dann darfst Du das auf jeden Fall ...).

H.M.
 
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Nach dem 11. Takt (G) kommen dann im 12. Takt folgende Noten: g, b, e, cis
Das kann nun Cis°7, Des°7, E°7, G°7, ... sein.
Wenn Du den Akkord C#o7 nennst macht das am meisten Sinn, denn der darauffolgende Akkord heißt Dm. C#o7 hat somit Dominantfunktion und vertritt A7(b9).
 
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Danke für die Lösung dieses speziellen Falls.
denn der darauffolgende Akkord heißt Dm. C#o7 hat somit Dominantfunktion und vertritt A7(b9).
Aber das würde ich irgendwann doch gerne verstehen, wo fange ich da am besten an?
 
Danke für die Lösung dieses speziellen Falls.

Aber das würde ich irgendwann doch gerne verstehen, wo fange ich da am besten an?

Wenn Du ein Stück analysierst stellst Du zuerst die Tonart fest.
Danach bezeichnest Du alle diatonischen Akkorde.
Dann suchst Du nach Sekundärdominanten und ihre rel IIm7
Danach MI Akkord etc.

Um das zu machen brauchst Du Kenntnisse in Harmonielehre, aber das sagte ja bereits hmmueller.
 
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