Duke78
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Beschreibung:
Der Two Notes Torpedo Captor. Ein Gerät, mit dem man sein 100 Watt Topteil (und natürlich alles mit weniger Umdrehungen) mit Box, ohne Box und um 20dB leiser ins Audio Interface schicken kann. Und das Ganze dann auch noch entweder ohne oder mit eingebauter Speakersimulation für Gitarre oder Bass. Und dazu gibt es noch das Two Notes Torpedo Wall of Sound PlugIn inklusive einiger recht guter IR Cabsims und einer schönen Benutzeroberfläche für die DAW für all diejenigen, die gerne experimentieren. Insgesamt also ein wirklich nettes Gerät, dass eine nähere Betrachtung lohnt. Ich habe mir die 16 Ohm Variante vor ca. einem halben Jahr gegönnt und nachdem ich hier im Board noch kein Review dazu gefunden habe, dachte ich mir, ich könnte einfach einmal meine bisherigen Erfahrungen damit mit euch teilen.
Ausstattung:
Anschlüsse und Elemente Front:
- Out Level Regler
- Phase Inverter
- Wählschalter für integrierte Cabsim: Gitarre, Aus, Bass (für Cabsims Stromversorgung benötigt)
- Line Out 6,3mm Klinke
- Ground Lift Schalter
- Balancend XLR Out (für Betrieb Stromversorgung benötigt, Captor kann auch über Phantom Power über XLR Out betrieben werden)
- Netzteilanschluss (für den Anschluss eines Netzteils 9-24 Volt DC, Stromaufnahme 5mA)
Anschlüsse und Elemente Back:
- Lüftereinlass
- Speaker In (je nach Modell 4, 8 oder 16 Ohm)
- Attenuated Speaker Out mit -20dB Lautstärkeabsenkung
- Speaker Out
Funktion:
Also wie funktioniert das nun mit dem Captor? Meiner Meinung nach denkbar einfach.
Speaker In:
Man verbindet den entsprechenden Speakerausgang seines Amps mit dem roten „Speaker In“ des Captors. An dieser Stelle ist es wichtig auf den entsprechenden Widerstand zu achten. Also immer den z.B. 16 Ohm Ausgang des Amps mit einem 16 Ohm Captor betreiben. Eine Ausnahme dazu gibt es allerdings: Wenn man den „Thru“ Ausgang verwendet, kommt der interne Widerstand des Captor nicht zum tragen und man kann beliebige Boxen und ihre entsprechenden Ampausgänge verwenden.
Und damit auch schon zu den anderen Ausgängen:
Der „Thru“ Ausgang schleift einfach das Signal des Amps durch den Captor zur Box und man nutzt das Gerät als DI Box. Wahlweise mit oder ohne Boxensimulation. Aus der Box kommt dann der ungedämpfte Ampsound mit voller Lautstärke und man kann sich das Signal zusätzlich von Line- oder Balanced-Out auf Mischer, Interface oder wohin auch immer legen.
Der „Att“-Output schickt das Signal ebenfalls an die angeschlossene Box weiter, senkt die Lautstärke aber um 20dB ab. Interessant ist hier, dass an dieser Stelle die Impedanz der angeschlossenen Box nicht mit der Impedanz des Speakerausgangs und des Captors übereinstimmen muss. Man kann also z.B. an den 16 Ohm Captor auch eine 8 oder 4 Ohm Box anschließen, wenn man den „Att“-Output nutzt. Die Impedanz von Captor und Ampausgang muss hier aber zueinander passen.
Somit ist man sowohl bei der Verwendung des „Thru“, als auch des „Att“-Ausgangs nicht unbedingt auf zum Captor passende Boxen angewiesen, was z.B. bei der Mitbenutzung einer Boxen-Backline mit anderen Impedanzen als der des eigenen Captors interessant ist. Man kann ihn trotzdem benutzen und das Line Signal abgreifen.
Was für mich der Kaufgrund und die essentielle Funktion des Captors war: Man braucht überhaupt keine Box anzuschließen. Der Captor übernimmt die Last komplett und man kann nur das Line-Signal an Mischer oder Audiointerface weiterschicken. Also ist hier komplettes Silent-Recording möglich. Hier sollte natürlich, wie auch bei Verwendung des „Att“-Ausgangs, Impedanz von Captor und Ampausgang aufeinander abgestimmt werden.
