Keine Sorge, ich lese schon mit, hab mich aber bisher raus gehalten. Einfach weil ich Nachrichtentechniker bin (u.a.), aber kein Elektromeister. Die Vorschriften für Haus/Gebäudeinstallation kenne ich kaum.
Trotzdem bist du mir durch dein großes Fachwissen und die Fähigkeit, das auch noch verständlich rüberzubringen, in anderen Threads schon positiv aufgefallen.
Irgendwas mobiles einphasiges, was hinter einem Schuko sitzt und damit nicht gegen 'Verpolung' (P/N) gesichert ist, MUSS allpolig (bis auf PE) getrennt werden. Einfach weil man das Ding auch andersherum in der Steckdose haben kann.
Die "Regel" kenne ich auch. Aber mir fällt auf Anhieb keine mehrphasige Steckverbindung ein, die nicht verpolungssicher ist. Die üblichen Verdächtigen (CEE, Harting, etc.) sind verpolungssicher.
jw-lighting schrieb:
Doch. Natürlich ist Stecker ziehen (durch eine Elektrofachkraft) freischalten, und du wirst danach auch die Spannungsfreiheit feststellen können. Wie du gegen wiedereinschalten sicherst, ist ein ganz anderer Punkt.
Siehe auch oben.
Eben nicht. Siehe mein Beispiel. Es kommt immer darauf an welches Ende man herauszieht. In manchen Fällen ist das nicht immer sofort offensichtlich. Z.b. bei redundanter Stromversorgung mit mehreren Zuleitungen oder wenn Energiespeicher (Kondensatoren, Batterien,...) im Gerät vorhanden sind. "Von irgendetwas auszugehen" ist eine weitere, beliebte Unfallgefahr.
Es geht hier überhaupt nicht um eine allpolige Abschaltung im Fehlerfall, sondern um eine Vorschrift mit Hintergrund eines zuverlässigen Freischaltens. Ich möchte sogar unterstellen, dass diese Vorschrift nicht zum Schutz von Elektrofachkräften gemacht wurde: es geht dabei um das Freischalten durch einen Laien, auch wenn der das nicht darf/soll. Eine Elektrofachkraft hält sich immer an die 5 Sicherheitsregeln (

) und stellt die Spannungsfreiheit fest, bevor sie arbeitet. Sie verlässt sich nicht darauf, das die Leitung spannungsfrei ist, nur weil sie einen LS ausgeschaltet hat. Der Laie all zu häufig schon.
Wieso sollte ein Laie bewusst irgendetwas 'Freischalten' wollen oder müssen?! Natürlich ist es nicht zu vermeiden, dass Laien mit Strom herumfuhrwerken. Genau deswegen sind Betriebsmittel, mit denen Laien in Berührung kommen, auch darauf ausgelegt, einer nicht fachgerechten Handhabung einen gewissen Widerstand entgegenzusetzen und so sicher konstruiert, dass sie nicht sofort Tod und Verderben versprühen.

Was willst du noch mehr? Absolute Sicherheit gibt es im Umgang mit elektrischen Strom nicht.
Die Sache mit der Fehlerspannung ist mir neu. Er schützt vor Berührungsspannung durch Abschalten bei Fehlerstrom, ja. Aber wie erkennt der RCD Fehlerspannungen (du meinst z.B. Spannung am Gehäuse?) ohne Fehlerstrom?
Ohne eine Spannung gibt es auch keinen Strom. Von daher in dem Fall Berührungsspannung = Fehlerspannung.
Btw: Ich bin gelernter 'Energieelektroniker' (alles unter 10A sind Steuerströme

), jetzt E-Technik Student im 3. Semester und habe Nebenjob-mäßig mit Hochspannungsschaltern zu tun. Von den 5 Sicherheitsregeln braucht ihr mir nichts erzählen...
Gruß,
Maddin