Hat man nun seine Verkabelung geklärt, hat man jetzt alle Freiheiten, was man mit dem Signal aus dem Captor anstellt. Per Line-Out oder Balanced Out zu Mischer oder Interface, mit oder ohne Boxensimulation, mit oder ohne Phaseninversion und bei Brummproblemen hat man dann auch noch einen Ground-Lift zur Verfügung. Die Boxensimulation ist nur am Balanced XLR DI-Out möglich. Das Signal Level des Signals lässt sich mit dem integrierten Drehregler steuern.
An dieser Stelle nun einige Worte zur Stromversorgung:
Coole Sache: Man kann den Captor, wenn man möchte, komplett ohne externe Stromversorgung betreiben, wenn man bestimmte Features nicht benötigt. Die Stromversorgung über Netzteil oder Phantom-Power ist nur nötig, wenn man den Balanced-Out und/oder eine der internen Cabsims verwenden möchte. Alles andere funktioniert auch komplett ohne externe Stromversorgung. Selbst der Lüfter versorgt sich (irgendwie) über die Energie, die der Captor vom Ampsignal erhält. Ab einer bestimmten Leistung fängt er dann einfach an zu drehen. Bei meinem EVH 5150 III 50 Watt so ca. ab 1/3 Volume und immer nur dann, wenn auch Signal kommt, also die Gitarre angeschlagen wird. Prinzipiell muss man also kein zusätzliches Netzteil mit sich herumtragen, wenn man ihn irgendwohin mitnimmt.
Mögliche Nebengeräusche:
Natürlich macht der Lüfter, wenn er denn anläuft, ein wahrnehmbares Geräusch. Dieses wird aber, wenn man den Captor nicht direkt neben seinem Kopf platziert, schon bei normaler Zimmerlautstärke übertönt.
Weiterhin kann man bei hoher am Amp eingestellter Lautstärke teilweise leise das Gespielte aus dem Captor hören. Das ist völlig normal und wird auch easy überspielt.
Ein weiteres Geräusch, dass mich zunächst sehr stutzig gemacht hat und mich befürchten ließ, dass mit meinem Amp etwas nicht stimmte: Bei hoher Lautstärke (am Amp) entsteht ein Geräusch im Bereich Ausgangsüberträger/Endstufenröhren im Verstärker. Ein wenig Recherche hat gezeigt: Auch das ist völlig normal. Im Betrieb des Amps mit Box tritt dies auch auf, man hört es aber eben nicht, weil dann schon alles richtig laut ist. Es ist mir auch erst aufgefallen, als ich das Monitorsignal komplett aus hatte. Ansonsten wird es eigentlich sofort übertönt.
Noch ein kurzes Wort zum Wall-of-Sound PlugIn:
Ich finde es extrem komfortabel zu bedienen. Man kann alle Parameter direkt in der Software einstellen und sogar zusätzlich zu den mitgelieferten Impulse-Responses auch seine eigenen laden. Bei den mitgelieferten Simulationen hat meine eine nette Auswahl an 1x12, 2x12 und 4x12 Gitarrenboxen sowie auch unterschiedlich bestückten Basscabinets. Verschiedene Mikrofone sind auch enthalten. Bei Bedarf stellt die Software auch verschiedene Power-Amp Simulationen zur Verfügung. Alle Funktionen zu beleuchten würde hier allerdings zu weit führen und man findet sich auch so schnell zurecht.
Fazit:
Ich bin schwer begeistert und möchte den Captor nicht mehr missen. In Zusammenarbeit mit meinem EVH, Reaper und dem Wall-of-Sound Plugin habe ich den besten Recording- und Übungssound für daheim, den ich je hatte. Einfach nur der Hammer. Die Verarbeitung wirkt absolut hochwertig und über jeden Zweifel erhaben und die Größe sorgt dafür, dass man ihn bequem im Gigbag überall hin mitnehmen kann.
Ich überlege sogar schon, mir noch einen zweiten Captor zu holen, um auch meinen Blackheart Little Giant ohne umstöpseln direkt ins Audiointerface zu schicken. Klar ginge das wohl auch über einen entsprechenden Switcher, aber die Modelle, die ich bisher gefunden habe, sind teurer als ein zweiter Captor.
Fragen beantworte ich natürlich gerne nach bestem Wissen und Gewissen
Der Two Notes Torpedo Captor. Ein Gerät, mit dem man sein 100 Watt Topteil (und natürlich alles mit weniger Umdrehungen) mit Box, ohne Box und um 20dB leiser ins Audio Interface schicken kann. Und das Ganze dann auch noch entweder ohne oder mit eingebauter Speakersimulation für Gitarre oder Bass. Und dazu gibt es noch das Two Notes Torpedo Wall of Sound PlugIn inklusive einiger recht guter IR Cabsims und einer schönen Benutzeroberfläche für die DAW für all diejenigen, die gerne experimentieren. Insgesamt also ein wirklich nettes Gerät, dass eine nähere Betrachtung lohnt. Ich habe mir die 16 Ohm Variante vor ca. einem halben Jahr gegönnt und nachdem ich hier im Board noch kein Review dazu gefunden habe, dachte ich mir, ich könnte einfach einmal meine bisherigen Erfahrungen damit mit euch teilen.
Ausstattung:
Anschlüsse und Elemente Front:
- Out Level Regler
- Phase Inverter
- Wählschalter für integrierte Cabsim: Gitarre, Aus, Bass (für Cabsims Stromversorgung benötigt)
- Line Out 6,3mm Klinke
- Ground Lift Schalter
- Balancend XLR Out (für Betrieb Stromversorgung benötigt, Captor kann auch über Phantom Power über XLR Out betrieben werden)
- Netzteilanschluss (für den Anschluss eines Netzteils 9-24 Volt DC, Stromaufnahme 5mA)
Anschlüsse und Elemente Back:
- Lüftereinlass
- Speaker In (je nach Modell 4, 8 oder 16 Ohm)
- Attenuated Speaker Out mit -20dB Lautstärkeabsenkung
- Speaker Out
Funktion:
Also wie funktioniert das nun mit dem Captor? Meiner Meinung nach denkbar einfach.
Speaker In:
Man verbindet den entsprechenden Speakerausgang seines Amps mit dem roten „Speaker In“ des Captors. An dieser Stelle ist es wichtig auf den entsprechenden Widerstand zu achten. Also immer den z.B. 16 Ohm Ausgang des Amps mit einem 16 Ohm Captor betreiben. Eine Ausnahme dazu gibt es allerdings: Wenn man den „Thru“ Ausgang verwendet, kommt der interne Widerstand des Captor nicht zum tragen und man kann beliebige Boxen und ihre entsprechenden Ampausgänge verwenden.
Und damit auch schon zu den anderen Ausgängen:
Der „Thru“ Ausgang schleift einfach das Signal des Amps durch den Captor zur Box und man nutzt das Gerät als DI Box. Wahlweise mit oder ohne Boxensimulation. Aus der Box kommt dann der ungedämpfte Ampsound mit voller Lautstärke und man kann sich das Signal zusätzlich von Line- oder Balanced-Out auf Mischer, Interface oder wohin auch immer legen.
Der „Att“-Output schickt das Signal ebenfalls an die angeschlossene Box weiter, senkt die Lautstärke aber um 20dB ab. Interessant ist hier, dass an dieser Stelle die Impedanz der angeschlossenen Box nicht mit der Impedanz des Speakerausgangs und des Captors übereinstimmen muss. Man kann also z.B. an den 16 Ohm Captor auch eine 8 oder 4 Ohm Box anschließen, wenn man den „Att“-Output nutzt. Die Impedanz von Captor und Ampausgang muss hier aber zueinander passen.
Somit ist man sowohl bei der Verwendung des „Thru“, als auch des „Att“-Ausgangs nicht unbedingt auf zum Captor passende Boxen angewiesen, was z.B. bei der Mitbenutzung einer Boxen-Backline mit anderen Impedanzen als der des eigenen Captors interessant ist. Man kann ihn trotzdem benutzen und das Line Signal abgreifen.
Was für mich der Kaufgrund und die essentielle Funktion des Captors war: Man braucht überhaupt keine Box anzuschließen. Der Captor übernimmt die Last komplett und man kann nur das Line-Signal an Mischer oder Audiointerface weiterschicken. Also ist hier komplettes Silent-Recording möglich. Hier sollte natürlich, wie auch bei Verwendung des „Att“-Ausgangs, Impedanz von Captor und Ampausgang aufeinander abgestimmt werden.
Hat man nun seine Verkabelung geklärt, hat man jetzt alle Freiheiten, was man mit dem Signal aus dem Captor anstellt. Per Line-Out oder Balanced Out zu Mischer oder Interface, mit oder ohne Boxensimulation, mit oder ohne Phaseninversion und bei Brummproblemen hat man dann auch noch einen Ground-Lift zur Verfügung. Die Boxensimulation ist nur am Balanced XLR DI-Out möglich. Das Signal Level des Signals lässt sich mit dem integrierten Drehregler steuern.
An dieser Stelle nun einige Worte zur Stromversorgung:
Coole Sache: Man kann den Captor, wenn man möchte, komplett ohne externe Stromversorgung betreiben, wenn man bestimmte Features nicht benötigt. Die Stromversorgung über Netzteil oder Phantom-Power ist nur nötig, wenn man den Balanced-Out und/oder eine der internen Cabsims verwenden möchte. Alles andere funktioniert auch komplett ohne externe Stromversorgung. Selbst der Lüfter versorgt sich (irgendwie) über die Energie, die der Captor vom Ampsignal erhält. Ab einer bestimmten Leistung fängt er dann einfach an zu drehen. Bei meinem EVH 5150 III 50 Watt so ca. ab 1/3 Volume und immer nur dann, wenn auch Signal kommt, also die Gitarre angeschlagen wird. Prinzipiell muss man also kein zusätzliches Netzteil mit sich herumtragen, wenn man ihn irgendwohin mitnimmt.
Mögliche Nebengeräusche:
Natürlich macht der Lüfter, wenn er denn anläuft, ein wahrnehmbares Geräusch. Dieses wird aber, wenn man den Captor nicht direkt neben seinem Kopf platziert, schon bei normaler Zimmerlautstärke übertönt.
Weiterhin kann man bei hoher am Amp eingestellter Lautstärke teilweise leise das Gespielte aus dem Captor hören. Das ist völlig normal und wird auch easy überspielt.
Ein weiteres Geräusch, dass mich zunächst sehr stutzig gemacht hat und mich befürchten ließ, dass mit meinem Amp etwas nicht stimmte: Bei hoher Lautstärke (am Amp) entsteht ein Geräusch im Bereich Ausgangsüberträger/Endstufenröhren im Verstärker. Ein wenig Recherche hat gezeigt: Auch das ist völlig normal. Im Betrieb des Amps mit Box tritt dies auch auf, man hört es aber eben nicht, weil dann schon alles richtig laut ist. Es ist mir auch erst aufgefallen, als ich das Monitorsignal komplett aus hatte. Ansonsten wird es eigentlich sofort übertönt.
Noch ein kurzes Wort zum Wall-of-Sound PlugIn:
Ich finde es extrem komfortabel zu bedienen. Man kann alle Parameter direkt in der Software einstellen und sogar zusätzlich zu den mitgelieferten Impulse-Responses auch seine eigenen laden. Bei den mitgelieferten Simulationen hat meine eine nette Auswahl an 1x12, 2x12 und 4x12 Gitarrenboxen sowie auch unterschiedlich bestückten Basscabinets. Verschiedene Mikrofone sind auch enthalten. Bei Bedarf stellt die Software auch verschiedene Power-Amp Simulationen zur Verfügung. Alle Funktionen zu beleuchten würde hier allerdings zu weit führen und man findet sich auch so schnell zurecht.
Fazit:
Ich bin schwer begeistert und möchte den Captor nicht mehr missen. In Zusammenarbeit mit meinem EVH, Reaper und dem Wall-of-Sound Plugin habe ich den besten Recording- und Übungssound für daheim, den ich je hatte. Einfach nur der Hammer. Die Verarbeitung wirkt absolut hochwertig und über jeden Zweifel erhaben und die Größe sorgt dafür, dass man ihn bequem im Gigbag überall hin mitnehmen kann.
Ich überlege sogar schon, mir noch einen zweiten Captor zu holen, um auch meinen Blackheart Little Giant ohne umstöpseln direkt ins Audiointerface zu schicken. Klar ginge das wohl auch über einen entsprechenden Switcher, aber die Modelle, die ich bisher gefunden habe, sind teurer als ein zweiter Captor.
Fragen beantworte ich natürlich gerne nach bestem Wissen und Gewissen
- Eigenschaft